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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2018

Das Cover liebe ich

Macht
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Sebastian lebt in einer Welt, in der die Frauen das Ruder übernommen haben und man versucht den Weltuntergang noch abzuwenden.
Zudem gibt es ein Mittel, mit dem man sich jung halten kann.
Er selber ist ...

Sebastian lebt in einer Welt, in der die Frauen das Ruder übernommen haben und man versucht den Weltuntergang noch abzuwenden.
Zudem gibt es ein Mittel, mit dem man sich jung halten kann.
Er selber ist mit einer Ministerin verheiratet, aber nachdem sie ihn verlassen hat, hält er sie im Keller gefangen. Doch auf einmal ändert sich seine Lebenslage und er muss sie loswerden.

Das Cover ist total schlicht, aber dadurch wirklich toll, finde ich. Dieses Gelb ist einfach klasse.
Der Schreibstil hat mir schon sehr gut gefallen, allerdings sind die einzelnen Kapitel und vor allem Textabschnitte sehr lang. Es gibt einfach sehr viel Text und Informationen auf wenigen Seiten und das war schon an den einen oder anderen Stellen etwas too much.
Klar ist es schon recht interessant, was Karen Duve da schreibt und vor allem wenn es um ihre Zukunftswelt geht, aber da sich der Roman doch hauptsächlich um was anderes dreht, kam es mir manchmal so vor, als wollte sie in kürzester Zeit die notwenigen Informationen dazu dem Leser präsentieren.
Ansonsten geht es in dem Roman wirklich um Macht. Der Titel ist hier einfach maßgebend. Und diese Macht wird in vollen Zügen ausgenutzt.
Vor allem natürlich von Sebastian, der ein wirklich furchtbarer Charakter ist. Er wirkt am Anfang einfach nur nicht nett, aber das wird im Laufe des Buches immer schlimmer. Über einen so unsympathischen Menschen habe ich lange nicht mehr gelesen. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Respekt vor der Leistung der Autorin habe, denn als Frau einen so chauvinistischen Mann zu kreieren ist wirklich Wahnsinn.
Er hat nicht nur den einzigen Gedanken, dass der Mann das sagen haben muss, nein, er denkt auch permanent, dass er eh der Beste ist und alles besser weiß. Auf der einen Seite wirkt er zwar ganz engagiert (im Umweltschutz etc.), aber dann macht er alles nur halbherzig mit, da es ja eh alles für die Katz ist. Was will er eigentlich wirklich?
Die große Veränderung oder doch lieber einfach nur die letzten Tage der Erde genießen?
Obwohl die Frauen hauptsächlich das Ruder in dieser Zukunft in der Hand haben, scheint aber vieles genauso zu laufen wie vorher, nur mit vertauschten Rollen. Und neben dem großen Thema macht, steht hier auch noch ganz klar der Geschlechterkonflikt im Mittelpunkt.
Warum müssen es denn immer die Frauen oder die Männer sein, die alles alleine regeln? Kann man nicht zusammenarbeiten?
Letztendlich geht es wohl immer um die Macht.
Interessant ist das Buch auf jeden Fall, aber das Ende hat mich dann doch etwas ratlos hinterlassen. Klar bekommen alle irgendwie das was sie verdienen, aber einen richtigen Abschluss gibt es nicht. Was genau ist die Bedeutung? Das wir weniger auf unsere Macht, unseren Egoismus bestehen sollen? Mehr miteinander arbeiten/leben sollen? So ganz wird es nicht klar. Und genau deshalb bin ich mir auch nicht so sicher, wie ich das Buch einordnen soll.

Mein Fazit: Ich war sehr beeindruckt, wie eine Frau einen so unangenehmen Männercharakter schaffen kann und die Welt ist auch wirklich interessant. Aber diese tritt mehr in den Hintergrund und das Hauptaugenmerk liegt wirklich auf Sebastian und seiner Machtausübung seiner Frau gegenüber. Doch der eigentliche Sinn dahinter bleibt im Dunkeln. Leider blieb ich dadurch etwas ratlos zurück.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Holpriger Reihenauftakt

Der Dunkle Turm – Schwarz
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Der Revolvermann jagt den Mann in Schwarz durch die Wüste. Er möchte von ihm erfahren wie er zum Dunklen Turm kommt.

Tja, was soll ich sagen, das Cover meiner Ausgabe ist schwarz. ;D
Und altmodisch. Und ...

Der Revolvermann jagt den Mann in Schwarz durch die Wüste. Er möchte von ihm erfahren wie er zum Dunklen Turm kommt.

Tja, was soll ich sagen, das Cover meiner Ausgabe ist schwarz. ;D
Und altmodisch. Und das ist es auch schon.
Am Anfang bin ich wirklich sehr schwer in den Roman reingekommen, denn der Schreibstil ist sehr eigenartig und wirkt einfach abgehackt. Gar nicht Stephen King typisch.
Gut, dass mit den Anlaufschwierigkeiten kennt man ja, denn manchmal startet man schon etwas holprig in King’sche Geschichten, aber ein ganzes Buch lang? Das hatte ich bis jetzt erst selten. Aber bedenkt man die Länge der Reihe ist das wohl doch irgendwie verständlich.
Aber neben dem eigenartigen Stil kommt dann doch ab und zu der Witz, der seine Bücher auch auszeichnet durch und so war ich zwar lange Zeit verwirrt, aber auch seltsam fasziniert von der Story.
Es tauchen einfach ständig neue Fragen auf und man tappt so im Dunkeln wie selten. Was ist das für ein Ort wo der Revolvermann ist? Die Hölle? Ist der Mann in Schwarz der Tod? Jagt der Revolvermann überhaupt jemanden? Tja, ich habe keine Ahnung. Auch nach der Lektüre bin ich noch relativ ratlos.
Aber bei den Mengen an Inspirationen für das Buch, muss es ja ein verwirrender Mischmasch aus verschiedenen Teilen werden. Dazu kommt, dass ich gelesene habe, er hat es auch teilweise geschrieben während seiner Drogen- und Alkoholzeit und dann kommt einem diese ganzen Merkwürdigkeiten nicht mehr so seltsam vor. ;)
Roland, der Revolvermann, bleibt einem ein großes Rätsel und man erfährt nur stückchenweise von seinem Leben und seiner Vergangenheit. Zuerst kam mir alles wie eine verrückte Traumwelt vor, aber je mehr man dann doch von Roland erfährt desto weniger hat man den Eindruck einer Traumwelt und man kann sich eine realere Welt vorstellen.
Vom Mann in Schwarz erfährt man noch weniger und so ist er größtenteils einfach ein Phantom, das durch das Buch geistert.
Es gibt im Buch viele schnelle Zeitenwechsel und häufig hat mich das dann noch mehr verwirrt. So wird nach dem kurzen Einstieg direkt mit Rückblicken angefangen und bis ich das mal raushatte, waren ein paar Seiten schon gelesen. :D
Dazu fällt natürlich auf, dass ein großes Thema im Buch die Bibel, die Religion überhaupt ist. Da ist nicht so religiös bin waren das teilweise neue Erkenntnisse für mich und das war dann doch irgendwie interessant wie King diesen Teil in eine doch eigentlich unreligiöse Geschichte einfließen lässt.
Was mich allerdings sehr gestört hat, war die manchmal recht derbe Aussprache. Ich kann mich damit in Büchern einfach nicht so anfreunden. Wahrscheinlich, weil ich oder meine Freunde so nicht im wirklichen Leben reden.
Auf jeden Fall ist nicht nur der Revolvermann ständig auf der Jagd im Buch, sondern auch der Leser. Denn man sucht einfach den Grund für die Suche.
Das Ende ist natürlich offen, denn es folgen ja nach diesem ersten Band noch einige mehr. Und ich werde trotzdem weiterlesen, denn irgendwie bin ich doch neugierig auf die weitere Geschichte.
Das Nachwort von Stephen King ist wirklich interessant, denn hier gibt er an, dass er selber nichts Genaues über Roland weiß und dann ist ja doch wohl klar, warum man als Leser oft ziemlich ratlos ist. :D

Mein Fazit: Schwarz ist wirklich kein leichter Einstieg in die Reihe der Dunkle Turm und es macht einem eigentlich nicht so viel Lust weiterzulesen. Aber trotz meiner Verwirrung bin ich irgendwie sehr fasziniert von dem Buch gewesen und ich werde auch weiterlesen.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Ende fand ich nicht zufriedenstellend

Das Mädchen mit dem Löwenherz
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Anna hat eine ganz besondere Begabung. Sie sieht sich ein Schriftstück kurz an und kann es dann Wort für Wort wiedergeben, auch noch nach Jahren. Dadurch wird ein Schreiber des Erzdiakons auf sie aufmerksam ...

Anna hat eine ganz besondere Begabung. Sie sieht sich ein Schriftstück kurz an und kann es dann Wort für Wort wiedergeben, auch noch nach Jahren. Dadurch wird ein Schreiber des Erzdiakons auf sie aufmerksam und möchte mit ihr gegen die Allmacht der Kirche vorgehen. Sie wird zur Spionin. Nach ihrer Odyssee beginnt sie Martin Luther Briefe zu schreiben.

Das Cover finde ich schon recht gelungen, denn es ist schon der Zeit und der Geschichte selber angepasst.
Das komplette Buch ist in Briefform verfasst. Man bekommt als Annas Geschichte aus ihrer ganz eigenen Sicht beschrieben. Einerseits ist das natürlich gut, denn dann ist Annas Gedankenwelt offen gelegt und sie kann genau ihre Gefühle beschreiben. Der Nachteil ist allerdings, dass man natürlich nur ihre Sicht der Dinge erzählt bekommt.
Aber dadurch, dass Anna ihre Geschichte selber erzählt, ist die Sprache natürlich sehr an die Zeit Martin Luthers angepasst. Ich konnte mich erstmal nicht so schnell hineinfinden, aber trotzdem ist das dem Autor sehr gut gelungen. Also als ich mich dann eingelesen hatte, passte alles zusammen.
Ich aber bin ein Freund von Dialogen. Natürlich darf der Autor sich auch seitenweise mit tollen Beschreibungen befassen, aber ich freue mich immer wenn ich einen guten Dialog verfolgen kann. Und das hat mir hier etwas gefehlt, denn durch die Briefform ist der Roman sehr berichtend und es kommen nicht so viele Dialoge zustande. Was natürlich nur logisch ist, aber mir etwas fehlt.
Dazu kommt, dass das Buch natürlich an einigen Stellen etwas ins religiöse abrutscht und damit kann ich leider so gar nichts mit anfangen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass ich manchmal das Gefühl hatte, Anna hält für den Leser eine kleine Predigt. Was zwar nicht so wirklich sein kann, denn wer würde Martin Luther schon was vorpredigen wollen?
Aber trotzdem waren diese stark religiösen Abschnitte absolut nichts für mich.
Obwohl es diese Teile gab, hatte ich aber nicht immer das Gefühl, als würde Anna immer sehr gottgefällig sein. Sie benimmt sich stellenweise einfach wie ein verfolgter Teenager, der um sein Leben bangt und da ist es nicht verwunderlich, dass sie sich an einigen Stellen einfach daneben benimmt oder ihrem Zorn freien Lauf lässt. Denn über allem schwebt auch immer noch Annas Begabung sich alles Geschriebene sofort zu merken und damit auch die Vermutung ob sie eine Hexe sein könnte. Diese haben natürlich nicht nur die anderen, sondern auch sie selber zweifelt manchmal daran ob ihre Gabe von Gott kommt.
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, waren die historischen Hintergründe zur Luther-Zeit und auch das Glossar hinten im Buch, in welchem einige Wörter nochmal genauer erklärt wurden. Das hat mich wirklich sehr interessiert und hat mir auch Lust gemacht, mich nochmal genauer mit Martin Luther zu befassen.
Aber damit kommen wir auch zum Untertitel, der mich massiv gestört hat. „Ein Thriller aus der Zeit Martin Luthers“ steht da. Aber das kann ich nun gar nicht unterschreiben. Ein spannendes, historisches Buch ja, aber ein Thriller definitiv nicht. Ich bin wie öfters in der letzten Zeit etwas entsetzt darüber, was heutzutage alles mit Thriller deklariert wird.
Gegen Ende habe ich mich allerdings immer mehr gefragt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird. Aber vom Ende bin ich dann etwas enttäuscht.
Okay, die Reaktionen sind wahrscheinlich für alle typisch, denn man muss einfach die Zeit bedenken und das Nachwort ist dazu sehr aufschlussreich, aber trotzdem läuft der Roman irgendwie ins Leere habe ich das Gefühl.
Ich war nicht wirklich zufrieden damit.

Mein Fazit: Die historischen Hintergründe sind alle durchaus spannend zu lesen und hat mich dazu inspiriert mich näher mit der Zeit Martin Luthers zu beschäftigen, aber im Großen und Ganzen konnte mich Das Mädchen mit dem Löwenherz leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Andere Story als erwartet

Ich bin die Nacht
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Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich ...

Die Trooper Jim und Tom werden zu einem Raubüberfall an eine Tankstelle gerufen. Doch dort treffen sie auf einen Mord und der Mörder, Francis Ackerman Junior, ist noch da. Er tötet Tom und schnappt sich Jim um ein Spiel mit ihm zu spielen.
Ackerman kennt keine Skrupel und keine Reue, er tötet einfach nur.

Das Cover ist in seiner Schlichtheit sehr passend zum Titel Ich bin die Nacht. Dazu kommt dann noch der schwarze Schnitt mit dem Titel und dem Autor drauf. Sehr schön gestaltet finde ich, obwohl so einfach.
In die Geschichte bin ich sehr gut gestartet und es beginnt direkt sehr spannend. Ackerman scheint der perfekte Mörder zu sein, denn er zeigt keinerlei Gefühle und mordet einfach nur um des Mordens willen.
Dadurch entwickelt sich einfach ein spannender Plot, denn wie geht man mit so einem Menschen um?
Dann lernt man Marcus kennen, den gescheiterten Polizisten, der durch ein besonderes traumatisches Erlebnis seine Laufbahn beendet hat und nun in Asherton gelandet ist.
Er scheint der klassische Ermittler. Aber er scheint es auch nur, denn während Ackerman ein wirklich interessanter Charakter ist, fand ich Marcus dann doch etwas zu weinerlich und ängstlich. Eigentlich kam er mir sehr passiv vor, obwohl er durchaus im Kampf seinen Mann stehen kann. Sehr verwirrend und widersprüchlich fand ich das manchmal.
Die Liebesgeschichte zwischen Marcus und Maggie, der Bardame, die er direkt kennenlernt, fand ich etwas übertrieben und das entwickelt sich dann doch sehr rasant.
Dann kommt relativ am Anfang auch noch eine überraschende Wendung und die Story gerät in eine ganz andere Richtung als gedacht. Zuerst fand ich das auch sehr spannend weiterhin, aber dann war es mir doch etwas viel Verschwörung und Schicksal und das wurde mir dann einfach zu viel.
Die Jagd nach dem Mörder Ackerman wird etwas nebensächlich und wenn man den Klappentext gelesen hat, hatte ich mir schon ein bisschen mehr Serienmörderjagd vorgestellt.
Okay, ich war völlig überrascht von dieser Wendung, aber meiner Meinung hätte das nicht sein müssen und Ackerman redet mir dann später auch zu viel vom Schicksal.
Gegen Ende ist zwar dann wieder jede Menge Spannung drin, aber das liegt dann doch wieder mal an Ackerman. Marcus ist ein Ermittler dem es meiner Meinung nach an Härte fehlt. Gut, es ist vielleicht mal interessant einen nicht stereotypen Ermittler zu haben, einer der kein typischer Held ist, aber ein bisschen weniger Gejammer hätte ich mir schon gewünscht.
So fand ich nach dem großen Showdown die Auflösung dann auch nicht so gut, denn irgendwie wirkte alles sehr inszeniert und konnte mich nicht überzeugen von seiner Glaubhaftigkeit.

Mein Fazit: Das Buch hat zwar durchaus seine sehr guten, spannenden Stellen, aber leider überwiegen die nicht, denn es wird meiner Meinung nach zu viel Drumherum erzählt und auch der Serienmörder Ackerman tritt zunehmend in den Hintergrund. Das hatte ich mir dann doch etwas anders vorgestellt und bin deshalb etwas enttäuscht von dem Buch. Es klang recht vielversprechend.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Recht schwierig

Der abenteuerliche Simplicissimus
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Simplicissimus hütet zu Hause bei seinem Vater die Schafe. Er ist zufrieden damit, als die Familie von plündernden Reitern überfallen wird. Er kann in den Wald flüchten und trifft dort auf einen Einsiedler ...

Simplicissimus hütet zu Hause bei seinem Vater die Schafe. Er ist zufrieden damit, als die Familie von plündernden Reitern überfallen wird. Er kann in den Wald flüchten und trifft dort auf einen Einsiedler der sich seiner annimmt.

Das Cover ist einfach und zeigt eine Art Teufel? Ich bin mir nicht ganz sicher, auf jeden Fall altmodisch und passend zum Jahrzehnt des Autors.
Das Buch selber ist in Altdeutsch geschrieben, was zwar nicht verwunderlich ist, kam es doch 1669 raus. Aber für mich war das natürlich sehr schwer zu lesen und ich musste mich wirklich konzentrieren. Also kein Buch was ich einfach mal so nebenbei lesen konnte, da brauchte ich etwas Zeit für.
Außerdem gibt es dadurch kaum Absätze und Satzzeichen. Der Text wurde einzig durch Schrägstrichen ab und zu etwas unterteilt.
Dadurch ist es auch kaum verwunderlich, dass ich für dieses Buch ewig gebraucht habe um es fertig zu lesen, aber nun ist es geschafft. ;)
Okay, ich muss zugeben, das Continuatio hinten im Buch habe ich mir gespart zu lesen, denn ich war eigentlich ziemlich froh die Hauptgeschichte beendet zu haben. Ich habe mich schon ziemlich schwer getan und mich vielleicht auch etwas überschätzt als ich die Geschichte gestartet habe.
Aber trotzdem bin ich froh dass ich es durchgezogen habe, denn nun kann ich ein weiteres Buch abhaken.
Das muss ich kurz erklären: Ich habe mir nämlich das Buch 1001 Bücher, die man gelesen haben sollte mal gekauft und versuche nun diese nach und nach abzuhaken. Momentan habe ich 29 Bücher von der Liste gelesen.
Aber nun zurück zum Simplicissimus:
Am Anfang wird klar warum er so genannt wird, denn er hat wirklich ein einfaches Gemüt und ist sich überhaupt gar nicht im Klaren was die Reiter da denn tun. Den Krieg (es geht um den 30jährigen Krieg) scheint er bis dato noch nicht wahrgenommen zu haben. Dadurch wird alles etwas kindlich beschrieben. Obwohl es schon ziemlich brutal an einigen Stellen ist, denn es ist sehr vom Krieg beherrscht und Simplicissimus bleibt natürlich nicht so ein kindlicher Geist, obwohl er zunächst von dem Einsiedler ziemlich religiös erzogen wird. Das scheint im Übrigen auch ein großer Teil des Themas zu sein, aber das ist ja für die Zeit nicht so verwunderlich.
Als er aber dann irgendwann in die Städte kommt und seine Reise in der Welt fortsetzt, sieht er wie schlecht die Menschen sind und ist durch seine simplen Vorstellungen oft Zielscheibe von Schabernack und Späßen, doch irgendwann merkt er wie er veralbert wird und wandelt sich dann auf einmal vom einfachen, eigentlich netten Kerl zum diebischen, ausschweifend lebenden Mann. Und auf einmal merkt man, dass er wohl doch nicht so dumm und einfach gestrickt ist, wie es den Anschein hatte.
Aber ich war trotzdem geschockt, was die Welt aus einem zu machen scheint, wenn man nicht aufpasst. Da habe ich mich auch gefragt, ob Grimmelshausen das Buch als eine Art Gesellschaftskritik geschrieben hat, denn irgendwie kam es mir so vor, als würde er die Lebensweise der Leute anprangern. Obwohl ich finde am Ende macht er sich das dann doch etwas zu einfach, indem er die Welt für sein „schlechtes“ Leben verantwortlich macht und behauptet sie hätte ihn verführt. Man kann nicht andere für seine Lebensweise verantwortlich machen, denn letztendlich hat er sich ja selber für diesen Lebensweg entschieden.
Die Erzählart ist teilweise recht langatmig und haarklein beschrieben um dann gegen Ende auf einmal schnell in der Geschichte voran zu springen. Gut, ich war ein klein wenig froh, denn so konnte ich das Buch schneller zuklappen. Obwohl ich das nicht so schlimm meine wie es vielleicht klingt, es lag wirklich fast nur an der Sprache, denn ich fand das einfach nur anstrengend nach einer Weile. Vielleicht werde ich irgendwann mal schauen, ob es den abenteuerlichen Simplicissimus auch in einer Übersetzung ins moderne deutsch gibt, dann verstehe ich vielleicht noch einige Passagen, die ich bis jetzt etwas überflogen hatte, da sie mich vollkommen verwirrt hatten. Oder ich schaue mal ob ich den Film irgendwo finde, meine Mutter erzählte mir, dass sie den vor Jahren mal gesehen hat.

Mein Fazit: Die Geschichte scheint recht spannend zu sein, aber leider war mir das Altdeutsche etwas zu anstrengend zu lesen, sodass ich die Lust ein klein wenig verloren habe und das Buch vor mir hergeschoben habe. Im Nachhinein bin ich aber etwas stolz auf mich es beendet zu haben.