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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2022

Sehr gut

Die Achse meiner Welt
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Rachel soll zur Hochzeit ihrer Freundin gehen, doch vor fünf Jahren ereignete sich in ihrer Heimatstadt Great Bishopsford ein tragischer Unfall bei dem ihr bester Freund Jimmy gestorben ist. Seitdem ist ...

Rachel soll zur Hochzeit ihrer Freundin gehen, doch vor fünf Jahren ereignete sich in ihrer Heimatstadt Great Bishopsford ein tragischer Unfall bei dem ihr bester Freund Jimmy gestorben ist. Seitdem ist sie von Gewissensbissen geplagt. Doch jetzt muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen und das mit ungeahnten Folgen.

Das Cover ist für mich jetzt nicht so wahnsinnig ansprechend, aber ich fand einfach die Idee hinter dem Buch so gut, dass ich es mir damals kaufen musste.
Und nun endlich nach langer Zeit habe ich es gelesen, zusammen mit Tina von Buchpfote in einem BuddyRead. Nicht unser erster und hoffentlich auch nicht unser letzter, denn ich tausche mich sehr gerne mit ihr aus. 😊
Für sie war das übrigens ein reread, wohingegen ich neu in diese Welt eingetaucht bin und ich mochte das Buch. Auch wenn es vielleicht nicht auf den ersten Blick meinem Leseschema entspricht.
Doch ich habe mich überraschen lassen, von Rachel und ihrer Welt.
Denn zuerst erfährt man was vor fünf Jahren passiert ist und warum sich Rachel eine Mitschuld am Tod von Jimmy gibt.
Dann gibt es einen Zeitsprung wo ich mit der jetzigen Rachel zurück in die Stadt des Unfalls fahre um die Hochzeit von Sarah, ihrer Freundin, zu feiern. Doch nachdem sie das erste Mal an Jimmys Grab war, wird sie im Krankenhaus wach und alles ist anders als vorher. Denn sie erwacht in einer Welt, in der Jimmy noch lebt und der Unfall zwar passiert ist, aber nicht mit einem so tragischen Ausgang.
Ich bin ja ein Fan von der Idee des Multiversums und deshalb war ich direkt Feuer und Flamme. Ist Rachel irgendwie in eine Parallelwelt gelandet?
Zunächst glaubt sie natürlich noch das es ein Traum ist, aber nach und nach muss sie erkennen das dieses Leben doch real ist. Wobei ich sagen muss, dass mir das manchmal etwas zu zäh war. Sehr lange leugnet sie immer noch, dass das was sie erlebt real sein kann und versucht immer und immer wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Klar, kann ich es nachvollziehen, dass es schwer ist in einem völlig fremden Leben aufzuwachen, aber manchmal habe ich mich gefragt, warum akzeptiert sie es nicht? Vor allem da dieses „neue“ Leben so viel schöner scheint.
Dani Atkins schreibt mit viel Gefühl und konnte mich total abholen. Wie gesagt war mir der Weg von Rachel zur Akzeptanz vielleicht doch etwas zu lang, aber letztendlich muss sie sich eingestehen, dass es keinen Weg zurück gibt.
Das Ende war für mich ein zu erwartendes Ende, aber trotzdem fand ich es gut gewählt. Viele kleinen Dinge im Buch ergeben dann nochmal einen anderen Sinn und runden alles ab. Es ist zwar kein klassisches Happy End, aber mir hat es gefallen.

Mein Fazit: Die Achse meiner Welt war ein sehr gefühlvolles Buch und konnte mich mitreißen. Ich habe mit Rachel gelitten, obwohl sie mir manchmal doch etwas auf die Nerven gegangen ist, weil sie ihre neue Situation nicht akzeptieren wollte. Trotzdem fand ich die Idee des Buches wundervoll und auch wenn das Ende anders war als ich es vielleicht gehofft hatte, war es ein nicht überraschendes Ende das gut in die Geschichte hineingepasst hat. Auf jeden Fall kann ich das Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Sehr mitfühlend

Rosies Wunderkind
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Rosie lernt Toni auf einer Party kennen, am Anfang ist es Liebe, doch was sie später zusammenhält ist Almanzo, ihr gemeinsamer Sohn. Doch nach und nach stellt Rosie fest, dass mit Almanzo irgendwas anders ...

Rosie lernt Toni auf einer Party kennen, am Anfang ist es Liebe, doch was sie später zusammenhält ist Almanzo, ihr gemeinsamer Sohn. Doch nach und nach stellt Rosie fest, dass mit Almanzo irgendwas anders ist. Als dann endlich die Diagnose Frühkindlicher Autismus feststeht, wachsen Rosie und Almanzo immer mehr zu einer Einheit zusammen, die alle anderen ausschließen. Bis es zu spät ist.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist auf der einen Seite schlicht und hebt dann doch das was wichtig ist in den Vordergrund.
Der Roman ist ein wenig anders angelegt, denn zunächst bleibt das was wichtig ist im Hintergrund, nämlich Almanzos Autismus. Da das im Klappentext erwähnt wird, waren mir die Anzeichen direkt aufgefallen und auch Rosie fühlt, dass nicht alles so läuft wie es laufen sollte. Aber alle um sie herum, die Ärztinnen oder Erzieherinnen zum Beispiel stellen nur fest, dass mit Almanzo was nicht stimmt, aber die Diagnose kommt meiner Meinung nach ziemlich spät. Doch nachdem Rosie und ihr Mann Toni diese kennen, müssen sie damit klar kommen.
Vielleicht fangen wir aber doch etwas am Anfang an, denn der Roman baut sich quasi von hinten auf. Die erste Begegnung mit Rosie ist im Gefängnis und ich hatte natürlich direkt die schlimmsten Befürchtungen im Kopf. Doch was wirklich passiert ist und warum Rosie dort ist, erfährt man auch erst am Ende. Diesen Weg fand ich sehr interessant und ich habe Seite um Seite atemlos gelesen um zu erfahren, was aus der kleinen Familie wird.
Rosie ist natürlich eine der dominantesten Personen im Buch und nimmt viel Raum ein. So habe ich sie kennen gelernt mit ihren Ängsten und Zweifeln und mit ihrer tiefen Liebe zu Almanzo. Alles würde sie dafür tun, damit es ihm gut geht und dabei vergisst sie ihr eigenes Wohl und auch das sie nicht alles alleine schultern muss, sondern da auch noch Menschen sind, die ihr beistehen. Leider scheitert deswegen auch ein wenig ihre Ehe mit Toni, doch er bleibt präsent in Almanzos Leben, was mich auch tief beeindruckte, denn manch ein anderer Mensch hätte das vielleicht nicht getan.
Und doch ist es auch eine traurige Geschichte.
Almanzo verlernt zu sprechen und es gibt zunächst keine Möglichkeit mit ihm zu kommunizieren. Und als er größer wird, werden auch seine Wutanfälle immer gefährlicher, weil er an Stärke gewinnt und Rosie schwächer und verletzlicher wird.
Aber der Untertitel des Buches sagt schon alles Über die Liebe einer Mutter geht es und diese siegt bei Rosie immer. Deshalb schiebt sie Almanzo nicht einfach so ab in ein Heim, obwohl ihr das nahe gelegt wird, nein, sie gibt alles dafür, dass er glücklich sein kann.
Und doch schwebt die Frage immer im Hintergrund, was ist passiert? Wie kann es sein, dass diese liebende Mutter im Gefängnis landet?
Lydia Wünsch lässt Originaltexte eines Autisten mit einfließen und das macht die Geschichte noch herzergreifender, wenn man sich klar macht, dass es auf wahren Begebenheiten beruht. Amanzio Wünsch ist ihr Bruder und so schreibt sie nicht nur einen mitfühlenden Roman, sondern auch von Geschehnissen, die sie selber miterlebt hat.
Am Ende des Buches konnte ich dann nicht mehr an mich halten und musste weinen. Vielleicht hat es mich so ergriffen, weil ich selber Mutter bin, denn auch ich wünsche mir einfach nur, dass mein Sohn glücklich ist.

Mein Fazit: Ein bewegendes Buch, das mich emotional mitgerissen hat. Lydia Wünsch schreibt sehr anschaulich, wie Rosie alles für ihren autistischen Sohn Almanzo tut und dabei immer wieder an ihren Grenzen geht. Warum Rosie dafür ins Gefängnis gekommen ist, erfährt man als Leser*in erst ganz am Ende und das auch das bewegt tief. Die selbst erlebten Dinge von Lydia Wünsch machen das Buch noch authentischer und fließen gut mit ein. Obwohl vielleicht einige wenige Stellen etwas lang geraten sind, überwiegt für mich am Ende der Lektüre doch das Gefühl ein gutes Buch Über die Liebe einer Mutter gelesen zu haben. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein gelungener Abschluss

Blut der Drachen
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Noch können die Drachen nicht in Ruhe in Kelsingra leben, denn die Kunde von der Stadt und den Drachen lockt die Habgierigen und auch die Jäger auf den Plan. Außerdem denkt der Fürst von Chalced immer ...

Noch können die Drachen nicht in Ruhe in Kelsingra leben, denn die Kunde von der Stadt und den Drachen lockt die Habgierigen und auch die Jäger auf den Plan. Außerdem denkt der Fürst von Chalced immer noch, dass er sich mithilfe von Drachenblut heilen kann und schickt seine Schergen los. Ein letztes Mal müssen sich die Drachen verteidigen.

Wie auch die Vorgänger passt sich hier das Cover wunderbar ins Bild und mir gefällt dieses schlichte fast einfarbige Bild ja sehr. Besonders weil die Schrift und der Drache etwas erhaben sind, sodass mag ich besonders. 
Mit diesem Band endet die Regenwildnis Saga von Robin Hobb und ich finde es ist ihr wirklich gut gelungen das Ende zu finden. Das eigentlich kein richtiges Ende ist, denn die Geschichte der Drachen geht ja erst los, aber die Reise endet hier.
Die Drachen sind endlich in Kelsingra angekommen und nehmen die Stadt immer mehr in Besitz. Natürlich müssen sie erst richtig fliegen lernen, aber mithilfe ihrer Hüter bzw. ihrer neuen Uralten gelingt es auch und so wird aus den zunächst unfertigen Drachen, die sich nur am Boden bewegen endlich die würdevollen Tiere, die sie sind.
Ich mag diese Wandlung und auch wie die Hüter immer mehr feststellen, dass ihre Pflichten in der Uraltenstadt andere sind als am Anfang ihrer Reise. Das ist nicht immer leicht, denn die Drachen sind wenig mitfühlend und nachdem sie gelernt haben, sich selbst zu versorgen, verschwenden sie weniger Gedanken an ihre Uralten und leben einfach ihr leben.
Diese Einsamkeit bzw. das Gefühl zurück gelassen zu werden, beschreibt die Autorin sehr gut und auch die weitere Wandlung der Hüter zu Uralten.
Besonders Thymara macht es in dem Roman wieder deutlich, dass man nicht immer nach der Vergangenheit leben muss, sondern auch seinen eigenen Weg finden muss. Ihre Geschichte mochte ich in diesem Band besonders, denn sie lebt weiterhin so wie sie es für richtig hält und lässt sich nicht von anderen beeinflussen oder wie zum Beispiel Rapskal durch die Gedankensteine in die Vergangenheit ziehen. So findet sie dann am Ende auch ihr Glück und das hat mich besonders gefreut.
Aber auch alle anderen Charaktere haben es am Ende gut, wie zum Beispiel auch Alise, die endlich frei von Hest leben kann und sich keine Gedanken mehr machen muss was die Etikette erlaubt. Sie musste zwar im Laufe des Buches lernen, dass sie nicht immer das werden kann was sie sich vorstellt, aber sie handelt flexibel und kommt gut mit neuen Situationen klar. Ein Buch voller toller, starker Frauenfiguren. 
Ich finde es wie gesagt so toll, das in diesem Buch gezeigt wird, dass man von der Vergangenheit lernen kann, aber auch die Zukunft anders gestalten kann und nicht immer denselben Weg einschlagen muss oder auch dieselben Fehler begehen braucht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es ist ein gelungener Abschluss der Reihe.

Mein Fazit: Erst auf den letzten Seiten hatte ich eine Idee, wohin mich die Autorin schicken möchte und das hat mir sehr gut gefallen. So wurde mir das Buch nicht langweilig und ich konnte mich voll und ganz auf die Entwicklung der Charaktere einlassen, die nicht aufhören zu lernen und ihren Weg zu suchen. Das Ende ist ein positiver Blick in eine Zukunft, in der Drachen, Uralte und Menschen wieder gemeinsam leben können und für mich ein sehr guter Abschluss. Ich freue mich, dass alles so gut endet und bin auch etwas traurig, dass meine Reise nach Kelsingra zu Ende ist. Die Reihe kann ich durchaus weiterempfehlen. Auf jeden Fall lesenswert! 

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Bereitet auf ein spannendes Finale vor

Kampf der Drachen
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Die Drachen sind endlich mit ihren Hütern in Kelsingra angekommen. Allerdings können sie die Stadt noch nicht richtig in Besitz nehmen, denn außer Heeby können die Drachen immer noch nicht fliegen. Zudem ...

Die Drachen sind endlich mit ihren Hütern in Kelsingra angekommen. Allerdings können sie die Stadt noch nicht richtig in Besitz nehmen, denn außer Heeby können die Drachen immer noch nicht fliegen. Zudem drohen ihnen noch andere Gefahren, denn nachdem Leftrin mit seiner Mannschaft nach Cassarick zurück gefahren sind, hoffen viele auf Reichtum und Macht, wenn sie Kelsingra erreichen. Und so müssen die Drachen die wieder entdeckte Stadt verteidigen.

Das Cover passt sich gut der Reihe an. Ich mag das ja, wenn man auf den ersten Blick die Zusammengehörigkeit von Büchern einer Reihe erkennen kann.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich hier wieder etwas enttäuscht von der Übersetzung des Titels bin. Macht der englische Originaltital mit City of Dragons klar, das wir hier endlich in Kelsingra angekommen sind und die Drachen die Stadt in Besitz nehmen möchten, so suggeriert Kampf der Drachen doch was ganz anderes.
Und vorneweg, es gibt keinen richtigen großen Kampf, denn in diesem Teil geht es darum, wie Sintara zum Beispiel erkennt, dass sie sich endlich aufraffen muss und was tun muss um fliegen zu lernen und überhaupt selbstständig zu sein. Das hat mich generell um ehrlich zu sein etwas gewundert, denn sosehr die Drachen es auch hassen (oder zumindest die meisten) abhängig von den menschlichen Hüterinnen zu sein, machen sie aber sehr wenig um sich von ihnen zu lösen. Stattdessen wird nur davon geträumt, wie es früher bei ihren Ahninnen war. Für so stolze Wesen hätte ich mir doch etwas mehr Ehrgeiz gewünscht.
Aber so ist Sintara eine der wenigen, die erkennt, dass sie endlich alleine jagen muss, obwohl das im Buch mehr durch einen dummen Zufall passiert. Trotzdem kann sie so die Stadt für sich einnehmen.
Was mir gefallen hat, ist der Gedanke, das Kelsingra lebt und die Erinnerungen ihrer früheren Bewohnerinnen in den Steinen vorhanden ist. So müssen die Hüterinnen nur danach greifen und können verstehen wie es ist eine Uralter zu sein. Diese Vorstellung mag ich sehr, denn ich denke, dass Ort wirklich Erinnerungen speichern können, nur das es bei uns natürlich nicht so konkret passiert wie in der Welt der Regenwildnis. ;)
Thymara gefällt mir nach wie vor und vor allem mag ich ihre Wandlung. Sie weiß was sie möchte und das schließt ein, dass sie sich nicht wie eine Ware an die männlichen Hüter verschachern lässt. Die irgendwie immer noch meinen, dass sie sich endlich für einen entscheiden muss. Aber sie entscheidet sich nicht, sondern lebt ihr leben, frei und unabhängig. Und das ist eine sehr tolle Botschaft, denn manchmal viel zu selten wird in Büchern klar gemacht, dass auch Frauen und Mädchen ihren Weg alleine wählen können und nicht von ihren Vätern, Brüdern etc. einen Weg vorgezeichnet bekommen. Thymara entwickelt sich stetig weiter und macht sich klar, dass sie sich genauso wie die männlichen Hüter nehmen kann was sie möchte und sich dafür nicht rechtfertigen braucht. Auch wenn das natürlich nicht so gesehen wird. Denn zum Beispiel Tats misst mit zweierlei Maß und das finde ich so traurig, denn am Anfang mochte ich seinen Charakter und vor allem war er immer ein sehr guter Freund für Thymara. Da wird es bestimmt noch richtig krachen, wegen verletztem männlichem Stolz oder so. :/
Alise mochte ich ja bisher auch immer sehr gerne, weil sie sich auch von der schüchternen, unterdrückten Frau zu einer mutigen und selbstbewussten Frau entwickelt hat. Aber in diesem Teil ist sie mir zu bestimmend. Gerade wenn es um Kelsingra geht scheint sie zu denken, sie dürfte alles entscheiden und versucht die Hüterinnen klein zu halten. Obwohl wenn jemand einen „Anspruch“ auf die Stadt hat, ja dann die Hüterinnen wären, die sich langsam zu Uralten verwandeln.
Im Großen und Ganzen mochte ich diesen dritten Teil auch sehr gerne, denn man erfahrt wieder sehr viel über die Welt der Regenwildnis und ihre Intrigen. Obwohl einige Teile im Buch erwähnt werden, auf die dann leider nicht so groß drauf eingegangen wird, dafür hat man dann zwischendurch wieder längere Beschreibungen, die vielleicht auch kürzer hätten sein können. Trotzdem macht das Ende viel Lust auch den letzten Band der Reihe zu lesen. 

Mein Fazit: Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Reihe stetig weiter und das gefällt mir sehr, ich hatte keine Sekunde das Gefühl als würde es einen Stillstand geben. Wie im richtigen Leben lernt man aus seinen Fehlern und bildet seinen Charakter. Obwohl es vielleicht an einigen Stellen etwas weniger Beschreibungen hätten sein können und dafür etwas mehr Action, freue ich mich schon sehr auf den Abschluss der Reihe wenn alle Charaktere aufeinander treffen und der Kampf um Kelsingra beginnt. Es bleibt interessant. 

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Veröffentlicht am 25.04.2022

Das Ende hätte etwas kreativer sein können

Monster auf der Couch
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J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich ...

J ist Psychologin und verschwindet auf einmal spurlos. Ihre Frau M macht sich natürlich große Sorgen und sendet die Unterlagen von J’s letzten Patientinnen an die Polizeibehörde. Doch was ist wirklich passiert? Denn zuletzt arbeitet J an einem Buch über ihre Patientinnen, die allerdings allesamt Figuren aus der Schauerliteratur sind.

Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein richtiger Blickfang. So bin ich auch auf das Buch aufmerksam geworden.
Und dann im zweiten Schritt natürlich der Inhalt, denn ich mag es wenn Autorinnen Figuren aus klassischen Büchern mit in ihre Geschichten einbeziehen. Und genauso ist es auch hier passiert und diesmal sind es allesamt Charaktere der Schauerliteratur, wie ich oben ja bereits erwähnt habe. Denn wie es so treffend hinten auf dem Buch steht:

Der bipolare Dr. Jekyll, die polyamoröse Vampirin Carmilla, der Narzisst Dorian Gray und Familie Frankenstein bekommen, was sie brauchen: eine Therapie!

Außer Carmilla kannte ich auch alle Figuren bzw. hatte ich auch alle Bücher gelesen. Bei ihr musste ich um ehrlich zu sein erstmal googlen. Aber trotzdem hat mir die Lektüre sehr viel Spaß gemacht. J möchte also gerne ein Buch über ihre Patient
innen schreiben. Und ist deshalb auch im E-Mail Austausch mit P, die eine bekannte Psychologin im Ruhestand ist.
Man wird als Leserin vollkommen im Dunkeln gelassen, wie es sein kann, dass die Figuren aus ihren Büchern bzw. Zeiten zu J in die Praxis kommen können und was das genaue Ziel der Geschichte ist. Doch so nach und nach baut sich alles auf, wobei der große Knall am Ende leider auch nicht so richtig kommt.
Sehr interessant sind die ganzen Sitzungen mit den verschiedenen Charakteren schon und ich finde die Bücher gut aufgearbeitet wenn man das mal aus der modernen Psychologie betrachtet sieht. Denn das die Charaktere Probleme haben ist ja wohl klar, wenn man die dazugehörigen Romane gelesen hat.
Außerdem hat mich die Machart des Buches sehr gefesselt, denn das ganze Buch ist wirklich wie eine Aktensammlung aufgebaut. Man findet die Sitzungsprotokolle und die E-Mails und außerdem noch Ausschnitte aus anderen Büchern, die J in den Sitzungen erwähnt. Und dann noch Zeichnungen von J, die sie von ihren Patient
innen angefertigt hat. Ich liebe ja sowas einfach und mag es wenn Bücher von der Norm abweichen.
Um ehrlich zu sein finde ich das Ende dann leider etwas einfach gewählt, denn es ist wohl die logische Schlussfolgerung und ein Ende, dass nur passend erscheint. Aber wenn ich ehrlich bin, hätte ich mir vielleicht doch etwas anderes, mystischeres gewünscht. Vielleicht bin ich deswegen ein klein wenig enttäuscht gewesen, als ich das Buch zugeschlagen habe.

Mein Fazit: Ich liebe es wenn Bücher nicht von A bis Z geschrieben wurden, sondern mit vielen liebevollen Details gestaltet sind. Genauso ist es hier auch, denn das Buch ist was ganz besonderes weil es wie eine gesammelte Akte ist und auch viele Randnotizen enthält.
Außerdem mag ich es wenn bekannte Figuren, wie hier aus der klassischen Schauerliteratur, in modernen Büchern auftauchen und so eine neue Geschichte entsteht. Obwohl ich leider ein klein wenig vom Ende enttäuscht bin, passt alles gut zusammen und bildet eine Runde Geschichte. Ich empfehle das Buch ohne Bedenken weiter, weil es gut gelungen ist. 

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