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Veröffentlicht am 17.05.2022

Eine Geschichte mit viel Feuer

Bet On You
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Dieses Buch hat einfach Spaß gemacht! Bet on you hat sich mal nach etwas komplett Neuem im New-Adult-Genre angefühlt. Anstatt in die Welt eines Uni-Campus einzutauchen, pendeln die Protagonist:innen in ...

Dieses Buch hat einfach Spaß gemacht! Bet on you hat sich mal nach etwas komplett Neuem im New-Adult-Genre angefühlt. Anstatt in die Welt eines Uni-Campus einzutauchen, pendeln die Protagonist:innen in Bet on you zwischen Casinos und Hotelzimmern umher. Ich habe wirklich keine Ahnung vom Pokern, aber habe in dem Buch die Szenen trotzdem mit viel Spannung verfolgt, weil sie so toll beschrieben wurden und fand es sehr interessant, dadurch mehr übers Pokern zu erfahren.

"Irgendwo haben wir uns im Spiegel unserer Augen erkannt. Uns ineinander zu verlieben war ein bisschen wie ein Überlebensinstinkt. Heute ist viel mehr daraus geworden. Eine Art zu atmen. Denn Levi kennt das Schlimmste von mir. Und ich habe das Schlimmste von ihm gesehen."

Die Charaktere habe ich einfach nur cool gefunden. Levi und Rose sind zwei toughe Personen, die trotz innerer Dämonen Stärke zeigen. Sie werden authentisch beschrieben und ich hatte schnell ein Bild von beiden vor Augen. Schon lange habe ich von keinem Paar mehr gelesen, bei dem die Funken so sehr zu spüren gewesen sind. Die Chemie zwischen ihnen ist einfach unbeschreiblich und ich konnte nie genug von Szenen mit den beiden bekommen - und das obwohl ich eigentlich langsame Liebesgeschichten bevorzuge, aber hier hat das schnellere Tempo einfach gepasst.
An sich ist Levis Clique einfach super und ich hätte nichts gegen einen zweiten Teil, um ihr wieder zu begegnen. Auch die Handlung wurde super aufgebaut. Sie gleicht nämlich einer fast schon verrückten Achterbahnfahrt und obwohl ich manches vorhersehbar gefunden habe, konnte ich nicht aufhören zu lesen und bin komplett in Bet on you verloren gegangen.

Fazit: Bet on you hat unglaublich viel Spaß gemacht und bot viel Feuer - sowohl was die Romantik angeht, als auch die Handlung außerhalb davon.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.05.2022

Eine sehr starke Fortsetzung

The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genug
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Bei Reihenfortsetzungen habe ich immer etwas Angst davor, dass sie mir weniger gut als die ersten Teile gefallen könnten. Bei der The Secret Book Club-Reihe ist das aber zum Glück nicht der Fall, denn ...

Bei Reihenfortsetzungen habe ich immer etwas Angst davor, dass sie mir weniger gut als die ersten Teile gefallen könnten. Bei der The Secret Book Club-Reihe ist das aber zum Glück nicht der Fall, denn auch den vierten Teil habe ich einfach geliebt! Wie auch in den vorherigen Teilen gelingt es der Autorin hier Humor mit ernsteren Themen und einer Menge Romantik zu kombinieren. Dieses Buch besteht aus vielen Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen. Vlad fand ich ihn den vorherigen Teil schon toll, aber hier habe ich ihn erst recht ins Herz geschlossen. Er ist einfach ein großer Romantiker und es macht unglaublich viel Spaß die Geschichte aus seiner Sicht zu verfolgen.
Besonders interessant habe ich gefunden, dass es in dem Teil um eine Scheinehe und die Frage, ob daraus mehr werden kann, geht. Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr ich mit Vlad und Elena mitgefiebert habe. Es ist nämlich schon sehr früh zu spüren, dass ihre Ehe eigentlich alles andere als nur Schein ist und die beiden endlich auf ihre Herzen hören und mutig sein sollten.
Für viel Spannung sorgt aber auch Elenas Hintergrund. Sie will nämlich herausfinden, was mit ihrem Vater passiert ist. Er arbeitete als Journalist in Russland und ist dort plötzlich verschwunden, weil er etwas aufdecken wollte. Der vierte Teil bietet somit eine bunte Mischung, bei der ich gar nicht anders konnte, als mitzufiebern. Sei es wegen der Liebesgeschichte oder Elenas Familienhintergrund.
Die anderen Männern des Buchclubs tauchen hier natürlich auch auf und sorgen für viele lustige Momente. Ich habe die Szenen mit allen geliebt und bin sehr froh darüber, dass es nach dem Teil noch weitergeht, weil ich alle so ins Herz geschlossen habe.

Fazit: Eine einzigartige Liebesgeschichte mit coolen Charakteren, bei der man gar nicht anders kann, als mitzufiebern.

Veröffentlicht am 14.04.2022

Als wir tanzen lernten

Als wir Tanzen lernten
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Auch an Als wir tanzen lernten wird deutlich, dass Nicola Yoon zu den talentiertesten Autorinnen von Jugendromanen gehört, weil sie so besondere Geschichten schreibt. Mich hat ihr neuestes Buch sehr berührt. ...

Auch an Als wir tanzen lernten wird deutlich, dass Nicola Yoon zu den talentiertesten Autorinnen von Jugendromanen gehört, weil sie so besondere Geschichten schreibt. Mich hat ihr neuestes Buch sehr berührt. Evies Sicht auf die Liebe wird verständlich rübergebracht und ich bin mir sicher, dass viele selbst einmal so wie sie gedacht haben, weil man immer wieder mitbekommt, wie tragisch Beziehungen enden können. Umso schöner ist es dann ihre Entwicklung zu verfolgen, denn Evie begreift mit der Zeit, dass es sich lohnt im Moment zu leben und schöne Dinge für das Jetzt zu erleben, auch wenn etwas schlecht enden kann. Auch ihre Familiensituation wird gut beschrieben und wie schwierig es für Evie ist zu akzeptieren, dass ihre Eltern geschieden sind und neue PartnerInnen haben.

"Das Glück ist kompliziert. Manchmal muss man darum kämpfen. Aber manchmal - die besten Male - schleicht es sich von hinten an. Umschlingt dich und zieht dich ganz nah an sich."

Die Idee für Evies besondere Gabe habe ich toll gefunden. Es macht sehr viel Spaß zu verfolgen, wie ihre Gabe Evie durch den Alltag begleitet und ich mochte die kleinen unterschiedlichen Liebesgeschichten, die Evie voraussieht, weil jede auf ihre Weise besonders ist. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und X hat mir sehr gut gefallen, wobei ich nicht einmal finde, dass sie so sehr im Fokus steht. Das tat für mich nämlich mehr Evies Entwicklung und die Botschaft, die Nicola Yoon durch das Buch vermittelt. X ist ein sehr risikobereiter Mensch, der Evie perfekt ergänzt und ihr dabei hilft, sich wieder mehr auf das Positive zu konzentrieren. Ich fand die beiden sehr süß zusammen und die Tanzszenen sorgen nicht nur für viel Abwechslung, sondern auch Lebhaftigkeit.

"Ich weiß nicht, warum wir Menschen verlieren, die wir lieben, und wie wir weiterleben sollen, nachdem wir sie verloren haben. Aber ich weiß, dass Lieben zum Menschsein dazugehört. Wir können nicht anders. Die Dichter und Denker sagen, Liebe ist die Antwort, aber sie ist mehr als das. Liebe ist die Frage und die Antwort und der Grund, die Frage überhaupt zu stellen. Liebe ist alles. Sie ist in allem."

Das Buch bietet eine Mischung aus sehr unterhaltsamen, aber auch traurigen Momenten. Manchmal schmunzelt man beim Lesen und andere Male hat man Tränen in den Augen. Gegen Ende hat mich die Geschichte immer mehr berührt und die Stärke, die die Geschichte in sich trägt, wird offenbart. Sie liefert keine übliche schöne Romanze mit perfekten Charakteren und ebenso perfekten Happy End, sondern wirkt realistischer. Für mich zeigt Nicola Yoon durch Evies Geschichte vor allem, dass es sich lohnt für schöne Momente Risiken einzugehen und dass nur weil etwas schlecht endet, das nicht bedeutet, dass die guten Zeiten ihren Wert verlieren. Man spürt auch, dass die Autorin dieses Buch aus vollem Herzen geschrieben hat.

Fazit: Eine berührende Geschichte, die zeigt, dass es sich lohnt für schöne Augenblicke Risiken einzugehen.

Veröffentlicht am 26.03.2022

Ein Kunstwerk

Blue Seoul Nights
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Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass Blue Seoul Nights vom alltäglichen Leben in Südkorea handelt. Ich habe zwar nichts gegen Idol-Geschichten, aber finde Geschichten über den gewöhnlichen ...

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass Blue Seoul Nights vom alltäglichen Leben in Südkorea handelt. Ich habe zwar nichts gegen Idol-Geschichten, aber finde Geschichten über den gewöhnlichen Alltag und mit nicht-berühmten Personen eigentlich interessanter. Kara Atkin gelingt es auch sehr gut ihren LeserInnen die Kultur Südkoreas und das Leben dort näherzubringen. Hier merkt man auf jeden Fall, dass sie viel recherchiert hat und selbst eine Zeit lang dort gelebt hat. Dadurch konnte ich beim Lesen komplett in Seoul verloren gehen und alles um mich herum vergessen.
Jade ist eine Kämpferin. Es ist unglaublich, was sie alles durchstehen musste und wie viel Kraft sie immer noch in sich trägt. In ihr steckt eine Melancholie, die durch Hyun-Joon nach und nach aufgelöst wird. Ich habe es auch toll gefunden, dass sie als Lehrerin arbeitet und mochte die Szenen in der Grundschule, weil sie so authentisch beschrieben werden und einen guten Einblick in den LehrerInnen-Alltag geben.

"Mein Herz war ein Mosaik, zusammengesetzt aus den Scherben, die die letzten Jahre hinterlassen hatten. Ich hatte es mühsam zusammengesetzt, meine nicht vergossenen Tränen und meine zwanghafte Verdrängung der Kleber zwischen den scharfen Kanten, die meine Erinnerungen in das zerbrechliche Glas geschlagen hatten."

Hyun-Joon hat sich schnell in mein Herz geschlichen, weil er einen so lieben Charakter hat und sich hingebungsvoll um seine Familie kümmert. Es hat mich vor allem berührt zu sehen, wie sehr er sich um seinen kleinen Bruder kümmert. Hier fand ich es auch toll, dass Jade seinen kleinen Bruder direkt akzeptiert und sie auch zu dritt etwas unternehmen. Gerade die Szenen, in denen sie zu dritt unterwegs sind, haben mir sehr gut gefallen, weil sie etwas Besonderes an sich hatten.
Die Liebesgeschichte zwischen Hyun-Joon und Jade gleicht einem Kunstwerk unterschiedlichster Farben. Sie entwickelt sich zunächst sanft und langsam und geht später immer mehr in die Tiefe. Ich habe vor allem die ernsten tiefgründigen Gespräche zwischen den beiden geliebt und wie erwachsen alles verläuft. Für manche könnte die Handlung vielleicht zu ruhig sein, aber ich habe sie perfekt gefunden, weil diese Ruhe Blue Seoul Nights so besonders macht.

"Unter seinem Blick fühlte ich mich nackt, mit all meinen Wunden und Narben. Doch ich zuckte nicht zurück. Nicht vor ihm, der mich mit einem einzigen Kuss wissen ließ, dass ihm die Hässlichkeit unter der ansehnlichen Oberfläche nicht abschreckte und ihm das Gemälde gefiel, das den Namen Jade trug, auch wenn dessen Farben ermattet waren."

Was ich auch toll finde, ist dass das Thema Kunst hier eine so große Rolle spielt und in Bezug darauf Jade unabhängig von Hyun-Joon eigene Träume verfolgt. Man spürt auch, wie viel ihr Kunst bedeutet und es hat mich immer wieder mitgenommen zu sehen, wie sehr Jades Herz an ihr hängt.
Gegen Ende hat mir die Geschichte immer mehr das Herz gebrochen und ich hoffe sehr, dass es im nächsten Teil wieder zusammengesetzt wird. Ich kann es schon kaum erwarten mit Jade und Hyun-Joon wieder zurück nach Seoul zu kehren.

Fazit: Kara Atkin hat mit Blue Seoul Nights eine tiefgründige Liebesgeschichte erschaffen, die einem Kunstwerk unterschiedlichster Farben gleicht.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 22.03.2022

Frauen schulden dir gar nichts

Frauen schulden dir gar nichts
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Florence Given beleuchtet in Frauen schulden dir gar nichts viele wichtige Themen und geht auf die unterschiedlichsten Aspekte ein. Ihr gelingt es, ihre Themen kurz und anschaulich auf den Punkt zu bringen. ...

Florence Given beleuchtet in Frauen schulden dir gar nichts viele wichtige Themen und geht auf die unterschiedlichsten Aspekte ein. Ihr gelingt es, ihre Themen kurz und anschaulich auf den Punkt zu bringen. Die Kapitel regen zum Nachdenken an und verdeutlichen viele Probleme, die noch in der Gesellschaft für Frauen bestehen. Egal, ob es um das Thema Beziehungen, Aussehen, Social Media oder Mental Health geht. Ich finde es toll, dass das Buch in Bezug darauf so facettenreich ist, denn die Bandbreite an Themen verdeutlicht, wie stark die Probleme für Frauen in unserer Gesellschaft verankert sind und sorgt gleichzeitig für ein abwechslungsreiches Leseerlebnis. Auch die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen und sie passen perfekt zum lauten Ton des Buchs.

"Für andere Menschen können auch andere Dinge empowernd sein - zum Glück gibt es nicht nur die eine Art und Weise, wie eine Frau zu sein hat. Frauen sind komplexe Wesen und können mehr sein als das, was man sieht."

Besonders gut gefallen hat mir, dass Florence Given durch das Buch deutlich macht, dass alle Frauen zusammenhalten sollten, statt sich gegenseitig zu verurteilen oder übereinander zu lästern. Jede sollte einfach so akzeptiert werden, wie sie ist und wir endlich begreifen, dass es keine Regeln dafür gibt, wie eine Frau zu sein hat. Auch von den Erwartungen, die Männer an sie haben könnten, sollte man sich lösen und sich stattdessen trauen, man selbst zu sein.

"Wenn du bemerkst, dass jemand dich verurteilt, dann versuch, dich in die Person einzufühlen. Versuche zu verstehen, dass ihre verletzenden Aussagen und die Art, wie sie mit dir redet, nur eine Projektion dessen ist, wie sie über sich selbst denkt. Lasst uns gemeinsam den Kreislauf der Verletzungen brechen."

Ich finde, dass das Buch insbesondere für jüngere Leserinnen hilfreich sein kann, da diese häufig noch mit Unsicherheiten zu kämpfen haben und Florence Given durch ihr Buch diesen Mut machen und die Augen öffnen kann. Aber auch für Personen, die sich bisher wenig mit Feminismus beschäftigt haben, bietet das Buch einen guten Einstieg in das Thema.

"Du bist nicht auf der Welt, um gemocht zu werden."

Auch wenn mir das Buch insgesamt gut gefallen hat, muss ich dennoch anmerken, dass ich nicht immer einer Meinung mit der Autorin beim Lesen gewesen bin. Für mich wurden zum Beispiel Männer oft zu negativ dargestellt und in einen Topf geworfen. Natürlich gibt es Männer, die Frauen gegenüber respektlos sind, aber das trifft nicht auf alle zu. Hier hätte ich mir gewünscht, dass das deutlicher wird. In Bezug darauf hatte ich oft den Eindruck, dass die Autorin aufgrund ihrer negativen Erfahrungen mit Männern nicht objektiv genug mit dem Thema umgeht und stattdessen Männer allgemein als Feinde darstellt. Zum anderen hat es mich gestört, dass es manchmal so klang, als ob Frauen sich nur hübsch machen oder feminin präsentieren, weil sie sich durch die Erwartungen der Gesellschaft dazu gezwungen fühlen. Das trifft auf manche zwar zu, aber es gibt auch Frauen, die sich für sich selbst gerne schick machen, für die Mode wie Kunst ist und die dabei nicht das Ziel verfolgen, Männer zu beeindrucken. Zwar fügt die Autorin genauso wie bei ihrem Kapitel zum Thema Heiraten immer wieder ein, dass es okay ist, das für sich selbst zu tun, aber für mich schwang bei diesen Aussagen immer ein Aber mit und sie gehen unter dem lauten Ton der gegensätzlichen Einstellung etwas unter.

"Du wirst oft eine defensive Reaktion von deinen Freund*innen erleben, denn du hast ihnen den Spiegel vorgehalten (Nämlich, dass Lästern hässlich und ein Spiegel ihrer Selbstwahrnehmung ist), und sie werden alles mögliche sagen, um dich zum eigentlichen Problem zu machen. Nur, weil du nicht lästern willst. Aber du solltest einen Punkt im Leben erreichen, an dem dir Lästern wirklich keinen Spaß macht."

Abgesehen davon finde ich aber, dass das Buch einen wirklich guten und facettenreichen Einblick in das Thema Feminismus liefert und besonders für jüngere Leserinnen und Personen, sie sich bisher noch nicht so viel mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.

Fazit: Ein facettenreiches Buch zum Thema Feminismus, das viele wichtige Themen beleuchtet und insbesondere für Personen, die sich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben, erhellende Momente haben kann.