Profilbild von knappenpower

knappenpower

Lesejury Profi
online

knappenpower ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit knappenpower über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2023

Für mich der bislang schwächste Teil der Serie

An einem dunklen Ort
0

Der Autor versteht es an und für sich, den Leser zu fesseln. Die Geschichten sind i.d.R. komplex, aber angenehm zu lesen mit kurzen Kapiteln und einer angenehm einfachen, nicht jedoch „platten“, Sprache. ...

Der Autor versteht es an und für sich, den Leser zu fesseln. Die Geschichten sind i.d.R. komplex, aber angenehm zu lesen mit kurzen Kapiteln und einer angenehm einfachen, nicht jedoch „platten“, Sprache. Zudem sind die Bücher nicht nur logisch aufgebaut, es bleiben am Ende auch keine Fragen offen.

Ich habe die komplette Serie von Anfang an gelesen und es ist bemerkenswert, dass das Team vollständig gleichgeblieben ist, was natürlich ganz nach meinem Geschmack ist. Dadurch kennt man die Charaktere genau und kann sie lieben (oder hassen) lernen. Auch kann man sich so ganz auf die Geschichte konzentrieren und muss sich mit den handelnden Personen (außer den Tätern) nicht auseinandersetzen.

Das letzte Buch hat ein sehr ergreifendes und trauriges Thema aufgegriffen und dieses auch dem Leser so vermittelt. Dieses Mal war das Buch ……. gefühlt durcheinander. War es zu Beginn noch interessant, so ließ mein Interesse ungefähr aber der Hälfte des Buches merklich nach. Ich meinte, schon ab Seite 60 eine Ahnung zu haben, wer hinter allem steckt könnte und zudem wurde die Geschichte mit dem Fortgang des Buches immer wirrer.

Der Beginn hat mich stark an einen Agatha Christie Roman erinnert: Eine Leiche wird in einem von innen verschlossen Zimmer erschossen, es gibt keine Einbruchspuren, nur die Tochter und 3 Freunde (?) sowie ein Nachtportier waren anwesend und bei keinem der Personen konnten Schmauchspuren festgestellt werden. Das versprach doch viel Rätselraten und Knobelei, was mich unheimlich gefreut. Aber dann ….

Das Buch ist quasi in zwei Hälften geteilt. Zum einen der Mord in der Villa und zum anderen ……., aber das wäre jetzt spoilern. Anmerken möchte ich nur, dass die zweite Hälfte mich überhaupt nicht überzeugt hat. Ab einer bestimmten Stelle werden die Ereignisse für mich zu unwahrscheinlich und die von Jan gezogenen Schlüsse sind für mich nicht mehr nachvollziehbar. Leider kann ich auch das nicht näher ausführen, ohne zu spoilern. Schlussendlich finden beide Hälften des Buches zum Ende hin selbstverständlich zusammen, aber so gut die erste Hälfe für mich war, so genervt war ich von der zweiten Hälfte. Alles in allem daher dieses Mal leider nur 3*.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Für mich zu viel Cosy-Krime

Treibsand
0

Ich habe die bisherigen Bücher des Autors sehr gerne gelesen, da er in meinen Augen angenehm und flüssig schreibt und die Geschichten und vor allem die Charaktere sehr interessant sind. Da war von einem ...

Ich habe die bisherigen Bücher des Autors sehr gerne gelesen, da er in meinen Augen angenehm und flüssig schreibt und die Geschichten und vor allem die Charaktere sehr interessant sind. Da war von einem Haudegen, der aufgrund privater Schicksalsschläge quasi macht, was er will, über einen „Mini-Monk“ alles dabei, wobei es der Autor später sogar geschafft hat, die Figuren in einer neuen Serie zusammen zu bringen. Ich liebe Mike und Ruben. Jetzt also ein (verbitterter?) Ex-Polizist. Ich war gespannt, ob mich die neuen Charaktere ebenfalls gefangen nehmen.

Dieses Mal fiel mir der Einstieg in die Geschichte jedoch schwer, obwohl die Story spannend und im Endeffekt gut aufgelöst ist. Jedoch wurden die Hintergrundgeschichten zu David und Catharina, die für mich immer sehr wichtig sind, damit ich mich in die Personen hineinversetzen kann, erst sehr spät geschildert, so dass es fast über die erste Hälfte hinaus gedauert hat, bis bei mir das Kopfkino so einigermaßen einsetzen konnte. Dies, obwohl die Charaktere, wie bei dem Autor üblich, interessant, sympathisch und nahbar rüberkommen. Aber, wie bereits gesagt, für mich zu spät im Buch, so dass ich mich höchstens in der zweiten Hälfte ein bisschen „dabei“ gefühlt habe. Aber wirklich auch nur ein bisschen. Dadurch fand ich auch lange Zeit keinen richtigen Zugang zu David und Catharina und konnte mich nicht vollständig in die Geschichte fallen lassen, wobei es bei David für mich schlimmer war, da zu seinem Hintergrund (warum er genau den Polizeidienst verlassen hat und was ihn so geprägt hat) so gut wie nur Andeutungen gemacht wurden. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass ich das erste Buch der Serie nicht gelesen habe (wo geschildert wird, warum und weshalb und wie er sein neues Leben aufgebaut hat), obwohl es sich bei Treibsand um den Serienstart handelt.


Alles in allem war das Buch für mich zudem einfach zu cosy, wobei dies nicht abwertend gemeint ist. Ich mag Cosy-Krimis, wenn ich vorher weiß, dass ich ein Buch aus diesem Genre lese. Wenn ich, was ich von dem Autor gewohnt bin, einen etwas abgeklärteren Krimi erwarte und dann eine eher „weichgespülte“ Geschichte zu lesen bekomme, dann stellt sich früher oder später die Enttäuschung ein. Das hört sich jetzt alles negativer an als ich es im Endeffekt empfunden habe, aber meine falschen Erwartungen haben ein Lesevergnügen immer wieder übertrumpft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2023

Leider viel zu früh aufgelöst

Dämmerung für Beck
0

Es handelt sich hier um das 3. Buch der Serie um Nick Beck. Den ersten Teil fand ich damals total super und von dem zweiten Teil war ich eher enttäuscht als begeistert. Also bin ich dieses Mal ohne große ...

Es handelt sich hier um das 3. Buch der Serie um Nick Beck. Den ersten Teil fand ich damals total super und von dem zweiten Teil war ich eher enttäuscht als begeistert. Also bin ich dieses Mal ohne große Erwartungen mit dem Buch gestartet.

Das Buch ist flüssig geschrieben und die Hauptpersonen werden kurz, aber ausreichend, beschrieben inkl. ihrer Vorgeschichte und ihrer persönlichen Dämonen, so dass sich auch Quereinsteiger ein gutes Bild machen können.

Die Geschichte fängt sehr interessant an: Was ist mit den Männern passiert? Worum handelt es sich? Um eine geheime Forschung? Aber von wem? Von der Regierung? Was mischt das BKA mit? Wer ist Faust? Und was hat Beck’s eigentlich Fall, der ermordete Undercover-Polizist, mit allem zu tun? Schon nach nicht mal 50 Seiten Fragen über Fragen. Ich war begeistert und habe mich auf eine intensive Knobelei gefreut.

Und dann ……. wird auf den nächsten Seiten durch Rückblenden fast alles aufgeklärt und quasi aufgelöst inkl. Beck‘s aktuellem Fall. Damit war die Freude am Raten und Überlegen und Kombinieren dahin. Der Rest war dann nur noch stupides lesen, was mich wirklich traurig gemacht hat.

Warum hat der Autor das gemacht? Warum muss man dem Leser die Lust auf‘s Mitraten nehmen? Warum muss man alles so früh verraten?

Aus diesem Grunde von mir, obwohl die Geschichte eigentlich interessant und gut erzählt wurde, nur magere 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2022

Leider nicht meins

Schmerzwinter
0

Ein -für mich- neuer Autor ist immer wieder spannend. Fängt er mich mit seiner Art zu Schreiben und seiner Geschichte ein? Wie nah kann er mir seine (Haupt)Charaktere bringen?

Der Schreibstil ist leicht ...

Ein -für mich- neuer Autor ist immer wieder spannend. Fängt er mich mit seiner Art zu Schreiben und seiner Geschichte ein? Wie nah kann er mir seine (Haupt)Charaktere bringen?

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und die Charaktere sind eigentlich gut beschrieben: Jan der Draufgänger mit Problemen und Anna die Verständnisvolle, aber scheinbar auch mit familiären Problemen. Allerdings unterlässt es der Autor, Angaben zum Alter seiner Charaktere zu machen und das ist nicht gut für‘s Kopfkino. Der Leser kann das Alter nur schätzen. Jan Mitte 40 und Anna Anfang 30?

Was das Buch angeht, so richtet sich der Autor nach dem -für mich leider- übliche Aufbau der Story: Zu Anfang wird auf der einen Seite der Ermittler zum Leichenfund gerufen und seine privaten Probleme angeschnitten und auf der anderen Seite das nächste Opfer beschrieben und damit die Schilderung der nächsten Tat. Das setzt sich auch während des gesamten Buches fort; also alles nach „Schema F“.

Nach der Hälfte des Buches ist aber leider immer noch nichts richtig passiert. Kein Fortschritt in der Ermittlung, keinerlei Spannung und fast nur Schilderungen von Jan‘s Problemen. Dazu kommt noch, dass nach nicht mal 2/3 des Buches der Täter schon feststand und es eigentlich „nur“ darum ging, ihn zu fassen.

Das ist leider nicht das, was ich lesen möchte. Ich möchte mitraten, bestenfalls bis zum Schluss, und ich möchte Spannung in der Geschichte, gefesselt werden und das Buch nicht aus der Hand legen wollen. All des habe ich bei Schmerzwinter leider nicht gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2022

Für mich die zweite Enttäuschung dieses Jahr

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
0

Ich kenne von der Autorin nur die Akte um die Kommissarin Pia Korittki. In dieser neuen Serie steht die Hauptperson quasi „auf der andere Seite“. Sie ist nicht Polizistin, sondern Verteidigerin, die mit ...

Ich kenne von der Autorin nur die Akte um die Kommissarin Pia Korittki. In dieser neuen Serie steht die Hauptperson quasi „auf der andere Seite“. Sie ist nicht Polizistin, sondern Verteidigerin, die mit einem Journalisten zusammenarbeitet, was natürlich zunächst sehr ungewohnt ist. Aber wenn man sich auf die Charaktere einlässt, vergisst man Pia schnell und wartet nicht darauf, dass sie gleich auftaucht.

Wer sind die Protagonisten?
Zum einen Fentje: Eine taffe Frau, die als Waise bei den Großeltern eher arm aufgewachsen ist und es trotzdem geschafft hat, Jura zu studiert. Sie hat ihr Büro auf der Farm der Großeltern eingerichtet, kümmert sich um ihre Nichte, während der Bruder weit weg sein Geld verdient, und hilft nebenbei auf dem Hof (Schafzucht) aus.
Zum anderen Niklas: Reich aufgewachsen mit einem schlechten Verhältnis zu seinem Vater. Ansonsten äußerst selbstbewusst (es sei denn, es geht um seine Ex-Freundin, deren Katze Blofeld -cooler Gag- weiterhin bei ihm lebt). Er macht was ihm Spaß macht, nämlich als freier Journalist arbeiten.
Eigentlich super Voraussetzungen für eine explosive Beziehung bis zum Kuss. Allerdings kommt das leider bei mir überhaupt nicht rüber.

Zu Anfang war der Aufbau des Buches zudem für mich irritierend. Kurze Abschnitte innerhalb eines Kapitels, wobei die Abschnitte zwischen verschiedenen Personen hin und her gewechselt sind. Manche Abschnitte gehen gerade mal knapp über eine Seite und somit wird man als Leser zu Beginn mit so vielen verschiedenen Personen „überschüttet“, dass selbst ich, wo ich i.d.R. für die Rezession bereits beim Lesen mitschreibe und mir Personen gut merken kann, den Überblick verloren habe. Zumal ich natürlich auch nicht wusste, inwieweit diese Personen wichtig oder nur Randfiguren sind.
Deshalb fiel mir der Einstieg zunächst sehr schwer, da es mir durch die sehr kurzen Abschnitte, der ständige Wechsel innerhalb eines Kapitels und die Unmenge an Personen schwer gemacht wurde, mich in die jeweilige Situation hineinzuversetzen.
Natürlich ergibt alles im Nachhinein einen Sinn, aber es war für mich halt schwer zu greifen und als dann die Teile alle an die richtige Stelle gefallen waren, war es fast schon zu spät, um meinen negativ angehauchten Eindruck abzuschwächen. Erst ab Kapitel 11/43 wurde es besser und damit das Lesen auch flüssiger.

Viele Abschnitte enden zudem aber auch sehr abrupt und man hat das Gefühl: „Da fehlt doch was, da muss doch noch was kommen“. Die Geschehnisse im Anschluss an diese abrupten Enden werden zwar später teilweise als Gedanken von Fentje oder Niklas erzählt, aber dadurch fehlt natürlich der Fluss.
So ist Fentje z.b. bei der Haushälterin des Pfarrers. Mitten im Gespräch wird dieser Abschnitte beendet. Später stellt sich heraus, dass Fentje scheinbar eine Ohrfeige von der Haushälterin erhalten hat. Warum wird aber nicht erklärt. Für mich unbefriedigend und abgehackt.

Im Großen und Ganzen war das Buch für mich, ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll, eher „hausbacken“. Die Serie um Pia fand ich – bis auf das letzte Buch – immer fesselnd und mitnehmend. Das hat mir hier vollkommen gefehlt. Ich fühlte mich eher an eine andere Autorin erinnert, deren Bücher in Ostfriesland spielen und von der ich dieses „hausbackene“ gewohnt bin. Diese Bücher sind relativ kurz und handeln von „Hausfrauenermittlungen“ (nicht negativ gemeint). Von Frau Almstädt bin ich so etwas aber überhaupt nicht gewohnt.

Was mich am meisten gestört hat, und da kann man mich ruhig pingelig oder kleinlich nennen, sind die aufgetretenen Ungenauigkeiten. Einige Beispiele:
• Die Katze liegt auf der Tastatur und Niklas gibt einen Suchbegriff bei Google ein. Wie soll das gehen?
• Es herrscht Ausgehverbot im Internat inkl. Wachschutz und trotzdem sind die Jugendlichen im Bondi, ohne jede Erklärung, wie sie das Internat verlassen konnten.
• Dann wird nebenbei erwähnt, dass die Oma leichte Demenz hat, ohne vorher auch nur irgendwas in der Richtung zu beschreiben. Auf mich wirkt die Oma pfiffig und vollkommen „normal“.
• Oder ein Gespräch zwischen Fentje und Niklas:
• Sie: … treffen uns um 8 bei …
• Er: Ich hole sie um 8 hier ab
• Ende Abschnitt. Kein Aufregen von Fentje, dass er genau das Gegenteil „bestimmt“, kein Protest, nichts.
• Fentje hat einige (Mehrzahl) Rosenblüten abgeschnitten und legt eine (Einzahl) Rose auf das Grab.
• Fentje läuft aus dem Schlafzimmer kommend eine Holztreppe hinunter. Das Schlafzimmer liegt aber im Erdgeschoss …. im Oberschoss wohnt ihre Nichte Sofia.

Natürlich sind das Kleinigkeiten, aber mich persönlich stört so etwas ungemein und hemmt sowohl meinen Lesefluss als auch mein Lesevergnügen.

Da ich ein ähnliches Problem mit dem letzten Pia-Band hatte habe ich leider die Befürchtung, dass ich den Büchern von Frau Almstädt mittlerweile „entwachsen“ bin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere