Profilbild von knappenpower

knappenpower

Lesejury Profi
offline

knappenpower ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit knappenpower über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2021

Ein gelungener Auftakt mit sympathischen Ermittlern

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
0

Ein – für sich persönlich - neuer Autor ist ja immer so eine Sache: Gefällt einem der Schreib- und Erzählstil? Wie baut er/sie die Geschichte auf? Spannend oder nicht? Lässt er/sie den Leser rätseln oder ...

Ein – für sich persönlich - neuer Autor ist ja immer so eine Sache: Gefällt einem der Schreib- und Erzählstil? Wie baut er/sie die Geschichte auf? Spannend oder nicht? Lässt er/sie den Leser rätseln oder wird zu früh zu viel verraten? Nimmt das Privatleben der Hauptperson einen großen oder kleinen Stellenwert ein?

Für mich hat Anna Schneider voll ins Schwarze getroffen. Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und nicht zu kompliziert. Die Beschreibung der handelnden Personen ist ausreichend, so dass man sich ein genaues (Kopf-)Bild machen kann und nicht zu ausschweifend und raumgreifend.
Zumal das Ermittler“paar“ eine interessante Konstellation hat: Alt, erfahren und melancholisch, weil nahezu ausgebrannt und jung, unerfahren, aber umso ehrgeiziger.

Die Geschichte wirkt auf mich als Laie ungemein realistisch. Die Ermittler haben Schwächen, und zwar nicht nur im privaten, sondern auch im beruflichen Alltag. Da sind Selbstzweifel, obwohl keine angebracht sind – da wird eine Handyortung einfach vergessen oder es wird sich vorschnell auf einen Täter/Tätertyp festgelegt, was man – wie jeder weiß – als Kommissar nicht machen sollte, Bauchgefühl hin oder her. Alles eigentlich ein No-Go, aber es macht die Ermittler dadurch greifbar und unendlich sympathisch.

So stellt man sich einen Polizeialltag vor, wenn man noch nie einen erlebt hat: Ermittler, die Fehler machen und Stress mit ihren Kollegen haben. Nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch mal Kampf an allen Fronten. So wie Alexa. Sie kämpft nicht nur gegen ihre Kollegen, sondern auch gegen ihre Selbstzweifel. Dazu noch der verzwickte Fall, wo vieles reine Raterei ist und viele Spuren, die eigentlich logisch klingen, ins Leere laufen.

Insgesamt ist es ein Buch, das Lust auf mehr macht, obwohl die privaten Verstrickungen so was von logisch und keine Überraschung waren ☺

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.02.2021

Diesmal war ich wieder vollkommen begeistert

Die Toten auf Helgoland
0

Habe ich beim letzten Buch noch „gemeckert“, dass die Geschehnisse um Groll so stiefmütterlich behandelt wurden und eigentlich viel mehr Raum benötigt hätte, so hat mich dieses Buch wieder vollkommen gepackt ...

Habe ich beim letzten Buch noch „gemeckert“, dass die Geschehnisse um Groll so stiefmütterlich behandelt wurden und eigentlich viel mehr Raum benötigt hätte, so hat mich dieses Buch wieder vollkommen gepackt und begeistert.

Als Leser der Serie ist es natürlich immer wieder schön, „alte Bekannte wiederzutreffen“. Man ist im Thema und kann die Bemerkungen zu Warnke und Groll ohne Probleme den dazugehörigen Vorgängen zuordnen.

Richtig gut an den Büchern gefällt mir, dass größtenteils die reine Polizeiarbeit – so wie man sich diese als Laie vorstellt – im Vordergrund steht. Befragungen über Befragungen und überall große Fragezeichen und alles wird in Gedanken und vor allem in Gesprächen miteinander immer wieder durchgekaut. Und obwohl die Geschichte diesmal wirklich sehr komplex war werden die Sachverhalte ausführlich beschrieben und es bleiben keine offenen Fragen und kein schales Gefühl zurück. Gefühlt hatte dieses Buch doppelt so viele Seiten wie sonst, obwohl dies natürlich nicht der Fall war ☺

Ich freue mich schon darauf, wie es weitergehen wird und bin gespannt, wie Lena ihre persönliche Lebensplanung mit ihrem Beruf verbindet. Hoffentlich lässt die Autorin Lena nicht für Enna Andersen „auslaufen“ …. bitte nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2020

Noch überzeugender als das erste Buch

Enna Andersen und die Tote im Mai
0

Der zweite Fall für die Cold-Case-Abteilung (Cold Cases liegt ja voll im Trend) und diesmal hat die Autorin mich noch mehr gefesselt und überzeugt als im ersten Teil, von dem ich auch schon begeistert ...

Der zweite Fall für die Cold-Case-Abteilung (Cold Cases liegt ja voll im Trend) und diesmal hat die Autorin mich noch mehr gefesselt und überzeugt als im ersten Teil, von dem ich auch schon begeistert war.

Das Team - 3 Kommissare, die gezwungenermaßen zusammenarbeiten und eigentlich ganz woanders sein wollen, also eher eine Zweckgemeinschaft - ist überaus sympathisch mit all den persönlichen Macken:
Enna: Nach einer Auszeit nach einem persönlichen Schicksalsschlag auf einen ungeliebten Posten versetzt
Pia: Nichte des Generalstaatsanwalts, die auf einem „ungefährlichen Posten“ arbeiten soll, aber nicht will und im Team für die Recherche im Netz zuständig
Jan: degradiert und versetzt, bärbeißig, will eigentlich nur in seinen alten Job zurück

Die richtige Mischung macht den Unterschied zu anderen Krimis, zumal Pia und Jan wie Hund und Katze sind, wo ich mir als Leser so manches Grinsen nicht verkneifen konnte.

Da nichts eilig ist, hat Enna die alten, ungelösten, Fälle durchnummeriert und zu Beginn des Buches wird ein Los gezogen., das über den zu lösenden Fall entscheidet. Dieses Mal ist der Fall sehr ergreifend und traurig und bis zur Lösung stehen viele Vernehmungen an, die Spekulationen kochen hoch und nicht immer führt der Weg auch ins Ziel.

Sehr gut gefällt mir, dass die private Seite der Ermittler einen großen Platz in den Büchern von Anna Johannsen einnimmt. Dieses Mal erfährt man mehr aus Jans Vergangenheit. Ebenso traurig wie der Fall, aber man kann jetzt seine Charakterzüge besser nachvollziehen.

Eine rundherum gelungene Geschichte, bei der am Ende keine Frage unbeantwortet bleibt.

Leider wird es wohl noch einige Monate dauern bis ich erfahre, ob Enna sich die Akte über den Mord an ihren Eltern vornimmt oder nicht.

Volle 5*

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2020

Gelungener Start einer neuen Serie

Der Giftmord. Ostfriesenkrimi
0

Eine neue Serie meiner Lieblingsautorin, diesmal in der Ich-Form aus Insa’s Sicht geschrieben, und wieder hat sie es geschafft, mich zu begeistern und eine überaus sympathische Kommissarin kreiert: Insa ...

Eine neue Serie meiner Lieblingsautorin, diesmal in der Ich-Form aus Insa’s Sicht geschrieben, und wieder hat sie es geschafft, mich zu begeistern und eine überaus sympathische Kommissarin kreiert: Insa – 41 Jahre alt – 3 Kinder – den Ehemann in den Wind geschossen. Um Abstand von der Trennung zu bekommen kehrt sie auf den Hof ihrer Eltern zurück, wo sie zwar ein eigenes Haus bewohnt, jedoch die Familie irgendwie immer anwesend ist. Typisch Ptak. Und gerade das ist es, was ich so an ihren Büchern liebe. Da wird nicht stur nach Vorschrift ermittelt, sondern da werden auch mal die Familie und/oder Freunde mit einbezogen. Einfach liebenswert.

Und obwohl ich die Bücher immer als „Entspannungslektüre“ bezeichne, die man so richtig schön bei Kerzenschein und Kakao genießen kann, bleibt die Spannung nicht auf der Strecke. Denn neben der Familie bzw. Freunde gibt es ja noch den Mord. Und bis dieser gelöst ist schickt uns Frau Ptak ganz schön hin und her. Falsche Spuren, die vorher noch so wahnsinnig schlüssig waren, und Verdächtige, die nicht immer unsympathisch rüberkommen.
Und was – gerade für Fans von Susanne Ptak – immer wieder schön ist sind die kleinen, aber feinen Hinweise auf die anderen Serien, die ja alle in der gleichen Gegend in Ostfriesland spielen. Sei es der Gerichtsmediziner, die Streifenpolizisten oder die KT. Oder die Leberwurst ☺. So etwas treibt mir immer ein Grinsen ins Gesicht.

Klare Leseempfehlung für gemütliche Lesestunden und 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein Ostseekrimi, der aus der Reihe fällt

Todeswall
0

Ich mag die Bücher von Katharina Peters sehr. Sowohl vom Schreibstil als auch von der Darstellung / Charakterisierung der handelnden Hauptpersonen trifft sie genau meinen Geschmack. Egal, ob es sich dabei ...

Ich mag die Bücher von Katharina Peters sehr. Sowohl vom Schreibstil als auch von der Darstellung / Charakterisierung der handelnden Hauptpersonen trifft sie genau meinen Geschmack. Egal, ob es sich dabei um Emma Klar, Romy Beccare oder Sara Pirol handelt.

Todeswall ist der mittlerweile 5. Fall für Emma Klar, einer ehemalige BKA-Kommissarin, die aufgrund ihrer persönlichen Vergangenheit mittlerweile als Privatermittlerin arbeitet, aber immer noch über sehr gute und freundschaftliche Beziehungen zu ihrer ehemaligen Vorgesetzten beim BKA und dem Leiter der örtlichen Polizei verfügt und von dort auch immer wieder als „freie Mitarbeiterin“ eingeschaltet wird, wenn es ohne unkonventionelle Ermittlungsmethoden, die sich teilweise auch außerhalb der Legalität befinden, nicht weitergeht.

Diesmal ist das Buch anders aufgebaut als sonst üblich. Es geht hier nicht darum, den/die Täter zu entlarven, sondern ausschließlich darum, diese/n zu überführen. Schon sehr früh ist klar, wen Emma in Verdacht hat. Zuerst habe ich gestutzt: Wie jetzt? So früh? Da muss doch ein Haken hinter sein. Das geht doch gar nicht. Wo ist da die Spannung?
Aber je länger ich das Buch gelesen habe, desto mehr hat es mich gepackt. Diese intensive Ermittlungsarbeit; dieses Wühlen in der Vergangenheit, diese ewigen Rückschläge und die Hilflosigkeit von Emma und ihrem Team. Zu wissen – bzw. glauben zu wissen – was passiert ist und es nicht beweisen zu können …. der reine Horror, wenn man bedenkt, dass es im wahren Leben Ermittlern wahrscheinlich ähnlich gehen wird (wobei diese sich noch an sehr viele Regeln halten müssen, die für Emma in ihren Vorstellungen nicht gelten).

Ein hervorragender Krimi, der sich nicht durch blutige Schockmomente, sondern durch psychologische Schachzüge auszeichnet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere