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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2023

Buch mit Schönheitsfehler

Düstergrab
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Es ist immer schwer, eine Rezession zumindest annähernd neutral zu verfassen, wenn man eine Serie über Jahre verfolgt und die Charaktere liebgewonnen hat. Dies ist bei mir bei Romy Fölck der Fall. Ich ...

Es ist immer schwer, eine Rezession zumindest annähernd neutral zu verfassen, wenn man eine Serie über Jahre verfolgt und die Charaktere liebgewonnen hat. Dies ist bei mir bei Romy Fölck der Fall. Ich habe die Serie um Frida und Bjarne von Anfang an verfolgt und hibbelig auf jedes neue Buch gewartet. Frau Fölck macht es einem aber auch leicht: angenehmer Schreibstil, liebevolle Charaktere und spannende Geschichten.

Das Buch beginn wie üblich mit dem Prolog, der Geschehnisse vor 24 Jahre schildert. Das hat mich dann sofort hoffen lassen, dass Frida und Bjarne nochmals zusammen ermitteln werden (ich lese vorab nur bei mir unbekannten Serien/Autoren Kurzbeschreibungen).

Die handelnden (Haupt)Charaktere und ihre Beziehung untereinander werden zu Beginn kurz, aber ausreichend vorgestellt und erklärt, so dass sich auch Quereinsteiger ein Bild machen können.

Dieses Mal werden quasi 2 Fälle parallel abgehandelt, was eigentlich dazu führen müsste, dass man in das Buch versinkt und die Gehirnzellen im Dauermodus arbeiten.
Aber: Obwohl ich die Bücher der Autorin immer gerne gelesen habe, ist mir dieses Mal etwas aufgefallen, dass mir das Lesevergnügen teilweise arg geschmälter hat: Es gab mehr als häufig Wiederholungen von z. B. Anweisungen oder Gedanken. Dies war für mich ungewöhnlich bei Frau Fölck und nach den vierten oder fünften Mal war ich deshalb richtig angenervt. Für mich deutet so etwas auf Unaufmerksamkeit hin, was ich bei ihr gar nicht gewohnt bin.
Zudem war ein dicker logischer Fehler vorhanden: Es wurden Handydaten überprüft, aber Fridas Anruf auf diesem Handy, der zudem wahrscheinlich noch der letzte war, fiel nicht auf und rief daher auch kein Misstrauen hervor? Äußerst unwahrscheinlich.

Dazu kommt, dass die Auflösung für mich persönlich zu konstruiert war. Es wurden zwar alle offenen Fragen geklärt, aber für mich war es dann aber einfach zu viel auf einmal.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Unterhaltsam, aber nicht spannend

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Nachdem mich das erste Buch dieser neuen Serie nicht so wirklich überzeugt hatte, da in meinen Augen zu viele logische Fehler vorhanden waren, musste ich trotzdem als Fan der Serie um Pia Korritki dem ...

Nachdem mich das erste Buch dieser neuen Serie nicht so wirklich überzeugt hatte, da in meinen Augen zu viele logische Fehler vorhanden waren, musste ich trotzdem als Fan der Serie um Pia Korritki dem zweiten Buch eine Chance geben. Und diesmal fand ich es auch gar nicht so schlimm. Vielleicht waren beim Serienstart meine Erwartungen einfach zu hoch gewesen.

Ich mag den Stil von Frau Almstädt: Einfach und flüssig, ohne viele Schnörkeleien.
Die Charaktere Fentje, Ende 20, Anwältin mit Büro zu Hause auf dem großelterlichen Bauernhof, und Niklas, freier Journalist, sind ausreichend erklärt, auch wenn man das erste Buch nicht gelesen hat.

Der Plot gem. Kurzbeschreibung hat mich ja schon neugierig gemacht: Eine Hochzeit, im direkten Anschluss 2 Tote, Sohn und/oder Schwiegertochter als Verdächtige und Fenja und Niklas, die sich eigentlich zueinander hingezogen fühlen (sollten) auf jeweils einer Seite der Verdächtigen. Wird einer der beiden der Gewinner und einer der Verlierer sein? Oder war es doch ganz anders, als die Polizei vermutet und beide ziehen doch an einem Strang?

Im Laufe des Buches blieb die Neugier, aber es war nicht spannend und wurde auch gegen Ende hin nicht spannend. Ich wollte zwar wissen, was genau passiert ist und wer für was verantwortlich ist, aber nicht in dem Maße, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, keine Frage. Aber das Buch hat mich nicht so gefesselt, dass mir Einzelheiten bis nächstes Jahr in Erinnerung bleiben werden.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Interessant, aber zu durchsichtig

Mutterliebe
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Ich habe bislang von Kim Selvig noch keine Bücher gelesen und war entsprechend gespannt. Ich finde ihrem Schreibstil flüssig und angenehm leicht zu lesen mit nicht zu langen Kapiteln.

Das Buch geht gleich ...

Ich habe bislang von Kim Selvig noch keine Bücher gelesen und war entsprechend gespannt. Ich finde ihrem Schreibstil flüssig und angenehm leicht zu lesen mit nicht zu langen Kapiteln.

Das Buch geht gleich in die Vollen mit dem ersten Gerichtstag ohne viel Vorgeplänkel. Kiki Holland, ihres Zeichens Gerichtsreporterin, hat eigentlich ein paar Tage frei, muss aber für eine erkrankte Kollegin einspringen. Ohne die Möglichkeit einer ausreichenden Recherche bei einem Fall, den sie eigentlich gar nicht haben wollte. Trotzdem ist sie die einzige Person im Gerichtssaal, die sich das fragt, was wichtig ist: Warum? Und weil es ihr keine Ruhe lässt, fängt sie an, selbst zu recherchieren und ihre Nase in Dinge zu strecken, die nach und nach immer gefährlicher werden.

Zwischen den Schilderungen werden immer wieder Passagen in kursiver Schrift eingefügt, die … ja was genau schildern? Ist es ein Rückblick? Erinnerungen an das, was geschehen ist? Wenn ja, von wem? Der Angeklagten? Oder ist das nur die Annahme der Staatsanwaltschaft, was geschehen sein müsste? Wessen Gedanken sind das, wenn es kein Rückblick ist?
Der Leser bleibt insoweit im Unklaren und der Spannungsbogen beginnt bereits.

Trotz eingeschobener kurzer Rückblicke zu Beginn eines jeden Kapitels ist man auf dem gleichen Kenntnisstand wie Kiki, da die Rückblicke Geschehnisse um Sylvia nur kurz anreißen und nur auf ihren körperlichen und seelischen Zustand eingehen, diesen jedoch nicht erklären. Allerdings sind Kikis Recherchen so eindeutig, dass man den Grund der Taten und damit das Ende des Buches sehr früh ahnen kann. Für mich leider zu früh.

Auch werden die Recherchen gegen Ende etwas arg „abenteuerlich“; egal in welche brenzliche Situation Kiki durch ihre halsbrecherischen Aktionen gerät, immer ist urplötzlich ein Helfer da. Eigentlich so gar nicht mein Fall, aber das tat dem Lesevergnügen im Großen und Ganzen keinen Abbruch. Trotzdem gibt es hierfür und für die vorhersehbare Auflösung von mir einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Eine Reise in die Vergangenheit

Todesküste
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Ich mag die Art, wie Katharina Peters schreibt, sehr gerne. Sie schreibt lebendig und spannend, so dass es mir jedes Mal schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Die von ihren erschaffenen Charakteren ...

Ich mag die Art, wie Katharina Peters schreibt, sehr gerne. Sie schreibt lebendig und spannend, so dass es mir jedes Mal schwerfällt, das Buch aus der Hand zu legen. Die von ihren erschaffenen Charakteren sind vielschichtig und sehr gut dargestellt, die Fälle größtenteils rasant und aufregend. Auch schafft sie es spielend, serienübergreifend die einzelnen Protagonisten ab und an gemeinsam ermitteln zu lassen, was für den Serienleser natürlich immer ein Genuss ist, da ihr/ihm die Personen ja schon vertraut sind. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich auch, die einzelnen Serien in der richtigen Reihenfolge zu lesen, obgleich jeder Fall in sich abgeschlossen ist.

Bei der Serie um Emma Klar handelt es sich bei der Protagonistin um eine „ehemalige“ Polizistin beim BKA, die nach einer traumatischen Ermittlung unter falschem Namen als Privatermittlerin in Wismar arbeitet, tatsächlich aber auch verdeckte Ermittlerin ist. Oft enden daher private Aufträge in neuen Fällen oder umgekehrt. Liiert ist sie mit Christoph, der im Gefängnis saß, weil er den Tod seines Bruders gerächt hat, mittlerweile ein privates Sicherheitsunternehmen betreibt und Emma bei ihren Ermittlungen unterstützt. Emma gehört zu den eher unkonventionellen Ermittlerinnen, sorry Detektivinnen. Es hat mir immer wieder Spaß gemacht zu lesen, was alles machbar ist, wenn man sich nicht streng an Regeln halten muss und trotzdem notfalls auf Informationen zurückgreifen kann, die nur Polizisten zugänglich sind. Eine für mich sehr schöne Mischung.

Die Serie um Emma steht für ausgiebige, oft frustrierende Recherche, im Nebel stochern, Theorien aufstellen, Versuche, diese zu untermauern und, manchmal unkontrolliert, zuzuschlagen. Es gibt kein rumgeballere und keine unnötigen Schlägereien, kein Bad Cop. Aber mittlerweile ist mir Emma ruhiger geworden. Nicht mehr so viel „Hau-Ruck“ wie zu Beginn der Serie. Das macht das Ganze noch realistischer, aber auch langweiliger. Leider. Ich vermisse die vorpreschende Emma. Ehrlich gesagt ist sie mir zu brav geworden. Da pfeife ich lieber auf Realitätsnähe.

Dieses Mal beginnt das Buch genau da, wo das Vorgängerbuch aufgehört hat. Die vorherigen Geschehnisse sind aber ausreichend erklärt, so dass sich auch Quereinsteiger zurechtfinden müssten.
Der Prolog hat mich allerdings von Anfang an gestört. Als Leser der Serie war eine bestimmte Anmerkung einfach zu verräterisch. Oder wird der Leser hier absichtlich in die Irre geführt? Egal wie die Geschichte sich auflöst, man hat als Leser die scheinbare Lösung quasi immer im Hinterkopf und das hat mich während des gesamten Buches arg gestört.

Aufgefallen ist mir auch, dass sich Emma dieses Mal in nur eine Spur verbeißt. Aber ist das nicht genau das, was man nicht tun sollte? Eine Theorie haben und nur hierfür Beweise suchen? Sich die Indizien so zurechtlegen, dass sie zur Theorie passen? Aber genau das passiert hier. Es wird nicht rechts oder links geschaut. Ein Verdächtiger. Und die Indizien werden entsprechend der Theorie gewertet. Emma sagt an einer Stelle im Verhör: „Die Chance einer Verwechslung ist groß, wenn man ausschließlich nach Bestätigung sucht“. Aber ist es nicht genau das, was sie während des ganzen Falles macht?

Selbst als Laie weiß man, dass Polizeiarbeit ein mühsames Puzzeln sein kann. Aber dieses Mal war es selbst mir, die ich die Figur Emma sehr mag, zu einseitig und viel zu offensichtlich. Deshalb schweren Herzens ein Stern Abzug.

Das Ende hat mich letztendlich aber doch mit dem Buch versöhnt.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Dieses Mal nicht zu 100% überzeugt

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Dies ist das 3. Buch der Reihe um Max Bischoff 2.0.
Und diesmal geht es auch hier ein Cold Case, die ja immer noch voll im Trend sind, sich bei mir allerdings so langsam abnutzen, weil fast jeder Autor ...

Dies ist das 3. Buch der Reihe um Max Bischoff 2.0.
Und diesmal geht es auch hier ein Cold Case, die ja immer noch voll im Trend sind, sich bei mir allerdings so langsam abnutzen, weil fast jeder Autor auf diesen Zug aufspringt.

Obwohl ich die ersten Bücher der Reihe verschlungen habe und mir auch die Fortsetzung der Reihe, bei der Max kein Polizist mehr ist, sehr gut gefallen hat, war es für mich dieses Mal nicht ganz so einfach.

Zunächst einmal gibt es im gesamten Buch so gut wie keine Altersangaben der handelnden Personen (außer bei den alten Leuten). Das macht es für mich sehr schwer, mich in die Personen hineinzuversetzen, ganz zu schweigen davon, dass das Kopfkino hierzu vollkommen fehlt. Man kann sich zwar in etwa ausrechnen, wie alt die „Verdächtigen“ sind, aber ich wusste z.B. gar nicht mehr, wie alt z.B. Max, Marvin, Keskin & Co. sind. Sicherlich stand das mal in den früheren Büchern, aber nachsuchen hatte ich dann auch keine Lust.

Der Schauplatz dieses Falles ist, wie man sich ein kleines, abgeschiedenes Örtchen vorstellt: Alte Häuser, merkwürdige Leute und alter Geheimnisse. Hier - und überhaupt in der Geschichte immer wieder - jagt ein Klischee das nächste und das war überhaupt nicht meins.

Dazu kämpft Max wieder, wie zuvor auch schon, mit seinen Selbstzweifeln und ich muss gestehen: Langsam nervt es mich. Natürlich hat wahrscheinlich jeder Mensch so Phasen. Aber halt nur Phasen und die nicht über Jahre hinweg. Ich habe mich deshalb über seinen „Ausraster“ in den Weinbergen richtig gefreut und hoffe, dies ist der Anfang zu einem wieder selbstbewussten Max.

Das Buch an sich ist wie immer gut und flüssig geschrieben und die Geschichte ist sehr interessant, aber irgendwie nicht für diese Reihe. Das ist nicht der Max, den ich lieben gelernt habe. Ich kann es nicht besser erklären, aber es ist anders und lange Zeit hat es mich nicht so packend wie sonst.

Einzig Marvin ist herrlich (um nicht zu sagen göttlich) und spielt eine größere Rolle, genau wie ich es nach dem letzten Buch gehofft hatte. Dieser Charakter war eine super gute Idee Herr Strobel.

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