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Veröffentlicht am 21.05.2017

Andere Erwartung gehabt

Heart. Beat. Love.
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Die sonst so vorbildliche und brave Schülerin Axi überredet ihren besten Freund Robinson mit ihr zusammen abzuhauen und gemeinsam den Roadtrip ihres Lebens zu machen. Auf einer geklauten Harley düsen die ...

Die sonst so vorbildliche und brave Schülerin Axi überredet ihren besten Freund Robinson mit ihr zusammen abzuhauen und gemeinsam den Roadtrip ihres Lebens zu machen. Auf einer geklauten Harley düsen die beiden los und wollen die Städte auf ihrem Routenplan erkunden. Dabei hofft Axi, dass Robinson auch mehr für sie empfindet als nur Freundschaft und endlich einen Schritt in diese Richtung macht. Doch das Schicksal holt die beiden ein und es stellt sich heraus, dass dieser Roadtrip viel mehr ist als nur ein fröhlicher Ausflug ins Unbekannte..

Zuallererst einmal muss ich sagen, dass ich, als ich das Buch angefangen habe, völlig andere Erwartungen hatte. Durch den Klappentext und die vielen schönen bunten Bilder, die sich nicht nur auf dem Cover befinden, sondern sich auch durch das ganze Buch ziehen, hatte ich eine lockere fröhliche Geschichte erwartet. Zwei Teenager, die gemeinsam aufbrechen, ein paar tolle Abenteuer erleben. Allerdings stecken, auch wenn es nicht den Anschein macht, viel ernstere Themen in diesem Buch und man sollte sich unbedingt bewusst sein, dass es eben nicht nur von dem lustigen Roadtrip erzählt.

Der Schreibstil des Autors hat mir an sich gut gefallen. Er geht nur wenig auf Details ein, die die Umgebung und die Orte beschreiben, die Axi und Robinson bereisen, sodass der Roadtrip eine gewisse Fahrt aufnimmt und man das Gefühl hat, mit den beiden von Ort zu Ort zu rasen, ohne das ganze Drumherum zu sehen. Normalerweise finde ich so etwas eher störend, hier war es aber wirklich passend, da Axi, aus deren Sicht auch erzählt wird, sowieso nur Augen für Robinson zu haben scheint und allem anderen nur wenig Beachtung schenkt. Daher hat mir dieser flotte Schreibstil hier gut gefallen.

Allerdings ändert sich der spaßige Roadtrip ab circa der Hälfte des Buches und wendet sich dann den schon angesprochenen ernsteren Themen zu, über die ich aber nicht zu viel verraten möchte. An sich finde ich das nicht schlecht, allerdings sollte im Klappentext wirklich mehr darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich eben nicht um das lustige fröhliche Buch handelt, das der Leser erwartet.

Die Protagonisten Robinson und Axi fand ich beide sehr sympathisch. Besonders Robinson scheint anfang alles sehr locker zu sehen, was zu dem anfänglich fröhlichen Roadtrip super passt. Zudem ist er einfach ein cooler Typ, der immer für ein Späßchen zu haben ist. Auch Axi ist sympathisch, denn für gewöhnlich ist sie immer sehr vorbildlich und verstößt nie gegen Regeln, wodurch es spannend wird, wenn sie es während des Roadtrips doch tun. So hat sie zum Beispiel für den kompletten Trip schon die Busstrecken rausgesucht, Robinson klaut zu ihrem Entsetzten aber direkt mal eine Harley, um einfacher voranzukommen. Hier wurden mir dann aber die "kriminellen Machenschaften" der beiden zu viel und auch zu unrealistisch. Gerade dafür, dass es sich um ein Jugendbuch handelt, wurde der Autodiebstahl irgendwie zu einfach und harmlos für meinen Geschmack dargestellt. Dafür war dann aber die Liebesgeschichte zwischen den beiden schön, da sie auch auf einer tiefen Freundschaft beruht und umso realistischerwar.

Insgesamt konnte mich das Buch zwar nicht begeistern, war aber auch nicht schlecht, weshalb ich mich für eine mittlere Bewertung entschieden habe. Durch mehrere kleine "Störmomente" und falsche Erwartungen konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen, wie ich es mir gewünscht hätte, war alles in allem aber trotzdem schön zu lesen.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Super Story, mir fehlte aber die Nähe

Der Schwarze Thron 1 - Die Schwestern
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Auf der Insel Fennbirn hat der Kampf der Königinnen begonnen. Vor Jahren als Drillinge geboren, wurden die drei Königinnen Arsinoe, Mirabella und Katharine im Kindesalter getrennt, um ihre magischen Fähigkeiten ...

Auf der Insel Fennbirn hat der Kampf der Königinnen begonnen. Vor Jahren als Drillinge geboren, wurden die drei Königinnen Arsinoe, Mirabella und Katharine im Kindesalter getrennt, um ihre magischen Fähigkeiten zu verbessern und auf diesen Tag vorbereitet zu werden. Denn nur eine von ihnen kann die Königin der Insel werden und über alle anderen herrschen. Doch die Thronfolge geht nicht über das Alter oder die Fähigkeiten: Den Thron besteigt die Schwester, die sich zuerst ihrer beiden anderen Schwestern entledigt und diese getötet hat...

Egal wohin man sieht, dieses Buch bekommt eine gute Kritik nach der anderen und nach diesem Klappentext hätte es für mich eigentlich perfekt werden müssen. Eigentlich..

Die Idee hinter diesem Buch finde ich einfach grandios. Dass sich drei Schwestern bis auf den Tod bekriegen sollen, obwohl sie sich einst so nah waren, ist super spannend. Auch die verschiedenen magischen Fähigkeiten mochte ich sehr, da diese wirklich kreativ und mal etwas anderes sind. Mirabella, eine Elementwandlerin, wird vom Volk als stärkste Kandidatin gehandelt, da sie durch ihre Fähigkeit die Elemente zu befehligen sehr stark ist. Katharine, die Giftmischerin, kann innerhalb von Sekunden die tödlichsten und qualvollsten Gifte zusammenbrauen, nur mit dem Essen von giftigen Gerichten hapert es bei ihr noch. Und schließlich Arsinoe, die eigentlich eine Naturbegabte ist, aber noch keine Anzeichen dafür zeigt. Verzweifelnd auf ihre Kräfte warten hat sie schon jede Hoffnung aufgegeben, lebend aus diesem Duell der Königinnen hervor zu gehen.

Diese ganzen Ideen, die unterschiedlichen Charaktere der Königinnen, die Randfiguren, die Magie - das hat mir alles super gut gefallen. Dennoch war die Geschichte leider nicht perfekt für mich, was vor allem an der Distanz liegt, die ich trotz all dieser positiven Aspekte zum Inhalt hatte.
Gerade zu Beginn habe ich sehr lange gebraucht, bis ich den Einstieg gefunden hatte und konnte dann recht schlecht mit den einzelnen Figuren mitfiebern, sondern blieb beim Lesen ungewollt auf Distanz. Auch gab es für mich einige Längen, die besonders anfangs die Handlung unnötig hinzogen und in denen nur wenig passierte - erst mit der Zeit wurde es spannender und am Ende sogar wahnsinnig gut; insgesamt hätte mir die Story aber noch etwas aufregender, gefährlicher und actionhaltiger sein können.

Dass ich so auf Distanz blieb, liegt für mich vor allem am Schreibstil, der an sich zwar gut ist, aber manchmal etwas nüchtern. Hinzu kommt, dass das Buch im Präsens geschrieben ist, was im Englischen vielleicht gut funktioniert, im Deutschen für mich aber diese leichte Distanz nur noch unterstütze, sodass ich mich besonders anfangs nur schlecht in die Charaktere hineinversetzen konnte.

Das klingt jetzt nach viel Kritik, ist es aber eigentlich gar nicht, denn es gab wirklich einiges, was mir sehr gut gefallen hat, allen voran die tolle Idee und die drei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dabei hätte ich mir einfach noch mehr Emotionen, mehr Spannung, mehr Action gewünscht. Etwas mehr "ganz großes Kino", wenn ihr versteht, was ich meine.

Dieses "große Kino" gab es dann auch noch am Ende des Buches, und ich war so gefesselt, dass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte, denn spätestens da hatte die Autorin es geschafft, mich doch noch zu packen. Nun bin ich schon wahnsinnig gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird und hoffe, dass diese Spannung vom Ende dort wiederzufinden sein wird.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Leider nicht annähern so gut wie der erste Band

Frostfluch
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Nachdem Gwen nach den Ereignissen in Band 1 nun vollends in den Kampf gegen das Böse verwickelt ist, muss sie nun schnellstmöglich kämpfen lernen. Doch das ist gar nicht so einfach - denn trotz der Unterstützung ...

Nachdem Gwen nach den Ereignissen in Band 1 nun vollends in den Kampf gegen das Böse verwickelt ist, muss sie nun schnellstmöglich kämpfen lernen. Doch das ist gar nicht so einfach - denn trotz der Unterstützung ihrer besten Freundin Daphne will es ihr einfach nicht gelingen, besser zu werden. Besonders da ihr Trainer Logan ist, ihr heimlicher Schwarm, der sie aber absichtlich zurückstößt und abweisend behandelt. Um Gwen ein bisschen aufzumuntern, überredet Daphne diese schließlich, doch mit auf dem Schulausflug zum Skifahren zu kommen. Und schnell merkt Gwen, dass dieser Ausflug wirklich gut tut und lernt auch direkt den süßen Preston kennen. Doch auch im Skigebiet treiben sich wieder böse Schnitter, die Untertanen des bösen Gottes Loki, herum und versuchen, Gwen in die Quere zu kommen..

Ja, ich war begeistert vom ersten Teil der Reihe. Und nein, ich war es von diesem zweiten Band leider nicht. Dabei hätte das alles so einfach sein können: Gwen war wieder unglaublich sympathisch und ich habe mich wieder direkt mit ihr verbunden gefühlt. Jennifer Estep schafft es immer, dass man als Leser direkt eine Verbindung zu ihren Protagonisten aufbaut und es macht einfach Spaß, mit diesen dann Abenteuer zu erleben und gegen die bösen Schnitter zu kämpfen. Hier lag also gar nicht das Problem.

Auch die Spannung und die Geschichte waren wieder toll. Es hat mir sehr gut gefallen, dass nur ein kleiner Teil des Buches im Internat spielt und der Großteil dann auf dem Skiausflug. Durch diesen Wechsel des Schauplatzes kam nochmal Abwechslung in die Geschichte hinein, inklusive neuer Charaktere und neuer Geheimnisse, die Gwen mit ihrer Gypsygabe aufdecken konnte. Das Skigebiet bot einige tolle Möglichkeiten, die von der Autorin auch toll ausgenutzt worden - von romantischen Jahrmärkten im Schnee bis hin zu gefährlichen Lawinen, sodass ich dabei wieder unglaublich viel Spaß hatte. Hinzu kam, dass Gwen ja nun der Champion der Göttin Nike ist und dadurch besonders motiviert, ihre Aufgabe als Champion gut zu machen. Daher steckt sie wieder voller Tatendrang und schnüffelt erneut umher, es gibt also wieder einiges zu entdecken und ist wieder wahnsinnig spannend.

Was aber hat mich dann so sehr an diesem Buch gestört? Ganz einfach - die vielen Wiederholungen. Ich finde es ja vollkommen in Ordnung, wenn man bei Reihen zu Beginn eines Bandes noch einmal kurze Rückblenden hat und die letzten Ereignisse aus dem Vorgängerband kurz aufgenommen werden. Dadurch hat man als Leser, besonders wenn es schon etwas her ist, dass man den Vorgänger gelesen hat, wieder einen Überblick darüber, was als letztes geschah und ist direkt in der Geschichte drin.

Hier allerdings war die Wiederholung des ersten Bandes Frostkuss für mich maßlos übertrieben. Denn neben den wichtigsten Informationen, die vollkommen ausgereicht hätten, gab es so viele unwichtige Details die nochmal und nochmal erwähnt wurden, dass mich das Lesen doch sehr angestrengt hat. Und das nicht nur die ersten zwei, drei Kapitel lang, nein, gleich die Hälfte des Buches besteht fast nur aus Wiederholungen. Danach hörten diese endlich auf und das Buch nahm wieder die gewohnte Qualität an, aber die erste Hälfte war für mich leider wirklich anstrengend zu lesen. Und auch nicht nachzuvollziehen, denn für gewöhnlich fängt man ja als Leser mit Band 1 an und braucht dann nur eine kleine Auffrischung. Hier kann man aber getrost Band 1 weglassen und mit dem zweiten starten, denn alle wichtigen (und auch teilweise unwichtigen Infos) werden einem sowieso nochmal vorgekaut. Das fand ich wirklich unglaublich schade und hat mich enorm enttäuscht, weil ich mir so viel von Frostfluch erwartet hatte.
Insgesamt war das Buch dann für mich ok, hätte aber eindeutig viel viel viel (!!) besser sein können. Wie gesagt, die Story war wieder spannend, die Charaktere wieder sehr toll, es wäre wirklich alles perfekt gewesen, wenn es nicht diese endlosen Wiederholungen gegeben hätte. Diese haben mich unglaublich genervt und hätten eindeutig vermieden werden können. Natürlich werde ich trotzdem die Reihe weiterlesen und ich hoffe sehr, dass im nächsten Band direkt mit der Geschichte gestartet wird. ;) Daher leider nur 3 Herzen für Frostfluch von mir.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Kleine Schwächen, aber schöner Schreibstil

Bannwald
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Die 17-jährige Robin lebt mit ihrem Volk, den Leonen, ein hartes Leben in einem kleinen Dorf im Wald. Dort werden sie unterdrückt von einem weiteren Volk, den Tauren, und arbeiten hart, um die Abgaben, ...

Die 17-jährige Robin lebt mit ihrem Volk, den Leonen, ein hartes Leben in einem kleinen Dorf im Wald. Dort werden sie unterdrückt von einem weiteren Volk, den Tauren, und arbeiten hart, um die Abgaben, die sie diesen liefern müssen, zusammenzutragen. Doch die Tauren sind bei Robin nicht nur verhasst, weil sie mit ihren dunklen Kräften schon vielen Menschen, auch ihrer Mutter, das Leben genommen haben, sondern weil sie selbst zur Hälfte eine von ihnen ist. Diese dunkle Seite an sich hassend versucht sie eine besonders gute Leonin zu sein und ihre Adoptiv-Familie nach Kräften zu unterstützen. Bei einem Jagdausflug in den Wald überschreitet sie versehentlich die Grenze und begegnet einem jungen Tauren, Emilian, der sie für diesen Verstoß bestrafen müsste. Doch er lässt sie davon kommen. Und Robin beginnt sich zu fragen, ob wirklich alle Tauren so böse sind..

Der Klappentext hat mich so neugierig gemacht, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Das Leben der Leonen im Wald klang für mich sehr spannend und vielversprechend. Zum Glück wurde ich auch nicht enttäuscht. Zwar war der Einstieg in das Buch etwas holprig, da es kleinere Kapitel gibt, in denen noch nicht feststeht, aus wessen Sicht hier erzählt wird, dies klärt sich aber relativ schnell auf und sorgt dann sogar für zusätzliche Abwechslung. Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, denn die Autorin schafft es, sehr gut Robins Gefühle zu beschreiben, ohne dass diese einen erdrücken oder die Geschichte zu überladen wirkt. Das fand ich wirklich gelungen.

Auch die Charaktere mochte ich, obwohl man zu den meisten eine gewisse Distanz bewahrt. Robin ist sehr sympathisch und man kann direkt ihre Gewissensbisse, weil sie selbst zur Hälfte ein Taur ist, nachvollziehen. Obwohl ihre Ziehfamilie sie liebt und sie gute Freunde, wie Lauren, hat, gibt es auch einige Dorfbewohner die ihr gegenüber recht skeptisch sind und sie somit gewissermaßen ausgrenzen. Emilian hingegen ist ein sehr selbstsicherer Charakter, der sehr geheimnisvoll scheint und mir daher ebenfalls gut gefallen hat. Die Nebencharaktere fand ich zwar gut, hätte mir aber noch ein paar mehr Infos über sie gewünscht: Zum Beispiel blieb Robins bester Freund Lauren recht blass und auch ihre Ziehmutter, die die beste Freundin ihrer Mutter war, hätte für mich noch mehr von sich zeigen können.

Toll fand ich die Idee, die Sternzeichen mit einzubeziehen. Die unterschiedlichen Stämme (es gibt nämlich noch mehr als Tauren und Leonen, diese haben aber nur einen kurzen Gastautritt) führen jeweils auf ein Sternzeichen zurück. Das war für mich mal eine ganz neue Idee, hatte ich so noch in keinem Buch gelesen und fand ich wirklich toll. Auch dass die Thematik nicht im Vordergrund stand sondern nur nebenbei immer etwas einfloss hat mir gut gefallen. Der Autorin ist es hier gelungen, eine gute Mischung zu schaffen.

Zwischenzeitlich gab es für mich leider kleinere Längen. Vor allem durch Robins Auskundschaften und dem Kennenlernen von Emilian ging es stellenweise nur sehr langsam weiter, wie ein vorsichtiges Annähern, das ich zwar an sich gut fand, für mich aber dennoch hätte etwas gekürzt werden können. Gegen Ende hin nahm die Handlung dann richtig an Fahrt auf und wurde wahnsinnig spannend und auch sehr unvorhersehbar, sodass mich das Ende total überraschen und auch in seinen Bann ziehen konnte.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, durch die teilweise etwas zu blassen Randfiguren und die etwas zu langsamen Handlungsfortschritte im Mittelteil gab es für mich aber kleinere Punktabzüge. Trotzdem konnten mich die Hintergrundstory, die Grundidee und die beiden Protagonisten Robin und Emilian von sich überzeugen und besonders das Ende macht Lust auf mehr zu dieser Geschichte. Daher bekommt das Buch von mir trotz der kleineren Schwächen 3 gute Herzen und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.04.2017

Super Story, fehlende Tiefe

Forever in Love - Das Beste bist du
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Dallas Vater ist ein bekannter Football-Coach: Durch seinen guten Ruf war sie an jeder Schule die "Tochter des Trainers". Doch die Schulzeit hat sie nun hinter sich gelassen und blickt voller Vorfreude ...

Dallas Vater ist ein bekannter Football-Coach: Durch seinen guten Ruf war sie an jeder Schule die "Tochter des Trainers". Doch die Schulzeit hat sie nun hinter sich gelassen und blickt voller Vorfreude ihrer Zeit an der Rusk University entgegen, an der keiner weiß, wer sie ist. Allerdings wird ihr schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht, denn ihr Vater wechselt ebenfalls an ihre Uni und trainiert dort das hiesige Football-Team. Zwar weiß bisher noch niemand, dass sie seine Tochter ist, aber sie hat gerade Carson kennen gelernt und beginnt, sich in ihn zu verlieben. Und zu allem Unglück ist dieser Mitglied im Team ihres Vaters..

Über Cora Carmacks Bücher habe ich bisher so viel Gutes gehört, dass ich unbedingt auch selbst einmal eines ihrer Werke lesen wollte. Die Wahl viel schnell auf den ersten Band der Rusk University Reihe, denn das Football-Thema fand ich ziemlich interessant und war direkt Feuer und Flamme.

Der Schreibstil der Autorin ist schön flüssig zu lesen und der Einstieg in die Geschichte schnell gemacht. Sie hält sich nicht an Kleinigkeiten auf und die Geschichte nimmt recht schnell an Fahrt auf, was ich in diesem Genre gerne mag. Daher kam ich gut in die Geschichte hinein und konnte sie auch recht schnell beenden.

Die Story an sich ist ebenfalls ganz nach meinem Geschmack und hat direkt mein Interesse geweckt. Football an sich gibt es hier bei uns ja recht wenig, aber ich finde die Thematik total interessant und selbst die damit verbundenen Klischees stören mich überhaupt nicht. Daher war das Buch thematisch genau meins. Auch die Handlung an sich fand ich toll. Dallas Vater ist total sportbegeistert, liebt seinen Job und redet fast nur über Football. Er ist der typische Coach, wie man sich ihn vorstellt, und ich konnte gut verstehen, dass Dallas dadurch das ganze Football Thema zu viel wird. Gleichzeitig ähnelt sie ihm aber auch sehr, denn wo ihr Vater Sportehrgeiz beim Football zeigt, ist es bei Dallas das Tanzen, das sie über alles liebt. Diese Kombination fand ich einfach super, da mich persönlich beides interessiert.

Leider konnte mich das Buch dennoch nicht wirklich vom Hocker reißen. Obwohl alle Grundvoraussetzungen gegeben waren und mich der Inhalt total ansprach, konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen. Vieles ging mir einfach zu schnell oder war mir dann doch zu oberflächlich. Es fing damit an, dass Dallas sich relativ schnell verliebte und man auch als Leser keine Zeit hatte, die einzelnen Charaktere überhaupt kennen zu lernen. Auch wurden viele Eigenschaften nur oberflächlich beschrieben und die Tiefe fehlte. Die erotischeren Szenen waren gut gewählt und nicht zu dominant, aber auch hier wirkte insgesamt alles etwas zu platt.

Die Handlung mochte ich insgesamt sehr gern, konnte mich letztendlich aber durch diese Oberflächlichkeit nicht wirklich in die Geschichte hineinversetzten und mit fiebern. Ich hätte mir definitiv gewünscht, dass sich die Autorin hier mehr Zeit genommen und nicht nur die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen mehr ausgebaut hätte, sondern auch auf einzelne Charaktereigenschaften mehr eingegangen wäre. Hier wurde für mich leider Potential verschenkt, denn an sich wurde vieles richtig gemacht und nur durch diese fehlende Tiefe am Ende gestört. Daher gibt es für mich 3 Sterne und ich bin gespannt, ob mich der nächste Band der Reihe mehr mitreißen kann.