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Veröffentlicht am 05.05.2019

Geniale Fortsetzung

Dreizehn. Die Anstalt
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Carl Wilckens, wow, was für ein Autor! Auf der Buchmesse war ich so baff über sein sympathisches und ruhiges, ja fast unscheinbares Auftreten. Ich muss zugeben, dass ich ihn Altersmäßig komplett falsch ...

Carl Wilckens, wow, was für ein Autor! Auf der Buchmesse war ich so baff über sein sympathisches und ruhiges, ja fast unscheinbares Auftreten. Ich muss zugeben, dass ich ihn Altersmäßig komplett falsch eingeschätzt habe (nämlich locker mindestens 10 Jahre jünger).
Als ich 13 - Das Tagebuch gehört habe, war ich ja schon restlos begeistert. Aber Carl Wilckens hat mich erneut sehr positiv überrascht. 13 - Die Anstalt ist wieder so spannend, und doch anders als der erste Teil. Während im ersten Teil Godrig End auf der Swimming Island ums Überleben kämpft, und ihm die Flucht gelingt, begibt er sich im zweiten Teil auf die Suche nach seiner Schwester Emily. Gerüchte besagen, er hätte seine Schwester getötet, doch man soll nicht allen Gerüchten trauen, die im Umlauf sind. Obwohl Godric End überrascht ist, wieviel an den Gerüchten dran ist, die über ihn unterwegs sind.
Godric End verschlägt es nach Treedsgow, wo er sich erstmal eine Übernachtungsstätte sucht. Wie bei einer Schnitzeljagd sucht End Hinweise, wie er in die Heilanstalt kommt, um dort seine Schwester zu finden. Ihm kommt die Hilfe von einigen neu gewonnen Freunden zugute, die ihm versuchen zu helfen. Doch Godric End weiß: so wirklich trauen kann er keinem, und auch in Treedsgow bestätigt sich sein Gefühl, niemanden zu trauen. Denn auch wenn ihm der Ruf als lebende Legende vorauseilt, nicht jeder ist ihm gut gesinnt.
Im Block 13 des Gefängnisses erzählt Godric End weiter den Gefangenen seine Geschichte. Diese sind gleichermaßen fasziniert, und abgeschreckt. Kann dies alles wahr sein? Vor allem die Erzählungen über die Spiegel, und die Sterne, die verschwinden. Als der Schmetterling im Block 13 fliegt, herrscht blankes Entsetzen und Unglaube.
Ich bin völlig fasziniert von der 13-Reihe. Was hier Carl Wilckens auf die Beine gestellt hat, gehört für mich in die Rubrik "Endlich erzählt mal einer diese Geschichte"! Man wusste nicht, dass einem diese Story gefehlt hat, bis man sie verschlungen hat. Es ist eine der Geschichten, die lange nachhängen, weil sie so eine verdammt düstere Grundstimmung haben. Für mich ist Godric End ein sehr trauriger Charakter. Durch einen zufälligen Moment wurde sein Leben komplett umgekrempelt, er wollte nie die Rolle der lebenden Legende übernehmen, sondern ging davon aus, dass er nach der Schulausbildung ein eigenständiges Leben in Frieden aufbauen kann. Niemals hätte er gedacht, dass er - nachdem schon die Mutter verstorben war, und der Vater sich kaum persönlich um die Kinder gekümmert hatte - nun auch noch von der Schwester getrennt wird, die für ihn zu DER Bezugsperson geworden war. Umso verständlicher ist, dass er seine Schwester Emily wiederfinden will. Doch Godric hat auch erkannt, dass die heile Welt nicht die ist, die er sich erträumt hatte. Zudem ist diese Welt voll Alchemie und Boshaftigkeit, Grausamkeit, Magie und Abenteuer, unerwarteter Freundschaft und Intriegen. Bei dieser Reihe ist Spannung garantiert. Carl Wilckens öffnet immer wieder neue Türen mit Erzählsträngen, ohne sich zu verhaspeln, und erhält damit die Spannung, ohne langatmig zu werden. Diese Reihe hat das Potential, ein Klassiker im Steampunk/Fantasy Bereich zu werden. Bitte weiter so!

Übrigens: Marco Sven Reinbold ist wieder mal die perfekte Wahl des Ronin Hörverlags als Sprecher für die Hörbuchreihe. Für mich ist stimmlich Marco Godric End. Marcos Stimme gibt diese düsterne Stimmung so passend wieder. Wer lieber die Bücher lesen mag, ist im Acabus Verlag bestens aufgehoben, und die Hörbücher sind im Ronin Hörverlag erschienen.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Ein sehr angenehmes Buch

Wintergeister
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Frederic ist ein junger Franzose, der nie den Tod seines Bruders George verwunden hat. Beide hatten ein inniges Verhältnis, jedoch wurde George während des ersten Weltkriegs als vermisst gemeldet. Frederic ...


Frederic ist ein junger Franzose, der nie den Tod seines Bruders George verwunden hat. Beide hatten ein inniges Verhältnis, jedoch wurde George während des ersten Weltkriegs als vermisst gemeldet. Frederic war zwar in ärztlicher Behandlung, jedoch hat dies ihm nicht den gewünschten Effekt gebracht. Nachdem seine Eltern verstorben waren, unternimmt er eine Reise, bei der er in einem Dorf auf Fabrissa trifft. Als beide sich auf einem Dorffest kennen lernen, ist Frederic hin und weg. Doch das Glück ist von kurzer Dauer, denn am nächsten Tag ist Fabrissa spurlos verschwunden. Keiner der Dorfbewohner kann sich an die junge Frau erinnern. Besteht ein Zusammenhant mit dem Unfall, den Frederic am Tag zuvor hatte, und welche Rolle spielt der Brief, den Frederick einem Antiquar in Toulouse vorlegt?





Wintergeister war genau das richtige Buch für zwischendurch. Sprachlich hat Kate Mosse eine ja fast schon düstere Geschichte erschaffen. Das Dorf birgt eine eher traurige Geschichte, auf die Frederic trifft. Gleichzeitig sind seine Gefühle getrübt vom Verlust des Bruders, und seiner Rolle als zweiter Sohn. Seine Eltern gaben ihm nie das Gefühl, gleichwertig zu sein.





Diese Geschichte strotzt vor Emotionen, ohne kitschig zu wirken. Sie führt einen in eine lebhaft beschriebene Landschaft, und lässt einen sehr nah an Frederics persönliche Geschichte teilhaben, ohne aufdringlich zu wirken. Der mystische Erzählstrang wirkt nicht zu sehr abgefahren, als dass man sich nun in einem Fantasy oder Horrorbuch wiedergefunden hätte. Eher hatte dieser Erzählstrang einen gewissen Geschichtscharakter.





Ein Buch, dessen Gesellschaft ich sehr genossen habe.


Veröffentlicht am 10.04.2019

Spannend bis zum Schluss

Tote Asche
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Zugegeben, ich kenne Patricia Walter schon von ihrem Buch „Dunkle Vergangenheit“. Bereits damals gefiel mir der Schreibstil sehr gut, denn dieser ist flüßig und durchweg spannend.

Kira Roth hat es nicht ...

Zugegeben, ich kenne Patricia Walter schon von ihrem Buch „Dunkle Vergangenheit“. Bereits damals gefiel mir der Schreibstil sehr gut, denn dieser ist flüßig und durchweg spannend.

Kira Roth hat es nicht immer einfach in ihrem Leben. Beim Schlittschuh laufen als Kind stürzt sie ins Wasser, und als ihr Vater sie retten will, verunglückt dieser tödlich und Kira überlebt. Ihre Mutter pflegt sie bis zum letzten Tag, und für jede Minute, die sie zu spät kommt, tyrannisiert sie ihr Boss bis ins letzte, bis dieser sie auch noch aus der Firma herauswirft. Als dieser ermordet aufgefunden wird, steht Kira unter Hauptverdacht. Dann findet sie die Urne ihrer Mutter auf dem Küchentisch mit der Nachricht, dass diese nicht ihre leibliche Mutter gewesen sei. Kira fängt an, an sich zu zweifeln. Hat sie die Psychose aus ihrer Jugend wieder eingeholt? Oder will ihr wirklich jemand ans Leder? Selbst ihr Bruder spricht sie schon auf ihr seltsames Verhalten an. Doch dieser birgt selber ein Geheimnis. Leidet Kira wirklich wieder unter so starken psychischen Problemen, dass sie sich die Einbrüche in ihre Wohnung nur vorstellt, oder verfolgt sie wirklich jemand?

Dieses Buch strotz vor Spannung. Die Hauptprotagonistin Kira ist zwar aufgrund des Unfalls und des Verlusts ihrer Mutter psychisch vorbelastet, so maßen die Urne in der Küche, die roten Luftballons, oder die Verfolgung eines Unbekannten doch fast schon als Einbildung an. Selbst ich habe mir am Anfang noch gedacht, ob dies eine falsche Fährte ist. Und doch war ich auch auf Kiras Umfeld etwas wütend. Da Kira schonmal ärztliche Hilfe benötigt hatte, schiebt Kiras Bruder Ben schnell alles auf ihre Krankheit. Und so hat Kira selber einen schweren Stand.

Während des Buches habe ich mich oft gefragt, wie ich handeln würde, wenn mir solche unheimlichen Dinge wie Kira wiederfahren würden. Zum einen zweifelt man an sich selber, ob man sich alles einbildet, aber man wird auch sehr wütend auf sein Umfeld. Manche Dinge lassen sich beweisen, manche nicht, und wie erklärt man Dinge, die man selber nur mitbekommt.

Patricia Walter ist eine der Autorinnen, die sehr spannend schreiben können. Man fühlt mit der Hauptprotagonistin förmlich mit, und ich habe mich gerne von der Autorin gekonnt auf die falsche Fährte schicken lassen. Auch wenn ich zwei Verdächtige im Visier hatte, wäre ich auf dieses Ende nicht gekommen. Die Auflösung des Falls fand ich klasse.

Ein Buch, was ich sehr gerne gelesen habe, und zugegebenermaßen war das Buch an zwei Abenden weggeatmet. Das Buch mag nichts für „schwache Nerven“ sein, denn hier wird schon sehr stark am Verfolgungswahn gearbeitet. ?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 07.04.2019

Gruselige Dystopie um Geo-Engineering

Sturm
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Seltsame Wetterphänomene ereignen sich weltweit: Ein Tornado fegt über Berlin hinweg, und zerstört einen großen Teil des Olympiastadions. Ein See in Australien trocknet aus, in Sibirien taut der Permafrostboden ...

Seltsame Wetterphänomene ereignen sich weltweit: Ein Tornado fegt über Berlin hinweg, und zerstört einen großen Teil des Olympiastadions. Ein See in Australien trocknet aus, in Sibirien taut der Permafrostboden signifikant auf, und in Hannover hagelt es Hagelkörner, die so noch keiner gesehen hat. Diese Wetterphänome scheinen aus dem Nichts zu kommen, und scheinen fast ebenso schnell wieder zu verschwinden. Als dann noch ein Tornado der Stufe 6 sich der Ostküste der USA nähert, muss schnell eine Lösung her. Einst wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen, und seiner TV Show beraubt, muss Daniel Bender nun auf einmal den Geheimdiensten helfen, den Tornado zumindest in eine Richtung zu lenken, in dem dieser nichts mehr anstellen kann. An seiner Seite kämpft Laura Wagner. Diese ist Assistentin einer Technologiefirma, die über Umwege Technik bereitstellt, die das Wetter beeinflussen kann. Da ihr Vorgesetzter unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, und dieser Laura noch einen USB Stick mit einem Virus hinterlassen hat, der alle Wetter beeinflussenden Geräte unschädlich machen soll, versucht Laura diese Software an den richtigen Mann zu bringen. Doch leider ist nicht nur das Gute hinter dem Stick her, sondern auch der Feind. Doch wer ist der Feind?



"Sollten sich alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst". (Albert Einstein)



Hier hat Uwe Laub ganz großes Kino geschaffen. Bereits heute wird das Wetter - wenn auch Gott sei Dank nur im "kleinen" Rahmen - beeinflusst. Ein von Uwe Laub aufgeführtes Beispiel ist die sogenannte Wolkenimpfung, bei der z. B. Silberiodid in die Wolken gesprüht wird, um schlimmeren Hagel zu verhindern. Laub erklärt das Wetter auf einer Basis, die man als Laie sehr gut verstehen kann, ohne dass es langweilig wird. (Wer mal mag, darf sich gerne mal im Internet über Geo-Engineering oder Wetter-Abwehr schlau machen, das ist ein sehr spannendes, aber auch recht komplexes Thema). Laub packt hier die Politik mit der Wissenschaft zu einem fundiertem Thriller. Welche Nationen haben genügend Geld, um die Technik bereitzustellen, um damit im schlimmsten Fall Krieg zu führen? Wer wird der Erste sein, der damit Unfung zu eigenen Gunsten treibt, und kann ein Gegenspieler dagegen halten? Der Autor beschreibt ja im Buch, dass zwei Seiten sich gegenseitig pushen, um den anderen auszuschalten, doch ob das Sinn und Zweck ist? Zumal bei der Wetterbeinflussung sehr schnell die zivile Bevölkerung beinflusst ist. Und bei den Gewalten, die hier im Buch zu Tage kommen, bleibt wenig Spielraum, um die Bevölkerung in kürzester Zeit zu retten. 

Bleibt zu hoffen, dass diese Dystopie nur ein böser Alptraum bleibt. 

Veröffentlicht am 07.04.2019

Spannende Fortsetzung der Game Master Reihe

Der Game Master - Gegen die Spielregeln
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BAM!!! Was für ein zweiter Teil!!! In Sachen Spannung steht dieser Teil dem ersten Teil nichts nach.

Wem können die drei Hacker und Gamer Michael, Sarah und Bryson noch trauen? Der VNS? Kaine? Welche ...

BAM!!! Was für ein zweiter Teil!!! In Sachen Spannung steht dieser Teil dem ersten Teil nichts nach.

Wem können die drei Hacker und Gamer Michael, Sarah und Bryson noch trauen? Der VNS? Kaine? Welche Rolle spielt in dem Fall Gabby, Peter Jaxons Freundin?

Während das Trio endlich das Versteck von Kaine ausgemacht hat, sollen sie mit der Hilfe von Agentin Weber das Versteck zerstören. Doch es geht nicht alles glatt. Und weiterhin bleibt die Frage offen, wer hier auf welcher Seite steht? Wer ist gut und wer ist böse?

Der zweite Teil ist weiterhin spannend. Die Geschichte ist nicht zu kurz und nicht zu lang erzählt, und hat genau die richtige Länge. Auch an der Tiefe mangelt es nicht. Die Charaktere halten zusammen, Bryson und Sarah sind ebenso davon überzeugt, Kaine auszubooten wie Michael. Alle drei ergänzen sich, auch wenn man das Gefühl manchmal hat, dass Bryson etwas hinten ansteht.

Was mir bereits schon am ersten Teil gut gefallen hat, dass die Grenzen zwischen Realität und virtueller Welt so hauchdünn sind, dass man manchmal nicht weiss, wo fängt die Realität an und wo hört sie auf. Ist man bereits so von der virtuellen Welt gefangen, dass man selber nicht mehr unterscheiden kann, ob man noch selber unterscheiden kann, was reell ist und was nicht.

Gut fand ich auch, dass viele Elemente gefühlt aus dem Mittelalter gewählt wurden, so z. B. die Lanze. Auch dass gewisse Arbeiten noch von einer Haushälterin übernommen werden. Sehr cool.