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Veröffentlicht am 17.06.2020

Wie wird man zu einer bösen Königin?

Disney Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
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Habt ihr euch auch schon immer mal gefragt, wie die Bösen in Märchen zu dem werden, was sie sind? Was hat sie dazu bewegt, den Menschen in ihrem Umfeld ihren Erfolg zu neiden?

Diese Frage wird nun in ...

Habt ihr euch auch schon immer mal gefragt, wie die Bösen in Märchen zu dem werden, was sie sind? Was hat sie dazu bewegt, den Menschen in ihrem Umfeld ihren Erfolg zu neiden?

Diese Frage wird nun in der neuen Disney Villains Reihe beantwortet, die in Zusammenarbeit mit Disney im Carlsen Verlag veröffentlicht wird. Den Start macht die Märchenadaption „Die Schönste im ganzen Land“.

Als Schneewittchens Mutter stirbt, ist sie noch so klein, dass sie keinerlei Erinnerungen mehr an ihre Mutter hat. Doch Schneechens Vater bleibt nicht allein. Er verliebt sich in des Spiegelmachers Tochter Grimhilde. Der Spiegelmacher selber ist sehr froh, dass er sich nicht mehr um seine Tochter kümmern muss. Denn diese gleicht seiner verstorbenen Frau so sehr, dass er immer an sie erinnert wird. Als der Spiegelmacher stirbt, vermacht er seiner Tochter, die nun Königin ist, seine ganzen Spiegel. Ein Spiegel birgt ein besonderes Geheimnis: des Spiegelmachers Seele ist an diesen Spiegel gebunden. So kann dieser der Königin immer verraten, wer die Schönste im ganzen Land ist. Solang Schneewittchen ein Kind ist, steht einem guten Verhältnis zwischen Königin und Schneechen nichts im Wege. Aber die wächst zu einer bildhübschen Frau heran. Der magische Spiegel, der die Seele des griesgrämigen Spiegelmachers enthält, entfacht Neid bei der Königin. Bereits in der Kindheit hat der Spiegelmacher seiner Tochter immer wieder gesagt, wie unnütz und hässlich sie sei. Und auch der erwachsenen Königin hält er immer wieder vor, dass Schneewittchen schöner ist als die Königin. Vor Neid lässt sie Schneechen in den Wald bringen. Und den Verlauf der Geschichten kennen wir, oder? Schneechen, das bei den Zwergen unterkommt? Und der Prinz, der sie rettet?

Die Märchenadaptionen von Disney liebe ich abgöttisch. Und Schneewittchen hat für mich einen besonderen Zauber inne. Denn Schönheit liegt oft im Verborgenen. Neid wird immer wieder gesät, die Jagd nach einem besonderen Schönheitsideal gilt heute noch. Diese Adaption hat mir wirklich gut gefallen. Die Wandlung, die die Königin durchlebt, ist wirklich staunenswert. Trotz des Hasses ihres Vaters kann die Königin Schneechen eine tolle Kindheit bereiten. Erst als diese zur Frau wird, lässt sich die Königin doch beeinflussen. Aber ein Märchen wäre nicht ein Märchen, wenn es nicht heißen würde: Ende gut, alles gut.

Wer Märchen mag, besonders die Disney Adaptionen, sollte hier zugreifen. Es ist flüssig zu lesen, und wirklich spannend, wie die bösen Protagonisten zu dem werden, was sie sind!

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Veröffentlicht am 17.06.2020

schöner zweiter Teil der Reihe

Die Duftapotheke (2). Das Rätsel der schwarzen Blume
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Kurze Warnung am Anfang: dies ist der zweite Teil der Duftapothekenreihe. Wer wissen will, was bereits im ersten Teil passiert ist, möge bitte den Beitrag zu „Ein Geheimnis liegt in der Luft“ lesen. Wer ...

Kurze Warnung am Anfang: dies ist der zweite Teil der Duftapothekenreihe. Wer wissen will, was bereits im ersten Teil passiert ist, möge bitte den Beitrag zu „Ein Geheimnis liegt in der Luft“ lesen. Wer bereits den ersten Teil kennt, bzw. sich vor Spoiler nicht scheut, darf hier gerne weiterlesen.

Luzie hat sich in ihrem neuen Zuhause schnell eingelebt. Das liegt nicht nur an ihrem neuen Freund Mats, sondern auch an der Duftapotheke. In der Duftapotheke werden geheime Düfte gebraut, die die unterschiedlichsten Wirkungen haben. Manche Düfte halten ewig, manche verfliegen recht zügig. Die ehemalige Bewohnerin Hanne weiht Luzie und ihren Bruder Benno sowie Mats in die geheime Welt der Düfte ein. Bis eines Tages die wichtigste Zutat, das Meteorpulver, gestohlen wird. Schnell fällt der Verdacht auf den ehemaligen Gärtner Willem. Den haben die Kinder noch in sehr schlechter Erinnerung, denn der war nicht sehr erfreut, dass Luzie das Geheimnis der Duftapotheke gelöst hat.

In Amsterdam wird Hanne jedoch von einem Duft ausgeknockt, und muss im Krankenhaus bleiben. Luzie, Benno und Mats machen sich auf den Weg, um das Meteorpulver zu finden. Dabei geraten sie nicht nur wieder an Willem, sondern auch an jemanden, den es gar nicht mehr geben dürfte. Da das Trio von diesen geheimnisvollen Protagonisten keine Hilfe erwarten, ebenso wenig von Willem, schleichen sie sich heimlich in ein Treffen der Ewigen ein, um das Meteorpulver an den angestammten Platz in der Duftapotheke zurück zubringen.

„Das Rätsel der schwarzen Blume“ ist ein toller zweiter Teil der Duftapothekenreihe und kann meines Erachtens gut an den ersten Teil anknüpfen. Der Leser lernt mehr über die Geschichte der Duftapotheke, besonders um das Talent der Sentifleur. Diese kann neue Düfte erfinden. Dazu benötigt es besondere Pflanzen, deren Eigenschaften sich in den Düften wieder spiegeln. Bestimmte Pflanzen sind sehr selten, bzw. entfalten ihre Wirkung erst, wenn die Pflanzen eine gesonderte Behandlung bekommen.

In diesem Buch liegt ein Teil des Duftplans bereit, der zweite Teil des Duftplans ist im dritten Teil erhältlich.

Mir hat das Buch recht gut gefallen. Es ist altersgerecht geschrieben, hält ein gewisses Maß an Spannung bereit. Die Charaktere aus dem ersten Teil bleiben uns erhalten. Und: das Buch ist ebenso wie das erste Buch wirklich schön gestaltet. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Spannend, brutal, fesselnd

Blutbuche
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Die polnische Polizei erhält einige Briefe, in denen Frauen um Hilfe rufen. Sie werden gefangen gehalten, misshandelt, und hoffen, dass sie mit den Briefen Hilfe von öffentlicher Stelle erhalten. Die polnische ...

Die polnische Polizei erhält einige Briefe, in denen Frauen um Hilfe rufen. Sie werden gefangen gehalten, misshandelt, und hoffen, dass sie mit den Briefen Hilfe von öffentlicher Stelle erhalten. Die polnische Polizei bittet die berühmte Berliner Fallanalystin Emma Carow um Hilfe. Zwar liegt der Verdacht nahe, dass die Verbrechen in Polen begangen werden, aber die Briefe sind auf deutsch verfasst.

Emma Carow ist für ihr analytisches Denken bekannt. In einem Team, das überwiegend aus Männern besteht, musste sie erst ihre Position stärken. Durch eine Vergewaltigung ist Emma zu einem sehr verschrobenen Menschen geworden. Geplagt von Albträumen und den immer noch andauernden Kontakt zu ihrem Vergewaltiger ist sie eigenbrötlerisch und launisch, nicht immer zum Gefallen ihrer Kollegen. Als die polnische Polizei sie um Hilfe bittet, versucht sie so viele Informationen wie möglich aus den Briefen in ein Täterprofil zu verarbeiten. Das erste Täterprofil lässt Emma jedoch wachsam bleiben. Ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass etwas nicht stimmt, und so fängt sie an, auf eigene Faust zu ermitteln. Und begibt sich in große Gefahr. Erst ihr Vergewaltiger kann ihr einen entscheidenen Tipp geben.

Blutbuche ist ein sehr spannender Krimi, auch wenn ich schnell für mich einen Verdächtigen gefunden habe. Aber mir gefiel die Herangehensweise der Täterermittlung. Auch wenn ich mich erst sehr sicher fühlte, was den Täter anbelangte, bekam ich meine Zweifel, da das Autorenduo um Ule Hansen immer wieder neue Fährten legte, und man sich erst zum Schluss sicher war, dass der Täter gefunden war.

Die Protagonisten waren glaubwürdig, und auch sympathisch. Carows stotternder Kollege war für mich Sympathieträger Nummer 1. Aber auch Carow selber konnte mich als eigenwillige Ermittlerin überzeugen. Geplagt von ihren Dämonen, ihrem Vergewaltiger zu verzeihen, hat für mich eine wichtige Rolle gespielt. So ist die Hauptprotagonistin mit ihren eigenwilligen Marotten und Verhaltensausbrüchen viel besser zu verstehen. Ihr Drang, das letzte Opfer zu retten, lässt sie nicht aufgeben.

Dieser Thriller hat mich positiv überrascht. Anfangs war ich aufgrund der Eingangsszene noch skeptisch, später konnte mich das Buch regelrecht fesseln. Das bewusste Legen falscher Fährten, insbesondere die des ältesten Baumes Polens, hat mir sehr gut gefallen. Der Täter war mir zwar recht schnell bewusst, aber ich fand es sehr spannend, wie die Ermittlerin seine Taten beweisen kann. Ebenso das Rangeln der deutschen und polnischen Behörden, wer diesen Fall für sich verbuchen darf, hat bei mir Anklang gefunden. Manch Platz in Berlin kannte ich bereits, und ich frage mich, wie oft diese öffentlichen Plätzen wirklich Schauplatz von Verbrechen geworden sin. Volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Spannende Suche nach einem tot geglaubten Jungen

Die Augen der Finsternis
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Dean Koontz ist für mich ein Autor, der aus der Horrorliteratur gar nicht mehr wegzudenken ist. Jedes Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe, war spannend bis zum Ende. Auch „die Augen der Finsternis“birgt ...

Dean Koontz ist für mich ein Autor, der aus der Horrorliteratur gar nicht mehr wegzudenken ist. Jedes Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe, war spannend bis zum Ende. Auch „die Augen der Finsternis“birgt sehr viel Spannung.

Tina Evans hat bei einem tragischen Unfall ihren Sohn Danny verloren. Langsam wagt sie es, den Tod ihres Sohnes zu akzeptieren, als in Dannys Zimmer an einer Tafel steht: „Nicht tot!“. Tina hält dies für einen sehr üblen Scherz, und die Wunden reißen wieder auf. Zuerst verdächtigt sie ihren Ex-Mann, dieser kann aber glaubhaft nachweisen, dass er diese Tag nicht begangen hat. So erzählt Tina ihrem neuen Lebensgefährten Elliot von ihren Albträumen, in der Danny sie nachts ruft. Elliot zweifelt stark an Tinas Version, will ihr aber helfen, einen Schlussstrich zu ziehen.

Bei ihren Ermittlungen wird das Duo verfolgt von einer Gruppe, die viel zu vertuschen hat. In den Bergen der Sierra Nevada gibt es ein geheimes Forschungslabor, in dem ein Virus namens Wuhan-300 erforscht wird. Die Auswirkungen des Virus und die Entwicklung eines Gegenmittels stecken noch in den Kinderschuhen. Danny und viele weitere Kinder wurden als lebende Forschungsobjekte entführt. Ob Tina mit Elliot Danny aus diesem Forschungslabor befreien kann, ist Gegenstand dieser Geschichte.

Zugegeben, nachdem die Geschichte im Zuge der aktuellen Coronapandemie gehyped wurde, war ich neugierig. Und doch: die Geschichte hat mit dem aktuellen Virus nicht allzuviel zu tun. Sicherlich spielt ein Virus und dessen Auswirkungen eine bedeutsame Rolle, jedoch finde ich den Aspekt, dass hier nicht nur ein Kind zu Forschungszwecken entführt wurde, viel bedeutsamer. Auch der psychologische Aspekt, dass eine Mutter nicht an den Tod ihres Kindes glauben kann, Bedenken hat, und den Tod nicht akzeptieren will, ist ein wesentlicher Gegenstand des Buches. So gleicht die Suche nach ihrem Sohn, die Tina mit Elliot beginnt, einer rasanten Flucht. Wo sind die ethischen Grenzen zu setzen, mit denen sich Ärzte und Forscher tagtäglich auseinander setzen müssen?

Zugegebenerweise hat Dean Koontz dieses Buch überarbeitet, und an die aktuellen Geschehnisse (nicht nur hinsichtlich der Corona-Krise) angepasst. Da ich die alte Fassung seines Buches „Die Augen der Finsternis“ nicht kenne, kann ich nur über diese aktuelle Fassung sprechen. Und die hat mir recht gut gefallen. Die Brisanz erscheint aktuell: ein Virus gerät ausser Kontrolle, ein Forschungslabor nimmt ethische Testregeln nicht allzu Ernst. Das Thema war, ist und wird sicherlich uns noch sehr lange verfolgen.

Wer bei diesem Buch jetzt vermutet hat, dass es nur um ein Virus geht, wird sicherlich enttäuscht sein. Dieses Buch erzählt viel mehr die Geschichte einer Frau, die nicht glauben will, dass ihr Sohn tot ist. Es ist eine Geschichte, bei der ein Virus eine wichtige Rolle spielt, um die Grundsituation herzustellen, und den Handlungsstrang zu vervollständigen.

Der Schreibstil Dean Koontz‘ hat mir sehr gefallen: flüssig, ohne ausschweifende Schnörkel, und konzentriert auf den Punkt gebracht. Das Cover selber ist passend gestaltet. Mir hat das Buch recht gut gefallen.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Ein Muss für Freizeitparkfans

Spreepark
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Überall in Deutschland gibt es sie, teils versteckt, teils öffentlich zugänglich: Lost Places. Einst Anlaufpunkt für unterschiedlichste Belange, heute verlassene Plätze, dessen Geschichte in Vergessenheit ...

Überall in Deutschland gibt es sie, teils versteckt, teils öffentlich zugänglich: Lost Places. Einst Anlaufpunkt für unterschiedlichste Belange, heute verlassene Plätze, dessen Geschichte in Vergessenheit gerät. Der Berliner Spreepark gehört zu diesen Plätzen. Einst war der Spreepark ein wichtiges Aushängeschild von Ost-Berlin, später nahm der Park leider ein sehr unwürdiges Ende.
Der Vergnügungspark im Plänterwald war ein wunderschöner Park. Immer wieder versorgt durch neue Fahrgeschäfte und Umbauten, war dieser Park nicht nur in der DDR ein Anlaufpunkt für Freizeitparkfans. Christopher Flade war Stammgast in diesem Park, ebenso Ludwig Neumann. Gemeinsam haben sie mit Sascha Szabo den wundervollen Bildband „Rummel im Plänterwald“ geschrieben. Eindringlich wird in diesem Band die Entstehung und Entwicklung des Spreeparks erzählt. Die baulichen und geschichtlichen Änderungen werden detailliert mit Bildern und Karten dokumentiert.
Jedoch war die Geschichte des Parks nicht immer von positiven Schlagzeilen begleitet. Viele Gerüchte über die Betreiber des Parks und der Fahrgeschäfte waren fälschlicherweise im Umlauf. Bei Verhandlungen über die Eigentumsverhältnisse des Parks und der Fläche wurde teils mit harten Bandagen gekämpft bzw. nicht immer mit fairen Karten. Diese Ereignisse warfen dunkle Schatten über den Spreepark, so dass dieser am Ende schließen musste, da man nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnte, um den Park zu retten.
Über diese nicht so angenehme Zeit sprechen Christopher Flade und Ludwig Neumann in diesem Buch „Spreepark: Lost Place mitten in Berlin“. Die vielen Informationen, die gesammelt wurden, sind sehr gut aufbereitet. Beide Autoren haben eine ausgiebige Recherche betrieben, und die Fakten fundiert zusammen getragen. Dieses Buch hat mich stellenweise sehr erschreckt: der Spreepark hinterließ viel ungenütztes Potential.


Für meinen Teil muss ich zugeben: Auch wenn ich kein Fan von Freizeitparks bin, hätte ich gerne mal diesen Park – ob als lebendiges Zeitgeschehen oder als Lost Place bei einer Führung mit den Autoren besucht. Dieses Buch ist ein Muss für alle Spreeparkfans!

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