Dubiose Forscher, freche Diebe und tapfere Kämpferinnen auf einem Haufen!
Pakt der DiebeEs gibt so viele Bücher, die mit ihrem Titel schon eine gewisse Erwartungshaltung auf ein Abenteuer daher kommen. Leider schafft es nicht jedes Buch, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Noch schwieriger ...
Es gibt so viele Bücher, die mit ihrem Titel schon eine gewisse Erwartungshaltung auf ein Abenteuer daher kommen. Leider schafft es nicht jedes Buch, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Noch schwieriger wird es, wenn das Abenteuer vertont wird, denn nicht jeder Sprecher kann einer Geschichte Leben einhauchen. So habe mich mit Matthias Lühn auf die Reise gemacht, um Red und Hope beim Kampf gegen die Biomanten zu unterstützen, und um herauszufinden, ob der Titel meinen Erwartungen gerecht wird.
Jon Skovron hat mit Pakt der Diebe einen sehr beeindruckenden ersten Teil der „Empire of Storms“ Reihe erschaffen. Skovron führt den Leser in die Welt eines Imperators ein, dessen Handlanger, die sogenannten Biomanten, mit mysteriösen Tests teilweise ganze Dörfer auslöschen. Das erste Opfer so eines Tests ist das Mädchen Bleak Hope, dessen gleichnamiges Dorf von den Biomanten ausgelöscht wird. Bleak flüchtet sich in die vermeintliche Sicherheit eines religösen Ordens. Doch dort hat sie ausser dem Ordensvorsteher keine Freunde. Während dieser Hope heimlich zu einer Kämpferin ausbildet, wird sie von den Ordensbrüdern drangsaliert.
Ein ebenso trauriges Schicksal wiederfährt Red, der als Rixidenteron geboren wird. Seine Mutter ist eine purpursüchtige Künstlerin, die an ihrer Drogensucht zugrunde geht; sein Vater ist eine Hure. Als beide Elternteile tod sind, flüchtet sich Red nach New Laven. Dort findet er in Viller und Sadie wichtige Freunde und Verbündete, um als Dieb das eigene Überleben und das der Freunde zu sichern.
Als Red endlich auf Hope trifft, ist diese ganz und gar mit der Rache an dem Biomanten, der ihr Dorf vernichtet hat, beschäftigt. Beide schließen einen Pakt, dem Imperator mit seinen Biomanten den Garaus zu machen. Beide können auf den Rückhalt ihrer Freunde zählen, und bekommen auch aus unerwarteten Reihen Unterstützung, die so nicht zu erwarten war.
Wie zu Beginn bereits gesagt: eine Hörbuchgeschichte steht oder fällt mit der Stimme eines Hörbuchsprechers. Matthias Lühns stimmliche Präsenz und sprachliche Qualität ist absolut bombastisch. Er schafft es immer wieder, den bereits tollen Geschichten die extra Prise Leben einzuhauchen. Die verschiedenen Charaktere kann Lühn exakt ausarbeiten, und so weiß man auch schnell ohne namentliche Nennung, wer gerade an der Reihe ist. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, die Geschichte selber zu lesen, ich hätte vermutlich eh nur Matthias‘ Stimme im Kopf.
Zur Geschichte selber sei gesagt: es ist ein sehr interessantes Gedankenmodell, in eine Welt, in der Piraten und Diebe ebenso ihre Daseinsberechtigung haben wie die Biomanten. Diese sind Forscher mit fragwürdigem Hintergrund, denn ihre Taten haben nicht nur gute Ergebnisse.
Es ist eine Geschichte voller Tiefgang, voll Gefühl, Humor, aber auch sehr viel Spannung.
Die Geschichte hat meine Erwartung voll erfüllt! Bitte geht mit Matthias Lühn auf die Reise