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Veröffentlicht am 27.01.2019

Mitten im Dschungel - mitten im Abenteuer!

Mitten im Dschungel
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Ha, der Carlsen Verlag hat ein Talent, mich mit tollen Covern zu ködern. Tolles Cover? DAS Buch muss ich haben, und sei es nur wegen dem Cover. Aber, der Carlsen Verlag wäre nicht er selbst, wenn der Inhalt ...

Ha, der Carlsen Verlag hat ein Talent, mich mit tollen Covern zu ködern. Tolles Cover? DAS Buch muss ich haben, und sei es nur wegen dem Cover. Aber, der Carlsen Verlag wäre nicht er selbst, wenn der Inhalt nicht auch toll wäre. Und so ging es mir auch hier: „Mitten im Dschungel“ von Katherine Rundell ist ein tolles Kinderbuch. Warum? Dazu gleich mehr.

Fred, Con, Lila und ihr kleiner Bruder sind gerade mit einer kleinen Propellermaschine auf dem Weg nach Brasilien, als das Flugzeug abstürzt und mitten im Dschungel landet. Leider hat es der erwachsene Pilot nicht überlebt, und so sind die vier Kinder auf sich alleine gestellt. Wie kommen sie an Essen, was ist überhaupt im Dschungel genießbar? Und in welcher Richtung liegt eine Stadt, damit sie wieder nach Hause kommen?

Fred, der daheim sehr viele Abenteurerromane verschlungen hat, nutzt sein Wissen, um seine Freunde heile nach Hause zu bringen, in dem er z. B. ein Floß für den Fluss baut, oder eine Hütte mit einem neuen Dach aus Blättern wasserdicht macht. Doch die psychische Belastung ist nicht einfach für die vier Kinder. Denn überall raschelt es, es duftet anders als zuhause, und die Angst, es nicht rechtzeitig bis in die große Stadt zu schaffen, belastet schwer. Als die vier auf einen verschrobenen Abenteurer stoßen, sind sie zuerst sehr glücklich. Endlich ein Erwachsener, der ihnen die Verantwortung, die als schwere Last auf den Schultern liegt, abnehmen kann. Doch das will der gar nicht. Denn der Abenteuerer muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen, und muss sich mit seinem Gewissen auseinander setzen. Doch seine harte Fassade bröckelt langsam, und er bringt den Kindern bei, was man alles im Dschungel nützen kann zum Überleben. Doch reicht das, um wieder nach Hause zu gelangen? Und wollen wirklich alle wieder nach Hause?

Grundsätzlich hat mir das Buch recht gut gefallen. Die Autorin lässt Raum für die Entwicklung der Protagonisten. Der Abenteurer entwickelt sich vom grummeligen und unfreundlichen Einsiedler zu einem Protagonisten, der sich öffnet und seine traurige Geschichte erzählen lässt. Fred, der sehr gerne die Anerkennung seines Vaters haben möchte und darauf brennt, seine Taten dem Vater detailiert erzählen zu können. Auch die Mädchen lernen sehr viel dazu und können sich weiterentwickeln. Die Umgebung ist wunderbar beschrieben, ich konnte mir die Umwelt sehr gut vorstellen, in denen sich die Kinder befanden. Die Geschichte lässt einen kindergerecht gruseln, die Abenteuer, die sie bestehen müssen, werden gelöst und tragen zum Selbstbewusstsein der Kinder bei. Für alle Protagonisten gibt es ein Happy End. Einen kleinen Abzug hab ich für dieses Buch: mir persönlich kam das Ende zu abgehackt vor. Urplötzlich waren die Kinder in der Stadt, und innerhalb von ein paar Sätzen waren die Kinder bei ihren Eltern und wieder zuhause. Hier hätten ein paar Seiten mehr dem Buch recht gut getan. Gerade die Beziehung zwischen Fred und seinem Vater hätte gerne noch etwas herausgearbeitet werden können. Dennoch ein sehr schönes Buch, das man getrost weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 11.12.2018

Nette Reihe um Apollo - Percy Jackson lässt grüßen

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
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Nun, wir kennen das alle: man hat was angestellt, und die Eltern bestrafen einen. So ergeht es auch dem griechischem Gott Apollo. Der hat seinen Vater Zeus nicht zum ersten Mal dermaßen verärgert. Und ...

Nun, wir kennen das alle: man hat was angestellt, und die Eltern bestrafen einen. So ergeht es auch dem griechischem Gott Apollo. Der hat seinen Vater Zeus nicht zum ersten Mal dermaßen verärgert. Und so findet sich Apollo in einer Mülltonne wieder. Bisher hatte Zeus seinem Sproß wenigstens noch die ein oder andre Superkraft und die Unsterblichkeit gelassen, doch diesmal ist Zeus besonders verärgert, und so muss Apollo sich mit seiner neuen Identität zufrieden geben: nämlich die des Lester Papadopoulus. Und diese Identität ist nun so gar nicht Apollo-Like: nämich ein pickeliger und pummeliger Jugendlicher, und hat genau null Superkräfte geschweige denn seine Unsterblichkeit. Als ihn dann Meg aufgabelt, ist er einerseits froh, dass ihm jemand hilft, andererseits fühlt er sich dennoch allein gelassen. Denn all seine Freunde aus dem Camp Half-Blood haben wenigstens noch einen Teil ihrer Kräfte im Gegensatz zu Apollo. Und nun soll er gegen einen alten römischen Gott antreten, der alle fünf Orakel gegen sich aufbringen will. Kann Apollo mit jedem seiner Freunde rechnen, oder befindet sich ein Verräter darunter?

Der Carlsen Verlag hat hier wieder ein tolles Jugendbuch in sein Programm aufgenommen. Wer Percy Jackson liebt oder Magnus Chase, dem sei diese Reihe um den Gott Apollo ans Herz gelegt. Denn selbst Percy Jackson hat eine kleine Rolle bekommen.

Das Buch ist flüssig zu lesen. Die Charaktere: nun… ich muss zugeben, mit Apollo konnte ich nicht richtig warm werden. Sein Verhalten war mir zu sehr auf nervigen pubertierenden Teenager gepolt. Aber ich kann darüber hinwegsehen, zumal ich vermutlich mit dem Ü30 nicht die Hauptzielgruppe der Reihe um Apollo bin. Dennoch finde ich die Idee ganz gut. Denn mein Bildungsstand hinsichtlich römischer Diktatoren und griechischer Götter kann definitiv noch verbessert werden, und warum nicht auf amüsante Weise wie in dieser Buchreihe.

Derzeit sind Teil 1 und 2 im Carlsen Verlag erschienen, geplant sind fünf Teile.

Frohes Lesen.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Durschnittlicher Krimi im Rahmen der Amish

Grausame Nacht
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Painters Mill: ein Tornado fegt über die Region von Painters Mill hinweg. Während die Polizei und andere Helfer versuchen, die Schäden aufzuräumen, wird auf einem Hof in einer verlassenen Scheune ein Skelett ...

Painters Mill: ein Tornado fegt über die Region von Painters Mill hinweg. Während die Polizei und andere Helfer versuchen, die Schäden aufzuräumen, wird auf einem Hof in einer verlassenen Scheune ein Skelett gefunden. Schnell ist klar, dass das Skelett nichts mit dem Tornado zu tun hat. Polizeichefin Kate Burkholder übernimmt diesem Fall, der sie auch in ihre eigene Vergangenheit bringt: der Hof wird von Amishen bewirtschaftet, auf dem das Skelett gefunden wurde; und Kate war einst bei den Amishen, lebt aber heute nicht mehr bei ihnen, auch wenn sie noch hin und wieder Kontakt zu ihnen hat. 

Während Kate in dem Fall ermittelt, und das traurige Geheimnis lüften kann um das Skelett, muss sie sich gleichzeitig um ihre Beziehung kümmern. Sie überrumpelt ihren Lebensgefährten mit der Nachricht, schwanger zu sein. 

Kann Kate die Schwangerschaft mit ihrer Beziehung und ihrem Job vereinen?



Als ich in der Bibliothek das Cover gesehen habe, und den Klappentext gelesen hatte, musste ich das Buch unbedingt mitnehmen, da es so vielversprechend klang. Im großen und ganzen hat mir das Buch auch gefallen. Kate Burkholder wirkt authentisch. Auch wenn sie als Frau ein Team von Männern leitet, lässt sie nicht den Kotzbrockenboss raushängen, sondern versucht ihr Team fair zu leiten. Ausserdem weiß sie, dass sie sich auf ihr Team verlassen kann. Gleichzeitig muss sie mit Alltagsproblemen kämpfen. Ihr Lebensgefährte - selbst Polizist - hat seine Familie auf schreckliche Art und Weise verloren, und gerät in Panik, als Kate ihn vor vollendete Tatsachen stellt und ihn mit ihrer Schwangerschaft konfrontiert. Die Polizeichefin wird nicht als Überpolizistin dargestellt, sondern als Mensch, der auch Vergangenheit hat. Sie war bei den Amishen, deren Gemeinschaft sie verlassen hat, aber dennoch ihrer Wurzeln bewusst ist und den Kontakt versucht zu erhalten, in dem sie den Kontakt mit ihrer Familie hält. 

Der Fall ist spannend beschrieben. Es gibt zwei verschiedene Erzählstränge: Die von Sally, die den Mord beobachtet hat, und den von Kate, die in diesem Fall Jahre später ermittelt. 

Mir hat das ganz gut gefallen. Man hat die Tat erlebt, aber auch deren spätere Auflösung. 

Was mir leider nicht so gefallen hat, war dass die Autorin leider sich immer wieder mit gewissen Dingen wiederholt hatte. So wurde das Thema, was Schweine essen - leider auch mal andre Dinge, die man jetzt vielleicht nicht unbedingt lesen wollte. Auch dass Kate zweimal auf blöde Art und Weise stürzt, wird so zur Wiederholung. Es fühlte sich manches an, als hätte man das in dem Buch schonmal gelesen, obwohl man sich im Buch weiterbewegte. 

Dennoch ein lohnenswertes Buch. Zumal dies der siebte Fall von Kate Burkholder war, und diesen kann man definitiv lesen, ohne dass man die Vorhergehenden gelesen hat. 

Insgesamt 4 von 5 Punkten. 

Veröffentlicht am 18.02.2018

beeindruckendes Buch

Die Rose von Tibet
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Als ich das Cover gesehen habe, und den Klappentext gelesen hatte, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Tibet im allgemeinen wirkt sehr faszinierend auf mich aus. Und wenn bei einer Expedition am Mount ...

Als ich das Cover gesehen habe, und den Klappentext gelesen hatte, wollte ich das Buch unbedingt lesen. Tibet im allgemeinen wirkt sehr faszinierend auf mich aus. Und wenn bei einer Expedition am Mount Everest einige Europäer verloren gehen, und man über deren Verbleib nichts erfährt, klingt das erstmal spannend. Unter den vermissten Europäern ist auch der Stiefbruder von Charles Huston ist unter den Vermissten, die für tot geglaubt werden. Aber Charles zweifelt an dem Tod seines Stiefbruders, und begibt sich auf die Reise nach Indien, um dort mehr über den wahren Verbleib seines Bruders herauszufinden. Doch er wird immer wieder von Beamten, Ärzten oder anderen Zeugen vertröstet, muss sich mühsam nach und nach Infos zusammen suchen. Als er auf jungen Sherpa Ringling trifft, begibt sich Huston mit Ringling sich auf die Suche nach seinem Bruder, doch er ist nicht ganz vorbeitet auf das, was ihn während der Reise erwartet. Seine Zeit in einem Kloster prägt ihn für sein restliches Leben.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen. Auch wenn ich im ersten Moment doch eher die Hoffnung hatte, dass dies eher ein kompletter Kriminalroman werden könnte, wurde ich nicht enttäuscht. Diese Mischung aus Krimi, Reisebericht, aber auch Biographie hat mir sehr gut gefallen. Die Landschaftsbeschreibungen, die Zeiten, in denen Davidson mit seinen Reisebegleitern unterwegs ist, war beeindruckend, und man kämpfte gefühlt mit ihnen ums Überleben. Auch den Frust, den Huston empfand, weil er keine Infos von den Regierungsbeamten bekam, oder erst durch lange Umwege, kann man nachvollziehen. 

Ich habe nur nicht ganz die religiösen, bzw. esoterischen Erlebnisse, die dieses Buch mitsich bringt, erwartet. Wenn man sich aber darauf einlassen kann, dass die Esoterik und die buddhistische Religion in Tibet bzw. in diesem besagten Kloster eine entscheidende Rolle spielen, kann man in die wundersame Welt des Himalayas eintauchen. 

Was mir ebenso gut gefallen hatte, war der geschichtliche Einzug, den Davidson gut mit ins Buch hat einfließen lassen. Einerseits die Nachkriegszeit in Europa, aber ebenso die gewaltsame Übernahme Chinas von Tibet. So kommt es, dass Huston sich vor den Chinesen verstecken muss, und die Chinesen in seiner Flucht nach Hause berücksichtigen muss. 



Da mir manchmal der esoterische Teil zu stark ausgeprägt war, ziehe ich dem Buch einen Stern ab. Dennoch vier Punkte. Ein schönes Buch. 

Veröffentlicht am 02.01.2018

Angenehmes Buch zum Zeitvertreib

Lieber Daddy-Long-Legs
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In "Lieber Daddy Longlegs" von Jean Webster geht es um die Waise Jerusha Abbott, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr im Waisenhaus aufwächst.

Das Waisenhaus wird von einer Stiftung getragen, der viele wohlhalbende ...

In "Lieber Daddy Longlegs" von Jean Webster geht es um die Waise Jerusha Abbott, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr im Waisenhaus aufwächst.

Das Waisenhaus wird von einer Stiftung getragen, der viele wohlhalbende Männer beiwohnen. Jeder der Unterstützer kann einem Waisenkind eine Ausbildung finanzieren, dass diese Kinder eine gute Bildung erhalten. 

Mr. Smith unterstützt in der Regel nur Jungs, da er Mädchen nicht mag. Aber irgendwie schafft es Jerusha, genannt Judy, Mr. Smiths Aufmerksamkeit zu erreichen. Und so kommt es, dass Mr. Smith Jerushas Ausbildung finanziert. Die einzige Bedingung, die er stellt, ist, dass Judy ihm jeden Monat einen Brief schreibt, wie das Studium voran geht. Doch Judy soll nicht erwarten, dass Mr. Smith ihr antwortet. 



Und so studiert Judy fleißig, und schreibt noch fleißiger Mr. Smith Briefe. Da sie ihn nur einmal noch zu Zeiten des Waisenhaus von hinten gesehen hatte, und er sie aufgrund seines schlankes und großen Körperbaus an einen Weberknecht hält, spricht Judy Mr. Smith als einen Weberknecht an (Weberknecht = Daddy Long Legs auf Englisch). 



Wenn Anweisungen an Judy kommen, werden diese von dem Sekretär des Spenders ausgerichtet. 

Während Judy erfolgreich ihr Studium beendet, erzählt sie im Laufe der Zeit ihre Ängste und Sorgen, ihre Erfolge und anderen Erlebnisse, die sie erlebt. Sei es Bälle, Inhalte der Studienfächer, Freundschaften, Ferien, usw. Doch Mr. Smith, der diesen Namen nur zur Tarnung trägt, und so nicht heißt, bleibt unsichtbar. 



Das Buch fand ich im Großen und Ganzen gut. Leider war für mich das Ende etwas arg  herbeigerufen, als hätte der Autor nur ein begrenztes Kontigent an Seiten gehabt, die plötzlich aufgebraucht war. 

Was mir gefallen hat, war dass Judy alles mit ihrem Förderer teilt. Gefühle, sei es die guten wie die schlechten. Sie hat Wünsche und Träume, und sogut es geht, versucht Mr. Smith diese Wünsche Judy zu erfüllen. Judy ist für diese Geschenke sehr dankbar, aber es ist ihr auch peinlich, da Judy sehr sparsam ist, und dankbar ist für das, was sie hat. Sie möchte Mr. Smith nicht mehr als nötig zur Last fallen, da sie auch die Schulden abzahlen möchte.

Lieber Daddy-Long-Legs hat etwas von Tagebuchcharakter, da Mr. Daddy Long-Legs im Verborgenen bleibt, und höchstens zur Ferienplanung oder durch Geschenke mit Judy Kontakt aufnimmt. 



Ein schöner Klassiker, der mit seinem Alter - das Buch ist aus dem Jahre 1912 - nicht hausieren geht. Die Sprache wirkt nicht altbacken, und dennoch ist durch verschiedene Handlungen zu erkennen, dass das Buch Anfang des letzten Jahrhunderts spielt. 



Definitiv ein Buch, was man gelesen haben sollte, allein wegen der Aufmachung. Das Buch hat ein sehr buntes, aber wundervoll passendes Cover, und selbst im Innenteil sind Seiten gefüllt mit Rosenblüten, oder Zeichnungen der Autorin. 



Must-Have!