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Veröffentlicht am 14.01.2022

Die Perle der Reihe

Bridgerton - Ein hinreißend verruchter Gentleman
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Julia Quinn hat es geschafft auch diesen sechsten Teil der Bridgerton-Reihe einfach einzigartig zu gestalten. Ich habe zwar noch nicht alle der vorherigen Bände gelesen, bin mir aber jetzt schon zu hundert ...

Julia Quinn hat es geschafft auch diesen sechsten Teil der Bridgerton-Reihe einfach einzigartig zu gestalten. Ich habe zwar noch nicht alle der vorherigen Bände gelesen, bin mir aber jetzt schon zu hundert Prozent sicher, dass keiner der Vorgänger diesem Buch auch nur ähneln wird.

Die Geschichte um Francesca startet nämlich an einem vollkommen anderen Punkt als die anderen, denn die Gute ist bereits verheiratet mit einem Mann, den sie über alles liebt. Da fragt ihr euch jetzt vielleicht, wo denn da die Geschichte kommen soll. Nun, Francesca liebt ihren Mann und ihr Mann John liebt sie. John liebt sie, aber sein Vetter Micheal liebt sie auch. Was im ersten Moment nach einem komplizierten Liebesdreieck aussieht, entwickelt sich schnell in eine tragischere Richtung als Ehemann John stirbt und Francesca als junge Witwe zurückbleibt. Dieser Handlungsumschwung hat mich tief berührt und großes Mitgefühl in mir ausgelöst, sodass ich emotional schnell in die Geschichte involviert war.

Um auch Micheal verstehen zu können, hat die Autorin geschickterweise dafür gesorgt, dass die ersten Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben wurden und man als Leser spüren konnte, wie sehr er durch die Liebe, die er Francesca gegenüber empfindet, leidet. Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt, was dafür sorgte, das es mich wie bereits die anderen Teile in seinen Bann gezogen hat. Trotzdem glaube ich, dass ich diesen Band bisher am berührendsten gefunden habe, weil er wirklich tragisch ist. Tragisch, aber auch schön, weil man natürlich auf ein Happy End hoffen kann.

Wie in eigentlich allen bisherigen Bänden spürt man auch hier den familiären Zusammenhalt sehr, was jedes Gespräch zwischen den Bridgertons nur bestätigt. Die Perle des gesamten Romans war für mich dann jedoch das Ende, der Epilog, der zeigt, wie es mit Micheal und Francesca und einigen anderen Familienmitgliedern weitergeht und der mich einfach nur hat sehnsüchtig aufseufzen lassen, weil er so schön war.

Von dem angenehmen Schreibstil, der sowohl zur Zeit als auch zu den Charakteren perfekt passt, will ich gar nicht allzu viel sagen. Die Tatsache, dass ich dieses Buch in einem Rutsch am Abend durchgelesen habe, dürfte für sich sprechen.

Jetzt kann ich mich vor Spannung eigentlich gar nicht mehr halten, denn ich würde am liebsten sofort alle anderen Bridgerton-Bücher lesen, damit ich weiß, wie es mit den anderen liebgewonnenen Charakteren weitergeht.

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Veröffentlicht am 14.01.2022

Mehr, mehr, mehr!

Bridgerton – Wie bezaubert man einen Viscount?
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Im zweiten Band der Bridgerton-Reihe, der wohl die Handlung für die zweite Staffel der Serie liefern wird, geht es um Anthony, den ältesten der Geschwister.

Der Einstieg in die Geschichte ist wie immer ...

Im zweiten Band der Bridgerton-Reihe, der wohl die Handlung für die zweite Staffel der Serie liefern wird, geht es um Anthony, den ältesten der Geschwister.

Der Einstieg in die Geschichte ist wie immer sehr gut gelungen und äußerst amüsant gestaltet. Von Anthony bekommt man auf den ersten Seiten einen eher negativen Eindruck, da er als Frauenheld und der Heirat abgeneigt dargestellt wird. Dass er in dieser Saison zu heiraten gedenkt und das vielleicht sogar ihre Schwester, kann die liebe Kate nicht fassen.

Kate und Anthony sind wie Feuer und Wasser, Schwarz und Weiß. Wenn die beiden sich begegnen, fliegen die Funken, aber wirklich leiden können sie sich nicht. Die von Streit geprägten Aufeinandertreffen haben mich unglaublich amüsiert, da neben der ein oder anderen Beleidigung auch der humorvolle Austausch nicht zu kurz kommt. Es gab kaum ein Gespräch, dass mir nicht ein Lächeln ins Gesicht getrieben hat. Man spürt als Leser einfach diese Verbindung zwischen den beiden und ich habe ihre Annäherung mit großem Interesse verfolgt, da ich einfach in den Sog der Geschichte geraten bin. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch an einem Abend durchgelesen.

Besonders die beiden charakterbildenden Konflikte rund um Anthony und Kate haben mich tief beeindruckt. Kate stand ihr Leben lang im Schatten ihrer wunderschönen Schwester und spielte quasi immer die zweite Geige. Der Gedanke, dass jemand wirklich sie lieben könnte und sich nicht nur an ihre Schwester heranmachen möchte, kommt ihr lange nicht in den Sinn. Und auch Anthony ist seit dem frühen Tod seines Vaters nicht mehr derselbe gewesen; ist er doch davon überzeugt selbst nicht besonders alt zu werden.

Anbetracht dessen hat mir auch besonders der Epilog nochmal das Herz erwärmt, da er einen wunderbaren Einblick in den weiteren Verlauf des gemeinsamen Lebens von Kate und Anthony gegeben hat.

Neben den allgemein gut durchdachten und immer anderen Geschichten, sticht die Bridgerton-Reihe wohl auch durch die engen Familienbande aus dem Teich der historischen Liebesromane heraus. Auch wenn sie nicht immer alle anwesend sind, so spürt man die liebende Familie doch oft im Hintergrund, was der ganzen Romanstruktur einen positiven Schub gibt. In diesem Teil kommen die gemeinsamen Szenen mit den Charakteren aus dem vorherigen Band keinesfalls zu kurz und man trifft alte Bekannte wieder, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich finde die große Familie einfach nur faszinierend und liebe das Konzept, dass jeder sein eigenes Buch bekommt.

Denn nach diesem zweiten Teil kann ich sagen, dass ich einfach mehr brauche. Mehr Bridgerton. Mehr von diesem perfekt mit den Geschichten harmonierenden Schreibstil. Mehr Bälle. Mehr Drama. Mehr Liebe. Einfach mehr.

Ich freue mich unglaublich auf jedes weitere Buch zu einem der Bridgertons und bin mir sicher, dass mich jede Geschichte aufs neue überraschen wird, da die Autorin jedes Mal komplett neue Ansätze wählt und damit absolut verschiedene Romane zustande kommen, die dennoch von einem Gefühl des Zusammenhalts umgeben sind.

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Volltreffer

Das Geheimnis der Talente
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Bei Das Geheimnis der Talente handelt es sich um ein Urban Fantasy Buch, das tatsächlich einmal in Deutschland spielt. Die sogenannten Talente sind junge Menschen mit bestimmten besonderen Fähigkeiten, ...

Bei Das Geheimnis der Talente handelt es sich um ein Urban Fantasy Buch, das tatsächlich einmal in Deutschland spielt. Die sogenannten Talente sind junge Menschen mit bestimmten besonderen Fähigkeiten, die gegen die böse Macht der Dschinn kämpfen. Diese saugen Menschen die Gefühle aus und hinterlassen sie als emotionslose Hüllen.

Der Aufbau dieser Welt und das Leben der Talente ist mehr als spannend beschrieben und aus meiner Sicht auf jeden Fall eines der Highlights des Buches. Wir erleben die Geschichte aus Meleks Sicht, einer 16-jährigen Außenseiterin, die gerade ihr Talent entdeckt hat. Positiv ist hierbei auf jeden Fall, dass Melek glücklicherweise aus dem klischeehaften Schema der Protagonistin, die ihre Fähigkeiten entdeckt, ausbricht und sehr besonnen denkt und handelt. Das zeichnet sie im gesamten Verlauf der Geschichte aus, denn sie ist ein wenig emotionaler Mensch und recht distanziert von ihrer Umgebung. Ich empfinde das als sehr spannend gewählt für einen Hauptcharakter, der ja eigentlich dazu da ist Sympathie hervorzurufen. Zu Beginn hatte ich tatsächlich auch geringfügige Probleme damit, eine nähere Verbindung zu Melek aufzubauen, aber je tiefer ich in die spannende und abwechslungsreiche Handlung eingetaucht bin, desto passender habe ich Meleks Zurückhaltung empfunden.

Die Autorin stellt Melek gleich drei verschiedene Typen an die Seite, die alle als mögliches Love Interest in Frage kommen. Alle drei sind mal mehr und mal weniger im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit und tragen zur dynamischen Handlung bei, da man sich nie so sicher sein kann, für wen Melek sich irgendwann entscheiden wird. Neben diesem Love Quadrat steht wie bereits erwähnt die Welt der Talente im Zentrum dieser Geschichte. Alles was mit diesem Thema zutun hat, wird relativ geheimnisvoll behandelt und sowohl Melek als auch der Leser erfährt nur das wichtigste. So kommen nach und nach einige Zweifel an dem endlosen Kampf der Talente auf und schleichen sich langsam in die Gedanken. Man fiebert mit, man zittert, wenn es knapp wird, man taucht einfach vollkommen in das Buch ein. So ging es mir besonders in den letzten Abschnitten der Geschichte, da sich dort nochmal einige unvorhergesehene Dinge offenbaren und ganz viel Potential für einen weiteren Teil geschaffen wird. Auf den würde ich mich nach diesem spannenden Leseerlebnis wirklich freuen.

Jetzt stellt sich noch die Frage, warum ich trotzdem einen Stern abgezogen habe. Die Geschichte enthielt doch so einige kleine Dinge, die mich ab und an etwas gestört haben. Dabei handelte es sich manchmal um Meleks Gleichgültigkeit Erik gegenüber, der ihr jahrelang ein guter Freund war. Besonders zu Beginn, als sie in die Welt der Talente eintaucht, hat sie einige emotionale Ausbrüche, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Auch die Konflikte um ihre grässlichen Schulkameraden und die Eltern habe ich nicht so sehr genossen.

Im Gesamtbild betrachtet sind diese Punkte aber ein Teil der Handlung, die zu Meleks Gesamtentwicklung beitragen und deshalb nicht überflüssig sind.

Für mich ist Das Geheimnis der Talente ein lohnenswertes Fantasybuch und vermutlich ein Auftaktband einer Reihe, die ich gerne weiter verfolgen möchte.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Cinderella im Bridgerton-Style

Bridgerton – Wie verführt man einen Lord?
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Schon nach dem ersten Bericht von Lady Whistledown konnte ich wieder vollkommen in die Welt von Bridgerton eintauchen und begann, die Geschichte von Sophia und Benedict zu genießen. Ziemlich amüsiert hat ...

Schon nach dem ersten Bericht von Lady Whistledown konnte ich wieder vollkommen in die Welt von Bridgerton eintauchen und begann, die Geschichte von Sophia und Benedict zu genießen. Ziemlich amüsiert hat mich die Tatsache, dass die Autorin den Beginn der Geschichte ziemlich stark an das Cinderella/Aschenputtel-Szenario angelehnt hat und Sophia als Bedienstete im Haushalt ihrer Stiefmutter arbeiten muss. Auch wenn ich diese Art Geschichte recht amüsant finde, war ich dennoch froh, dass relativ schnell von dieser Nacherzählung abgewichen wurde und aus Bridgerton 3 schnell etwas eigenes wurde.

Sophia war mir aufgrund ihrer starken Persönlichkeit und ihrem Optimismus sofort sympathisch und ich habe es genossen zu verfolgen, wie sie sich langsam aber stetig weiterentwickelt und in Benedict verliebt. Mich hat nur die Tatsache gestört, dass sie sich von ihrer Stiefmutter eine solche Angst hat einflößen lassen, dass sie sich lange Zeit nicht traut, ihre wahre Herkunft zu offenbaren.

Durch die wechselnden Perspektiven, die man aus den Vorgängerbüchern bereits kennt, war es auch in diesem Roman wieder ein leichtes, die Sichtweise des männlichen Protagonisten Benedict Bridgerton zu verstehen und auch ihn schnell ins Herz zu schließen. Mir hat es gefallen, dass sowohl er als auch Sophia für die zeitliche Umstände, recht stürmisch in Sachen Liebesdingen waren und von Beginn an Leidenschaft zwischen ihnen zu spüren war.

Natürlich hat auch die gesamte Familie Bridgerton in diesem Buch eine entscheidende Rolle gespielt, was mir gut gefallen hat, da man so die einzelnen Mitglieder besser kennenlernen konnte und für weitere Bücher mit ihnen als Hauptfiguren gerüstet wurde. Besonders die Schwestern haben mich neugierig auf ihre Geschichte gemacht.

Insgesamt bietet "Wie verführt man einen Lord?" eine wundervolle Historical Romance Geschichte, die dem Bridgerton-Universum alle Ehre macht. Ich fühlte mich beginnend mit dem märchenhaften Beginn bishin zum dramatischen Ende vollumfassend unterhalten und habe das Lesen genossen. Humorvolle Dialoge und spasshafte Auseinandersetzungen sorgen zudem für lustige Aspekte und tragen zu einem vollendeten Gesamtbild bei.

Gerne wieder Bridgerton.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Flower of Love

No Place For Us
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Nachdem ich die ersten beiden Bücher der LOVE IS QUEER - Reihe gelesen hatte, war es für mich klar, dass auch der dritte Teil auf meine Leseliste gehört. Ganz allgemein muss ich erstmal sagen, dass ich ...

Nachdem ich die ersten beiden Bücher der LOVE IS QUEER - Reihe gelesen hatte, war es für mich klar, dass auch der dritte Teil auf meine Leseliste gehört. Ganz allgemein muss ich erstmal sagen, dass ich es spannend finde, dass jeder Band der Reihe einen anderen Aspekt des queeren Spektrums näher beleuchtet und man damit Vielfältigkeit schafft.

Für mich erzählen die Bücher letztendlich eine Liebesgeschichte, wie jedes andere New Adult Buch auch, und ich sehe in den Protagonist*innen normale Charaktere, die sich einfach ineinander verlieben. Egal, ob Männer oder Frauen.

Dieser dritte Band handelt von Ivy und Jane, zwei Frauen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Eine arbeitet im Blumenladen ihres Vaters, die Andere wird als Schauspielerin einer Netflix-Serie gerade berühmt. Mir haben die verschiedenen Arten zu Leben wirklich gefallen, da dadurch ein spannender Aspekt, abseits des Verliebens, Teil der Handlung war und diese damit aufgepeppt hat. Ob gerade das Leben als Schauspielerin realistisch dargestellt wurde, kann ich Laie natürlich nicht beurteilen, aber so, wie die Autorin Janes Alltag beschrieben hat, kam mir alles recht realitätsnah vor und ich fand es unterhaltsam über ein Leben zu lesen, dass meinem so gar nicht ähnlich ist.

Mit diesem Buch hat die Autorin das typische Schema, berühmte Person verliebt sich in jemand Normalen aufgegriffen, und der Geschichte ihren ganz eignen Stempel aufgedrückt. Die Konflikte, mit denen die Handlung gespickt war, wirkten größtenteils authentisch und waren unterhaltsam zu verfolgen. Auf den ersten Seiten hatte ich ganz kurz das Gefühl, dass etwas mit den "besonderen" Charakteren übertrieben wurde, das ist aber nach einigen Kapiteln verflogen und ich habe mich völlig auf Ivy und Jane eingelassen.

Die in London spielenden Kapitel habe ich wirklich genossen, da man neben einer Intensivierung der Gefühle auch einige schöne Touristenszenen erleben durfte und damit nochmals aus der Handlung ausgebrochen ist.

Der Schreibstil der Autorin war wie in den anderen Büchern flüssig zu lesen, hat aber in meinen Augen nicht gerade für ein Gefühl von Nähe gegenüber den Protagonisten gesorgt. Ich war ein stiller Beobachter ihres Lebens und kein Teil davon, was für mich persönlich vollkommen in Ordnung war. Ansonsten haben mir die Perspektivwechsel zwischen Jane und Ivy wirklich gut gefallen, da auf Grund ihrer unterschiedlichen Leben wirklich differenzierte Szenen beschrieben wurden und es zum besseren Verständnis der beiden und ihrer Gefühle notwendig war.

Long Story short: No Place for us ist ein gelungener Abschluss der Reihe, der auf keinen Fall hinten ab fällt.

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