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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wohlfühlbuch mit kölschem Einfluss

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite ...

Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite Pauline lernen wir auch zahlreiche Charaktere kennen und die alle auf einmal. Namen, Namen, Namen, die man an diesem frühen Punkt im Buch eher schlecht als recht unterscheiden, geschweige denn einem Charakter zuordnen konnte.

Aber die gemütliche Kocherei und der frische Schreibstil haben das Buch trotzdem sehr gut lesbar gemacht. Die Charaktere konnte man, je weiter das Buch vorangeschritten ist, auch sehr viel besser auseinanderhalten. Die Autorin hat hierbei auch mit einigen Klischees gearbeitet, die mir zunächst etwas negativ aufgefallen sind, aber nach und nach konnte ich mich an diese Personen, wie den schwulen, promiverrückten besten Freund Klaus, gewöhnen und habe sie liebgewonnen.

Die Protagonistin Marie hatte so ihre Eigenarten, die ich manchmal mehr, manchmal weniger, nachvollziehen konnte. Alles in allem hat sie aber einen soliden Eindruck hinterlassen und mich gut durch die Geschichte geführt. Sie erlebt im ganzen Buch ein emotionales Auf und Ab, hat mit Existenzängsten zu kämpfen und auch in der Liebe läuft es eher schlecht als recht. Ich hatte auf jeden Fall Spaß dabei ihre Entwicklung zu verfolgen und mit ihr zu wachsen.

Die Liebesgeschichte konnte mich mitreißen, obwohl sie entgegen dem Titel eher im Hintergrund abläuft und weniger Wert auf die emotionalen Details gelegt wird. Maries Restaurant und ihr Leben stehen ganz klar im Vordergrund und nehmen den meisten Platz in der Geschichte ein. Dadurch wurde ihre Beziehung zu Anton möglicherweise etwas vernachlässigt, aber groß gestört hat mich das nicht.

Vielleicht noch eine letzte Warnung: Einige Personen in diesem Buch sprechen mit kölschem Dialekt, daran muss man sich auf jeden Fall gewöhnen! Aber trotzdem ist alles gut verständlich, auch ich, aus dem tiefsten Osten stammend, habe alles verstanden und mich köstlich über das Gesagte amüsiert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Wohlfühlbuch mit kölschem Einfluss

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite ...

Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite Pauline lernen wir auch zahlreiche Charaktere kennen und die alle auf einmal. Namen, Namen, Namen, die man an diesem frühen Punkt im Buch eher schlecht als recht unterscheiden, geschweige denn einem Charakter zuordnen konnte.

Aber die gemütliche Kocherei und der frische Schreibstil haben das Buch trotzdem sehr gut lesbar gemacht. Die Charaktere konnte man, je weiter das Buch vorangeschritten ist, auch sehr viel besser auseinanderhalten. Die Autorin hat hierbei auch mit einigen Klischees gearbeitet, die mir zunächst etwas negativ aufgefallen sind, aber nach und nach konnte ich mich an diese Personen, wie den schwulen, promiverrückten besten Freund Klaus, gewöhnen und habe sie liebgewonnen.

Die Protagonistin Marie hatte so ihre Eigenarten, die ich manchmal mehr, manchmal weniger, nachvollziehen konnte. Alles in allem hat sie aber einen soliden Eindruck hinterlassen und mich gut durch die Geschichte geführt. Sie erlebt im ganzen Buch ein emotionales Auf und Ab, hat mit Existenzängsten zu kämpfen und auch in der Liebe läuft es eher schlecht als recht. Ich hatte auf jeden Fall Spaß dabei ihre Entwicklung zu verfolgen und mit ihr zu wachsen.

Die Liebesgeschichte konnte mich mitreißen, obwohl sie entgegen dem Titel eher im Hintergrund abläuft und weniger Wert auf die emotionalen Details gelegt wird. Maries Restaurant und ihr Leben stehen ganz klar im Vordergrund und nehmen den meisten Platz in der Geschichte ein. Dadurch wurde ihre Beziehung zu Anton möglicherweise etwas vernachlässigt, aber groß gestört hat mich das nicht.

Vielleicht noch eine letzte Warnung: Einige Personen in diesem Buch sprechen mit kölschem Dialekt, daran muss man sich auf jeden Fall gewöhnen! Aber trotzdem ist alles gut verständlich, auch ich, aus dem tiefsten Osten stammend, habe alles verstanden und mich köstlich über das Gesagte amüsiert.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Mythologisch, mystisch, magisch!

Magie aus Tod und Kupfer
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Es ist nun schon eine Weile her seit ich den ersten Teil der Reihe, MAGUS, gelesen habe, deswegen hatte ich besonders zu Beginn ein paar Probleme mich wieder in die Geschichte einzufinden. Auf den ersten ...

Es ist nun schon eine Weile her seit ich den ersten Teil der Reihe, MAGUS, gelesen habe, deswegen hatte ich besonders zu Beginn ein paar Probleme mich wieder in die Geschichte einzufinden. Auf den ersten Seiten gibt es nämlich ziemlich viele Bezüge auf das Geschehen aus Band eins. Ich würde also empfehlen, zunächst den ersten Band zu lesen oder zu rereaden.

Nachdem ich mich nach einiger Zeit in die magische Welt voller Magierinnen, Kriegern und mythischen Wesen eingefunden hatte, war ich verzaubert. Die griechische Mythologie ist ein Thema, dass mich sehr interessiert und ich finde es toll, dass die Handlung des Buches zahlreiche Bezüge dazu hat.

Ilena ist eine tolle Protagonistin mit einem komplexen Charakter. Sie ist auf unaufdringliche Weise ein LGTBQ-Charakter, was mir gut gefallen hat. Ich hatte schon im Vorfeld darüber gehört und war gespannt auf die Umsetzung, finde sie aber sehr gelungen. Sie hat zudem schon einige Schicksalsschläge erfahren, über die man nach und nach mehr erfährt. Dadurch will man immer weiterlesen, um mehr über sie herauszufinden.

Die Handlung war unglaublich. Unvorhersehbar, spannend, magisch. Einfach famos. Ich hätte nie mit so einer unglaublichen Geschichte gerechnet, mit so vielen mythologischen Einflüssen. Ich war positiv von den Geschehnissen und der damit verbundenen Entwicklung der Charaktere überrascht, neben Ilena gibt es nämlich noch ein paar alte bekannte aus Magie aus Gift und Silber. Es war toll diese aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Nachdem man denkt die Geschichte durchschaut zu haben, kommt eine ganz neue Richtung auf, über die ich erstmal richtig geschockt war. Diese Übergänge in der Handlung von einem Abschnitt zum nächsten, fand ich manchmal etwas holprig, weil sie oft etwas mit Magie zutun hatten. Davon hatte ich manches nicht hundert Prozent verstanden, weil es sehr komplex wirkte. Aber im Großen und Ganzen fand ich, dass die Magie ein ziemlich spannendes Thema war, über das ich gern gelesen habe.

Die Welt, die Lisa Rosenbecker in diesem Buch erschaffen hat, ist einfach großartig. Ich habe das Hinabtauchen in die Welt einfach genossen und jeden Bezug zur Mythologie geliebt.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Emotionale Achterbahnfahrt

Tief wie das Meer
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Espen und Svea waren zwei Charaktere aus Band Ein, die nicht wirklich viel Eindruck hinterlassen haben, deswegen war ich unsicher, was mich nun in ihrer Geschichte erwarten wird.

Der Anfang des Buches ...

Espen und Svea waren zwei Charaktere aus Band Ein, die nicht wirklich viel Eindruck hinterlassen haben, deswegen war ich unsicher, was mich nun in ihrer Geschichte erwarten wird.

Der Anfang des Buches hat mir meine eher negative Meinung zunächst bestätigt. Ich bin absolut nicht in dieses Buch hereingekommen, weil ich keine Verbindung zu einen der beiden Protagonisten aufbauen konnte. Dies hat sich geändert, als beide sich nach knapp hundert Seiten endlich dazu entschlossen haben, sich einander zu öffnen. Wir erfahren die Hintergründe für ihr teils seltsames Verhalten und dieser Einblick hat meine Sicht auf die beiden tatsächlich geändert. Schon im Klappentext war von furchtbaren Geheimnissen die Rede und ehrlich gesagt dachte ich, dass da übertrieben wird. Northern Love kam mir bisher wie eine absolute Wohlfühlreihe ganz im Sinne Friede, Freude, Eierkuchen vor, aber durch diesen Band hat die Geschichte einiges an Tiefe gewonnen und zugleich auch an Tragik. Wir erfahren mehr über die Kindheit der drei Geschwister und über die Krankheit ihrer Mutter. Damit hat die Autorin ein wirklich interessantes Thema in die Geschichte eingebaut und gleichzeitig Aufmerksamkeit auf eine eher unbekannte Krankheit gelenkt, was mir sehr gut gefallen hat.

Was mir gefehlt hat, war Svea. Mehr zu ihren Gefühlen. Mehr zu ihrer Vergangenheit. Mehr zu allem von ihr. Man bekommt im Laufe des Buches natürlich das ein oder andere Häppchen hingeworfen, kurze Einblicke, aber nie das Ganze. Somit blieb Svea in der ganzen Geschichte ein Buch mit sieben Siegeln für mich.

Obwohl Svea und Espen nur ein paar Jahre jünger sind, als Kristen und Annik, hatte dieser Teil der Reihe einen etwas jüngeren Touch, der mir sehr gut gefallen hat. Von den schwierigeren Themen mal abgesehen, gab es einige jugendliche Einflüsse wie Sveas Hobby, ein YouTube-Kanal, was mir wirklich gefallen hat. Dadurch kam ich mir beiden näher vor und war eher gewillt, die beiden richtig kennenzulernen.

Dieses Buch war ein emotionales Auf und Ab, mit traurigen und schönen Szenen. Durch erstere hat die ganze Reihe für mich an Bedeutung gewonnen und ich bin neugierig auf Alvas Geschichte geworden. Im Laufe des Buches erfahren wir ein paar interessante Details über sie, die eine spannende Story vermuten lassen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Ein typischer Jonasson

Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte
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Jonas Jonasson schafft es wie kein anderer, verschiedene Kulturen auf zwanglose Art und Weise unter einen Hut zu bringen. Wie auch in diesem Buch verknüpft er meist eine afrikanische mit der schwedischen ...

Jonas Jonasson schafft es wie kein anderer, verschiedene Kulturen auf zwanglose Art und Weise unter einen Hut zu bringen. Wie auch in diesem Buch verknüpft er meist eine afrikanische mit der schwedischen und sorgt damit für einen wahren Kulturschock unter seinen Figuren.

Sein Schreibstil ist einfach einzigartig, denn er schafft es, dass man aus der Distanz eine Verbindung zu seinen Charakteren aufbaut und das, obwohl er sich niemals auf einen wahren Protagonisten beschränkt. Vielmehr baut er um das (meist ziemlich skurrile) Leben einer Person herum eine ganze Welt auf und fasst sie in seinen Büchern zusammen. Dabei spricht er untergründig Themen an, die die Gesellschaft bewegen und gibt dem Buch damit eine besondere Note. Hier in diesem Buch berichtet er beispielsweise vermehrt von Rassismus, zieht aber auch die Religion ab und an ins Lächerliche.

Eines der Hauptthemen ist zudem die Kunst, denn die Figur, mit der alles anfängt ist Kunsthändler. Dieses Thema war etwas befremdlich, da ich persönlich keinerlei Bezug dazu hatte, aber trotzdem hat es mir Freude bereitet, das Buch zu lesen. Allein in der Mitte hatte ich so meine Probleme, da mich kurzzeitig die Lust verlassen hatte, die Geschichte fortzusetzen. Das lag rückblickend daran, dass ein Abschnitt des Buches sein Ende gefunden hatte, denn nachdem ich mich aufgerafft hatte, und weiterlas, hat die Story richtig an Fahrt aufgenommen und mir wieder das Vergnügen bereitet, dass ich von "Die Analphabetin, die rechnen konnte" gewohnt war.

Jonasson schafft es einfach auf humoristische Art und Weise die Gesellschaft zu reflektieren und scheut sich dabei nicht, Dinge zu überspitzen. Trotzdem erreicht dieses Buch nicht das Niveau, das ich von "Der Analphabetin, die rechnen konnte" gewohnt war und bleit damit etwas hinter meinem Erwartungshorizont zurück. Einiges war mir zu abstrakt und auch die Kunst, die einen großen Stellenwert in diesem Buch hat, ist kein Thema, das mich wirklich begeistert.



Das Buch hat mir nichtsdestotrotz so einige Lacher beschert und meine grundsätzlich positive Meinung zu Jonasson, und insbesondere seinem fantastischen Schreibstil und seiner einzigartigen Herangehensweise an eine Story, nicht geändert.

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