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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein wichtiges und schockierendes Buch

Die große Familie
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Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext ...

Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext schon offen legt um welches Thema es geht.

Camille Kouchner beschreibt ihre Kindheit in „der großen Familie“. Es beginnt mit unzusammenhängenden Erinnerungsfetzen, einzelne Situationen vor allem in der Sommerresidenz der Familie und geht über zu genaueren Beschreibungen der Beziehungen der Familienmitglieder untereinander. Bis das unaussprechliche passiert und sich Camilles Leben um 180 Grad verändert. Sie leidet 30 Jahre lang unter Schuldgefühlen, aufgrund ihres Schweigens.

Eine Bewertung fällt mir wirklich schwer und bei einigen Punkten bin ich zwiegespalten.
Der Schreibstil ist teilweise anstrengen aber andererseits passt er auch gut zu dem Buch. Viele Sätze sind sehr besonders und aussagekräftig. Die Erzählung ist nicht stringent, sondern meist durcheinander, dadurch wird das Gefühl beim Leser hervorgerufen, dass wild hervorbrechende Erinnerungen dargestellt werden. Der Schreibstil wirkt authentisch und bringt dem Leser die Erinnerungen sehr nah. Der Nachteil ist, dass es mir persönlich anfangs sehr schwer fiel in das Buch hinein zu finden, mir waren die vielen Namen und die zeitlich versetzten Handlungen zu viel und ich konnte das Dargestellte nicht einordnen. Ab der Hälfte wurde es aber deutlich einfacher dem Geschehen zu folgen, das liegt vermutlich auch daran, dass Erinnerungen mit dem Alter in denen sie entstanden sind immer klarer werden.

Es gelingt der Autorin sehr gut die Atmosphäre und Gefühle rüberzubringen. Mein Herz war beim lesen oft sehr schwer und ich habe mich bedrückt gefühlt.
Das Thema ist sehr wichtig und auch sehr unangenehm. Aber das Hinschauen ist notwendig und wichtig.

„Die große Familie“ ist keine leichte Lektüre, das Buch hat mich persönlich gefordert, aber auch weiter gebracht. Man sollte allerdings wissen worauf man sich einlässt.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Ein mutmachender Roman

Die Frau im Park
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Eva hat sich jahrelang darauf fokussiert ihrer Tochter, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ein tolles Leben zu ermöglichen. Nachdem ihre Tochter ausgezogen ist, um zu studieren, hängt sie in der ...

Eva hat sich jahrelang darauf fokussiert ihrer Tochter, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, ein tolles Leben zu ermöglichen. Nachdem ihre Tochter ausgezogen ist, um zu studieren, hängt sie in der Luft, da sie keine Aufgabe mehr zu haben scheint. Im Laufe des Romanes entdeckt sie was sie will und welche Ziele sie in ihrem Leben hat, ein besonderer Fokus liegt dabei auf ihrer Ehe, die in der Vergangenheit hinter der Aufopferung für ihre Tochter zurück geblieben ist.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch ist leicht zu lesen. Die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch innerhalb von 24 Stunden gelesen habe. Anfangs dachte ich es ist eine "Zwischendurchlektüre", aber nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass viele wichtige Themen angesprochen werden und die Lektüre sehr zum nachdenken anregt. Es werden Fragen gestellt wie: Was ist wichtig in meinem Leben? Wofür lohnt es sich zu kämpfen?

Trotz der tiefgreifenden Themen, ist der Roman angenehm ruhig. Für meinen Geschmack stimmt das Verhältnis von Gedanken der Protagonistin und Ereignissen im Außen. Den Charakter der Protagonistin konnte ich gut fassen.

Besonders gut haben mir die Szenen im Park gefallen, ich konnte sie vor meinem inneren Auge sehen. Die Atmosphäre wurde sehr gut rübergebracht.

Insgesamt hat mich der Roman positiv überrascht und mich sehr berührt. Außerdem hat mir die Lektüre Hoffnung gegeben, denn man kann zu jedem Zeitpunkt alles in seinem Leben ändern, man ist nicht gefangen in dem Leben, das man sich aufgebaut hat, sondern kann jeden Tag neu entscheiden was einen glücklich macht.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Eine gelungene Verbindung der Persönlichkeit Maria Merians mit einer fiktiven Liebesgeschichte

Frau Merian und die Wunder der Welt
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Maria Sibylla Merian lebt für ihre Kunst und die Forschung, sie zeichnet Insekten und Pflanzen detailgetreu. Ihr größter Wunsch ist es in das ferne Surinam zu reisen und die dort heimischen Pflanzen und ...

Maria Sibylla Merian lebt für ihre Kunst und die Forschung, sie zeichnet Insekten und Pflanzen detailgetreu. Ihr größter Wunsch ist es in das ferne Surinam zu reisen und die dort heimischen Pflanzen und Tiere zu erforschen. Für diesen Traum gibt sie alles und lässt nichts unversucht. Dabei muss sie einige Schwierigkeiten des 17. Jahrhunderts überwinden.
Das Cover ist wunderschön und könnte nicht besser zu dem Roman passen, er verstärkt noch einmal die durch den Roman hervorgerufenen Bilder von Pflanzen und Tieren. Die Beschreibung der Kunst von Maria und den "Wundern"die sie sieht gelingt der Autorin außerordentlich gut, man kann es direkt vor sich sehen. Auch die Darstellung des Arbeitsprozesses hat mich sehr überzeugt, das Trocknen und Aufbewahren der Schmetterlinge wirkt sehr gut recherchiert. Dieser Part macht den Roman zu etwas ganz besonderem.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und sehr bildhaft. Das Buch lässt sich leicht lesen.
Die Geschichte von Maria ist wirklich sehr spannend und sie ist einfach eine ganz außergewöhnliche Frau. Es ist sehr bewundernswert und inspirierend, wie sie allen Schwierigkeiten entgegentritt und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt.
Ein Leines Manko stellt für mich die sehr zentral eingebaute Liebesgeschichte dar, da hätte ich mir teilweise einen anderen Schwerpunkt gewünscht.
Besonders positiv aufgefallen ist mir das Nachwort, in dem die Autorin darüber aufklärt welcher Teil des Romanes fiktiv ist und welcher real.
Insgesamt ein sehr besonderer historischer Roman, der einem die Natur auf eine wunderschöne Art und Weise näher bringt.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Ein Buch das berührt, voller Sätze die direkt ins Herz gehen

Flaming Clouds – Der Himmel in deinen Farben
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Flaming Clouds ist eine so besondere Liebesgeschichte. Die Flugbegleiterin Olivia, die nie wieder verletzt werden will, und der Pilot Nick, dessen Herz für die Kunst schlägt, nähern sich langsam an und ...

Flaming Clouds ist eine so besondere Liebesgeschichte. Die Flugbegleiterin Olivia, die nie wieder verletzt werden will, und der Pilot Nick, dessen Herz für die Kunst schlägt, nähern sich langsam an und entwickeln Gefühle füreinander.
Dieses Buch klingt nach einem typischen NA-Roman, aber es ist besonders, der Schreibstil ist sehr außergewöhnlich und so besonders, poetisch und malerisch. Es ist mir oft passiert, dass ich während dem Lesen inne gehalten habe und einen Satz immer wieder gelesen habe, einfach weil er so schön ist. Die poetische Sprache trägt dazu bei, dass die Gefühle der Protagonisten direkt ins Herz gehen. Allein der Schreibstil ist ein Grund dieses Buch zu lesen.
Auch die beiden Protagonisten haben sich direkt in mein Herz geschlichen. Olivia und Nick. Nick und Olivia. Beide sind besonders. Olivias Leidenschaft für Mathematik und Nicks künstlerische Seele. Ich habe es geliebt mehr über beide zu erfahren.
Auch die Thematik des Fliegens und der Arbeit bei einer Airline hat mir gut gefallen, fliegen ist etwas so faszinierendes. Es gelingt der Autorin dem Leser diese Faszination nicht zu nehmen, aber dennoch den teilweise tristen und vor allem anstrengenden Arbeitsalltag der beiden darzustellen.
Nicht ganz so gut gefallen hat mir leider die Entwicklung der Liebesgeschichte in der zweiten Hälfte. Ab der Hälfte war für mich irgendwie das Gleichgewicht gestört, manches wurde für mich zu lange ausgeführt und anderes ging mir zu schnell, sodass es einzelne Längen gab und das Ende mir zu abrupt kam.
Dennoch hat mich das Buch sehr berührt und ich würde es, schon allein aufgrund der Wortgewalt, empfehlen.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Eine gelungene Fortsetzung

MUC - Die verborgene Stadt
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Es handelt sich hier um den zweiten Teil der MUC Reihe. In diesem wird die Stadt MUC durch Utilitas bedroht, die MUC einnehmen wollen und die Protagonisten tun alles dafür eine Invasion zu verhindern. ...

Es handelt sich hier um den zweiten Teil der MUC Reihe. In diesem wird die Stadt MUC durch Utilitas bedroht, die MUC einnehmen wollen und die Protagonisten tun alles dafür eine Invasion zu verhindern.
Ich fand den zweiten Teil deutlich stärker als den ersten. Das hat mehrere Gründe.
Zum einen habe ich den Schreibstil als angenehmer empfunden und es gab meiner Meinung nach weniger Wiederholungen von einzelnen Formulierungen. Außerdem sind die Charaktere weiter ausgearbeitet worden und wurden greifbarer. Das lag auch daran, dass nun aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde, wodurch die Handlungen der Personen viel nachvollziehbarer wurden.
Deutlich besser gefallen hat mir der Spannungsverlauf. Durch die Bedrohung durch Utilitas war die ganze Zeit eine gewisse Spannung gegeben und es gab keine Längen. Besonders gelungen ist der Cliffhanger am Ende, der dazu führt, dass ich den dritten Teil nun unbedingt lesen möchte.
Wie bereits im ersten Teil gelingt der Autorin die Ausarbeitung und Beschreibung der postapokalyptischen Welt außerordentlich gut.
Ich kann den zweiten Teil sehr empfehlen, auch denjenigen, die vom ersten Teil nicht ganz so begeistert waren.

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