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Veröffentlicht am 29.05.2021

Eine spannungsgeladene Geschichte in den Anfängen der BRD

Die Akte Adenauer
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Mitten im Wahlkampf der Bundestagswahl 1953 wird der Kriminalhauptkommissar Buchmann ermordet. Philipp Gerber wird vom amerikanischen Militärgeheimdienst zum BKA versetzt um den Mordfall aufzuklären und ...

Mitten im Wahlkampf der Bundestagswahl 1953 wird der Kriminalhauptkommissar Buchmann ermordet. Philipp Gerber wird vom amerikanischen Militärgeheimdienst zum BKA versetzt um den Mordfall aufzuklären und dabei die Interessen der USA zu wahren. Gerber ermittelt mit außergewöhnlichen Methoden und tut sich mit der Journalistin Eva Herden zusammen. Während der Ermittlungen trifft er auf alte Feinde.
Besonders gut gefallen hat mir die Zeit in der das Buch spielt. Die Anfänge der Demokratie in der BRD sind sehr spannend und das Buch zeigt einen guten Einblick in die politischen Spannungen der Zeit und den Einfluss der Siegermächte auf Deutschland. Ich fand es sehr spannend durch die Lektüre in diese Zeit hinein versetzt zu werden. Bisher habe ich tatsächlich noch kein Buch gelesen, das in dieser Zeit gespielt hat, das Buch war also in dieser Hinsicht etwas neues für mich. Das Cover des Buches passt auch sehr gut in diese Zeit, es hat mir sehr gut gefallen und wirkt sehr hochwertig.
Auch der Protagonist hat mir gut gefallen. Er wird sehr nahbar rüber gebracht und sein Konflikt zwischen den Deutschen und den Amerikanern wird nachvollziehbar dargestellt. Während der Ermittlungen nimmt man auch an seinem Privatleben teil und fühlt sich Gerber sehr nah.
Der Schwerpunkt der Story lag natürlich auf der Aufklärung des Mordfalls. dabei kam die Spannung und auch die Action nicht zu kurz. Ich hab mitgerätselt und bin zusammen mit Gerber der Lösung immer näher gekommen. Leider wurde ein Teil der Auflösung am Ende von dem Protagonisten "allein" herausgefunden ohne den Leser dabei mitzunehmen, sodass die Auflösung einfach präsentiert wurde. Dabei handelte es sich aber nur um einen Teilbereich. Leider gab eine Sache die meiner Meinung nach nicht aufgeklärt wurde und für mich offen geblieben ist, das war schade.
Stilistisch fand ich auch die kurzen Episoden aus der Sicht des Täters gelungen.
Insgesamt handelt es sich um einen empfehlenswerten Thriller, der in einer spannenden Zeit spielt und einen sympathischen Protagonisten hat. Ich freue mich schon auf die weiteren Teile mit Philipp Gerber.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein fordernder und besonderer Roman

Blütenschatten
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Die Künstlerin Eve macht einen nächtlichen Spaziergang durch London und rekapituliert dabei ihr Leben. Man erhält immer wieder einzelne Einblicke in ihre Vergangenheit, insbesondere die letzten Monate, ...

Die Künstlerin Eve macht einen nächtlichen Spaziergang durch London und rekapituliert dabei ihr Leben. Man erhält immer wieder einzelne Einblicke in ihre Vergangenheit, insbesondere die letzten Monate, in denen sie an dem für sich wichtigsten Kunstwerk gearbeitet hat werden ausführlich dargestellt.
Schon das Cover hat mich sehr begeistert, die Schlichtheit des typischen Diogenes-Covers und dann dieses besondere Bild, das viele Möglichkeiten zur Interpretation offen lässt.
Es gibt so viel zu diesem Roman zu sagen, dass ich wahrscheinlich nicht alles aufgreifen kann. Er hat mich gefordert, anfangs durch seine Sprache, an die ich mich erst gewöhnen musste, die Zeitsprünge und vor allem durch die erschaffene Atmosphäre. Gerade das macht den Roman aber so besonders, er fordert den Leser und eröffnet ihm das Innenleben einer sehr besonderen und spannenden Protagonistin.
Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten mit der Sprache überwunden habe, hat das Buch einen richtigen Sog auf mich ausgeübt. Ich wollte wissen wie es Eve ergeht und wie es zu der Situation, in der sie sich gerade (während ihrem nächtlichen Spaziergang) befindet, kommt. Vieles bleibt bis zum Ende im Dunklen und es gibt einige überraschende Wendungen.
Eve ist eine Künstlerin durch und durch und eine schwierige Person, das gibt der Geschichte etwas besonderes, man versucht ihren Charakter zu ergründen und sie zu verstehen.
Das Gewisse etwas liegt außerdem in der Darstellung der Kunst von Eve, ich kenne mich in der Kunst nicht aus, aber konnte durch die Beschreibungen den Prozess des Kunstwerkes genau vor mir sehen. Auch der Aspekt des Spaziergangs durch London, der den Wandel von Eves Leben darstellt, hat mir gut gefallen.
Ein sehr empfehlenswerter Roman, bei dem es sich lohnt den etwas schwierigen einstieg zu überwinden.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein tolles Jugendbuch über den Umgang mit Trauer

Alles, was passieren wird
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Iris ist nach dem Tod ihrer Mutter verzweifelt und zieht sich in sich selbst zurück. Erst die Bekanntschaft der Stute Bellina und Lisa, die ihre Hilfe braucht, holen sie aus ihrem Schneckenhaus.

Ein wunderschönes ...

Iris ist nach dem Tod ihrer Mutter verzweifelt und zieht sich in sich selbst zurück. Erst die Bekanntschaft der Stute Bellina und Lisa, die ihre Hilfe braucht, holen sie aus ihrem Schneckenhaus.

Ein wunderschönes Jugendbuch über Verlust, Freundschaft, Trauer, Vertrauen und Hoffnung. Man erlebt den Heilungsweg von Iris. Dabei werden ihre Gefühle so nahbar und verständlich rübergebracht. Man fühlt sich richtig in dieses Mädchen und ihre Gedankengänge hinein. Dabei bleibt die Darstellung aber angenehm zurückhaltend und unaufgeregt.

Besonders begeistert hat mich der Zusammenhalt der Freunde und ihr Mut für ihre eigenen Ziele einzustehen. Auch die realistische Darstellung der Tierhaltung und sich daraus ergebenden Problemen hat mir gut gefallen. Die Liebe zu Tieren wurde wunderbar vermittelt.

Scheinbar ganz nebenbei, aber trotzdem passend, hat die Autorin wichtige Themen, wie Umweltschutz und Krankheiten mit in den Roman eingebaut. Das Ende ist offen, aber lässt einen doch nicht verloren, sondern voller Hoffnung zurück. Es bleibt, im Laufe der ganzen Geschichte, viel Interpretationsspielraum. Diese Möglichkeit die Geschehnisse selbst zu interpretieren fand ich besonders gut. Gab es eine besondere Verbindung oder etwas übersinnliches? Das kann der Lese für sich selbst entscheiden. An ein oder zwei Stellen, hätte ich mir aber tatsächlich etwas mehr Aufklärung gewünscht.

Ein tolles Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt und Hoffnung schenkt.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Eine leicht verständliche Geschichte der Philosophie

Sofies Welt
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Ein so besonderer und einzigartiger Roman. Ich habe ihn vor ein paar Jahren bereits gelesen, aber ich bin der Meinung man kann dieses Buch immer und immer wieder lesen. Es beinhaltet so viele Informationen ...

Ein so besonderer und einzigartiger Roman. Ich habe ihn vor ein paar Jahren bereits gelesen, aber ich bin der Meinung man kann dieses Buch immer und immer wieder lesen. Es beinhaltet so viele Informationen und Anregungen, die man beim einmaligen lesen gar nicht alle verarbeiten kann. Das ist vielleicht auch der einzige Kritikpunkt, das Buch ist quasi überfüllt mit wesentlichen Informationen. Aber ich kann nachvollziehen, warum es genauso geschrieben wurde und finde es auch sinnvoll.
Für jemanden der sich noch nicht mit Philosophie beschäftigt hat ist es toll, diese aus den Augen der 14-jährigen Sofie kennen zu lernen. Diese erhält einen Philosophiekurs, der sie dazu bringt sich die existenziellen Fragen zu stellen. Man wird als Leser sehr gefordert und beginnt auch sich Fragen zu stellen und nach Antworten, die es nicht gibt, zu suchen.
Eine Empfehlung für jeden, der Lust hat sich mit Philosophie zu beschäftigen oder einfach nur wissen möchte was es damit überhaupt auf sich hat.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Angenehme Zwischendurchlektüre mit tollen Ansatzpunkten

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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Brooklyn und Chase.
Ich habe die beiden in mein Herz geschlossen.
Brooklyn, die Bücher liebt und innerlich zerbrochen ist.
Chase, der musikalisch und einfühlsam ist.
Eine Liebesgeschichte, in der Brooklyn ...

Brooklyn und Chase.
Ich habe die beiden in mein Herz geschlossen.
Brooklyn, die Bücher liebt und innerlich zerbrochen ist.
Chase, der musikalisch und einfühlsam ist.
Eine Liebesgeschichte, in der Brooklyn lernt ihre Mauern zu öffnen. Ihre Trauer und Verzweiflung kommen sehr gut rüber und man kann sich gut in sie hinein versetzen. Besonders romantisch finde ich, dass sie sich nur akustisch und über Zettel schreiben kennen lernen.
Ich habe das Buch gern gelesen und mich unterhalten gefühlt. Auch, wenn man den Plottwist relativ früh vorhersehen konnte, das fand ich aber nicht unbedingt störend.
Der Schreibstil war sehr toll und hat mich direkt in den Bann gezogen.
Ein paar Dinge haben mich leider gestört. Vieles ging mir zu schnell, mir haben kleine Alltagsmomente zwischendurch gefehlt, Beschreibungen in denen man die Charaktere kennenlernt ohne, dass etwas passiert. Ein paar Ereignisse waren mir "zu viel", die Geschichte hätte das gar nicht gebraucht und ein paar Handlungsstränge hätte ich gerne weiter ausgeführt gesehen.
Insgesamt war es eine nette Liebesgeschichte mit tollen Charakteren, die eine tolle Anfangssituation hat, aus der vielleicht noch etwas mehr hätte rausgeholt werden können.

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