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Veröffentlicht am 01.03.2018

Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema, wundervoll illustriert!

Perlinchen - Ich bin anders, na und!
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Perlinchen ist ein ganz außergewöhnlicher Marienkäfer mit pinken Flügeln und glitzernden Punkten. Aber sie mag lieber wie die anderen sein und so versteckt sie ihre Flügel unter einem Umhang oder übermalt ...

Perlinchen ist ein ganz außergewöhnlicher Marienkäfer mit pinken Flügeln und glitzernden Punkten. Aber sie mag lieber wie die anderen sein und so versteckt sie ihre Flügel unter einem Umhang oder übermalt sie mit Farbe. Als sie in die Schule kommt, gibt es dort noch einen anderen andersartigen Marienkäfer: Jimi Blaupunkt. Wie der Name schon sagt, hat Jimi blaue Punkte und dann auch nur auf jeden Flügel einen davon. Das kann ja kein Glück bringen. Die Klassenkameraden lachen und grenzen ihn aus. Aber im Gegensatz zu Perlinchen mag sich Jimi genauso wie er ist. Und natürlich fliegt irgendwann auch Perlinchens Versteckspiel auf.

Was mir als Vorleser direkt aufgefallen ist, war das schöne Heranführen an die Geschichte. Zuerst wird uns Perlinchens Familie vorgestellt und dann sehen wir einen Baumstumpf und unter diesem Baumstumpf befindet sich Käferhausen. Wir können auszugsweise die Zeit von Perlinchens Geburt und Heranwachsen bis zum ersten Schultag verfolgen. Und dann beginnt die eigentliche Geschichte. Ich kann die Ängste des kleinen Perlinchens nachvollziehen. Welches Kind möchte nicht dazugehören oder sich die bösen Worte der anderen Schüler anhören. Umso beeindruckter bin ich von ihrem Klassenkameraden Jimi Blaupunkt. Ihm scheint das nichts auszumachen und Perlinchen freundet sich mit ihm an.

Diese tolle Geschichte über das Anderssein und das Zu-sich-selbst-Stehen ist wunderbar erzählt. Allein der Gedanke, was da für tolle Käferstädte unter Baumstümpfen zu entdecken sind, fachen die Fantasie an. Ich bin überzeugt, dass unser kleiner Räuber die Baumstümpfe demnächst ganz gründlich untersuchen wird. Eine wunderschöne Idee, die Kinder an die Natur heranzuführen und zu kleinen Forschern werden zu lassen. Insekten- und Kriechtierforschung werden hier ohnehin gerne betrieben. Auch das Motto des Buchs „Ich bin anders, na und?“ finde ich klasse und wird hoffentlich vielen Kindern helfen, offen zu dem zu stehen, was sie sind und was sie mögen.

Obwohl das Buch in der Marienkäferschule spielt, ist es auch für die Zielgruppe der Kindergartenkinder sehr gut verständlich. Schließlich geht es hier weniger um Schulabläufe, sondern mehr um die Gruppendynamik und die kennt man auch schon aus dem Kindergarten.

Beim Anblick des Covers könnte man leicht vermuten, dass sich im Inneren eine pinke Glitzermädchengeschichte verbirgt, aber dem ist nicht so. Die Farben im Innenteil sind kräftig, aber nicht grell und mein kleiner Räuber hat sich wunderbar unterhalten gefühlt. Wahrscheinlich auch nicht zuletzt, weil mit Jimi Blaupunkt auch ein starker Jungskäfer geschaffen wurde. Die Geschichte eignet sich also sehr gut für Mädchen und Jungen. Als Erwachsener ist mir aufgefallen, dass die Käfer keine 6 Arme/Beine haben, sondern wie wir Menschen 2 Arme und 2 Beine. Meinen kleinen Zuhörer hat das allerdings nicht weiter gestört.

Fazit: Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema, wundervoll illustriert! Wir sind begeistert!

Veröffentlicht am 27.02.2018

Pack deine Sorgen in die Kiste!

Der kleine Bär und die Kummerkiste
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Paulchen Bär möchte gerne mit seiner Schwester Millie und dem Hasen Hoppel am großen Wasserfall spielen, aber er hat Angst. Als er seiner Schwester seine Ängste gesteht, hat sie ein super Idee: die Kummerkiste. ...

Paulchen Bär möchte gerne mit seiner Schwester Millie und dem Hasen Hoppel am großen Wasserfall spielen, aber er hat Angst. Als er seiner Schwester seine Ängste gesteht, hat sie ein super Idee: die Kummerkiste. Paul kann seine Angst auf einen Zettel schreiben oder malen und der Kiste übergeben. Gesagt, getan! Es funktioniert! Gut gelaunt machen sich die beiden Bärenkinder auf zum Wasserfall und treffen dort auf den Hasen Hoppel und sein Cousine Lara. Sie entdecken die Natur und Paulchen überwindet immer wieder seine Ängste und wächst an den Aufgaben. Jede bewältigte Herausforderung lässt sein Selbstvertrauen wachsen. Als es langsam zu dämmern beginnt, möchte Hase Lara plötzlich ganz schnell nach Hause. Sie gesteht Paulchen, dass sie Angst im Dunkeln hat und so lässt Paulchen sie an seinem neuen Mutmacherrezept teilhaben.

Suzanne Chiew hat nicht nur eine zauberhafte Geschichte vorgelegt, sondern bietet auch eine Idee, wie die kleinen Zuhörer mit ihren Ängsten umgehen können. Es ist schön zu sehen, wie Paulchen seine Ängste überwinden kann und im Laufe des Tages immer selbstsicherer wir. Das Buch ermutigt, sich auch eine Kummerkiste zu basteln, seine Ängste zu überwinden und Abenteuer in der Natur zu unternehmen. Sehr gut hat mir auch die kindgerechte Schreibweise gefallen und dass die Ängste der Beteiligten immer ernst genommen wurden. Hier wird keiner ausgelacht!

Etwas mehr Platz hätte man dem Basteln der Kummerkiste einräumen können und uns fehlte auch die Szene, wie der Hase Hoppel plötzlich an das andere Ufer gekommen ist. Waren wir auf der einen Seite eben noch gespannt, wie die Bären oder der Hase den Fluss überqueren, sind die drei Freunde auf der nächsten Seite bereits dabei, gemeinsam zu spielen. Da wollte mein kleiner Räuber prompt wissen, wie Hoppel das jetzt geschafft hat. Und ob er keine Angst hatte.

Sean Julian hat die Abenteuer von Paulchen und seinen Freunden in sanften Farben und weichen Übergängen in Szene gesetzt. Alle Figuren sind sehr niedlich gezeichnet. Angereichert mit Details wie einem Eisvogel, Eulenkindern, Libellen zeigt er, wie schön es ist, die Natur zu entdecken und nach den kleinen Dingen Ausschau zu halten.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ein Bilderbuchschatz für Kinder, Tierliebhaber und alle Guten Feen

Komm nur herein!
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Kennt ihr das, wenn man besonders liebe Menschen in seiner Umgebung als gute Fee bezeichnet? In diesem Buch wohnt eine Gute Fee zusammen mit einer kleinen Maus in einem Märchenhaus. Die Gute Fee versteht ...

Kennt ihr das, wenn man besonders liebe Menschen in seiner Umgebung als gute Fee bezeichnet? In diesem Buch wohnt eine Gute Fee zusammen mit einer kleinen Maus in einem Märchenhaus. Die Gute Fee versteht die Sprache der Tiere und kann ihnen Geschichten erzählen. Die kleine Maus genießt diese Zweisamkeit und ist ziemlich entsetzt, als eines Tages eine Katze vor der Tür steht und die Gute Fee sie hineinbittet. Vor Schreck versteckt sich die kleine Maus unter der Komode. Als wenn das nicht reichen würde, kommt dann auch noch ein Hund dazu. Ob die Maus ihre Angst überwinden kann und werden sich Hund und Katz vertragen?

Mit diesem Buch ist mir ein richtiger kleiner Schatz in die Hände gefallen. Die Gute Fee, die sich liebevoll um die Tiere kümmert und alle versorgt aber auch dieses zuckersüße Mäuschen, mit dem man mitleidet und sich dann aber auch mitfreut, waren mir auf Anhieb sympatisch. Hinzu kommt, dass es sich bei der Guten Fee nicht um ein graziles Wesen handelt, sondern um eine grauhaarige und etwas fülligere Frau, eben wie die Gute Fee aus der Nachbarschaft, die für jeden ein offenes Ohr und ein freundliches Wort hat. Die Widmung in diesem Buch fasst es gut zusammen, was Max Bolliger sich bei dieser Geschichte gedacht hat:

"Diese Geschichte widme ich nicht nur den Kindern, sondern auch den Müttern, allen Guten Feen." Max Bolliger (1929-2013)

Ich sehe dieses Buch nicht nur als Kinderbuch, sondern auch als Geschenkbuch für gute Feen und auch in der Seniorenarbeit. Während die Kinder sich vor allem mit der kleinen Maus identifiziert haben, ist die Gute Fee im Buch die Identifikationsfigur für ältere Leute. Und ich weiß auch schon für wen ich ein zweites Exemplar als Geschenk besorgen werde: für meine Oma, denn ich erkenne sie in der Guten Fee absolut wieder!

Fazit: Ein wunderbar poetisches Buch über Gute Feen! Lihie Jacob hat die Gedanken der Geschichte erfasst und exzellent illustriert. Ein Buch für alle Tierliebhaber und Guten Feen!

Veröffentlicht am 23.02.2018

Ein absolutes Lieblingsbuch!

Echte Bären fürchten sich nicht
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Tief im Wald liegt eine Bärenfamilie, bestehend aus Mama, Papa und 3 Kindern, in ihren Betten. Plötzlich wacht Baby-Bär Bobo auf. Er hat ein Grunzen gehört und ruft aufgeregt um Hilfe. Das kann schließlich ...

Tief im Wald liegt eine Bärenfamilie, bestehend aus Mama, Papa und 3 Kindern, in ihren Betten. Plötzlich wacht Baby-Bär Bobo auf. Er hat ein Grunzen gehört und ruft aufgeregt um Hilfe. Das kann schließlich nur ein Monster sein! Also beschließt Papa Bär, seine Familie zu überzeugen, dass es keine Monster gibt. Bewaffnet mit einer Laterne machen sich die fünf Bären auf den Weg durch den Wald, denn echte Bären fürchten sich nicht. Was sie da alles finden und ob Papa Bär bei seiner Meinung bleibt, dass ein echte Bär sich nicht fürchten, bleibt erstmal mein Geheimnis.

Als mein kleiner Räuber das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war er total hin und weg von der goldenen Schrift und den goldenen Akzenten. Dieses Gestaltungsmittel hat ihn sofort begeistert. Auch die Illustrationen im Inneren konnten uns überzeugen. Die Emotionen der einzelnen Figuren lassen sich sofort erkennen. Auch mit der Schrift wurde gestaltet, sprich einzelne Worte in größerer Schrift gesetzt, was nicht nur schön aussieht, sondern auch eine Hilfestellung bei der Betonung für den Vorleser ist.

Geradezu ein Geniestreich vom Verlag war es, Paul Maar für die deutsche Version des Buchs zu gewinnen. So manches schöne englische Original verlor durch die Übersetzung ins Deutsche seinen Charme bzw. lies sich nur holprig lesen. Bei dem Namen Paul Maar kann man sich sicher sein, dass an den Reimen nichts auszusetzen ist. Paul Maar ist in der deutschen Kinderliteratur ein Qualitätssiegel.

Es ist eins dieser Bücher, wo der kleine Zuhörer nach dem Ende kräht "Nochmal, nochmal!", was meines Erachtens das größtes Kompliment ist, dass ein Kind einem Bilderbuch machen kann. Die Spannung wird durch gezielte Wiederholungen und die Übertragung des letzten Worts im Reim auf die nächste Seite gesteigert. Nach einigen Leserunden fing der kleine Räuber dann von selbst an, die Reime beim Umblättern zu ergänzen. Ein bisschen erinnert mich das Buch an die erfolgreichen Bilderbücher des Duos Julia Donaldson/ Axel Scheffler. Wer die Bücher der Beiden liebt, wird in "Echte Bären fürchten sich nicht" einen neuen Liebling für das Kinderbuchregal finden. Unbedingte Empfehlung!

Fazit: Bei dieser witzigen und spannenden Geschichte wurde alles rausgeholt was geht. Das Ergebnis ist ein geniales Bilderbuch mit tollen Reimen und schönen Illustrationen. Ein Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 22.02.2018

Ein spannender Auftakt mit mutigen Kindern, vielen Geheimnissen und magischen Düften

Die Duftapotheke (1). Ein Geheimnis liegt in der Luft
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Luzie und Benno ziehen mit ihren Eltern in eine alte Villa in einem kleinen Städtchen. Während die Villa Evie für Luzie einfach eine Bruchbude ist, stellt sie für ihre Mutter die Erfüllung eines Traums ...

Luzie und Benno ziehen mit ihren Eltern in eine alte Villa in einem kleinen Städtchen. Während die Villa Evie für Luzie einfach eine Bruchbude ist, stellt sie für ihre Mutter die Erfüllung eines Traums dar. Auf ihrer Entdeckungstour durch die Villa, zu der auch bald Nachbarsjunge Mats dazukommt, finden sie aber jeder Menge geheimnisvolle Sachen und Verstecke, die auch Luzies Neugier anfachen. Und dann ist da auch noch dieser seltsame Gärtner, der auf dem Grundstück der Villa ein großes Gewächshaus betreibt. Leider hat er gar nichts für Kinder übrig. Was er wohl für ein Geheimnis verbirgt?

Im Laufe der Geschichte finden die Kinder die geheime Duftapotheke. Jede Menge geheimnisvolle Flakons lagern hier und tragen Namen wie Duft der Endlichkeit, ein Hauch Mitgefühl, eine Brise Angst, ein Duft von Kälte, ein Hauch Zeitverschiebung oder Rückspulender Dampf. Aber nicht alle Düfte sind ungefährlich. Riecht das nicht nach einem spannenden Abenteuer?

Die Geschichte wird uns von Luzie erzählt. Sie wurde aus ihrem Leben in Berlin entwurzelt und vermisst ihre beste Freundin ganz schrecklich. Nun muss die Großstadtpflanze in der kleinen Stadt ganz von vorn beginnen. Der Nachbarsjunge Mats knüpft schnell Kontakt zu ihr, scheint aber auch ein ausgeprägtes Interesse an der Villa Evie zu haben und er verbirgt ein Familiengeheimnis. Und dann ist da noch der kleine Benno. Fünfjährige kleine Brüder können für große Schwester ganz schön nervig sein, aber als Mutter muss ich Luzie auch ein großes Kompliment machen, wie sie sich um Benno sorgt, mit ihm spielt und ihn beschützt. Eine wirklich tolle große Schwester! Letztendlich trägt auch der Kleinste des Dreiergespanns seinen Teil beim Entschlüsseln der Rätsel und Geheimnisse bei.

Neben den sympathischen und auch authentischen Charakteren (natürlich haben die Kinder auch ihre Schwächen und machen Fehler) hat mich das Setting der alten Villa sehr begeistert: geheime Verstecke, unterirdische Tunnel, ein versteckter Fahrstuhl und vieles mehr. So ein geniales Haus! Und für die Kinder ist es natürlich super zum spielen und entdecken.

Die Illustrationen von Claudia Carls ergänzen das Buch auf stimmungsvolle Weise. Auch das Cover finde ich sehr gelungen, auch wenn es mich gefreut hätte, wenn auch Mats und Benno ihren Platz darauf gefunden hätten.

Fazit: Ein spannender Auftakt einer Trilogie mit mutigen Kindern, vielen Geheimnissen, Gegenspielern und magischen Düften. Ich bin gespannt, was uns in Band 2, der im Herbst erscheinen soll, erwarten wird!