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Veröffentlicht am 06.12.2022

Es gibt einen Gott

Gibt es Gott?
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Es gehört zur Natur des Menschen, Fragen zu stellen. R. C. Sproul gibt in „Gibt es Gott?“ Antworten auf Fragen zum christlichen Glauben.



Wer ist der Autor?

R. C. Sproul (1939 – 2017) war Professor ...

Es gehört zur Natur des Menschen, Fragen zu stellen. R. C. Sproul gibt in „Gibt es Gott?“ Antworten auf Fragen zum christlichen Glauben.



Wer ist der Autor?

R. C. Sproul (1939 – 2017) war Professor für Systematische Theologie, Pastor und Autor von mehr als 100 Büchern. Er gründete Ligonier Ministries und war dessen Vorsitzender. Mit der Radiosendung „Renewing Your Mind“ war er international im Radio als Bibellehrer zu hören. Er war mit Vesta Ann verheiratet, die beiden haben zwei Söhne. Sproul war zudem einer der führenden Unterzeichner der Chicagoer-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel (1978), vertrat den Kreationismus und befürwortete eine calvinistisch geprägte Theologie, weshalb er an Prämissen wie der Allmacht, Allwissenheit und Souveränität Gottes unerschütterlich festhielt.



Worum geht es in dem Buch?

Der Autor wagt sich an eine der Grundfragen der Philosophie heran, da er den Gottesbeweis erbringen möchte. Ausgangspunkt ist dabei Kants Kritik der Vernunft da dieses Werk ein Wendepunkt in der Geschichte der Philosophie und des Nachdenkens über Gott darstellt. Und so arbeitet Sproul vier Möglichkeiten ab, die Realität zu erklären, um so eine Antwort auf die Frage zu geben.



1) Unsere Erfahrung der Realität selbst ist eine Illusion.

2) Die Realität, in der wir uns befinden, hat sich selbst erschaffen.

3) Die Realität, in der wir uns befinden, existiert aus sich selbst heraus.

4) Die Realität wurde von etwas anderem erschaffen, das aus sich selbst heraus existiert.



In seinen Ausführungen bedient sich Sproul weder des Fideismus noch des Evidentialismus oder des Präuppositionalismus, sondern er folgt der klassischen Apologetik. „Mit dem klassischen Ansatz wird versucht, überzeugende Beweise der Existenz des aus sich selbst Existierenden und Ewigen zu liefern, die über bloße Wahrscheinlichkeit hinausgehen.“



Nachdem der Verfasser aufgezeigt hat, dass etwas Ewiges aus sich selbst heraus Existierendes eine logische Schlussfolgerung ist, geht er auf Kants moralisches Argument näher ein. Vom biblischen Standpunkt betrachtet ist das Gewissen der Beweis, dass Moral etwas Göttliches ist, das in jedem Menschen vorhanden ist. „Kant rüttelte an den traditionellen Argumenten für die Existenz Gottes und baute den christlichen Gott mit moralischen Argumenten auf.“



Abschließend zeigt Sproul die Psychologie des Atheismus auf, dessen Ziel es ist, Glauben lediglich als Ergebnis der Fantasie von Menschen darzustellen. Doch „Gott hat sich jedem Menschen deutlich offenbart.“



Wer sollte das Buch lesen?

Vordergründig stehen solche Leser dem Autor vor Augen, die dem christlichen Glauben skeptisch gegenüberstehen. Aber auch Christen profitieren von der Lektüre, denn das apologetische Denken und Argumentieren wird dadurch geschult.



Was gibt es Kritisches?

Das handliche Taschenbuchformat ist ansprechend und auch der Umschlag ist wertig gestaltet. Jedoch spricht das Cover durch seine Schlichtheit weniger an. Da es sich um ein apologetisches Buch handelt, wären Fragen zum Reflektieren des Dargestellten eine hilfreiche Ergänzung. Um den Textfluss aufzulockern, wäre das Highlighten von Kernsätzen eine willkommene Abwechslung gewesen. Zuletzt muss man sagen, obwohl das Buch wertig verarbeitet ist, ist es mit knapp 7€ nicht mal so eben ein evangelistische Give-away. Das ist schade, denn der Inhalt ist bestechend und ergiebig.



Weshalb sollte man das Buch lesen?



In der heutigen Zeit gilt es der Toleranz der Vielfalt die Glaubwürdigkeit der Schrift klarzumachen. Dem Menschen des 21. Jahrhunderts wird erklärt, dass seine Realität oftmals nur ein Zusammenspiel von elektrischen Impulsen im Gehirn ist und Wahrheit relativ sei. Gerade deshalb eignet sich die kompakte Ausarbeitung Sprouls, um für den Gott der Bibel einzutreten. Dem Verfasser gelingt es, komplexe philosophische Gedankengebäude und Argumentationsmuster auf ein verständliches Niveau herunterzubrechen. Zudem wird man erkennen, dass Gottes Wort Antworten auf die existentiellen Fragen bietet, die der Atheismus nicht liefern kann. Schlussendlich ist „die Frage nach der Existenz Gottes keine Frage des Intellekts“, sondern des Glaubens.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2023

Apologetik für Jüngere

True Story? Good Question!
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Zwar gibt es zu keiner Frage, die perfekte Antwort, doch in „True Story? Good Question“ legt Julia Garschagen Antworten zu den zehn größten Fragen über Gott und die Welt vor.



Wer ist die Autorin?

Julia ...

Zwar gibt es zu keiner Frage, die perfekte Antwort, doch in „True Story? Good Question“ legt Julia Garschagen Antworten zu den zehn größten Fragen über Gott und die Welt vor.



Wer ist die Autorin?

Julia Garschagen ist Theologin und wohnt in Köln. Sie leitet das „Pontes Institut für Wissenschaft, Kultur und Glaube“ und „truestory“. Eine ihrer Leidenschaften ist es, mit Skeptikern über Gott, den Glauben zu sprechen und über tiefe Fragen zu diskutieren.



Worum geht es?

Garschagen nimmt ihre Leser auf eine spannende Reise zu den immer wiederkehrenden Fragen mit. Mit ihrem Buch wünscht sie sich, dass es als Startschuss für das Fragenstellen und Weiterdenken fungiert, denn sie weiß, dass sie nicht alle Fragen in Gänze und tiefer erschöpfend beantworten kann.



Der Leser begleitet die Autorin auf der Suche nach einer Antwort zu Fragen wie: Macht die Wissenschaft Gott überflüssig? Ist Gott so schrecklich wie die Kirche? Und Wie steht Gott zum Klimawandel?



Dabei gelingt es der Verfasserin immer wieder ihre Leser abzuholen und mit Anekdoten, Beispielen und Veranschaulichungen aus dem Alltag der Generation Z Antworten und Impulse zu liefern, die aufzeigen, dass man bei Jesus Antworten findet, die befriedigen.



Wer sollte das Buch lesen?

Als Zielpublikum stehen Teenies und Jugendliche im Fokus. Dies zeigt sich u.a. an den knappen Kapiteln, die dem Leser einen sanften Einstieg in die jeweiligen Themenfelder bieten.



Was gibt es Kritisches?

Garschagen spricht sich leider zu wenig für den Kreationismus aus und ist eher Befürworterin einer theistischen Evolution. „Wenn die Bibel und von der Schöpfung erzählt, dann möchte sie das nicht wie ein Biologiebuch tun.“ oder „Evolutionär sind wir so veranlagt, dass uns unsere Sippe, die Menschen, die unsere Gene tragen, am nächsten steht.“ Lobenswert ist dagegen, dass sie sich ganz klar für die leibliche Auferstehung ausspricht. „Die historischen Indizien der Auferstehung machen Religion greifbar.“



Warum sollte man das Buch lesen?



Als Einstiegslektüre in christliche Apologetik, hat Garschagen verständliche Inhalte aufbereitet, die dem Leser erste Impulse zum Weiterdenken geben. Gerade auch für Menschen, die dem christlichen Glauben skeptisch gegenüberstehen, sind die Ausführungen verständlich, ohne zu „fromm“ daherzukommen. Inhaltlich wird man u. U. in manchen Bereichen andere theologische Lehrmeinungen vertreten (z. B. Kreationismus), dennoch sind die Erläuterungen eine Hilfe, um Apologetik für Jüngere verständlich darzulegen.

Veröffentlicht am 22.12.2022

Den Kern erfassen

Die Bibel erklärt: Galater (Kommentar)
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Timothy Keller legt mit „Galater“ sowohl einen handlichen Kommentar vor, der die Bibel erklärt als auch gleichzeitig das passende Arbeitsheft.



Wer ist der Autor?

Timothy Keller gründete mit seiner ...

Timothy Keller legt mit „Galater“ sowohl einen handlichen Kommentar vor, der die Bibel erklärt als auch gleichzeitig das passende Arbeitsheft.



Wer ist der Autor?

Timothy Keller gründete mit seiner Frau Kathy die Redeemer Presbyterian Church in New York City. Er ist von der Irrtumslosigkeit der Schrift überzeugt und möchte das Evangelium den Menschen im Hier und Heute verständlich vorstellen. Neben seiner Pastorentätigkeit ist er auch Buchautor und ein beleibter Konferenzredner. 2020 erkrankte er bereits zum zweiten Mal in seinem Leben an Krebs, weshalb der Glaube an Jesus ihm noch mehr Trost in seiner Lebensphase spendete.



Worum geht es in den Büchern?

Der Kommentar entstammt einer Reihe, die sich zum Ziel gesetzt hat, seinem Leser einen Zugang zu einem Buch der Bibel zu verschaffen. „Der Brief des Paulus an die Galater ist Dynamit – eine Explosion der Freude und der Freiheit, die uns jenes erfüllte Leben der Heilsgewissheit, der Geborgenheit und des Segens eröffnet, zu dem Gott sein Volk berufen hat.“ Dabei sind vier Ziele ausschlaggebend:

Die Bibel ins Zentrum stellen
Christus verherrlichen
Relevante Anwendungen auf das Leben bieten
Leicht lesbar sein






Dabei wird explizit auf eine wissenschaftliche Kommentierung verzichtet und es wird auch kein Verständnis der Originalsprache oder ein hohes Maß an biblischem Wissen vorausgesetzt. Vielmehr ist es die Absicht, dass das Lob nicht dem Autor des Buches gebührt, „sondern dem Autor der Bibel“. Hierzu dienen v.a. auch die Fragen zum Nachdenken am Ende einer jeden Erklärung.



Das Arbeitsheft verfolgt das Ziel, zu ermitteln, was in dem entsprechenden Bibelabschnitt steht und wie dies mit dem „großen Bild“ der Bibel als Ganzes zusammenhängt. Nach einem Einstieg wird der Blick auf den Text gerichtet, um anschließend noch tiefer zu schürfen, bevor es dann ab in die Praxis geht, um in eine ganz persönliche Anwendung zu münden, die im Gebet abgerundet wird. In insgesamt sieben Sitzungen erschließt sich der Nutzer so den Galaterbrief. Neben dem Workbook gibt es aber auch Arbeitshilfen für Gruppenleiter, die daran interessiert sind, einen Bibelkreis zu leiten. Wenn man das Heft im Selbststudium nutzt, dienen diese Seiten dazu, seine Ergebnisse mit denen von Keller abzugleichen.



Wer sollte die Werke nutzen?

Ob man die beiden Hilfen nun zum Selbststudium oder im Hauskreis einsetzt, ist nebensächlich. Wichtig ist, dass sich die beiden Bücher als Hilfsmittel verstehen, damit die Kernaussage des Galaterbriefes in das Heute des Lesers übergeht und konkrete Auswirkungen im Alltag nach sich zieht.



Was gibt es Kritisches?

Obwohl Keller wirklich weiß, worauf es ankommt, bleiben manche Details doch etwas ungenau. Gerade in der aktuellen Frauenfrage und ihrer Rolle in der Gemeinde, ist solch ein Satz zu vage: „Weil Christus keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen macht, hat die Gemeinde die Frauen genauso begabt und fähig zu betrachten wie die Männer.“ Auch wenn es klar ist, dass Gott Mann und Frau als gleichwertig ansieht, impliziert diese vage Aussage doch, dass Frauen ebenso alle Ämter in der Gemeinde ausführen können. Ein anderer Aspekt ist der deutlich zu hohe Preis. Zwar sind sowohl Kommentar als auch Arbeitsbuch ansprechend, anschaulich und handlich, aber insgesamt doch nicht unbedingt etwas für den kleinen Geldbeutel. Das Arbeitsheft hat zudem hier und da an Platz gespart, was gerade Schreibwütigen sicherlich nicht entgegenkommt.



Weshalb sollte man die Werke nutzen?



Der Galaterbrief ist mitunter der Brief, der die Freiheit in Christus sehr stark hervorhebt und jedem religiösen Denken und Handeln den Riegel vorschiebt. Zudem weiß der Autor aufgrund seiner langjährigen Arbeit, worauf es beim Evangelium ankommt: Nicht das Hirn, sondern das Herz müssen angesprochen werden. „Das Evangelium verändert meine Zukunft von Grund auf; es verschafft mir einen Platz in der vollkommenen neuen Schöpfung Christi.“ Erwähnenswert ist auch, dass Keller im Anhang des Kommentars auf die Neue Paulus Perspektive eingeht, die er aber nicht als Alternative ansieht. Das Arbeitsheft ergänzt die leichte Auslegung und hilft, den Inhalt des Briefes in den Alltag des 21. Jahrhunderts zu übertragen. Insgesamt ein nützliches und lehrreiches Gesamtwerk, das hilft, den Inhalt dieses bedeutsamen Briefes zu verstehen und seinen Inhalt für sich selbst nutzbar zu machen. Zuletzt sei noch erwähnt, dass es die Werke auch als E-Book gibt.