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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2022

Große Empfehlung!

Liebewesen
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Dieses Buch hat wirklich Spaß und süchtig beim Lesen gemacht. Durch das hohe Erzähltempo rast man förmlich durch den Roman und verfolgt die Beziehung von Lio und Max. Ich musste mich manchmal ...

Dieses Buch hat wirklich Spaß und süchtig beim Lesen gemacht. Durch das hohe Erzähltempo rast man förmlich durch den Roman und verfolgt die Beziehung von Lio und Max. Ich musste mich manchmal etwas stoppen und Sätze erneut lesen, um mich zu bremsen und nichts zu verpassen. Denn der Schreibstil ist so toll, dass man jeden Satz aufsagen möchte. Der Autorin gelingt es, urkomisch aber gleichzeitig oft tragisch zu erzählen. Man fiebert mit und wünscht sich, dass Lio und Max es endlich schaffen, vernünftig und ehrlich miteinander zu kommunizieren und sich ihren Dämonen zu stellen. Es bleibt vieles ungesagt, dennoch fühlt es sich sehr intensiv an.
Ich denke, dass dieses Buch viele Leser*innen in ihren Zwanzigern und Dreißigern begeistern wird. Besonders Sally Rooney-Fans werden auch diesen Roman mögen. Ich werde es jedenfalls weiterempfehlen!


TW: Sexueller Missbrauch, Abtreibung

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Hat mich in den Bann gezogen!

Unsre verschwundenen Herzen
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Schon die Serie "Little Fires Everywhere" nach dem Buch von Celeste Ng habe ich verschlungen, und genauso ging es mir bei diesem Buch.
Im Groben geht es um den Jungen Bird, der mit seinem Vater ...

Schon die Serie "Little Fires Everywhere" nach dem Buch von Celeste Ng habe ich verschlungen, und genauso ging es mir bei diesem Buch.
Im Groben geht es um den Jungen Bird, der mit seinem Vater in den USA in einer Dystopie in nicht allzu ferner Zukunft lebt. Doch er vermisst seine Mutter, die vor drei Jahren scheinbar aus dem Nichts die Familie verlassen hat.
Anfangs schien es etwas geheimnisvoll und schwer zu fassen, wie es zu dieser großen Veränderung im Leben der Familie kam. Genauso sind die beschriebenen Aufständen schwer einzuordnen, die sich immer auf "Unsre verschwundenen Herzen" beziehen.
Das Buch hat mich dennoch schnell in den Bann gezogen und durch die wunderschöne Schreibweise überzeugt. Seite für Seite lernt man mehr über die entworfene Welt, die unserer heutigen leider gar nicht so weit entfernt ist, wie man es sich wünschen würde. Das Schützen der amerikanischen Werte ist das oberste Ziel, und alles und jeder, der anders zu sein scheint, eine Bedrohung. Auch heute ist Rassismus gegenüber Menschen mit asiatischen Wurzeln ein Problem, und nicht nur in den USA.
Es ist daher packend zu sehen, wie der Spruch der verschwundenen Herzen, der aus einer Gedichtszeile von Birds Mutter stammt, Kräfte für den Widerstand mobilisiert und zur Parole des Protests wird.
Ein spannender Roman, der auf die gefährliche Richtung aufmerksam macht, in die unsere Gesellschaft sich bewegt und daher ein dumpfes Gefühl zurücklässt und nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Geschickt erzählt

Yellowface
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Sehr gespannt habe ich dieses Buch gelesen. Es hat anfangs etwas gedauert, bis ich reingekommen bin.
Generell ist es sprachlich einfach gehalten, aber das Inhaltliche ist der Knackpunkt. Der Rassismus ...

Sehr gespannt habe ich dieses Buch gelesen. Es hat anfangs etwas gedauert, bis ich reingekommen bin.
Generell ist es sprachlich einfach gehalten, aber das Inhaltliche ist der Knackpunkt. Der Rassismus und die Vorurteile der Protagonistin werden geschickt eingewebt und auch Kritik an der Verlagsbranche und Einsamkeit in der Literaturszene finden ihren Platz.
Manchmal will das Buch zu viel, verschiedene politische Themen werden angeschnitten ohne weiter von Belang zu sein. Vielleicht ist das der Versuch der Autorin, die Intersektionalität von Rassismus und Sexismus abzubilden.

Die eigentliche Rafinesse des Buches entwickelt sich meiner Meinung nach erst im letzten Drittel, die einen zum Nachdenken bringt. Ich würde das Buch aber trotz der Kritikpunkte weiterempfehlen, und sehe es als einen geschickten Beitrag zum Thema kultureller Aneignung.

Veröffentlicht am 19.03.2024

Wissenschaftliches Manifest angenehm lesbar

OUTLIVE
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Das Buch behandelt verschiedene häufige Todesursachen und Strategien, um älter zu werden und dabei gesund zu bleiben.
Am Anfang werden verschiedene Krankheiten, genetische Vorbelastungen und wie man diese ...

Das Buch behandelt verschiedene häufige Todesursachen und Strategien, um älter zu werden und dabei gesund zu bleiben.
Am Anfang werden verschiedene Krankheiten, genetische Vorbelastungen und wie man diese feststellt besprochen. Die Erklärungen in diesem Teil enthalten einige biochemische Vorgänge, aber ich finde die Vergleiche aus dem alltäglichen Leben helfen sehr, um es auch Laien verständlich zu machen. Trotzdem kann dieser Teil etwas langwierig sein.
Dann werden verschiedene Strategien für ein längeres, gesundes Leben vorgestellt.
Mir gefällt, dass der Autor auch die Wichtigkeit psychischen oder seelische Gesundheit betont.
Ich persönlich nehme vor allem die Wichtigkeit von Sport, sowohl Ausdauer als auch Krafttraining mit.
Insgesamt würde ich das Buch eher Leuten empfohlen, die wissen, dass sie genetisch oder aufgrund ihres Lebensstils vorbelastet sind, oder solchen mit medizinischem Interesse. Ich selber würde wohl nicht bewusst so viel Zeit aufwenden und Medikamente einnehmen etc., um auf ein längeres Leben hinzuarbeiten, sondern es bei dem bekannten gesunden Lebensstil (Ernährung, Schlaf, Sport) belassen.

Ich verstehe das Buch aber auch als einen wichtigen Versuch, einen Grundstein für ein Andersdenken in der Medizin zu legen und Verständnis für mehr präventive Maßnahmen zu schaffen, um mehr Lebensqualität im Alter zu erhalten.

Veröffentlicht am 11.08.2023

Gelungenes Debüt

Nichts in den Pflanzen
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Der Debütroman von Nora Haddada hat mir gut gefallen. Es geht um die Drehbuchautorin Leila, die verzweifelt versucht, ihr Manuskript fertig zu schreiben, aber von dem Leben, ihrer Beziehung und ihrer Affäre ...

Der Debütroman von Nora Haddada hat mir gut gefallen. Es geht um die Drehbuchautorin Leila, die verzweifelt versucht, ihr Manuskript fertig zu schreiben, aber von dem Leben, ihrer Beziehung und ihrer Affäre abgelenkt wird. Dabei geht es ziemlich viel um die Filmbranche, wo ich wenig Bezug zu habe, aber als interessante Einblicke empfunden habe. In der Erzählung springt die Autorin zwischen verschiedenen Monaten hin und her, was für mich beim Lesen manchmal zu Verwirrung geführt hat. Außerdem tragen ihr Freund und ihre Freunde den gleichen Namen und auffallend viele andere Namen beginnen auch mit dem Buchstaben L. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das bewusst als Stilmittel eingesetzt wurde, um auch den Gemütszustand von Leila abzubilden. Ich habe das Buch ziemlich schnell und gespannt gelesen, leider ist mir das Ende dann aber irgendwie zu ernüchternd und kurz gehalten ausgefallen. Der Schreibstil gefiel mir jedoch grundsätzlich sehr und ich freue mich bereits sehr auf die nächsten Werke der Autorin.