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Veröffentlicht am 26.05.2020

Geheime Mächte ziehen die Strippen

Achtzehn
1

Der Journalist Axel Sköld hat bei seinen Recherchen etwas Ungewöhnliches herausgefunden. Er vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Mord an Olof Palme und zwei anderen Morden gibt. Nachdem er ...

Der Journalist Axel Sköld hat bei seinen Recherchen etwas Ungewöhnliches herausgefunden. Er vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Mord an Olof Palme und zwei anderen Morden gibt. Nachdem er seiner Chefin seinen Verdacht mitteilt, wird er schnell ausgebremst. Doch der Widerstand sorgt dafür, dass er weitergräbt. Eine Spur bringt ihn weit in die Vergangenheit zu einem Königsmord und er vermutet, dass ein geheimer Club schon lange maßgeblich seine Finger in Politik und Wirtschaft hat und dabei sehr skrupellos vorgeht. Da er nicht lockerlässt, schwebt er schon bald in Lebensgefahr.
Obwohl sich der Schreibstil gut lesen lässt und dieses Buch spannend und fesselnd ist, habe ich ein bisschen gebraucht, um mich in die Geschichte hineinzufinden. Es lag vielleicht daran, dass anfangs nicht so viel passierte. Doch dann konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Es gibt „Gute“ und „Böse“ und nicht immer weiß ganz genau, woran man mit den Personen ist. Ehrgeiz und Machtstreben sind manchmal wichtiger als Integrität. Axel Sköld ist ein Vollblutjournalist, der sobald er eine Spur hat, nicht mehr lockerlässt, selbst wenn man ihm Steine in den Weg legt oder es gefährlich wird. Unterstützt wird er dabei von seiner besten Freundin und Kollegin Stina, die mir sehr sympathisch war. Für sie ist es nicht leicht, ihrem Sohn David gerecht zu werden, denn er hat einen Hirnschaden und braucht besondere Zuwendung. Axels Gegenspieler sind mächtig und skrupellos und der Auftragsmörder Eugene de Kock taucht auch immer wieder auf. Manchmal erschien mir Axel aber auch ein wenig naiv, wenn er die recht offensichtliche Gefahr nicht wirklich sah. Die Finanzministerin Lova lässt Axel zwar Hinweise zukommen, aber dennoch wusste ich nie, woran ich wirklich mit ihr bin. Toll fand ich den kolossalen Geschichtsprofessor Vilhelm Skrak.
Nach einem Anfang mit eher unterschwelliger Spannung wurde es zunehmend bedrohlicher und spannend. Am Ende gab es dann zwar einen dramatischen Showdown, aber mir kam das Ende etwas zu abrupt und auch nicht alle Fragen sind beantwortet. Dennoch hat es Spaß gemacht, diesen Polit-Thriller zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.05.2020

Die Optimisten

Die Optimisten
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Der junge Kunstexperte Yale Tishman ist 1985 auf der Suche nach besonderen Objekten für seine Galerie, daher steht er mit Nora wegen einer Gemäldesammlung in Kontakt. Doch dann greift ein Virus um sich, ...

Der junge Kunstexperte Yale Tishman ist 1985 auf der Suche nach besonderen Objekten für seine Galerie, daher steht er mit Nora wegen einer Gemäldesammlung in Kontakt. Doch dann greift ein Virus um sich, der das Leben von ihm und seinen Freunden in Chicagos „Boystown“ verändert. Angst davor sich zu infizieren kommt auf. Freunde von Yale erkranken und sterben. Dazu wird der Hass auf die Homosexuellen noch größer als er ohnehin schon war.
Im zweiten Handlungsstrang, der 2015 spielt, ist Fiona in Paris auf der Suche nach ihrer Tochter Claire, zu der sie schon eine ganze Weile keinen Kontakt mehr hatte. Sie trifft alte Freunde, die sie aus Chicago kennt und Erinnerungen kommen hoch. Fiona hat damals ihren Broder Nico und ihren Freund Yale an das Virus verloren.
Dies ist ein komplexer und bewegender Roman, der sich aber nicht einfach so weg lesen lässt. Der Schreibstil von Rebecca Makkai ist wunderbar eindringlich. Es geht um Leben und Tod, um die Kunst und darum, wie Erlebtes und ein Leben lang begleitet und prägt.
Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab. Ich fand es aber wesentlich interessanter in die achtziger Jahre in Chicago einzutauchen und mitzuerleben, wie durch die Krankheit doch viele Lebensträume zerbrechen. Ich kann mich noch erinnern, als die ersten Meldungen über Aids in den Medien waren. Für mich war das aber weit weg, nun erleben ich wie die Wirklichkeit für die Betroffenen aussah und es hat mich berührt.
Bei allem dem Traurigen, der Angst und dem Tod, spürt man aber auch Optimismus. Es sind die Liebe, das Leben und die Freundschaft, die zählen.
Ein interessanter und berührender Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2020

Schwierige Zeiten

Das Savoy - Schicksal einer Familie
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London 1936: Obwohl es wirklich nicht Violets Wunsch war, hat sie das Erbe ihres Großvaters angetreten und führt nun seit vier Jahren das Hotel Savoy. Es ist eine kräftezehrende Aufgabe, obwohl sie sich ...

London 1936: Obwohl es wirklich nicht Violets Wunsch war, hat sie das Erbe ihres Großvaters angetreten und führt nun seit vier Jahren das Hotel Savoy. Es ist eine kräftezehrende Aufgabe, obwohl sie sich die Aufgaben mit Judy teilt. Zudem hat sie wegen des Selbstmords ihres Partners John Schuldgefühle. Da kommt ihr die Einladung des französischen Adeligen Omar de la Durbollière zu den Olympischen Sommerspielen nach Berlin gerade recht. So hat sie die Gelegenheit, ein paar Tage auszuspannen. Doch die politischen Verhältnisse in Deutschland sind schwierig und das Wiedersehen mit Max Hammersmith, ihrem ehemaligen Chef bei der BBC, lässt sie erkennen, welche Gefahr da wirklich droht. Aber auch im Savoy warten wichtige Aufgaben auf Violet.
Dies ist der zweite Band der Saga über das berühmte Hotel Savoy und er hat mir besser gefallen als sein Vorgänger. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Die Atmosphäre im Hotel Savoy ist gut dargestellt und auch die Verhältnisse in Berlin sind authentisch und erschreckend beschrieben.
Die Charaktere sind sehr individuell und gut ausgearbeitet. Es war schön, alten Bekannten wieder zu begegnen. Das Schicksal meint es nicht besonders gut mit Violet Mason. Sie hat schon einiges wegstecken müssen und das Hotel zu leiten, ist auch eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Eigentlich hat sie Sehnsucht nach ihrer Arbeit beim Radio, doch sie tut, was zu tun ist. Dabei fühlt sie sich nicht immer so stark, wie sie sich nach außen gibt.
Mir hat dieser historische Roman gut gefallen und ich bin auf die Fortsetzung sehr gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2020

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Schwimmen mit Rosemary
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Die 86-jährige Rosemary hat ihr ganzes Leben im Londoner Stadtteil Brixton verbracht. Sie hängt an dem Stadtteil, da sie hier glücklich war mit ihrem Mann George, der inzwischen verstorben ist. Aber immer ...

Die 86-jährige Rosemary hat ihr ganzes Leben im Londoner Stadtteil Brixton verbracht. Sie hängt an dem Stadtteil, da sie hier glücklich war mit ihrem Mann George, der inzwischen verstorben ist. Aber immer mehr verändert sich. Vieles Vertraute verschwindet. Auch das Freibad, wo sie täglich ihre Runden schwimmt, will die Stadt verkaufen, da es sich nicht mehr rentiert. Eine Gesellschaft plant, dort eine luxuriöse Anlage zu errichten. Als die Reporterin Kate über das Freibad schreiben soll, lernen sich die beiden Frauen kennen. Rosemary überredet Kate, auch im Freibad baden zu gehen. Was Kate zunächst etwas widerwillig getan hat, gefällt ihr bald sehr gut. Sie beschließen gemeinsam das Bad zu retten, denn es ist viel mehr als ein Bad, es ist ein Treffpunkt für die Menschen des Stadtteils.
Das Buch ist einfach wundervoll zu lesen und gibt einen schönen Einblick in das Leben in diesem „Quartier“. Man kann sich die Örtlichkeiten genauso gut vorstellen, wie die Menschen, die hier leben.
Kate ist schüttern und einsam. Erst durch Rosemary kommt sie aus sich heraus und gewinnt Selbstvertrauen. Rosemary ist noch in der Vergangenheit verwurzelt. Wir lernen in Rückblicken ihr Leben kennen. Sie möchte, dass ihr Stadtteil sich das Liebenswerte und den Zusammenhalt bewahrt. Die so unterschiedlichen Frauen werden Freundinnen. Gemeinsam mit anderen Bewohnern kämpfen sie mit allerlei Aktionen für den Erhalt des Freibades.
Es ist eine schöne Geschichte mit sympathischen Protagonisten, die füreinander da sind und sich für die Gemeinschaft einsetzen, eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.
Auch wenn das Ende vorauszusehen war, hat mir das Buch gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2020

Romantische Liebesgeschichte

Rendezvous in zehn Jahren
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Valerie hat sich gerade von ihrem Mann getrennt und will nun ein paar Tage mit ihrer Schwester in Amsterdam verbringen. In einem Café lernt sie den Holländer Ted kennen. Sie fühlen sich gleich verbunden ...

Valerie hat sich gerade von ihrem Mann getrennt und will nun ein paar Tage mit ihrer Schwester in Amsterdam verbringen. In einem Café lernt sie den Holländer Ted kennen. Sie fühlen sich gleich verbunden und führen eine angeregte Unterhaltung, bei der sie auch ihre Träume und Wünsche reden. Dann beschließen sie, sich in zehn Jahren wieder zu treffen, um herauszufinden, was davon Wirklichkeit wurde. Doch Ted hat sich verliebt und mach sich auf die Suche nach Valerie, denn bis zum Rendezvous in zehn Jahren dauert es ihm zu lange. Wird er Valerie finden?
Das Cover hatte mich gleich angezogen und auch das Buch hat mich nicht enttäuscht. Eigentlich lese ich eher selten Liebesgeschichten, doch diese hat mir gut gefallen, auch wenn es viele Zufälle gab. Der Schreibstil ist schön locker und lässt sich flüssig lesen. Da die Perspektiven wechseln, können wir die Gedanken von Valerie und Ted gut nachvollziehen.
Die Protagonisten sind sympathisch und auch die anderen Charaktere gefallen mir gut. Valeries Ehe ist in die Brüche gegangen und sie musste in eine WG ziehen. Daher gönnt man ihr eine neue Liebe. Auch Ted hat ähnliche Erfahrungen hinter sich.
Eine schöne und romantische Liebesgeschichte, bei der allerdings der Zufall oft mitspielt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere