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Veröffentlicht am 19.05.2022

Gefahr in der Arktis

Schmelzpunkt
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Wir alle wissen, dass der Klimawandel verheerende Folgen hat und das dringend etwas geschehen muss. Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit dem Thema Klima.
Der Klimawandel hat auch ...

Wir alle wissen, dass der Klimawandel verheerende Folgen hat und das dringend etwas geschehen muss. Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit dem Thema Klima.
Der Klimawandel hat auch vor der Arktis keinen Halt gemacht. Die Schmelze geht viel zu schnell, weil es zu heiß ist. Der junge Inuk Nanoq Egede führt Touristen durch die Arktis, als er eine Menge toter Tiere entdeckt. Was steckt hinter diesem Massensterben? Die deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan soll untersuchen, was dazu geführt hat. Aber auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND gehen einer Spur nach, die zu mächtigen und rücksichtslosen Gegnern führt, deren Gier unermesslich ist. Es kommt zu einem Kampf bei dem es um Leben und Tod geht.
Der Schreibstil ist recht nüchtern und distanziert, umso beängstigender ist es, was in der Arktis geschieht. Mir erscheinen diese Vorgänge gar nicht abwegig. Die Wirtschaftsunternehmen sind auf Profit aus und nutzen jede Chance, die sich bietet. Dass die Warnungen der Wissenschaft geflissentlich überhört werden, wenn es um Geld und Gewinne geht, kennen wir ja schon. Damit es bei der Ausbeutung der Arktis nicht zur Katastrophe kommt, müssten politische Regelungen her, doch die gibt es nicht.
Erzählt wird diese Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass die Gefahr in der Arktis enorm groß ist.
„Schmelzpunkt“ ist spannend und unterhaltsam. Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven.
Wer „Systemfehler“ gelesen hat, dem werden hier einige alte Bekannte begegnen. Die Charaktere sind alle gut und authentisch dargestellt.
Die Handlung ist sehr spannend und temporeich. Mich hat dieser Thriller gut unterhalten, aber auch nachdenklich gemacht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Im Visier der Stasi

Das zweite Geheimnis
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Nachdem sich Ria Nachtmann entschieden hatte wegen ihrer Familie in der DDR zu bleiben, führt sie ein angepasstes Leben und versucht eine bessere Beziehung zu ihrer Tochter Annie zu bekommen, die sie seinerzeit ...

Nachdem sich Ria Nachtmann entschieden hatte wegen ihrer Familie in der DDR zu bleiben, führt sie ein angepasstes Leben und versucht eine bessere Beziehung zu ihrer Tochter Annie zu bekommen, die sie seinerzeit in Pflege gegeben hat. Doch sie hat ihre große Liebe, den westdeutschen Journalisten Jens, nicht vergessen. Als Rias Schwager versucht Republikflucht zu begehen, wird Ria aus dem Urlaub zurückgeholt uns ins Stasigefängnis gebracht. Die Verhöre übersteht sie dank ihrer Schulung. Auch wenn sie nach einer Weile wieder freikommt, bleibt sie nicht unbeobachtet und sogar Annie wird auf Ria angesetzt. Derweil werden in Ost-Berlin Weltfestspiele der Jugend ausgetragen. Wird Ria Jens jemals wiedersehen oder wird die Stasi das zu verhindern wissen?
Dies ist der zweite Band aus der Reihe „Die Spionin“ von Titus Müller. Wir können tief eintauchen in das Leben der DDR mit all den Einschränkungen, Überwachungen und des Misstrauens. Auch wenn es bekannt ist, mit welcher Willkür die Menschen behandelt wurden, so ist es doch immer wieder erschreckend darüber zu lesen.
Ria musste als Kind miterleben, wie ihre Eltern von der Stasi abgeholt wurden. Ihre Zwillingsschwester Jolanthe und sie wurden getrennt und zu fremden Menschen gegeben. Doch Ria wollte ihre Schwester wiederfinden und nutzt die Möglichkeiten, die ihr Job bei Schalck ihr eröffnen und spioniert für den Bundesnachrichtendienst. Doch dann hat sie eine Entscheidung getroffen, die ihr nicht leichtgefallen ist. Doch nun hat man es auf sie abgesehen und wieder muss sie ihre Fähigkeiten abrufen. Aber nicht nur mit Ria habe ich gefühlt und gelitten, auch die perfide Art, wie Annie manipuliert wurde, fand ich furchtbar. Henning hadert so sehr mit dem System, dass auch Jolanthe und die Kinder ihn nicht aufhalten können. Er stirbt lieber, als weiter dem System zu dienen. Erschreckend war aber auch die Verbissenheit der Stasi-Mitarbeiterin, die sich auf Ria eingeschossen hat.
Die Weltfestspiele der Jugend sollten die DDR gut aussehen lassen, doch unter den Teilnehmern waren überall als FDJ-ler verkleidete Stasi-Mitarbeiter, die aufpassten, dass alles in ihrem Sinne ablief. In Westdeutschland kommt bei den Sicherheitsdiensten der Verdacht auf, dass Günter Guillaume ein feindlicher Agent im Bundeskanzleramt sein könnte. Doch wie soll man das nachweisen?
Es ist eine spannende, komplexe und sehr interessante Geschichte, die mir gut gefallen hat.
Ich bin nun auf den nächsten Band gespannt. Leider dauert es bis dahin noch etwas.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Ärztin aus Leidenschaft

Ärztin einer neuen Ära
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Berlin, 1898: Hermine Edenhuizen möchte Ärztin werden, wie es ihr Vater ist. Sie macht ihr Abitur, was für Mädchen ziemlich ungewöhnlich zu der Zeit ist. Aber auch danach wird es nicht einfacher, denn ...

Berlin, 1898: Hermine Edenhuizen möchte Ärztin werden, wie es ihr Vater ist. Sie macht ihr Abitur, was für Mädchen ziemlich ungewöhnlich zu der Zeit ist. Aber auch danach wird es nicht einfacher, denn es ist Frauen nicht gestattet, zu studieren. Doch Hermine gibt nicht auf und sie besorgt sich für jede Vorlesung die entsprechende Sondergenehmigung. Sie überwindet die Schwierigkeiten, mit denen sie es zu tun bekommt, und ist am Ende die erste Frauenärztin in Deutschland. Da Ehemänner darüber bestimmen dürfen, ob Frauen berufstätig sind, will sie auch nicht heiraten. Doch dann lernt sie den verheirateten Arzt Otto Heusler kennen und verliebt sich. Hat ihre Liebe eine Chance?
Mir hat diese Romanbiografie aus der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen.
Hermine Edenhuizen weiß früh, was sie will und wird von ihren Eltern unterstützt. Es ist kein leichter Weg und sie muss viele Hindernisse überwinden. Doch sie ist auch eine starke Frau, die sich nicht so leicht beirren lässt und kämpft, um ihr Ziel zu erreichen. Auch die Liebe macht sie nicht blind. Sie sorgt dafür, dass sie ihren Beruf auch weiter ausüben kann. Ich konnte mich gut in Hermine hineinversetzen. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und authentisch dargestellt.
Mir hat dieser historische Roman über eine starke Frau und Pionierin auf ihrem Gebiet gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein packender Thriller

Riechst du ihre Angst?
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In dem kleinen Ort Hirschheim wurde eine Leiche gefunden. Die Frau wurde mit unzähligen Schnitten gequält und dann erwürgt. In den Händen hat sie ein Glas, in dem sich ein Tuch, das mit einem roten Band ...

In dem kleinen Ort Hirschheim wurde eine Leiche gefunden. Die Frau wurde mit unzähligen Schnitten gequält und dann erwürgt. In den Händen hat sie ein Glas, in dem sich ein Tuch, das mit einem roten Band zusammengehalten wird, befindet. Das Tuch war mit einem Parfum getränkt, in den Ecken stehen Zahlen und das Band ist beschriftet. Was will der Täter damit kundtun? Da Marc Wittmann und sein Team offenkundig Unterstützung brauchen, wird die Psychologin Frieda Rubens hinzugezogen. Sie ist spezialisiert auf geistig abnorme Rechtsbrecher. Dann gibt es ein weiteres Opfer, das nach dem gleichen Schema getötet wurde. Der Täter ist wohl noch nicht fertig…
Dieser Thriller hat mich von Anfang an gepackt. Die Story ist sehr spannend und der Täter ist grausam. Er entführt seine Opfer, quält sie einige Tage und tötet sie dann. Seine Fantasien können wir in einem Chatverlauf miterleben. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und ist fesselnd.
Marc ist nicht gerade ein ruhiger Ermittler, ihm gehen oft die Pferde durch. Er ist mit Ella verheiratet und hat eine kleine Tochter, die er sehr liebt. Doch die Beziehung ist nicht einfach, denn mit Frieda hatte er früher auch eine Beziehung, was Ella zu schaffen macht, aber auch die Zusammenarbeit mit Frieda erschwert. Doch das müssen sie beiseiteschieben und sich auf diesen Fall konzentrieren. Das ist es nicht hilfreich, dass die Reporterin Cheyenne Sturm immer wieder dazwischenfunkt und Marcs Kollegen Justus Brühl den Kopf verdreht.
Auch wenn einiges Private hier eine Rolle spielt, so ist die Spannung doch immer hoch. Das Ende ist überraschend, aber auch schlüssig.
Ich bin schon gespannt auf den nächsten Fall, denn Frieda und Marc gemeinsam lösen müssen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

„Manchmal ändert eine gute Geschichte alles.“

Ein Lied für Molly
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Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Als sie mit ihrem Sohn Bus fährt, fällt ihr ein Stapel handschriftlicher Musiknoten in die Finger und Bonnie will den Besitzer ausfindig machen. ...

Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Als sie mit ihrem Sohn Bus fährt, fällt ihr ein Stapel handschriftlicher Musiknoten in die Finger und Bonnie will den Besitzer ausfindig machen. So kommt es, dass sie auf ihrer Suche am Ende in einen kleinen Ort an der Westküste Irlands landet. In diesem malerischen Ort stößt sie dann auf ein Familiengeheimnis.
Dies ist mein erster Roman der Autorin Claudia Winter. Mir hat dieser gefühlvolle Roman gut gefallen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Schreibstil liest sich angenehm und die Handlungsorte sind toll und bildreich beschrieben. Die grüne Insel Irland hat eine ganz besondere Atmosphäre und ist voller Musik.
Aber auch die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Bonnie war mir vom ersten Moment an sympathisch und sie tat mir leid, als sie sich mit dem schrecklichen Wasserschaden konfrontiert sah. Sie ist eine liebevolle Mutter für den kleinen Josh, auch wenn es nicht immer leicht ist. Aber auch Molly, Robert und Liam haben mir gut gefallen. Dazu kommt noch eine ganze Reihe von eigenwilligen, aber auch liebenswürdigen Charakteren.
Auch wenn das Ende der Geschichte früh ahnen kann, gibt es doch die ein oder andere unerwartete und überraschende Wendung.
Mir hat diese wundervolle und berührende Geschichte über das Leben, die Liebe und den Mut zum Neuanfang gut gefallen.

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