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Veröffentlicht am 12.09.2019

Spuken und Hexen

Der kleine Hui Buh Verspukt und zugehext! (Bd. 1)
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Hui Buh möchte zu gerne auf Schloss Burgeck spuken. Aber vorher muss er noch einiges lernen. Mit seiner Freundin Hedda Hex geht’s zum Unterricht auf den Dachboden der Schule. Frederik, die Fledermaus, ...

Hui Buh möchte zu gerne auf Schloss Burgeck spuken. Aber vorher muss er noch einiges lernen. Mit seiner Freundin Hedda Hex geht’s zum Unterricht auf den Dachboden der Schule. Frederik, die Fledermaus, ist der Lehrmeister, der ihnen alles beibringen soll, was notwendig ist. Doch das ist nicht ganz einfach und manchmal läuft auch etwas schief, denn Hui Buh ist etwas tollpatschig. Aber gemeinsam mit Hedda Hex kann er doch einiges schaffen.
Dieses Buch enthält zwei Geschichten:
• Die verschwundene Stunde
• Sven will zur Feuerwehr
Es wird für Kinder ab 5 Jahren empfohlen, doch das erscheint mir zu niedrig angesetzt zu sein., denn es gibt immer wieder Klärungsbedarf.
Die Geschichten sin ein wenig gruselig, was aber nichts macht, denn es gibt auch hin und wieder Humorvolles, was die Sache auflockert. Die Kapitel sind kurz gehalten, so dass die Aufmerksamkeit erhalten bleibt. Die Bilder sind passend und kindgerecht. Für kleinere Kinder wäre es aber noch schöner, wenn es mehr Illustrationen wären.
Hui Buh und Hedda Hex sind sympathische Figuren, die hilfsbereit sind und dabei auch kreativ. Dabei muss Hedda Hex ihre Unzulänglichkeiten akzeptieren und dazu stehen. Hui Buh lernt, dass Ordnung auch hilfreich ist.
Ein unterhaltsames Buch.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ewas vorletzte Reise

Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski
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Ewa ist todkrank, Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, aber sie will es noch einmal wissen. Sie überredet ihren Freund Lukas, mit ihr eine Reise durch Europa zu machen. Die Wohnung ist schnell ...

Ewa ist todkrank, Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium, aber sie will es noch einmal wissen. Sie überredet ihren Freund Lukas, mit ihr eine Reise durch Europa zu machen. Die Wohnung ist schnell verkauft und das passende Wohnmobil wird auch gefunden. So machen sich die drei, denn Yorkshire-Terrier Zizou gehört auch dazu, auf die Reise. Für Lukas wird diese Tour eine Herausforderung, denn Ewa hat ein Ziel, aber es geht ihr immer schlechter.
Ich habe mich anfangs recht schwer getan mit der Geschichte. Ich konnte Ewa verstehen, die nicht zu Hause Trübsal blasen will, sondern noch einmal an die Orte reisen, die mit Erinnerungen an ihre große Liebe, ihren verstorbenen Mann Jakub, verbunden sind. Dass sie das machte, ohne ihrer Tochter von der Krankheit zu erzählen, habe ich nicht verstanden. Natürlich war das das Risiko, dass Lena Ewa zurückgehalten hätte, doch es hätte genauso sein können, dass ihnen die Zeit des Abschiednehmens nicht möglich gewesen wäre.
Es ist ein sehr ungleiches Paar, das da durch Europa unterwegs ist. Ewa ist sechsundsechzig Jahre alt und todkrank. Lukas ist ungefähr vierzig Jahre jünger und verhält sich sehr unreif. Trotzdem verbindet die beiden eine Freundschaft.
Unterwegs erinnert sich Ewa an Früheres und erzählt immer wieder von ihrem Großvater, der ihr so wichtig war und sie dann so sehr enttäuscht hat. Sie erzählt über das, was sie ein Leben lang geheim gehalten hat. Manchmal waren die Aussagen recht heftig, wenn sie so bewusst lustig sein wollte, aber damit wollte sie das Unangenehme verdrängen. Sie unterhalten sich aber auch über andere Dinge, die so in der Welt geschehen.
Lukas war mir überhaupt nicht sympathisch. Er hat ein abgeschlossenes Studium, lebt aber nur in den Tag hinein und auf Kosten anderer. Sein ewiges Spielen und seine Kifferei gingen mir auf die Nerven. Verantwortung war für ihn ein Fremdwort. Doch unter dem Einfluss von Ewa und der Verantwortung, die ihm diese Reise aufbürdet, entwickelt er sich weiter und denkt nach. Am Ende trifft er Enya, die hoffentlich dafür sorgen wird, dass der nun eingeschlagene Weg auch weiterverfolgt wird.
Manches ist langatmig, einiges wiederholt sich und trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an und man fragt sich, wie man sich selbst verhalten würde, wenn man so krank ist.
Ein ernstes Thema, das auf eine lebensbejahende Art, behandelt wird. Ich habe Ewa gerne begleitet auf ihrer Reise.

Veröffentlicht am 08.09.2019

Verlust und Trauer

Der lange Weg zu dir
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Sonia lebt mit der Katze Miezi auf der einen Seite des Meeres. Auf der anderen Seite wohnt Adam mit seinem Hund Rufus. Der Hund ist schon sehr alt und stirbt. Der Junge ist total in der Trauer gefangen. ...

Sonia lebt mit der Katze Miezi auf der einen Seite des Meeres. Auf der anderen Seite wohnt Adam mit seinem Hund Rufus. Der Hund ist schon sehr alt und stirbt. Der Junge ist total in der Trauer gefangen. Seine Großmutter findet in am Strand, bringt ihn nach Hause und legt ihn ins Bett. Rufus reagiert nicht mehr und nimmt auch nichts mehr zu sich. Unterdessen folgt Sonia ihrer Katze Miezi, die auf einer abenteuerlichen Reise immer dicker wird, während Sonia immer dünner wird. Miezi führt Sonia zum Haus von Adam.
Dies ist ein ganz besonderes Kinderbuch, das wundervoll poetisch erzählt wird. Allerdings finde ich es für fünfjährige Kinder doch recht anspruchsvoll, was auch an den Perspektivwechseln liegt. Die Illustrationen sind wunderschön, aber für ein Kinderbuch auch ziemlich düster.
Sonia macht sich bedenkenlos auf die Reise und lässt sich von ihrer Katze leiten. Sie stellt nie in Frage, was sie da tut, folgt einfach immer weiter der Katze. Sie ist hilfsbereit und vertrauensvoll, was auch ausgenutzt wird.
Rufus war nicht nur ein Hund, sondern der beste Freund von Adam. Daher ist seine Trauer unermesslich. Seine Großmutter versucht alles, aber sie kann ihn nicht ins Leben zurückholen. Dazu braucht es mehr.
Es ist ein schön es Buch, das anregt mit den Kindern über Verlust und Trauer zu reden. Es zeigt auch, dass man das Verlorene nicht vergessen muss, um sich etwas Neuem zu öffnen.
Ein schönes und berührendes Kinderbuch.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Aufbruchstimmung

Amalientöchter
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Der 1. Weltkrieg ist vorbei, Deutschland ist nun eine Republik und sogar die Frauen bekommen nun das Wahlrecht. Aber immer noch gibt es Erwartungen an Frauen und Regeln, die sie einengen. Die neunzehnjährige ...

Der 1. Weltkrieg ist vorbei, Deutschland ist nun eine Republik und sogar die Frauen bekommen nun das Wahlrecht. Aber immer noch gibt es Erwartungen an Frauen und Regeln, die sie einengen. Die neunzehnjährige Klara fühlt sich schon lange eingeengt und möchte raus aus dem Elternhaus und auf eigenen Füßen stehen. Sie reist nach Berlin zu Fritz, ihrem Freund aus Kindertagen, und findet es aufregend, dass alle in Aufbruchstimmung sind. Sie lernt Martha kennen, die es ermöglicht, dass Klara für eine Zeitschrift Artikel schreiben kann. Doch Fritz will zurück nach Weimar. Da dort die Nationalversammlung tagen soll, folgt ihm Klara, obwohl sie sich in Berlin sehr wohlfühlt. Ein Artikel von ihr sorgt dann für einen politischen Skandal.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine interessante Zeit und ich kann Klara gut verstehen, die in solche aufregenden Zeiten der Enge des Elternhauses entfliehen möchte. Doch auch wenn vieles möglich erscheint, so ist es nicht einfach für eine junge Frau, so zu leben, wie es ihr gefällt. Frauen hatten noch lange nicht die gleichen Rechte wie die Männer. Aber Klara ist eine starke Frau, die sich nicht so leicht entmutigen lässt. In Berlin brodelt es und die unterschiedlichsten Gruppierungen versuchen ihre Interessen zu verfolgen. Dabei geht es auch gewalttätig zu in den Straßen von Berlin. Als Klara Fritz nach Weimar folgt, spürt man ihre Zerrissenheit.
Dieses Buch ist ein Plädoyer dafür, seine Interessen mutig zu verfolgen, denn wenn niemand etwas tut, ändert sich auch nichts.
Die Autorin Joan Wenig hat gut recherchiert und eine tolle Geschichte aus historischen Fakten und Fiktivem geschrieben. Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Was für immer bleibt

Was für immer bleibt
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Gracie hatte einen Unfall und muss danach im Krankenhaus feststellen, dass sie sich an nichts erinnern kann. Es ist nicht so, als würde ihr nur die Erinnerung an den Unfall fehlen, nein, sie erkennt ihre ...

Gracie hatte einen Unfall und muss danach im Krankenhaus feststellen, dass sie sich an nichts erinnern kann. Es ist nicht so, als würde ihr nur die Erinnerung an den Unfall fehlen, nein, sie erkennt ihre Freunde nicht mehr und hat auch viele Fähigkeiten verloren. Dass sich ihre Freundin Scarlett um sie kümmert, lässt sie zu, aber ihren Verlobten Blake will sie nicht sehen, dabei steht die Hochzeit schon bald an. Als Gracie aus dem Krankenhaus kommt, verkriecht sie sich erst einmal und will nicht von ihrer Vergangenheit hören und sich nicht um die Zukunft kümmern. Aber irgendwann muss sie doch herausfinden, wer sie ist. Sie macht sich auf nach Summerhill. Die Blumenfarm ihrer Mutter steht zum Verkauf, aber Gracie will dort herausfinden, wer sie ist und was sie will. Doch kaum ist sie dort, begegnet sie Flynn, der sich ziemlich in ihr Leben einmischt. Sie entwickelt Gefühle für ihn, aber erst einmal muss sie doch die Vergangenheit abschließen, wenn die Erinnerung schon nicht mehr zurückkommen will.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr schön und flüssig lesen. Mir hat auch gut gefallen, was sie über die Blumen schreibt und welche Bedeutung Blumen auf die Gefühlslage der Menschen haben.
In Gracie konnte ich mich gut hineinversetzen, denn es muss schrecklich sein, nicht über sich selbst zu wissen. Auch das Abstandhalten von ihrem Verlobten und ihren Freunden ist verständlich. Sie will sich über sich selbst sicher sein und ihr Gefühlschaos ist passend beschrieben. Ich kann verstehen, dass sie sich auf Summerhill wohlfühlt und die Farm wieder zum Leben erwecken möchte, aber sie geht das ziemlich blauäugig an, denn so etwas will auch finanziert werden. Flynn steht ihr hilfreich zur Seite, aber er ist nicht so selbstlos, wie er scheint. Scarlett ist eine gute Freundin, die aber am Anfang ziemlichen Druck aufbaut.
Einige Zusammenhänge wurden mir schon ziemlich früh klar und haben sich auch bestätigt. Das hat der Unterhaltung aber keinen Abbruch getan.
Eine schöne und unterhaltsame Liebesgeschichte.