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Veröffentlicht am 11.07.2019

Lesenswert!

Die Spionin der Charité
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Eigentlich hatten sich die Mitglieder des »Donnerstagsclub« geschworen, nie über ihre Aktivitäten zu sprechen. Aber als im Jahr 1974 wieder einmal das Gedenken anlässlich des Hitlerattentats ansteht, weiß ...

Eigentlich hatten sich die Mitglieder des »Donnerstagsclub« geschworen, nie über ihre Aktivitäten zu sprechen. Aber als im Jahr 1974 wieder einmal das Gedenken anlässlich des Hitlerattentats ansteht, weiß die 56-jährige Lily Kolbe, dass es Zeit ist, das Schweigen zu brechen. Sie setzt sich mit Eddie Bauer, einem Journalisten der "New York Times", in Verbindung.
Lily Kolbe war Chefsekretärin Sauerbruchs. Sie sollte Fritz Kolbe, der Mitarbeiter des Außenministeriums war, bespitzeln, doch dann verliebt sie sich in Kolbe und heiratet ihn. Professor Sauerbruch, ihr Mann und noch andere Ärzte der Charité hatten sich zusammengeschlossen, um im Geheimen gegen die Nazis zu kämpfen. Doch konnte das gutgehen? Als die Charité immer mehr überwacht wurde, drohten sie aufzufliegen. Gab es innerhalb der Gruppe einen Verräter?
Doch Lily weiß nicht mehr, wem sie trauen kann, als sie bemerkt, dass sie auch im Jahr 1974 überwacht wird.
Vor einiger Zeit habe ich bereits das Buch „Ein Held dunkler Zeit“ von Christian Hardinghaus gelesen, was mir sehr gefallen hat. Daher war ich auch auf dieses Buch gespannt und wurde auch nicht enttäuscht.
Es ist eine Geschichte, die historische Fakten mit Fiktivem verknüpft. Die Protagonisten sind sehr gut beschrieben und die Tätigkeit von Professor Sauerbruch wird noch einmal ganz besonders beleuchtet. Es ist grandios, was die Ärzte, Schwestern und Pfleger in der Charité während der Kriegszeiten geleistet haben. Lily ist eine mutige Person, die für ihre Überzeugungen kämpft und sie überzeugt auch Kolbe.
Es ist eine spannende und lesenswerte Geschichte, die an eine sehr dunkle Zeit erinnert.

Veröffentlicht am 10.07.2019

Ermittlungen statt Urlaub

Tod in Porto
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Alle Fälle wurden gerade rechtzeitig zum Urlaub abgeschlossen. Das Team um Inspektor Fonseca feiert das gerade, obwohl sie noch ein paar Stunden Bereitschaft haben. Es kommt, wie es kommen muss. In einem ...

Alle Fälle wurden gerade rechtzeitig zum Urlaub abgeschlossen. Das Team um Inspektor Fonseca feiert das gerade, obwohl sie noch ein paar Stunden Bereitschaft haben. Es kommt, wie es kommen muss. In einem Industriegebiet fallen Schüsse und es gibt einen Toten. Der Mann namens Wanderley war Brasilianer und Immobilienmakler. Auf seinem Handy findet die Polizei einen sehr merkwürdigen Film. Eine Zunge und ein Paar Ohren sind an eine Holztür genagelt. So gehen gewissen Kreise in Brasilien mit einem Spitzel um. Dann stellt sich auch noch heraus, dass das Video an acht anonyme Handys geschickt wurde. Sind weitere Morde geplant?
Ich kannte Inspektor Fonseca und sein Team von der Polícia Judiciária noch nicht. Es ist ein tolles Team, das sehr gut zusammenarbeitet. Jeder trägt seinen Teil dazu bei. Fonseca ist ein guter Chef, der auch Mitgefühl zeigen kann, dennoch blieb er mir ein wenig fremd, denn über ihn erfährt man recht wenig. Ana ist jung und clever. Sie hat Psychologie studiert. Pinto ist ein Frauentyp, was er manchmal auch zu nutzen weiß.
Als es einen weiteren Toten gibt, stellen sich zwar Verbindungen heraus, aber trotzdem kommt die Polizei nicht wirklich von der Stelle. Alle Befragten sind merkwürdig zugeknöpft. Was hat die Tochter eines Anwalts aus São Paulo für eine Rolle in dem Spiel? Warum ist sie von so vielen ehemaligen Mitgliedern der Polícia Militar do Estado de São Paulo umgeben?
Die Ermittlungen werden in verschiedene Richtungen geführt, aber erst zum Schluss stellt sich heraus, wie komplex die Geschichte wirklich ist. Ich hätte mir bei all den Verbrechen ein wenig mehr Porto-Feeling gewünscht.
Mir hat dieser spannende Krimi gut gefallen.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Spurensuche

Das Tal der Orangen
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Anaïs hat das familieneigene „Café de l’Ensaïmada“ in Paris übernommen, das bekannt ist für die Ensaïmadas, ein typisches Gebäck auf Mallorca. Dann wird bei Bauarbeiten in Marseille eine Dose gefunden, ...

Anaïs hat das familieneigene „Café de l’Ensaïmada“ in Paris übernommen, das bekannt ist für die Ensaïmadas, ein typisches Gebäck auf Mallorca. Dann wird bei Bauarbeiten in Marseille eine Dose gefunden, die ein Tagebuch und Rezepte von ihrer Urgroßmutter Magdalena enthält. Anaïs will wissen, wie die Dose dorthin kam. Sie war überzeugt, dass sie alles über Magdalena wusste, aber nun scheint es doch Geheimnisse zu geben. Sie macht sich auf, um mehr herauszufinden.
Mich hat der eingängige und sehr gefühlvolle Schreibstil überzeugt. Die Beschreibungen von Land und Leute sind toll und ich hatte die Bilder gleich vor Augen. Ich mag Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen, so konnte ich sehr gut die Geschichte von Magdalena in der Vergangenheit (1935-1936) verfolgen und wie Spurensuche von Anaïs in der jetzigen Zeit. Wieder einmal konnte mich der historische Teil mehr begeistern.
Die Zeit des spanischen Bürgerkrieges ist ein dunkles Kapitel in der Geschichte Spaniens und der Balearen. Wir können die Gefahren und Ängste der Menschen in dieser Zeit hier hautnah miterleben. In Sóller hat Magdalenas Familie eine Orangenfarm besessen, für die Magdalena genauso gekämpft hat, wie für die Freiheit. Als Anaïs nach Sóller kommt, erfährt sie viel über ihre Urgroßmutter, auch wenn die Menschen gerne Vergangenes vergessen würden.
Die Charaktere sind sehr schön und lebendig ausgestaltet. Ich mochte die Protagonistinnen und habe gut mit ihnen fühlen können. Anaïs ist eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Die Orangenfarm wird von Miquel geführt, der es mir anfangs etwas schwer machte, ihn sympathisch zu finden. Magdalena war eine Kämpferin. Erst hat sie sich für ihre Heimat eingesetzt, doch dann musste sie fliehen und hat sich in Frankreich ein neues Leben aufgebaut. Schade, dass man es ihr in der eigenen Familie nicht leicht gemacht hat.
Die Suche nach den Geheimnissen ihrer Urgroßmutter verändert auch Anaïs Leben.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gepackt. Ich kann das Buch empfehlen.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Spektakulärer Gemälderaub

Operation Peruggia
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In Kopenhagen gibt es einen spektakulären Gemäldediebstahl. Das Bild „Interiør“ von Vilhelm Hammershøi wird aus dem Dänischen Nationalmuseum entwendet. Ein Wachmann stirbt dabei und einer der Diebe wird ...

In Kopenhagen gibt es einen spektakulären Gemäldediebstahl. Das Bild „Interiør“ von Vilhelm Hammershøi wird aus dem Dänischen Nationalmuseum entwendet. Ein Wachmann stirbt dabei und einer der Diebe wird voller Drogen am Tatort verhaftet. Anscheinend steckt der Mafiaboss Nebojša Savić hinter der Sache. Das Gemälde gehört Brian Frost, dem König von Kopenhagens Unterwelt und ist nur eine Leihgabe ans Museum. Frost will das Bild zurück. Dafür engagiert er den Kunstdieb Tom Grip. Der hat sich vor Jahren nach Portugal zurückgezogen und erwartet, dass ihn niemand ausfindig macht. Nun beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Gemälde ist mit einem ganz besonderen Schutz versehen. Sollte das Bild nicht innerhalb von 48 Stunden wieder an seinem Platz hängen, wird es automatisch zerstört. Ihm bleiben also nur noch 24 Stunden.
Dieser Thriller ist rasant und spannend. Er hat ein wenig von James Bond oder Mission Impossible, was bedeutet, dass alles ein bisschen übertrieben ist. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten.
Beim letzten Coup ging etwas schief und Grips bester Freund Jonathan Frost starb. Tom gibt sich die Schuld am Tod seines Freundes Tom bisher noch nicht richtig verarbeitet. Nur deshalb lässt er sich auf den Deal ein, denn sein Freund hing sehr an diesem Gemälde. In Porto hatte er sich sicher gefühlt, aber nun geht er eine Menge Risiken ein. Die geheimnisvolle Veronica macht Tom auch ziemlich nervös. Nun steckt er mitten drin in einem Machtkampf zwischen der Mafia und Frost, der sein Territorium auch nicht kampflos aufgeben will. Außerdem ist die Polizei auch hinter dem Bild her und da läuft etwas nicht ganz sauber.
Ein unterhaltsamer und spannender Thriller.

Veröffentlicht am 06.07.2019

Lafer kocht

Johanns Küche
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Das Buch wird angekündigt mit dem Satz: Die Kunst der einfachen Küche! Aber wieder einmal fällt mir auf, dass doch eine Reihe der Zutaten nicht so einfach zu beschaffen sind, wenn man irgendwo auf dem ...

Das Buch wird angekündigt mit dem Satz: Die Kunst der einfachen Küche! Aber wieder einmal fällt mir auf, dass doch eine Reihe der Zutaten nicht so einfach zu beschaffen sind, wenn man irgendwo auf dem Land wohnt. Ich finde es aufwendig, erst einmal in die Stadt fahren zu müssen, um zum Beispiel einen Asia-Laden zu finden, der die notwendigen Gewürze und Lebensmittel hat. Das Zubereiten der Gerichte scheitert also oft schon am Aufwand der Beschaffung.
Dies ist nicht mein erstes Kochbuch von Johann Lafer. Das Auge ist mit und die Bilder im Buch sorgen dafür, dass man Appetit bekommt. Auch wenn die Gerichte recht schnell zubereitet sind, so hindert mich die Vielzahl der Bestandteile oft, die Gerichte nach zu kochen.
Lafer widmet die ersten Seiten des Buches generellen Informationen über seine Lieblingszutaten, Gewürzen, Werkzeugen usw. Danach folgen die Rezepte mit entsprechenden Variationen und Hinweisen „Aufgelafert“.
Ich bin ein Fan von Kochbüchern und haben eine ganze Menge. Dies ist ein schönes Kochbuch, aber für mich nicht unbedingt alltagstauglich. Trotzdem werde ich wohl einige Anregungen mitnehmen.