Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Mobbing

Emil und das blaue Fleckenproblem
0

Emil zeigt sich mutig, als er einem ungewöhnlichen Geräusch nachgeht. Er findet im Wald eine Kuh, die weint, weil sie von der Herde ausgegrenzt wird. Daher ist sie weggelaufen. Emil findet überhaupt nichts ...

Emil zeigt sich mutig, als er einem ungewöhnlichen Geräusch nachgeht. Er findet im Wald eine Kuh, die weint, weil sie von der Herde ausgegrenzt wird. Daher ist sie weggelaufen. Emil findet überhaupt nichts dabei, dass eine Kuh blaue Flecken hat, statt schwarzer oder brauner. Er nimmt Mathilda einfach mit nach Hause.
Es ist ein schönes Kinderbuch, das den Kleinen klarmacht, dass es überhaupt nicht wichtig ist, wie man aussieht. Wie sagt schon die rheinische Weisheit: „De Haupsaach es, et Hätz es jot.“
Emil ist nicht nur mutig, er hat auch keine Vorurteile. Er liebt Kühe und er will Mathilda helfen. Doch das ist gar nicht so einfach. Seine Ideen sind ein bisschen schräg und funktionieren nicht so, wie er sich das vorstellt. Auch steht er selbstbewusst zu seiner Einstellung, als die Herde wieder über Mathilda herfällt. Zum Glück aber ist nicht nur Emil ein guter Freund, sondern es gibt auch in der Herde drei kleine Kälbchen, denen es egal ist, dass Mathilda ein wenig anders aussieht.
Den Kindern ist aber gleich aufgefallen, dass Emil Mathilda nur mit nach Hause nehmen kann, weil da kein Erwachsener ist, der Einspruch einlegt. Hat Emil keine Eltern?
Das Buch behandelt kindgerecht das Thema Mobbing. Es zeigt aber auch, wie wichtig Freundschaft ist.
Ein empfehlenswertes Kinderbuch, das uns sehr gefallen hat.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Berührend

Wer im Himmel auf dich wartet
0

Annie und Paulo sind glücklich miteinander und nun wird geheiratet. Sie haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie wollen ihre Hochzeit mit einer romantischen Ballonfahrt krönen. Doch das Schicksal meint ...

Annie und Paulo sind glücklich miteinander und nun wird geheiratet. Sie haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie wollen ihre Hochzeit mit einer romantischen Ballonfahrt krönen. Doch das Schicksal meint es nicht gut, der Ballon stürzt ab. Die beiden kommen schwerverletzt in ein Krankenhaus. Sie ringen mit dem Tod.
Als Annie erwacht, ist sie im Himmel und weiß nicht, was mit Paulo ist. Sie begegnet Menschen, die ihr bekannt vorkommen. Doch erst so nach und nach erfährt Annie, was diese Menschen für eine Bedeutung in ihrem Leben hatten, obwohl ihr das vorher nie bewusst war.
Der Schreibstil des Autors Mitch Albom ist eindringlich und lässt sich angenehm lesen. Die Geschichte hat mich sehr berührt, denn sie steckt voller Emotionen. Unweigerlich denkt man über sein eigenes Leben nach und über Menschen, denen man begegnet ist.
Auch Annie reflektiert ihr Leben. Es war nicht immer ein einfaches Leben, aber mit Paulo war sie glücklich. Nun erkennt sie, dass alles im Leben einen Sinn hat und dass sie verzeihen muss – anderen und sich selbst. Das Ende war für mich so nicht zu erwarten.
Es ist ein ganz besonderes Buch, dass mir gut gefallen hat. Es zeigt, dass man im Leben achtsam mit anderen und mit sich selbst umgehen sollte.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Stimmt nachdenklich

Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen
0

Eddie betreibt seit vielen Jahren einen Rummelplatz. Trotz seines hohen Alters, hält er alles noch in Ordnung. Ausgerechnet an seinem 83. Geburtstag stürzt eine der "Free Fall"-Gondeln ab. Eddie sieh im ...

Eddie betreibt seit vielen Jahren einen Rummelplatz. Trotz seines hohen Alters, hält er alles noch in Ordnung. Ausgerechnet an seinem 83. Geburtstag stürzt eine der "Free Fall"-Gondeln ab. Eddie sieh im letzten Moment, dass ein kleines Mädchen unter der Gondel hockt. Er zieht sie noch weg und wird dann selbst tödlich getroffen.
Er findet sich im Himmel wieder, aber er hadert mit seinem Schicksal. Dann begegnet er fünf Menschen, die seinem Leben eine Rolle gespielt haben. Sie haben auf ihn gewartet. Vieles was Eddie getan hat, zeigt sich ihm nun aus einer ganz anderen Perspektive. Er selbst hat das nie so betrachtet, aber sein Leben war sinnvoll. Nun erst erkennt auch er, dass sein Leben lebenswert war.
Eddie ist ein brummiger Typ, der einem nicht auf Anhieb sympathisch ist, aber ich mochte ihn trotzdem.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Mitch Albom. Sein Schreibstil ist eindringlich und lässt sich angenehm lesen. Es ist eine emotionale und berührende Geschichte, die leise abläuft und einen trotzdem packt. Das Leben ist ein ewiges Auf und Ab. Der Mensch macht Fehler und tut Gutes, manchmal ohne weiter darüber nachzudenken. Aber immer hat sein Handeln auch Folgen. Es bleibt nicht aus, dass man über sein eigenes Leben nachdenkt, wenn man dieses Buch liest.
Man sollte im Leben mit anderen und auch mit sich selbst aufmerksam und achtsam umgehen.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 10.11.2019

Donner ermittelt im Erzgebirge

Tod und kein Erbarmen
1

Die achtjährige Violetta Hartwig verschwindet. Als die Polizei ihren Weg zur Schule genauestens rekonstruiert, sieht es so aus, als sei das Mädchen entführt worden. Doch sie taucht nicht mehr auf. Seither ...

Die achtjährige Violetta Hartwig verschwindet. Als die Polizei ihren Weg zur Schule genauestens rekonstruiert, sieht es so aus, als sei das Mädchen entführt worden. Doch sie taucht nicht mehr auf. Seither sind zehn Jahre vergangen. Kriminalhauptkommissar Erik Donner geht es nach dem Tod von Annegret richtig schlecht. Daher ist dafür ein paar Tage nach Pöhla gekommen. Violettas Cousine Linda hat angeblich neue Hinweise und will, dass Donner diesen Hinweisen nachgeht. Doch der glaubt nicht, dass es etwas bringt und schickt Linda weg. Als Donner am nächsten Morgen erwacht, ist etwas Schreckliches geschehen. Linda wird tot aufgefunden und Donner gerät unter Mordverdacht.
„Tod und kein Erbarmen“ ist bereits der siebte Fall mit Kriminalhauptkommissar Erik Donner. Ich habe bisher aber nur „Leid und letzter Tag“ aus der Reihe gelesen.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und schon der Prolog zieht einen direkt ins Geschehen. Die Thriller von Elias Haller sind nichts für schwache Nerven und das ist bei diesem Buch genauso. Die Perspektiv- und Zeitwechsel sorgen für Tempo und Spannung. Es ist schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Charaktere sind alle gut und vielschichtig ausgearbeitet. Donner benötigt nach dem erlittenen Verlust eigentlich professionelle Hilfe. Doch das gesteht er sich nicht ein und daher ertränkt er lieber seine Probleme. Für seine Dienststelle ist er so nicht mehr tragbar. Er verhält sich auch total falsch, als er am Morgen nach dem Gespräch mit Linda aufwacht und erkennt, dass etwas Furchtbares geschehen ist. Haben der alte Fall und der Mord an Linda etwas miteinander zu tun?
Die Geschichte ist spannend und fordert Donner, der nun nicht in heimatlichen Gefilden, sondern im Erzgebirge ermitteln muss.
Ein sehr spannender Thriller, der wieder überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Sträter pur

Es ist nie zu spät, unpünktlich zu sein
0

Torsten Sträter hat ein Sammelsurium seiner Texte in einem Buch zusammengestellt. Beim Lesen bekommt man Torsten Sträter pur, das könnte von keinem anderen stammen. Man liest die Geschichten und hat dabei ...

Torsten Sträter hat ein Sammelsurium seiner Texte in einem Buch zusammengestellt. Beim Lesen bekommt man Torsten Sträter pur, das könnte von keinem anderen stammen. Man liest die Geschichten und hat dabei seine Stimme im Ohr und sieht sein Grinsen. Man merkt einfach immer, dass ihm das, was er tut, Spaß macht.
Der Mann aus dem Ruhrpott mit der Mütze hat es echt drauf.
Viele dieser Geschichten kannte ich schon, aber es ist trotzdem unterhaltsam, weil man das Tempo bestimmen kann, in dem einem die Pointen um die Ohren gehauen werden. Es gibt kein Thema, zu dem er sich nicht seine Gedanken macht, die genau treffen, oft überspitzt sind, manchmal einfach nur verrückt. Doch am besten ist Sträter, wenn er aus seinem Leben berichtet. Chapeau!
Ein sehr witziges und unterhaltsames Buch, aus dem man sich immer mal wieder eine Geschichte herauspicken kann, die einen dann auch gleich aufheitert.
Mir hat das Buch viel Vergnügen bereitet.