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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2019

Sehr berührender und authentischer Einblick in das Leben einer Autistin!

Mein Leben als Sonntagskind
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In ihrem autobiographischen Roman „Mein Leben als Sonntagskind“ beschreibt Autorin Judith Visser ihre bewegte Kindheit. Alle Welt hielt sie nur für ziemlich ungewöhnlich bis relativ spät erst bei ihr ...

In ihrem autobiographischen Roman „Mein Leben als Sonntagskind“ beschreibt Autorin Judith Visser ihre bewegte Kindheit. Alle Welt hielt sie nur für ziemlich ungewöhnlich bis relativ spät erst bei ihr das „Asperger Syndrom“ diagnostiziert wurde.
Zum Inhalt: Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. Denn die wahre Jasmijn ist anders. Sie redet nicht. Nur mit ihrer Hündin Senta. Und mit Elvis Presley, mit dessen Postern sie ihr Zimmer tapeziert hat. Denn beide antworten nicht und das ist gut. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Wie schaffen es andere Menschen bloß, dass sie immer wissen, wie sie sich verhalten sollen? Mit Senta und Elvis an ihrer Seite macht sich Jasmijn auf, dieses Geheimnis zu ergründen und ihr Glück zu finden.
Ich habe bereits mehrere Bücher gelesen, bei denen die Protagonisten mehr oder minder stark ausgeprägt das Asperger Syndrom/Autismus hatten. Prägend sind meist die skurrilen Erlebnisse oder Begegnungen, die sich durch das emotional distanzierte oder schlicht unerwartet andere Auftreten der Protagonisten ergeben. Ob das herrlich schräge Momente sind, wie Grahams Brautschau beim „Rosieprojekt“ oder berührende wie Alvies Versuch, selbständig zu (über)leben in „Jeder von uns ist ein Rätsel“ oder Leander Losts nervende Penibilität in „Lost in Fuseta“ , jede dieser Geschichten lebt davon, dass die Erwartungen der Außenstehenden durch das Auftreten der Protagonisten völlig enttäuscht wird. Mit „Mein Leben als Sonntagskind“ wird man sehr berührend von der beobachtenden Perspektive der Umwelt in die Welt und Denkweise der „Erkrankten“ selbst hineinversetzt. Hat mir sehr gut gefallen und mich sehr mitgenommen!

Veröffentlicht am 01.05.2019

Tolle Jugendfatasy!

Spiegelscherben / Spiegelscherbenmelodie
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„Spiegelscherbenmelodie“ ist der gemeinsame Debütroman des Autorinnenduos Katja Hemkentokrax und Anne Lück und nimmt den Leser mit in die Welt des elitären Musikinternats Sankt Engelbert, an dem die junge ...

„Spiegelscherbenmelodie“ ist der gemeinsame Debütroman des Autorinnenduos Katja Hemkentokrax und Anne Lück und nimmt den Leser mit in die Welt des elitären Musikinternats Sankt Engelbert, an dem die junge begabte Violinistin Thea ein Stipendium bekommen hat. Doch nicht nur eine Eliteschule, auch eine Gespenstergeschichte verbirgt sich in dem Jugendroman!
Der Klappentext verrät:
Spiegelscherben, Lampenfieber und Schlossgespenster – ihren Start auf dem Musikinternat Sankt Engelbert hatte die sechzehnjährige Thea sich anders vorgestellt.
Als wären ihre schnöseligen Mitschüler nicht schon anstrengend genug, muss Thea außerdem feststellen, dass sie sich den scheinbar verlassenen Wohntrakt im Westflügel des alten Schlosses mit drei Geisterjungen teilt. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich mit den Streichen des aufgedrehten Juli, der Überfürsorglichkeit des ehemaligen Schülersprechers Felix und der schlechten Laune des wortkargen Jonah zu arrangieren. Und bald wirft das nahende Halloweenfest seine bedrohlichen Schatten auf sie und die drei Geister.
Die 16jährige Theresia, genannt Thea, ist extrem schüchtern, und prallt in dem elitären Musikinternat schon an ihrem ersten Tag auf etliche überhebliche Mitschüler. Im Prinzip sind ihre ersten Tage ein einziger Spießrutenlauf und ein Stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste, von einer Blamage zur anderen. Mit ihrer Schüchternheit steht die Ärmste sich einfach selbst im Weg und man möchte sie schütteln, um sie ein bisschen aufzurütteln. Als sie dann auch noch den Geist Juli kennenlernt, scheint es zunächst mit den Pannen weiterzugehen. Doch der hat seinen Geisterfreund Felix, den ehemaligen Schulsprecher des Sankt Engelbert, im Schlepptau und von nun an geht es für Thea bergauf. Felix ist ein echter „Kümmerer“ , nimmt Thea unter seine Fittiche und hilft ihrem Sozialleben ein wenig auf die Sprünge. Als Dritter im Bunde taucht zum Schluss auch noch der Geheimnisvollste der drei Geisterjungen, Jonah, auf.
Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, da sie sympathisch und liebevoll gestaltet sind, zugleich sind Thea und die drei Geisterjungs aber sehr wesensverschieden, was die Geschichte sehr abwechslungsreich macht. Die Geschichte ist flüssig und leicht geschrieben, abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere, Thea und Felix, geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn Thea muss den drei Jungs gegen eine echte Bedrohung zur Hilfe kommen.
Die Geschichte endet mit einem echten Cliffhanger und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 09.04.2019

Eine schöne Liebesgeschichte mit ernster Hintergrundthematik!

Broken Love
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Mit „Broken Love“ hat Autorin L. J. Shen den vierten Band ihrer „Sinners of Saint“-Serie veröffentlicht. Alle Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, ab ...

Mit „Broken Love“ hat Autorin L. J. Shen den vierten Band ihrer „Sinners of Saint“-Serie veröffentlicht. Alle Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, ab und an tauchen die Charaktere aus den anderen Bänden wieder auf, ein nettes Wiedersehen mit den Paaren, deren Liebesgeschichte Gegenstand der Vorbände war. Da diese Paare nun selbst schon Eltern sind oder werden, muss „Broken Love“ in einem gewissen zeitlichen Abstand zu den Vorgängerbänden spielen.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die junge Jesse Carter und Roman Protsenko, genannt Bane, der Surferfreund von Eddie Rexroth und nach außen hin ein Bad Boy, bei dem wir bereits in Band 3 hinter der coolen Fassade gute Charaktereigenschaften wie Hilfsbereitschaft und Loyalität kennengelernt haben.
Die Autorin wechselt geschickt die Zeitebenen, so dass wir Jesse und Bane bei ihrer ersten unbeschwerten Begegnung kennenlernen, Jesse als beliebtes IT-Girl zu Highschoolzeiten und dann plötzlich als von der Außenwelt zurückgezogene Eremitin.
Warum der Klappentext davon spricht, dass Jesse nur ein einziges Mal in der Woche das Haus verlässt, um an einem Treffen mit anderen verletzten Athleten teilzunehmen, entzieht sich meiner Kenntnis, in meinem Buch sucht sie da jedes Mal ihre Therapeutin auf und sie trifft dort auch nicht Bane, sondern er passt sie bei dieser seltenen Gelegenheit, sie außerhalb ihres Zimmers anzutreffen, ab.
Mir hat beeindruckt, dass die Autorin das heikle Missbrauchsthema aufgreift und ihre strahlende Heldin ins Dunkel abstürzen lässt. Warum sie so ein schulweites Mobbingopfer und auch von ihren Eltern schlecht beraten wird, wird eigentlich erst am Schluss klar, bis dahin fand ich die Reaktionen überzogen und verstand nicht, warum Jesse mit ihrer Familie nicht alles getan hat, um sich davor zu schützen, so in den Schmutz gezogen zu werden. Aber der Kreis schließt sich am Schluss.
Roman „Bane“ ist ebenfalls ein interessanter Charakter, wenn man die Chance hat, hinter seine Fassade zu blicken. Auch er versucht, seine Verletzungen zu verbergen, sich zu schützen und nach außen hin zu verstellen.
Jesses ältere Nachbarin, die unter Alzheimer leidet, ist schließlich noch ein liebenswerter Nebencharakter, der die Geschichte abrundet. Kontrastiert wird dies durch Jesses Eltern, einer lieblosen, egozentrischen und geldgierigen Mutter und einem seltsam hilflos agierenden Vater.
Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, liest sich schnell und gut. Man fliegt geradezu durch die Seiten, um mitzuerleben, wie Bane das Dornröschen Jesse aufweckt. Eine schöne Liebesgeschichte mit ernster Hintergrundthematik!
Ich liebe die Cover der Taschenbuchausgaben dieser Serie mit den Farbwirbeln, wie Tintenschlieren in jeweils verschiedenen Farben, die mir viel besser als die Ebook-Cover gefallen…

Veröffentlicht am 03.04.2019

Packende Urban-Fantasy mit überraschendem Finale!

Tiefseeherz
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„Tiefseeherz“ aus der Feder der Autorin Johanna Rau ist ein packender Urban-Fantasyroman.
Lizzie lebt im kleinen Küstenort Lavender und ist bereits von Kindesbeinen an vom Meer fasziniert. Kein Wunder, ...

„Tiefseeherz“ aus der Feder der Autorin Johanna Rau ist ein packender Urban-Fantasyroman.
Lizzie lebt im kleinen Küstenort Lavender und ist bereits von Kindesbeinen an vom Meer fasziniert. Kein Wunder, dass sie von Jack begeistert ist, dessen blaue Augen sie an den Ozean erinnern. Doch Jack und seine Freunde umgibt ein merkwürdiges Geheimnis. Und weshalb verschwinden nur immer wieder Menschen aus Lavender und Umgebung? Als zunächst ein Klassenkamerad und schließlich auch Lizzies beste Freundin Sophie verschwinden, muss Lizzie handeln…
Eine schöne Geschichte mit interessanten, mal erfreulich vom „Mainstream“ abweichenden Fantasyfiguren, dazu mit spannender Handlung und überraschender Schlusswendung. Liest sich flüssig und gut!

Veröffentlicht am 03.04.2019

Interessante Fantasy mit überraschendem Finale!

Rubinmond
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„Rubinmond“ ist ein Fantasyroman der Autorin Nadine Stenglein, bei dem sie die bekannte Vampirthematik mit interessanten Varianten und Charakteren ergänzt. So gibt es neben den bösen Vampiren, die den ...

„Rubinmond“ ist ein Fantasyroman der Autorin Nadine Stenglein, bei dem sie die bekannte Vampirthematik mit interessanten Varianten und Charakteren ergänzt. So gibt es neben den bösen Vampiren, die den Menschen ihre Seele rauben, auch gute Vampire und als völlig neue Figuren stellt die Autorin den bedrohten Menschen sogenannte Seelenwächter zur Seite.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Faye die, soweit sie zurückdenken kann, seltsame Träume hat, in denen stets derselbe junge Mann vorkommt. Nachdem sie den Unbekannten in der Realität gesehen zu haben glaubt, lässt sie sich in Hypnose versetzen, denn ihre Tante hat sie auf die Idee gebracht, dass Faye sich an ihre früheren Leben erinnert, in denen sie immer mit dem Unbekannten, einem Vampir namens James, zusammentraf und sich jedes Mal in ihn verliebte.
Als weiterer interessanter Charakter tritt der Seelenwächter Aurelio hinzu, dessen Handeln nicht immer völlig selbstlos zu sein scheint.
Die Entwicklung der Geschichte und gerade auch die Wendung am Schluss haben mir gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und liest sich leicht.