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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2019

Stimmiges Debut!

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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"Witchmark- Die Spur der Toten " ist das Erstlingswerk der Autorin C. L. Polk, eine gelungene Mischung aus Fantasyroman und Krimi und spielt im fiktiven Aeland, einer Welt, die irgendwie zwischen Vergangenheit ...

"Witchmark- Die Spur der Toten " ist das Erstlingswerk der Autorin C. L. Polk, eine gelungene Mischung aus Fantasyroman und Krimi und spielt im fiktiven Aeland, einer Welt, die irgendwie zwischen Vergangenheit und Gegenwart angesiedelt und magisch geprägt ist.
Das tolle Cover hatte mich in seinen Bann gezogen und passt sehr gut zu der magischen Geschichte.

Protagonist Dr. Miles Singer arbeitet in Kingston in einem Veteranenhospital als Psychiater und betreut aus dem Krieg zurückgekehrte, traumatisierte Soldaten. Hierbei setzt er auch seine magischen Fähigkeiten ein, denn Miles ist eine männliche Hexe. Da in Aeland aber die adligen Sturmsänger herrschen, die allein Magie ausüben dürfen, muss Miles seine Fähigkeiten verborgen halten, denn Hexen sind den Sturmsängern, der führende Elite von Aeland ein Dorn im Auge und dienen maximal zur Mehrung deren Macht.
Als ein Patient stirbt, macht sich Miles zusammen mit dem Amartinen Tristan Hunter daran, den Mordfall aufzuklären.
Die Geschichte ist flüssig zu lesen, die beiden Hauptcharaktere Dr. Miles Singer und der Amartine Tristan Hunter sind sympathisch und glaubhaft dargestellt. Auch die Nebenfiguren sind stimmig beschrieben. Dass zu der Mischung aus Fantasy und Krimi auch noch eine Liebesgeschichte hinzu kommt, rundet die Handlung gut ab.

Mein einziger Kritikpunkt besteht darin, dass ich zu Anfang leichte Schwierigkeiten hatte, in C. L. Polks sehr komplexe Fantasiewelt einzudringen. Es blieben viele Fragen offen, die sich erst im Laufe der Geschichte geklärt haben. Hier hätte ich mir ab und zu ein wenig mehr Information oder Erklärung gewünscht.
Dennoch hat mir C. L. Polks Erstlingswerk sehr gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Zauberhafte Zeitreise!

Ein Tropfen vom Glück
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In seinem Roman „Ein Tropfen vom Glück“ nimmt uns Autor Antoine Laurain mit auf eine zauberhafte Zeitreise in das Paris des Jahres 1954.
Zum Inhalt: Um den Schreck eines Einbruchs zu verdauen, trinken ...

In seinem Roman „Ein Tropfen vom Glück“ nimmt uns Autor Antoine Laurain mit auf eine zauberhafte Zeitreise in das Paris des Jahres 1954.
Zum Inhalt: Um den Schreck eines Einbruchs zu verdauen, trinken vier Nachbarn eines Pariser Mehrfamilienhauses zusammen eine Flasche Wein aus dem Jahr 1954. Ein fröhlicher Abend mit überraschenden Folgen: Am nächsten Morgen erkennen sie ihre Stadt nicht wieder – sie sind zurückversetzt ins Jahr, aus dem der Wein stammt! Das Paris der fünfziger Jahre wartet mit Überraschungen auf: Julien, der Barmann, lässt in der legendären Harry's Bar Audrey Hepburn seine neueste Kreation kosten, die er wohlgemerkt nicht nach der Schauspielerin, sondern nach seiner mitzeitreisenden Nachbarin Magalie benennt. Magalie wiederum wird für Juliens Ehefrau gehalten und begegnet ihrer Großmutter als junger Frau. Hubert isst Boeuf Bourgignon mit Édith Piaf und löst ein Familiengeheimnis. Und Bob, der amerikanische Tourist, hat die Mona Lisa ganz für sich allein … Für alle vier wird die Zeitreise zu einer Gelegenheit, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Doch wie kommen sie zurück in die Zukunft?
Die Geschichte beginnt im Jahr 1954 mit der Schilderung einer Ufo-Sichtung über einem Weinberg.
In der Gegenwart wiederum lernen wir zunächst unsere fünf Protagonisten, Hubert, dessen Familie das Haus einst bauen ließ, Magalie, eine Porzellanrestauratorin, Julien, Nachfahr des damaligen Ufosichters und begnadeter Barkeeper, und Bob, ein amerikanischer Tourist, ihre Hintergründe und ihre Alltag kennen. An einem Septemberabend kreuzen sich ihre Wege in einem Pariser Mietshaus: die vier anderen kommen Hubert, der Einbrecher in dem Mietshaus überrascht hat, zu Hilfe und verdauen das gemeinsam Abenteuer mit einer Flasche Château Saint-Antoine 1954, eben des Jahrgangs und des Weinbergs, über dem das Ufo gesichtet wurde. Doch am nächsten Morgen finden sich plötzlich im Paris von 1954 wieder, wo sie nicht nur Jean Gabin und Audrey Hepburn begegnen. Ein außergewöhnliches Wochenende liegt vor ihnen, das ihrer aller Leben ordentlich durcheinanderwirbeln wird.
Ich mochte jeden der Protagonisten mit all seinen Ecken und Kanten sehr gerne und fand den kleinen Ausflug in die Vergangenheit und zugleich Zeitgeschichte gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Sehr berührender und authentischer Einblick in das Leben einer Autistin!

Mein Leben als Sonntagskind
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In ihrem autobiographischen Roman „Mein Leben als Sonntagskind“ beschreibt Autorin Judith Visser ihre bewegte Kindheit. Alle Welt hielt sie nur für ziemlich ungewöhnlich bis relativ spät erst bei ihr ...

In ihrem autobiographischen Roman „Mein Leben als Sonntagskind“ beschreibt Autorin Judith Visser ihre bewegte Kindheit. Alle Welt hielt sie nur für ziemlich ungewöhnlich bis relativ spät erst bei ihr das „Asperger Syndrom“ diagnostiziert wurde.
Zum Inhalt: Jasmijn ist ein ganz normales junges Mädchen. Kontaktfreudig und bei allen Mitschülern beliebt. Ein Sonntagskind, dem die Welt offensteht. Doch es gibt einen Haken: So ist sie nur in ihrem Tagebuch. Denn die wahre Jasmijn ist anders. Sie redet nicht. Nur mit ihrer Hündin Senta. Und mit Elvis Presley, mit dessen Postern sie ihr Zimmer tapeziert hat. Denn beide antworten nicht und das ist gut. Dann muss Jasmijn sich nicht fragen, was gemeint ist. Oder überlegen, was sie antworten soll. Wie schaffen es andere Menschen bloß, dass sie immer wissen, wie sie sich verhalten sollen? Mit Senta und Elvis an ihrer Seite macht sich Jasmijn auf, dieses Geheimnis zu ergründen und ihr Glück zu finden.
Ich habe bereits mehrere Bücher gelesen, bei denen die Protagonisten mehr oder minder stark ausgeprägt das Asperger Syndrom/Autismus hatten. Prägend sind meist die skurrilen Erlebnisse oder Begegnungen, die sich durch das emotional distanzierte oder schlicht unerwartet andere Auftreten der Protagonisten ergeben. Ob das herrlich schräge Momente sind, wie Grahams Brautschau beim „Rosieprojekt“ oder berührende wie Alvies Versuch, selbständig zu (über)leben in „Jeder von uns ist ein Rätsel“ oder Leander Losts nervende Penibilität in „Lost in Fuseta“ , jede dieser Geschichten lebt davon, dass die Erwartungen der Außenstehenden durch das Auftreten der Protagonisten völlig enttäuscht wird. Mit „Mein Leben als Sonntagskind“ wird man sehr berührend von der beobachtenden Perspektive der Umwelt in die Welt und Denkweise der „Erkrankten“ selbst hineinversetzt. Hat mir sehr gut gefallen und mich sehr mitgenommen!

Veröffentlicht am 01.05.2019

Tolle Jugendfatasy!

Spiegelscherben / Spiegelscherbenmelodie
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„Spiegelscherbenmelodie“ ist der gemeinsame Debütroman des Autorinnenduos Katja Hemkentokrax und Anne Lück und nimmt den Leser mit in die Welt des elitären Musikinternats Sankt Engelbert, an dem die junge ...

„Spiegelscherbenmelodie“ ist der gemeinsame Debütroman des Autorinnenduos Katja Hemkentokrax und Anne Lück und nimmt den Leser mit in die Welt des elitären Musikinternats Sankt Engelbert, an dem die junge begabte Violinistin Thea ein Stipendium bekommen hat. Doch nicht nur eine Eliteschule, auch eine Gespenstergeschichte verbirgt sich in dem Jugendroman!
Der Klappentext verrät:
Spiegelscherben, Lampenfieber und Schlossgespenster – ihren Start auf dem Musikinternat Sankt Engelbert hatte die sechzehnjährige Thea sich anders vorgestellt.
Als wären ihre schnöseligen Mitschüler nicht schon anstrengend genug, muss Thea außerdem feststellen, dass sie sich den scheinbar verlassenen Wohntrakt im Westflügel des alten Schlosses mit drei Geisterjungen teilt. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich mit den Streichen des aufgedrehten Juli, der Überfürsorglichkeit des ehemaligen Schülersprechers Felix und der schlechten Laune des wortkargen Jonah zu arrangieren. Und bald wirft das nahende Halloweenfest seine bedrohlichen Schatten auf sie und die drei Geister.
Die 16jährige Theresia, genannt Thea, ist extrem schüchtern, und prallt in dem elitären Musikinternat schon an ihrem ersten Tag auf etliche überhebliche Mitschüler. Im Prinzip sind ihre ersten Tage ein einziger Spießrutenlauf und ein Stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste, von einer Blamage zur anderen. Mit ihrer Schüchternheit steht die Ärmste sich einfach selbst im Weg und man möchte sie schütteln, um sie ein bisschen aufzurütteln. Als sie dann auch noch den Geist Juli kennenlernt, scheint es zunächst mit den Pannen weiterzugehen. Doch der hat seinen Geisterfreund Felix, den ehemaligen Schulsprecher des Sankt Engelbert, im Schlepptau und von nun an geht es für Thea bergauf. Felix ist ein echter „Kümmerer“ , nimmt Thea unter seine Fittiche und hilft ihrem Sozialleben ein wenig auf die Sprünge. Als Dritter im Bunde taucht zum Schluss auch noch der Geheimnisvollste der drei Geisterjungen, Jonah, auf.
Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, da sie sympathisch und liebevoll gestaltet sind, zugleich sind Thea und die drei Geisterjungs aber sehr wesensverschieden, was die Geschichte sehr abwechslungsreich macht. Die Geschichte ist flüssig und leicht geschrieben, abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere, Thea und Felix, geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, denn Thea muss den drei Jungs gegen eine echte Bedrohung zur Hilfe kommen.
Die Geschichte endet mit einem echten Cliffhanger und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht!

Veröffentlicht am 09.04.2019

Eine schöne Liebesgeschichte mit ernster Hintergrundthematik!

Broken Love
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Mit „Broken Love“ hat Autorin L. J. Shen den vierten Band ihrer „Sinners of Saint“-Serie veröffentlicht. Alle Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, ab ...

Mit „Broken Love“ hat Autorin L. J. Shen den vierten Band ihrer „Sinners of Saint“-Serie veröffentlicht. Alle Geschichten sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, ab und an tauchen die Charaktere aus den anderen Bänden wieder auf, ein nettes Wiedersehen mit den Paaren, deren Liebesgeschichte Gegenstand der Vorbände war. Da diese Paare nun selbst schon Eltern sind oder werden, muss „Broken Love“ in einem gewissen zeitlichen Abstand zu den Vorgängerbänden spielen.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die junge Jesse Carter und Roman Protsenko, genannt Bane, der Surferfreund von Eddie Rexroth und nach außen hin ein Bad Boy, bei dem wir bereits in Band 3 hinter der coolen Fassade gute Charaktereigenschaften wie Hilfsbereitschaft und Loyalität kennengelernt haben.
Die Autorin wechselt geschickt die Zeitebenen, so dass wir Jesse und Bane bei ihrer ersten unbeschwerten Begegnung kennenlernen, Jesse als beliebtes IT-Girl zu Highschoolzeiten und dann plötzlich als von der Außenwelt zurückgezogene Eremitin.
Warum der Klappentext davon spricht, dass Jesse nur ein einziges Mal in der Woche das Haus verlässt, um an einem Treffen mit anderen verletzten Athleten teilzunehmen, entzieht sich meiner Kenntnis, in meinem Buch sucht sie da jedes Mal ihre Therapeutin auf und sie trifft dort auch nicht Bane, sondern er passt sie bei dieser seltenen Gelegenheit, sie außerhalb ihres Zimmers anzutreffen, ab.
Mir hat beeindruckt, dass die Autorin das heikle Missbrauchsthema aufgreift und ihre strahlende Heldin ins Dunkel abstürzen lässt. Warum sie so ein schulweites Mobbingopfer und auch von ihren Eltern schlecht beraten wird, wird eigentlich erst am Schluss klar, bis dahin fand ich die Reaktionen überzogen und verstand nicht, warum Jesse mit ihrer Familie nicht alles getan hat, um sich davor zu schützen, so in den Schmutz gezogen zu werden. Aber der Kreis schließt sich am Schluss.
Roman „Bane“ ist ebenfalls ein interessanter Charakter, wenn man die Chance hat, hinter seine Fassade zu blicken. Auch er versucht, seine Verletzungen zu verbergen, sich zu schützen und nach außen hin zu verstellen.
Jesses ältere Nachbarin, die unter Alzheimer leidet, ist schließlich noch ein liebenswerter Nebencharakter, der die Geschichte abrundet. Kontrastiert wird dies durch Jesses Eltern, einer lieblosen, egozentrischen und geldgierigen Mutter und einem seltsam hilflos agierenden Vater.
Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, liest sich schnell und gut. Man fliegt geradezu durch die Seiten, um mitzuerleben, wie Bane das Dornröschen Jesse aufweckt. Eine schöne Liebesgeschichte mit ernster Hintergrundthematik!
Ich liebe die Cover der Taschenbuchausgaben dieser Serie mit den Farbwirbeln, wie Tintenschlieren in jeweils verschiedenen Farben, die mir viel besser als die Ebook-Cover gefallen…