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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Interessante Idee, langatmige Umsetzung!

Die Verlobten des Winters
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"Interessante Idee - langatmige Umsetzung "
"Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters" ist der Auftaktband einer Tetralogie der Autorin Christelle Dabos.
Klappentext und Cover haben meine Neugierde ...

"Interessante Idee - langatmige Umsetzung "
"Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters" ist der Auftaktband einer Tetralogie der Autorin Christelle Dabos.
Klappentext und Cover haben meine Neugierde geweckt, der Einstieg in Christelle Dabos' Fantasiewelt auf Ophelias Arche Anima hat mir gut gefallen, doch dann wurde es ziemlich düster und langatmig.
Eigentlich hätte mir schon der etwas wirre Prolog über Gott und seinen Ärger, der nicht so recht zu einem Jugendfatasybuch passen will, stutzig machen sollen..
Protagonistin Ophelia wirkt anfangs sympathisch, etwas naiv, wirr und tollpatschig, doch man baut keine wirkliche Verbindung zu ihr auf.
Ihren Verlobten Thorn lernt man noch weniger kennen. Vieles an der Handlung ist nicht wirklich nachvollziehbar: als Ophelia an Thorn "verschachert" wird, widerspricht niemand, obwohl Anima doch eigentlich stark matriarchisch geprägt ist, alsThorn so völlig ungehobelt und unverschämt auftritt. Andererseits führt sich Ophelia jedoch genauso kindisch auf...
Die Handlung auf der Arche Pol, der Heimat ihres Verlobten Thorn, besteht schließlich nur noch aus Intrigen und Verrat. Ich hätte erwartet, dass Ophelia ihre magischen Fähigkeiten einsetzt, um hinter alle Geheimnisse und Intrigen zu kommen. Aber sie lässt sich zum Spielball verschiedener Personen machen, und es ist nicht mal klar, ob wenigstens Thorn auf ihrer Seite steht. Aber nachdem sie seine mögliche Sympathie ebenfalls total verstört, ist hier auch auf kein Happy End zu hoffen.
Insoweit empfand ich die Handlung als düster, unlogisch und widersprüchlich.
Schade, dieser Band könnte mich nicht überzeugen...

Veröffentlicht am 03.06.2019

Der Funke wollte nicht so recht überspringen…

Wo die Liebe hintanzt
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Eigentlich hätte Susanne Fülschers Roman „Wo die Liebe hintanzt“ alles gehabt, um mich zu begeistern – eine nette Grundidee, große Emotionen, das mich begeisternde Thema „Tanzen“, tolle Settings von Cannes ...

Eigentlich hätte Susanne Fülschers Roman „Wo die Liebe hintanzt“ alles gehabt, um mich zu begeistern – eine nette Grundidee, große Emotionen, das mich begeisternde Thema „Tanzen“, tolle Settings von Cannes über Paris – aber irgendwie wollte beim Lesen der Funke nicht so recht überspringen.
Das ging schon bei der Einleitung los: zuerst schwelgen Karla und Fritz anlässlich ihres 20zigsten Hochzeitstages im zweiten Frühling. Man erlebt im Schnelldurchlauf ihr Kennenlernen, ihre erste glückliche Zeit in Südfrankreich, dann in der Gegenwart romantische Momente, bis ein unvermittelter Streit losbricht und bums ist Fritz tot, einfach überfahren!
Das ging mir einerseits zu schnell, andererseits konnte ich keinerlei der Emotionen von Protagonistin Karla nachempfinden – es stürmte alles wie durch einen Vorhang auf mich ein. Sie war glücklich, dann verärgert, dann zu Tode erschrocken, dann in Trauer und Verstörung… Zum Beispiel das Warten im Krankenhaus nach Fritz Einlieferung – rums und schon war er tot!
Dann geht es plötzlich 5 Jahre später weiter: Karla will ihren 50. Geburtstag ausgerechnet am Ort ihres heftigsten Tiefschlages, in Cannes, feiern – muss man das verstehen? Nein und es wird dem Leser auch überhaupt nicht näher gebracht!
Dann der unvermittelte Perspektivwechsel zu Erik, dem planlosen 20jährigen Sohn Karlas, der einfach in den Tag hinein lebt, dabei aber auch nicht glücklich zu sein scheint. Weitere Perspektiven kommen im Laufe der Geschichte durch Karlas Freundin Sarah und Pascal, ihren Tanzlehrer, in Spiel.
Insgesamt hatte ich Mühe, die Entscheidungen Karlas nachzuvollziehen – sie verliebt sich in Pascal, um ihn dann zu verlassen und sich in eine Affäre mit Lucien zu stürzen. Dann aber doch wieder zurück…
Leider konnte die Geschichte mich trotz schöner Grundidee nicht wirklich überzeugen!

Veröffentlicht am 02.06.2019

Weniger Vampirroman als Liebesgeschichte…

Das Erbe des Hüters
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"Das Erbe des Hüters" von Sandra Florean ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und zugleich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.
Zum Inhalt:
Als die junge Haley das Haus ihres verstorbenen ...

"Das Erbe des Hüters" von Sandra Florean ist eine in sich abgeschlossene Geschichte und zugleich das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.
Zum Inhalt:
Als die junge Haley das Haus ihres verstorbenen Großvaters erbt, nimmt sie das Vermächtnis sofort begeistert an. Dabei ahnt sie nicht, dass sich ein dunkles Geheimnis um das in die Jahre gekommene Gemäuer rankt. Yven, ein uralter Vampir, erwacht durch ihr Erscheinen. Er bringt nicht nur Haleys Leben, sondern auch ihre Gefühle durcheinander, die durch die heiße Affäre mit dem charmanten Julian ohnehin Achterbahn fahren. Wenig später sieht sich Haley einer Bedrohung gegenüber, der sie nicht entkommen kann...

Protagonistin Haley ist sympathisch, wird allerdings nicht allzu tief beschrieben. Man erfährt, dass sie eine unglückliche Beziehung hinter sich hat und ihr familiäre Situation etwas wirr ist. Nur so ist es überhaupt erklärlich, dass sie plötzlich ein Haus von einem ihr bis dahin völlig unbekannten Großvater erbt, noch dazu an genau dem Ort, an dem sie seit einigen Jahren selbst lebt. Die familiäre Situation wird im Laufe der Geschichte etwas klarer, ganz war es mir aber doch nicht alles schlüssig und nachvollziehbar. Das Buch lebt für meinen Geschmack vom Aufeinanderprallen der Charaktere Haley, einer jungen emanzipierten Frau, und dem steinalten, aus einem Jahrhunderte währenden Schlaf erwachten Vampir Yven. Zwischen ihnen liegen nicht nur Zeiten, sondern Welten…
Die Beziehung zwischen Haley und ihrer Zufallsbekanntschaft Julian fand ich einerseits total überstürzt, dann auch nicht nachvollziehbar.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte, die abwechselnd aus Haleys und Yvens Sicht geschrieben ist, liest sich schnell.
Fazit: nette Liebesgeschichte für zwischendurch mit Fantasyelementen…

Veröffentlicht am 01.06.2019

Schöne Idee, etwas zäh in der Umsetzung…

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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„Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist ein autobiografischer Roman aus der Feder der Autorin Michelle Marly und zugleich der 9. Band in der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, in der mehr ...

„Madame Piaf und das Lied der Liebe“ ist ein autobiografischer Roman aus der Feder der Autorin Michelle Marly und zugleich der 9. Band in der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, in der mehr oder minder bekannte Frauen, teils selbst Künstlerinnen, wie z.B. die Malerin Gabriele Münter oder die Modeschöpferin Coco Chanel, von unterschiedlichen Autorinnen porträtiert werden.
Zum Klappentext: „Das Glück muss man mit Tränen bezahlen.“ Édith Piaf.

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt – und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen, einen ungelenken, aber talentierten jungen Sänger. Édith beginnt mit ihm zu arbeiten, und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende. Das Glück an Yves‘ Seite inspiriert Édith zu einem Lied, das sie zu einer Legende machen könnte – La vie en rose.

Édith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten
Wir erleben Edith Piaf von ihrer Entdeckung 1937 in Paris durch den Songwriter Raymond Asso bis zum Kennenlernen ihrer großen Liebe, des jungen Künstlers Ivo Livi, besser bekannt unter seinen Künstlernamen Yves Montand. So wie Edith Piaf wie in Pygmalion durch ihren Mentor Raymond Asso von einer ungebildeten Analphabetin zu einer Dame von Welt aufgebaut wurde, so nimmt sie sich des jungen Künstlers an, der bald auch ihr Geliebter wird. So enthält die Erzählung auch eine Liebesgeschichte, denn Edith ist auf der Suche nach der Liebe. Als historischen Hintergrund erlebt man die Nachkriegsjahre mit den Kriegsverbrecherprozessen, den Vorwürfen der Kollaboration bis hin zu Auftrittsverboten.
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und gerade auch die historischen Bezüge sind interessant, doch wirklich kennengelernt habe ich Edith Piaf durch das Buch leider nicht, sie blieb dennoch ein wenig farblos!

Veröffentlicht am 31.05.2019

Blick zurück!

Was uns erinnern lässt
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In ihrem Roman „Was uns erinnern lässt“ nimmt uns Autorin Kati Naumann mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Zum Klappentext:
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne ...

In ihrem Roman „Was uns erinnern lässt“ nimmt uns Autorin Kati Naumann mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Zum Klappentext:
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.

2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren. Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.
Die Geschichte verknüpft geschickt zwei Zeitebenen und zwei Schicksale miteinander. Sie gibt Einblick in ein Stück deutsch-deutscher Vergangenheit. Durch ihren Fund wird Milla neugierig auf die Familiengeschichte, die sich hinter den Ruinen und vergessenen Sachen im alten Keller, den sie gefunden hat, verbirgt. Die Geschichte erzählt in Rückblenden vom Schicksal des Hotels Waldeshöh und seiner Bewohner. Der Erzählstil ist ruhig und unaufgeregt.
Wer sich für die deutsch-deutsche Vergangenheit im ehemalige Grenzgebiet interessiert findet hier am Schicksal der fiktiven Hotelbesitzerfamilie Dressel einen interessanten Rückblick.