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Veröffentlicht am 09.04.2018

Interessante Idee, etwas sperrige Umsetzung!

Das Verlangen des Jägers
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Die Autorinnen Linda Howard und Linda Jones entwickeln in "Das Verlangen des Jägers" eine paranormale Liebesgeschichte, wobei die Hauptfigur Lenna Frost die Verkörperung einer Tarotkarte ist.
Diese Idee, ...

Die Autorinnen Linda Howard und Linda Jones entwickeln in "Das Verlangen des Jägers" eine paranormale Liebesgeschichte, wobei die Hauptfigur Lenna Frost die Verkörperung einer Tarotkarte ist.
Diese Idee, eine Fantasiewelt rund um Tarotkarten zu entspinnen fand ich sehr interessant und spannend, gleichzeitig in der Umsetzung aber schwierig, denn der Normalleser wird vermutlich ebensowenig wie ich ein Tarot-Experte sein, so dass er mit den einzelnen Karten und deren Bedeutungen (z.B. Turm im Zusammenhang mit Chaos?), aber auch mit Begriffen wie Kartendeck und große bzw. kleine Arkana nicht wirklich etwas anfangen kann. Hier hätte ich eine Erklärung im Anhang des Buches sinnvoll gefunden.
Andererseits spielt das Tarot dann aber inhaltlich doch keine so große Rolle, denn letztlich ist Lenna Frost, auch wenn sie die Tarotkarte "Kraft" verkörpert, auch "nur" ein Fantasiewesen mit besonderen Kräften ebenso wie Hexen oder Vampire in anderen Fantasyromanen.
Der männliche Protagonist Caine ist ein Jäger, der Lenna wieder aus der Menschenwelt in ihre eigene Welt zurückbringen soll. Auf die Erde ist Lenna gekommen, weil der kleine Junge Elijah sie unwissentlich zur Hilfe gerufen hat, nachdem er etwas Schlimmes beobachtet hat und so in große Gefahr geraten ist.
Mir hat gut gefallen, dass Lenna ihre ungewohnte und zunächst ungewollte Aufgabe, Elijah zu beschützen, so ernst nimmt, und dass letztlich auch Caine diese Aufgabe mitübernimmt.
Für die Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte ich mir gewünscht, dass sie ein wenig mehr entwickelt wird. Schwerpunktmäßig wird die rein körperliche Anziehungskraft zwischen Caine und Lenna beschrieben, ihre emotionale Entwicklung bleibt im Dunkeln. Zudem hing die Handlung auch manchmal ziemlich fest, so z.B. wenn Caine mit Lenna und Elijah gefühlt unzählige Male von hier nach dort teleportiert.
Die Geschichte ist ansonsten flüssig geschrieben und wird überwiegend aus Lennas, teils aber auch aus Caines Sicht erzählt. Insgesamt eine nette Idee, die aber deutlich mehr Potential gehabt hätte!

Veröffentlicht am 06.04.2018

Nicht wirklich überzeugend!

Cold Princess
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"Cold Princess" ist der Auftaktband der "Cosa Nostra"-Reihe der Autorin Vanessa Sangue.
Hauptfiguren sind die 26jährige Saphira De Angelis, Anführerin eines der beiden Mafia-Clans von Palermo, und ihr ...

"Cold Princess" ist der Auftaktband der "Cosa Nostra"-Reihe der Autorin Vanessa Sangue.
Hauptfiguren sind die 26jährige Saphira De Angelis, Anführerin eines der beiden Mafia-Clans von Palermo, und ihr Leibwächter Madox Cebero, ein brutaler und eiskalter Auftragskiller.
Leider verrät schon der Klappentext eine Menge über den Inhalt des Buches. Die Liebesgeschichte ist sehr vorhersehbar ebenso wie die Auflösung von Madox` dunklem Geheimnis und der Identität des eigentlichen Drahtziehers hinter den Morden an Saphiras Familie und Madox` Vater.
Aber noch mehr als der sehr absehbare Verlauf der Erzählung hat mich das Vorwort der Autorin geärgert, das in Anbetracht des Buchinhaltes doch eher lächerlich wirkt: die erotischen Szenen des Buches sind zwar überwiegend nicht besonders zartfühlend, aber ein "Safeword" dafür braucht man nun wirklich nicht!
Die düstere Kulisse der Maifawelt wird sehr klischeehaft beschrieben und so kann man auch weder zu der Protagonistin Saphira, die sich in der männerdominierten Welt des organisierten Verbrechens durchsetzen will und muss, noch zu Madox mit seinen Loyaitätskonflikten ein Gefühl der Symphatie aufbauen.
Am menschlichsten erschienen mir tatsächlich zwei Nebenfiguren: Madox` langjähriger Freund Damiano und dessen Frau.
Das Cover finde ich faszinierend, auch wenn ich nicht genau erkennen kann, was das helle Muster auf dem dunklen Hintergrund symbolisieren soll,
Fies ist der Cliffhanger mit dem der 1. Band endet!

Veröffentlicht am 03.04.2018

Leider nicht so ganz überzeugend...

Eine Liebe in Apulien
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Der Titel von Sabrina Grementieris Roman "Eine Liebe in Apulien" verspricht eine lockere Liebesgeschichte, zu der das romantische Cover vom sonnigen Meer mit dem Segelboot sehr gut passt. Doch schon der ...

Der Titel von Sabrina Grementieris Roman "Eine Liebe in Apulien" verspricht eine lockere Liebesgeschichte, zu der das romantische Cover vom sonnigen Meer mit dem Segelboot sehr gut passt. Doch schon der Klappentext legt den Schwerpunkt eher auf Violas Erbschaft und die Aufgabe, die sie antritt, nämlich das heruntergekommene Gut ihrer Großeltern wieder in Schuss zu bringen. Letztlich bildet dieser Handlungsstrang mit den ganzen Schwierigkeiten, die Viola dann entgegenschlagen, dann auch den Hauptinhalt des Buches. Das fand ich etwas verwirrend.
Hinzu kommt, dass ich zu den Protagonisten des Buches nicht so wirklich Zugang gefunden habe. Viola ist Innenarchitektin, jedoch gerade erfolglos auf Jobsuche, als sie vom Tod ihrer Großmutter und von der Erbschaft des Gutes erfährt. Warum Viola zwar als Kind regelmäßig, dann aber wohl lange Jahre nicht mehr bei der geliebten Großmutter war und somit von den ganzen Umständen rund um das Gut nichts weiß, erschließt sich nicht wirklich.
Lange Zeit verbringt Viola in Zweifeln, ob sie die Erbschaft antreten soll. Ihr Plan, aus dem Gutshof eine Art Pension/Hotel zu machen, erscheint ihr an einem Tag brilliant, am nächsten ergeht sie sich in Selbstzweifeln. Dass ohnehin jemand anders etwas gegen ihr Pläne hat, scheinen irgendwie alle Einheimischen zu wissen, aber niemand, selbst das alte Verwalterehepaar, das bei ihr am Hof wohnt, schenkt ihr reinen Wein ein. Hier entsteht eine krimiähnliche Handlung, die jedoch wenig Spannung erzeugt, das sie für den Leser, anders als für Viola, von Anfang an ziemlich vorhersehbar ist.
Nach gefühlt ewiger Zeit begegnet Viola dann dem männlichen Protagonisten Aris, so dass die romantische Handlung in Fahrt kommen kann. Aris` Situation, sein schweres Schicksal, fand ich jedoch ziemlich weit hergeholt, ein so idealistischer Held wirkt leicht unglaubwürdig.
Warum die Autorin dann auch noch ein uneheliches Kind mit Aspergersyndrom in die Geschichte "packen" musste, erschließt sich mir nicht.
Insgesamt ging es leider ziemlich zäh bis zum vorhersehbaren Ende, das dann allerdings ziemlich abrupt gestaltet wurde.
Schade, die Idee hätte wesentlich mehr Potential gehabt!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Anstrengende Protagonistin!

Woman in Cabin 10
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In ihrem zweiten Thriller "Woman in Cabin 10" verwickelt die Autorin Ruth Ware ihre Protagonistin, die Reisejournalistin Lo Blackwood, in Ermittlungen um das mysteriöse Verschwinden ihrer Kabinennachbarin ...

In ihrem zweiten Thriller "Woman in Cabin 10" verwickelt die Autorin Ruth Ware ihre Protagonistin, die Reisejournalistin Lo Blackwood, in Ermittlungen um das mysteriöse Verschwinden ihrer Kabinennachbarin auf der Jungfernfahrt des Luxuskreuzfahrtschiffes "Aurea borealis".
Das Cover mit dem Blick aus dem tropfenübersäten Bullauge auf das aufgewühlte Meer passt zu der düsteren Stimmung des Thrillers, in die die heitere Jungfernfahrtatmosphäre schon bald für die Protagonistin umschlägt.
Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und an einen altmodischen Krimi im Stil von Agatha Christie erinnert. Ein Mord auf hoher See, d.h. der Täter muss noch mit an Bord verborgen unter den Passagieren oder der Crew sein. Dieses klassische Verwirrspiel hat mich angesprochen.
Dem ganzen voran stellt die Autorin noch als Prolog eine beklemmende Szene, die erst viel später im Stück kommt, sowie als Auftakt ein unheimliches Erlebnis, das der Protagonistin noch zuhause in ihren eigenen vier Wänden widerfährt. Sie überrascht in ihrer eigenen Wohnung einen Einbrecher auf frischer Tat. Völlig traumatisiert von dieser Erfahrung und trotz einiger seltsamer Erlebnisse und Fast-Panikattacken noch zuhause tritt sie die Kreuzfahrt auf der "Aurelia borealis" an, um für ihre Zeitschrift zu berichten.
Die luxuriöse Kulisse des Kreuzfahrtschiffes und die etwas dekandente Reisegesellschaft dieser exklusiven Jungfernfahrt beschreibt die Autorin so bildlich, dass man sich als Leser fast selbst wie ein Reiseteilnehmer an Bord fühlt. Da die Geschichte aus Lo`s Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben ist, taucht man auch ein in die etwas seltsame Gefühlswelt der Protagonistin, generell geprägt durch Unsicherheit und traumatisiert von dem Einbruchserlebnis, in ihre beklemmende Perspektive, wenn Lo z.B. plötzlich klaustrophobische Anwandlungen in engen Kabinengängen bekommt.
Die an sich spannend aufgebaute Handlung verfügt über alle erforderlichen "Zutaten" - die mysteriöse Kabinennachbarin, die nicht zu existieren scheint, ihr Verschwinden und die Ermittlungen, die Lo, unterstützt von einem früheren Freund und Kollegen, der ebenfalls an Bord ist, aufnimmt - dass der Funke dennoch für mich nicht übersprang, lag zum einen daran, dass ich die Protagonistin Lo einfach nur anstrengend und unsymphatisch fand, und daran, dass sich der erste und zweite Teil gefühlt ewig hinzogen.
Die Autorin streut immer wieder Emails, Facebook-Einträge und Zeitungsberichte, die eigentlich einem späteren Zeitpunkt zuzuordnen sind, ins Geschehen ein, so bekommt man einerseits schon frühzeitig eine spätere Entwicklung mit, für mich war das aber oft auch nur verwirrend, so z.B. wenn zu einem Zeitpunkt, in dem Lo im Erzählteil der Geschichte gerade erst an Bord gegangen ist, Lo`s Lebensgefährte panikartig nach ihr sucht und sich bei ihren Freunden erkundigt, ob sie etwas von Lo gehört hätten. Zumindest ich musste da noch mal hin und her blättern, um mir die genauen Daten vor Augen zu halten.
Alles in allem eine spannende Kriminalgeschichte, die aber leider unter der Protagonistin und einer etwas langatmigen Handlung leidet.

Veröffentlicht am 23.03.2018

Etwas vorhersehbar und klischeehaft!

Mr Undateable
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"Mr Undateable" ist der erste Teil der "Miss Match"-Reihe des Autorinnenduos Laurelin Paige und Kayti McGee, und beschreibt die Geschichte von Andrea Dawson und Blake Donovan.
Andrea befindet sich in einer ...

"Mr Undateable" ist der erste Teil der "Miss Match"-Reihe des Autorinnenduos Laurelin Paige und Kayti McGee, und beschreibt die Geschichte von Andrea Dawson und Blake Donovan.
Andrea befindet sich in einer ziemlich aussichtslosen Situation:
nachdem sie einst ihr Psychologiestudium abgebrochen hat, um ein interessantes Jobangebot anzunehmen, sich dann aber nach 8 Jahren mit ihrem Arbeitgeber überwirft und so ohne Ausbildung, Abschluss und Job auf der Straße steht, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf das skurile Jobangebot von Blake einzulassen.
Soweit so gut, der Klappentext wie auch das Cover des Buches haben mich sehr angsprochen.
Leider stellten sich mir aber schon die Nackenhaare auf, als ich die Stellenannonce las, mit der Blake seine Heiratsvermittlerin sucht.
Blake Donovan bedient jedes nur denkbare Klischee: steinreich, erfolgreich, überheblich, dominant, ein Kontrollfreak und dabei blendend aussehend!
Ebenso klischeehaft liest sich seine Wunschliste für die potentielle Ehefrau, so als wäre sie - wie auch die ganze Kuppeleiidee - dem letzten Jahrhundert entsprungen: er sucht eine Mischung aus Modell und billiger Haushälterin, hübsch anzusehen, pflegeleicht und gefügig!
Was für ein Chauvinist!
Wie sich im Laufe des Buches herausstellt, soll der eigentliche Anlass für die Heirat sein, dass seine langjährige treue Haushälterin demnächst in Ruhestand gehen wird - was bitte ist das denn für ein Motiv?
Ich konnte mit beiden Charakteren nicht warm werden.
Obwohl Andrea als Temperamentsbündel, durchsetzungsfähig, streitbar, witzig also durchaus positiv gechildert wird, ist der Schwenk in ihrer ursprünglichen Strategie mit Blake nicht wirklich nachvollziehbar.
Blake wiederum ist zunächst bewusst nicht als Symphatieträger dargestellt, aber man erfährt nicht genug über ihn, um seinen angeblich wahren Charakter und Wandel zu begreifen.
Die Geschichte ist in der Erzählperspektive geschrieben und dabei wechselnd aus Andreas bzw. Blakes Sicht. Trotzdem leuchteten mir die Gefühle und Motive der beiden nicht immer ein.
Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, viele witzige Ideen, die Dialoge spritzig. Somit insgesamt eine amüsante Geschichte, die jedoch deutlich mehr Potential gehabt hätte!