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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2023

Man wächst mit seinen Aufgaben

Herr Winter taut auf
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Robert Winter, pensionierter Finanzbeamter, ist das ganze Gegenteil von seiner Frau Sophia. Sie ist weltoffen, freundlich und liebt ihren Beruf als AVON-Beraterin. Robert dagegen ist mürrisch, ungesellig ...

Robert Winter, pensionierter Finanzbeamter, ist das ganze Gegenteil von seiner Frau Sophia. Sie ist weltoffen, freundlich und liebt ihren Beruf als AVON-Beraterin. Robert dagegen ist mürrisch, ungesellig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Als seine Frau unverhofft verstirbt, gerät seine Welt aus den Fugen. Er stürzt in ein schwarzes Loch. Doch durch einen Wink des Schicksals und den Unmengen an Schönheitsprodukten im Keller, kommt Robert auf die Idee im Andenken an seine Frau für sie die Auszeichnung "AVON-Beraterin des Jahres" zu holen. Leichter gesagt als getan...

Stefan Kuhlmanns Debütroman "Herr Winter taut auf" erzählt auf herzerwärmende Art und Weise die Geschichte eines Witwers, der sich wieder ins Leben zurückkämpft. Aber nicht nur das, er ändert sich auf grundlegend. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Und auch wenn die Zwischentöne einen nachdenklich und auch manchmal trautig stimmen, kommt der Humor - der auch nicht deplaziert oder aufgedrängt wirkt - nicht zu kurz. Gerade die Verkaufsgespräche zu Beginn haben mich oft schmunzeln lassen.

Und wunderbares Buch über das, was aus einem werden kann - wenn man die richtige Motivation findet.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

spannende Fiktion

R/N/A
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Als in Afrika sich die unerklärlichen Fälle von Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit häufen, wird die WHO Expertin Dr. Laura Delille damit beauftragt, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. An ihre Fersen ...

Als in Afrika sich die unerklärlichen Fälle von Fehlgeburten und Unfruchtbarkeit häufen, wird die WHO Expertin Dr. Laura Delille damit beauftragt, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen. An ihre Fersen heftet sich der Journalist Hugh Stevens. Er wollte eigentlich erst nur ein Interview mit Dr. Delille - doch sie scheint da etwas Grösserem auf der Spur zu sein. Gemeinsam forschen sie nach dem schrecklichen Warum...

Pharma-Thriller sind etwas ganz Besonderes in meinen Augen. Sie zeigen auf, die mächtig die Pharmaindustrie doch ist und wie schnell es "aus dem Ruder laufen" kann. Die Betonung liegt hier auf "kann". Obwohl sich der ein oder andere Leser sehr an die Pandemie erinnert fühlt beim Lesen und man sogleich das Wort "Schwurbler" oder "Verschwörungstheoretiker" im Hinterkopf hat - damit hat der Roman in keiner Weise etwas zu tun.

Mir gefielen besonders die agierenden Charaktere und damit schliesse ich auch den Antagonist ein. Keiner war zweidimensional dargestellt, ganz im Gegenteil. Dazu kommt noch eine wirklich überzeugende und spannende Story, die so wirklich passieren kann. Also erschreckend realistisch dargestellt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und bildhaft.

Long story short - ein wirklich lesenswerter Thriller!!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

spannend - emotionsgeladen - überraschend

Inselspiel
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Jahreswechsel auf Norderney. Ruhig und beschaulich. Ganz und gar nicht! Feuerwerksrowdys halten Martin Ziegler, den Inselpolizist, ganz schön auf Trab. Und dann passiert etwas, womit keiner gerechnet hat. ...

Jahreswechsel auf Norderney. Ruhig und beschaulich. Ganz und gar nicht! Feuerwerksrowdys halten Martin Ziegler, den Inselpolizist, ganz schön auf Trab. Und dann passiert etwas, womit keiner gerechnet hat. Eine Entführung und für Martin und Ruth Keiser beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Und wäre das nicht schon schlimm genug, muss Martin gegen seine inneren Dämonen kämpfen und rückt bald selbst in den Fokus von Ermittlungen.

Dabei sollte das neue Jahr doch positive Veränderungen bringen. Nicht nur für Martin, auch für Ruth.

Doch leider zeichnet sich am Horizont dieser Silvesternacht Unheil ab, dass diese Pläne mehr als zunichte machen könnte.

„Inselspiel“ ist der mittlerweile sechste Band der Krimi-Reihe um Inselpolizist Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser.

Das Cover ist – wie immer – wunderschön und ähnlich gestaltet wie die Vorgängerbände.

Mir hat dieser Teil der Krimireihe sehr gut gefallen. Das Spiel mit Emotionen und Ängsten wurde hier sehr gut umgesetzt. Man hat mehr das Gefühl man liest einen Thriller, als einen Kriminalroman.

Auch die Figuren im Buch sind – wie gewohnt – wunderbar dargestellt. Da dieses Mal doch die Nerven bei fast allen blank liegen, zeigen sich auch andere Charakterzüge, die man in den vorhergehenden Bänden vielleicht nicht so gesehen hat. Das fand ich ganz besonders interessant. Menschen und ihre Eigenheiten. Es ist eben nicht alles schwarz oder weiss.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, man fliegt durch die Kapitel. Was aber nicht allein dem Schreibstil geschuldet ist, denn der Spannungsbogen wird von der ersten Seite aufgebaut.

Und auch in diesem Band hat man keine Ahnung, wer der Bösewicht ist. Man hat Vermutungen etc. aber die wirkliche Lösung kommt erst ganz zum Schluss. Und genau das gefällt mir jedes Mal aufs Neue!

Anja Eichbaum ist für ich ein Garant für spannende Krimiunterhaltung vor wunderschöner Kulisse. Vielschichtige Charaktere, eine kluge Story und Ermittler, die ihre Ecken und Kanten haben – nicht perfekt sind – und genau deshalb genau richtig! Für mich einer der besten Teile dieser Krimireihe. Spannend – emotionsgeladen – überraschend – überaus empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Todesengel

Die Klinik
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Ein junger Familienvater liegt nach einem schweren Fahrradunfall im Koma. Als sich seine Lage stabilisiert, denkt man, er sei über den sprichwörtlichen Berg. Doch plötzlich und unverhofft verstirbt er. ...

Ein junger Familienvater liegt nach einem schweren Fahrradunfall im Koma. Als sich seine Lage stabilisiert, denkt man, er sei über den sprichwörtlichen Berg. Doch plötzlich und unverhofft verstirbt er. Seine Ehefrau macht das Spital dafür verantwortlich. Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Und bei der Untersuchung stellt man fest, er hatte Medikamente im Blut, die er gar nicht verschrieben bekommen hatte. Wer hatte seine Finger hier im Spiel? Und vorallem warum?

"Die Klinik" ist der zweite Teil um das Ermittlerduo Franka Erdmann und Alpay Eloğlu aus Hamburg. Den ersten Teil kenne ich leider (noch) nicht, kam aber mit den Charakteren sehr gut klar und war sehr schnell mitten im Geschehen. Die beiden Ermittler haben mir ausgesprochen gut gefallen. Ich fand es auch gut, dass man gleich zu Beginn eigentlich weiss, wer der Bösewicht ist und diesen quasi begleitet. Eine andere - für mich sehr interessante - Herangehensweise. Auch der Schreibstil des Autors konnte mich mich vollends überzeugen, denn das Buch lies sich wirklich schlecht aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Wars das oder kommt da noch was?

C'est la vie, chérie
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Wars das oder kommt da noch was? Und wenn ja, was denn? Genau diese Frage scheint sich Ulrike zu stellen. Sie liebt ihren Blumenladen - verbringt sie doch die meiste Zeit darin. Nur, um nicht unbedingt ...

Wars das oder kommt da noch was? Und wenn ja, was denn? Genau diese Frage scheint sich Ulrike zu stellen. Sie liebt ihren Blumenladen - verbringt sie doch die meiste Zeit darin. Nur, um nicht unbedingt diese mit ihrem Mann zu verbringen. Das Leben plätschert so dahin. Keine Aufregung (im positiven Sinne), keine Herausforderung, kein Abenteuer. Wann ist das mit ihnen und ihrer Ehe denn passiert?

Ulrikes Plan: ein Wohnmobil, raus aus dem Alltag, rein ins Ungewisse. Allein? Oder mit ihrem Mann? Begeistert ist er von dieser Idee überhaupt nicht. Und beim Hochzeitstagsessen mit ihrer Tochter, Schwiegersohn und Enkelin lässt Ulrike die Bombe platzen - sie mag nicht mehr, sie denkt über Trennung nach. Doch ist das wirklich die Lösung?!

Da kommt den Kindern die Idee mit einer Reise nach Paris, in das Hotel der Hochzeitsreise der Eltern. Ulrike, Hans und die ganze Familie machen sich auf eine Reise. Nicht nur nach Paris - in der Hauptsache zu sich selbst und was ihnen wichtig ist.

Mit viel Einfühlungsvermögen und einem Augenzwinkern beschreibt Tessa Hennig in konnter Manier Szenen, die auch so im realen Leben vorkommen können. Und wer wollte denn nicht schon mal aus den gewohnten Bahnen des Alltags ausbrechen?! Auch wenn die Geschichte einen leisen, ernsten Unterton hat, kommt der Humor nicht zu kurz. Oder wer würde nicht schmunzeln, wenn es mitten in Paris zu einem Unfall kommt und einer der Beteiligten über die Herkunft des Baguette schwadronieren würde... Es gibt so viele Stellen in diesem Roman die mich zum Lachen, zum Nachdenken, ja auch zum Kopfschütteln und auch zum Flennen brachten.

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben - genau an dieses Motto hält sich der Roman. Und der Leser erlebt einiges an Höhen und Tiefen und natürlich die ein oder andere Überraschung. Und am Ende der Geschichte kann ich sagen - ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und es hätte ruhig noch weiter gehen können...

Wer die Bücher der Autorin genauso liebt wie ich, für den ist dieses Buch ein absolutes Muss. Und wer die Autorin noch nicht kennt - dann aber ganz schnell - denn hier verpasst man was!! Von mir eine absolute Leseempfehlung!!

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