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Veröffentlicht am 24.11.2018

Lebt miteinander in Liebe

Im Dunkel scheint dein Licht
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Lebt miteinander in Liebe

„Ja, ich bin geliebt, egal, was war.“

„Mögen wir in jedem Mitmenschen das Angesicht unseres Schöpfers erkennen – nicht nur zu Weihnachten, sondern auch an jedem anderen Tag.“

Der ...

Lebt miteinander in Liebe

„Ja, ich bin geliebt, egal, was war.“

„Mögen wir in jedem Mitmenschen das Angesicht unseres Schöpfers erkennen – nicht nur zu Weihnachten, sondern auch an jedem anderen Tag.“


Der vielseitige Künstler Andi Weiss ist mir nicht nur durch seine berührenden und tiefgründigen Lieder ans Herz gewachsen, sondern auch durch seine Werke als Autor. In diesem Buch präsentiert er eine Sammlung wahrer Geschichten, die sich einem ganz bestimmten Thema widmen: Weihnachten, dem Fest der bedingungslosen Liebe Gottes.

Die insgesamt neunundzwanzig Berichte über kleine und große Weihnachtswunder, die Licht in die dunklen Momente des Lebens brachten, stellen eine wunderschöne Einstimmung auf die bevorstehende Weihnachtszeit dar. Andi Weiss erteilt vielen verschiedenen Menschen das Wort und sie berichten über ungewöhnliche Orte und etwas andere Arten, den Heiligen Abend zu verbringen. Man erfährt von Einsamen und Obdachlosen, die mit Herzlichkeit und Wärme aufgenommen werden, von Menschen mit einer dunklen, schmerzhaften Vergangenheit, die von Gott berührt wurden und erfahren durften, dass sie um ihrer Selbst willen geliebt sind. Dieses bezaubernde Büchlein enthält sogar eine Liebesgeschichte, die am Heiligen Abend des Jahres 1972 begann und bis zum heutigen Tag andauert. Es erzählt von hoch gehaltenen Traditionen, die eine bittersüße Erinnerung an vergangene Weihnachtsfeste darstellen und von liebevoll in tagelanger Arbeit angefertigten Geschenken, die Kinderaugen zum Strahlen bringen. Geschichten von Versöhnung nach Jahren des Schweigens, der Erfüllung eines Herzenswunsches, der für einen anderen Menschen nur sehr wenig an Zeit und Einsatz kostet, und einem behinderten Kind, das seine Mitmenschen durch dankbare zärtliche Gesten und wahre Weihnachtsfreude in den Augen reich beschenkt.

Die kursiv gedruckte Weihnachtsgeschichte eines unbekannten Autors mit dem Titel „Zwiegespräch an der Krippe“ hat mich sehr tief berührt. Mein Favorit unter diesen bewegenden Geschichten war jedoch jene, die diesem Buch auch zu seinem Titel verhalf: „Im Dunkel scheint dein Licht“. Diese Erzählung schenkt tiefe Einsichten und zeigt auf, wie Vergebung und das Weitergeben von Gottes Liebe in unserem Alltag gelebt werden kann. Doch auch der Konsumwahn, der Kaufrausch und die Schnäppchenjagd zu Weihnachten werden beleuchtet, und ein Vagabund auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit hält Christen, die in Traditionen und Riten erstarrt sind, einen Spiegel vor. „Was setzen wir im täglichen Leben von dem, was Jesus uns aufträgt zu tun, um? Wir haben jeden Tag die Chance, neu zu beginnen und am Reich Gottes bereits jetzt hier auf Erden mitzubauen.“

Fazit: „Im Dunkel scheint dein Licht“ bietet eine kleine Vielfalt gesammelter wahrer Weihnachtsgeschichten. Es handelt sich um ein tiefsinniges und herzergreifendes Buch, vielleicht sogar als eine Art „Adventkalender“ zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest zu lesen - jeden Tag eine Geschichte, über die man nachdenken, die man verinnerlichen und vielleicht sogar im eigenen Alltag „leben“ kann.

Für mich stellte auch diese Neuerscheinung von Andi Weiss wieder eine richtige Bereicherung dar, die ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wenn Gottes Licht in unser Leben fällt

Weihnachtswunder in den Bergen
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Wenn Gottes Licht in unser Leben fällt

Stephan und Linda Brenner haben für ihre beiden Kinder Julius und Josie eine ganz besondere Überraschung: sie planen, im heurigen Jahr das Weihnachtsfest in den ...

Wenn Gottes Licht in unser Leben fällt

Stephan und Linda Brenner haben für ihre beiden Kinder Julius und Josie eine ganz besondere Überraschung: sie planen, im heurigen Jahr das Weihnachtsfest in den Bergen zu verbringen, umgeben von großen Bäumen und ganz viel Schnee. Die beiden sechsjährigen Zwillinge sind begeistert und schmieden eifrig Pläne für dieses Abenteuer. Unterwegs gerät das Auto jedoch in einen Schneesturm. Orientierungslos und blind vor Schnee weist ihnen eine Kerze in einem Fenster den Weg zu einer Hütte.

Der alte Bauer Hannes Brenner möchte dem Trubel um Weihnachten aus dem Weg gehen und verabschiedet sich von seiner Familie in die selbst gewählte Einsamkeit seiner Almhütte. Als es mitten im Schneesturm an seiner Türe klopft, öffnet der brummige und unnahbare Mann den Schutzsuchenden eher widerwillig seine bescheidene Unterkunft – und über kurz oder lang auch sein Herz.

Bei dieser Neuerscheinung von Monika Dockter handelt es sich um eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte, die von der Sehnsucht nach Wärme und Licht, von kindlicher Vorfreude und Vertrauen, und von tiefem Glauben erzählt. Die liebenswerten Figuren dieses Buches scheinen die biblische Herbergssuche in der eisigen Kälte der schneeverwehten Berglandschaft zu unternehmen. Und auch diesmal öffnet ein barscher, unfreundlicher und ruppiger Herbergswirt, der sich jedoch besinnt und den hilfesuchenden Menschen die Türe dann doch nicht vor der Nase zuschlägt. Mit vielen biblischen Bezügen, einem reizenden kleinen Geschwisterpaar und gepaart mit ihrem einnehmenden Schreibstil vermochte Monika Dockter es, mein Herz zu berühren. Ich hatte sehr viel Freude an der Lektüre dieses entzückenden Weihnachtsmärchens, das den Sinn von Weihnachten wieder ins Bewusstsein ruft und wo es darum geht, Licht in die Herzen der Menschen zu bringen.

Fazit: „Weihnachtswunder in den Bergen“ ist eine perfekte Einstimmung auf das Weihnachtsfest, ein wunderschönes Buch aus der Feder einer Autorin, deren Werke ich nur allzu gerne weiterempfehle.



Veröffentlicht am 07.11.2018

Früher flott, und heute Schrott?

Endometriose - der Feind in meinem Körper!
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Früher flott, und heute Schrott?

Die Schriftstellerin Katy Buchholz präsentiert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Endometriose – der Feind in meinem Körper“ einen Erfahrungsbericht aus ihrer ganz persönlichen ...

Früher flott, und heute Schrott?

Die Schriftstellerin Katy Buchholz präsentiert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Endometriose – der Feind in meinem Körper“ einen Erfahrungsbericht aus ihrer ganz persönlichen Sicht. Das Besondere an diesem Buch ist die Tatsache, dass die Autorin sich nicht auf eine Ansammlung theoretischen Wissens über diese Krankheit beschränkt. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Information zum aktuellen Wissensstand über Endometriose, verbunden mit dem Bericht einer Autorin, die ihre eigenen Erkenntnisse, ihre ganz persönlichen Erfahrungen und wertvolle praktische Tipps aus ihrem Leben mit dieser Krankheit offenbart. Ein kostbarer kleiner Wissensschatz, der bereits auf dem Buchcover sehr treffend als „Mut-mach-Buch“ angekündigt wird.

Das kursiv gedruckte Gedicht aus der Feder der Autorin zu Beginn des Buches verdeutlicht auf sehr realistische Art und Weise die Situation und die Gedanken einer Betroffenen während einer Schmerzattacke – Gefühle, die von Frauen, die unter den Auswirkungen ihrer Endometriose leiden, nur allzu gut nachvollziehbar sind. Katy Buchholz gibt hier sehr gute Ratschläge, vor allen Dingen hilft ihr die eigene Lebenserfahrung dabei, das Befinden und die Emotionen einer betroffenen Frau bis ins Detail wiederzugeben.

Aufbau und Gliederung dieses Buches haben mir sehr gut gefallen. Im ersten Teil befasst die Autorin sich mit Fakten über die Krankheit – beginnend von den ersten Symptomen, über die Erstellung einer Diagnose, bis hin zur Behandlung. Sie geht hierbei auch sehr offen auf ihren eigenen Leidensweg ein. Ich mochte die einfühlsame Art, wie Katy Buchholz mit diesem Thema umgeht, sie hat mir zudem stets die Gewissheit vermittelt, dass hinter diesem Buch eine Person steht, die ganz genau weiß, wovon sie schreibt.
Mit dem Kapitel „Empathie für Menschen mit chronischen Schmerzen“ beginnt der praktische, und damit verbunden der für mich besonders wertvolle Teil dieses Ratgebers. Es folgen Praxistipps zum Thema Schmerzen, Schmerzbekämpfung bzw. Schmerzbewältigung und der Reaktion des Umfelds darauf. Die eigenen Regeln der Autorin zur Krankheits- und Schmerzbewältigung empfand ich als ungemein hilfreich und unterstützend. Sie nehmen optisch betrachtet zwar nur eine halbe bis eine dreiviertel Buchseite ein, umfassen aber ein riesiges Spektrum aus der Sicht einer Endometriose-Kranken, wobei nicht nur auf die physischen, sondern auch auf psychische Aspekte Bezug genommen wird. Was ich zudem als positiv erachte ist die Tatsache, dass bei der Vielzahl alternativer Schmerztherapien auch jene angeführt wurden, die für die Autorin selber nicht geeignet waren. Betroffene Frauen können jedoch aus all diesen Möglichkeiten wählen und für sich selber ausprobieren, welche der angebotenen Optionen zu ihnen passen. Die besten Tipps fand ich unter der Rubrik „Was kann noch helfen?“, Katys Hausmittel sowie die nachfolgenden weiteren Ratschläge für einen schmerzreduzierten Alltag. Ich bin zudem sehr dankbar, dass die Autorin an dieser Stelle ihr Rezept für einen krampflindernden selbstgemachten Frauentee zur Verfügung stellt und Tipps zur Zubereitung und Aufbewahrung gibt.

Da ich mich mit diesem Thema im Zusammenhang mit Endometriose bislang kaum beschäftigt habe, ist der Abschnitt über die Ernährung für mich von großem Wert. Hier erfährt man über Lebensmittel und Zubereitungsarten, ob diese sich positiv oder negativ auf Endometriose-Betroffene auswirken und bekommt sogar die Möglichkeit geboten, eigene Rezepte der Autorin auszuprobieren, die sie ihren Lesern auf beinahe achtzig Buchseiten zur Verfügung stellt.

Die im Anhang aufgelisteten zertifizierten Endometriose-Zentren, die Informationen zur Anschlussrehabilitation und Rehabilitation, der Erfahrungsberichte ihres Ehemannes sowie die abschließende Kurzübersicht über Katys aktuelles Leben mit Endometriose haben dieses Buch für meinen Geschmack perfekt abgerundet.

Fazit: „Endometriose – der Feind in meinem Körper“ ist ein sehr interessanter und hilfreicher Ratgeber über eine Erkrankung, an der unzählige Frauen leiden. Die meisten grundlegenden Fakten sind Frauen mit dieser Diagnose größtenteils bereits durch den laufenden Kontakt mit Ärzten und infolge eigener Nachforschungen bekannt. Katy Buchholz bietet ihren Lesern darüber hinaus einen durch wertvolle Praxistipps bereicherten Erfahrungsbericht aus ihrer ganz persönlichen Sicht, nämlich jener einer Betroffenen. Ich bin der Meinung, dass nicht nur Frauen mit Endometriose, sondern auch deren Angehörige von dieser Lektüre profitieren. Es wird zumindest ein größeres Verständnis für Menschen wecken, die täglich mit den Folgen ihrer Endometriose-Erkrankung und der Bewältigung ihres Alltags kämpfen. Eine ausgezeichnete Lektüre, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 28.10.2018

„Gott kennt das Ende unserer Tage. Wir haben nichts zu befürchten.“

Wüstenschwestern
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„Gott kennt das Ende unserer Tage. Wir haben nichts zu befürchten.“

Dieses Lebensmotto begleitet Rebecca Hawes bereits ihr ganzes Leben lang – ein Leitspruch, der sich für sie bislang stets bewahrheitet ...

„Gott kennt das Ende unserer Tage. Wir haben nichts zu befürchten.“

Dieses Lebensmotto begleitet Rebecca Hawes bereits ihr ganzes Leben lang – ein Leitspruch, der sich für sie bislang stets bewahrheitet hat. Nach dem frühen Tod der Mutter wuchsen Rebecca und ihre Schwester Flora, die zugleich auch Vertraute, beste Freundinnen und Partnerinnen bei allen Abenteuern waren, bei ihrem nunmehr alleinerziehenden Vater auf. Der vermögende Anwalt Edward Hawes erzog seine beiden Mädchen zur Unabhängigkeit und behandelte sie wie kleine Erwachsene. Sein großer Wohlstand ermöglichte es dieser unkonventionellen Familie, ausgedehnte Reisen zu unternehmen, und beide Töchter durften das Privileg genießen, hohe Bildung zu erfahren. Rebecca und Flora liebten das Lernen, ihren Horizont zu erweitern, exotische Länder zu besuchen und Abenteuer zu erleben. Jede ihrer Reisen stellte einen weiteren Puzzleteil ihres Lebens dar und bescherte ihnen ein neues Ziel. In Form vieler Rückblenden in die Vergangenheit ermöglicht Lynn Austin es ihrer Leserschaft, die Geschichte dieser beiden starken und unabhängigen Schwestern von Beginn an mitzuerleben, wobei die Haupthandlung auf der realen Lebensgeschichte zweier Schwestern beruht, die im Kloster auf dem Berg Sinai ein Exemplar der Evangelien von 500 n. Christus entdeckten.

Die Schauplätze der Handlung sind abwechselnd Chicago und die Wüste Sinai, wobei die Autorin laufend zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt. Jeder Wechsel von Zeit und Perspektive wird in der jeweiligen Kapitelüberschrift vorab in kurzen Stichworten angekündigt, was eine sehr gute Orientierung im Buch ermöglicht.

Lynn Austin ist ein überaus einnehmender Schreibstil zu eigen und es ist ihr meines Erachtens gelungen, den Leser auf der langen Reise durch die Sinaihalbinsel zum Katharinenkloster durch ihre bildhaften Beschreibungen in den Bann zu ziehen. Die glaubwürdige Darstellung der beiden liebenswerten Protagonisten Rebecca und Flora und die auf über vierhundert Seiten anschaulich dargestellte Entwicklung ihrer eigenwilligen Persönlichkeit haben mir ausgezeichnet gefallen. Die emanzipierten und unkonventionellen Hawes-Töchter heben sich von den anderen jungen Damen deutlich ab. Sowohl ihr scharfer Verstand, ihre außergewöhnlich hohe Bildung, ihr unstillbarer Wissensdurst und ihre Sehnsucht, an einer Universität studieren zu dürfen sind ungewöhnlich für die damalige Zeit. Die Autorin bedient sich in diesem Roman zudem interessanter Nebenfiguren, deren Charakterisierung ihr ebenfalls sehr gut gelungen ist. Ein ganz besonderes Merkmal der christlichen Bestsellerautorin Lynn Austin ist der hohe Stellenwert des Glaubens, der auch im vorliegenden Buch ganz klar und deutlich zum Ausdruck kommt und es zu einer ganz besonderen und wertvollen Lektüre macht.

Einen hohen Spannungsbogen darf man bei diesem Buch jedoch nicht erwarten. „Wüstenschwestern“ zeichnet sich durch einen ruhigen, bedächtigen Schreibstil und eine tiefgründige Handlung aus, die von der Entwicklung ihrer Figuren lebt. Der permanente Wechsel der Erzählstränge zwischen Gegenwart und Vergangenheit lässt mit zunehmender Seitenanzahl ein rundes Gesamtbild entstehen, der laufende Wechsel des Schauplatzes sorgt für zusätzliche Abwechslung. Leser, die Wert auf historische Romane mit starker Gewichtung auf den Glauben legen, werden mit „Wüstenschwestern“ voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Ich kann dieses wunderschöne Buch aus ganzem Herzen weiterempfehlen und darf es ruhigen Gewissens als ganz besonderes Highlight meines Lesejahres bezeichnen. Ich habe jede einzelne Seite davon genossen!

Veröffentlicht am 27.10.2018

Mein Mädchen. Mi leona. Mi amor.

Der Duft von Pfirsichen
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„Mein Mädchen. Mi leona. Mi amor.“

Für Cruz Huntley geriet seine ganze Welt aus den Fugen, als „mi leona“, seine geliebte Löwin Zoe Collins, plötzlich aus seinem Leben verschwand und nichts als Enttäuschung ...

„Mein Mädchen. Mi leona. Mi amor.“

Für Cruz Huntley geriet seine ganze Welt aus den Fugen, als „mi leona“, seine geliebte Löwin Zoe Collins, plötzlich aus seinem Leben verschwand und nichts als Enttäuschung und Leere zurückließ. Die knapp Neunzehnjährige hatte sich gegen den attraktiven Puertoricaner und ein Leben in ihrem kleinen Heimatstädchen Coppers Creek entschieden, um ihren Mädchentraum zur Realität werden zu lassen. Dank ihrer umwerfenden Stimme machte sie mit ihrem neuen Freund Kyle Jimmerson Karriere in Nashville. Erst der Tod ihrer über alles geliebten Großmutter brachte sie nach einigen Jahren wieder zurück zu ihrer Familie, wo eine ziemlich große Überraschung auf sie wartete: Granny Nel hatte Zoe über alles geliebt und wusste von deren Leidenschaft für die Obstwiesen ihrer Familie. Und so beschloss die alte Dame, ihrer Enkelin die Pfirsichplantage und das dazu gehörende Bauernhaus zu vermachen. Doch Zoe ist nicht mehr die selbstbewusste, kämpferische Löwin, als die sie Coppers Creek damals verlassen hatte. Durch ihre unheilvolle Beziehung zum arroganten Bandleader Kyle ist Zoe nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch zurück im Schoß ihrer Familie nimmt sie ihren gesamten Mut zusammen und beschließt, die Pfirsichfarm ihrer Familie am Leben zu erhalten. Zoe tritt ihr Erbe an und möchte nach langer Zeit endlich wieder unabhängig sein, mutig und kämpferisch – genauso, wie ihre Großmutter es war. Die Begegnung mit Cruz, der großen Liebe ihres Lebens, hat an dieser Entscheidung ebenfalls einen nicht unbeträchtlichen Anteil. Wird Zoe es tatsächlich schaffen, sich von dem zerstörerischen Einfluss Kyles zu lösen und sich endlich ihrer Vergangenheit stellen?

Denise Hunter erzählt in diesem Roman die Geschichte einer verlorenen Tochter, die falschen Idealen nachläuft, sich jedoch rechtzeitig besinnt und in den Schoß ihrer liebenden Familie zurückkehren möchte. Die Autorin hat dieses Thema aufgegriffen und zu einer wunderschönen, mit vielen Emotionen behafteten Geschichte verarbeitet. Vergangenheitsbewältigung, Schmerz, Angst, Sehnsucht, Wut, Trauer, Reue und Versöhnung spielen eine große Rolle, und auch der christliche Glaube hat einen gewissen Stellenwert darin. Die Handlung findet in zwei Erzählsträngen statt. Während in der Gegenwart die Nachricht vom Tod ihrer geliebten Großmutter die Rückkehr in ihre Heimat einleitet, taucht der Leser in einem zweiten Erzählstrang in die Vergangenheit ein, wo Denise Hunter sich mit dem Leben und der Liebesgeschichte von Zoe und Cruez befasst, die vor einigen Jahren ein abruptes Ende fand. Durch Zoes Lebensgefährten Kyle wird eine gewisse Spannung in die Geschichte eingebracht, die sich gegen Ende des Buches erhöht und in ein turbulentes Finale mündet.

Die handelnden Personen waren aus meiner Sicht sehr überzeugend dargestellt, wobei ich besonders die Charakterisierung und persönliche Entwicklung der beiden Protagonisten als gelungen empfand. Die Autorin verwendet keine verschwenderische Fülle an Nebenfiguren, wartet jedoch auch hier mit äußerst sympathischen Figuren auf. Durch viele Rückblicke wurde zudem auch die Person der verstorbenen Großmutter Nellie Russell ein klein wenig vorgestellt - sie nahm schließlich den Platz meiner liebsten Nebenfigur ein. Ihre behütende, stärkende Liebe zu Zoe und ihrem Bruder Brady, der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn und die Tatsache, dass sie trotz der vereinnahmenden Arbeit auf der Pfirsichplantage immer Zeit und ein offenes Ohr für die Kinder hatte, brachten ihr von meiner Seite unglaublich hohe Sympathiewerte ein. Als Antagonisten dieses Buches darf ich zum einen den bösartigen und manipulativen Rockstar nennen, den ich am liebsten persönlich aus den Seiten dieses Buches katapultiert hätte, und zum anderen Zoes kalten und kontrollierenden Vater, der seiner Tochter lebenslänglich das Gefühl gab, nicht zu genügen.

Nach der Lektüre von inzwischen bereits zehn Romanen dieser Autorin darf ich mich vermutlich bereits zu ihren Stammlesern zählen. Ich schätze sowohl den einnehmenden Schreibstil, als auch die in sich schlüssige Handlung und die stets liebevoll gezeichneten Figuren von Denise Hunters Büchern. Ein weiterer Pluspunkt in ihren Geschichten ist das Augenmerk auf den christlichen Glauben, der auch in diesem Roman dezent eingebracht wurde.

Fazit: „Der Duft von Pfirsichen“ hat mich in das ländliche Coppers Creek in Georgia entführt, mir die wunderschönen Obstwiesen bildhaft vor Augen geführt, und mich den betörenden Duft saftiger reifer Pfirsiche beinahe schmecken lassen. Ich habe diese Lektüre in vollen Zügen genossen und kann die wunderschöne Geschichte einer verlorenen Tochter, die ihren Weg nach Hause findet, aus vollem Herzen weiterempfehlen.