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Veröffentlicht am 02.09.2018

Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

Das gute Leben
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Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

„Mein Traum von einem guten Leben: klar, voller Begegnung, Freude und Leichtigkeit und so, dass es Mitmenschen bereichert und ...

Ein bunter Blumenstrauß von Inspiration für ein reiches und schönes Leben

„Mein Traum von einem guten Leben: klar, voller Begegnung, Freude und Leichtigkeit und so, dass es Mitmenschen bereichert und stärkt. Am Ende ergeben alle Impulse zusammen einen bunten Blumenstrauß von Inspiration, den ich nach den acht großen Bedürfnissen im Leben angeordnet habe.“

Entsprechend ihrem Vorwort beschäftigt Kerstin Hack sich in diesem Buch mit acht Themenbereichen, die zugleich auch die jeweiligen Kapitelüberschriften darstellen: Vision & Kreativität, Ordnung & Struktur, Sinn & Produktivität, Feiern & Höhepunkte, Energie & Lebensfreude, Beziehung & Nähe, Reflexion & Ausrichtung, Ruhe & Regeneration. Sie ist der Ansicht, dass sie alle diese acht zentralen Lebenselemente, die in der biblischen Schöpfungsgeschichte mit kraftvollen Bildern beschrieben werden, für ein gutes Leben braucht.

Kerstin Hack schreibt offen, einfach und direkt, ihre Ausführungen sind anregend und motivierend. Die Autorin ist Christin und bezieht auch immer wieder ihren Glauben an Gott in diesem Buch mit ein.

Das Kapitel „Gute Strukturen finden“ empfand ich persönlich ganz besonders beeindruckend, hier konnte ich der Autorin hinsichtlich ihres Strebens nach einem steten und ruhigen Rhythmus, der ihr im Leben Halt gibt, uneingeschränkt zustimmen. Auch das Entsorgen und Reduzieren von Gegenständen fand bei mir großen Anklang und inspirierte mich dazu, lange aufgeschobenes Entrümpeln endlich anzupacken. Beim Abschnitt über Effizienz und das Bündeln von Aufgaben konnte ich bereits auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, und hinsichtlich „Multitasking“ stimme ich der Autorin uneingeschränkt zu, dass es einfach nicht funktioniert. Wunderschön empfand ich die Art und Weise, wie Kerstin Hack kleine Glücksmomente im Alltag zu finden und genießen vermag. Ein sehr herausforderndes und hoch interessantes Thema waren für mich die Anregungen der Autorin, natürlich in Bewegung zu kommen, den Körper möglichst fit zu halten. Auch betreffend die Gelassenheit durfte ich erstaunliche und äußerst hilfreiche Erkenntnisse aus den kurzen Ausführungen gewinnen. Weitere Punkte, die mich unglaublich angesprochen haben, waren das Erkennen und Definieren der eigenen Werte und die Akzeptanz jener seiner Mitmenschen.

Sehr gut gefallen haben mir die Zusammenfassungen nach jedem Kapitel unter der Überschrift „Inspiration für dich“, wo die Autorin eine oder mehrere Fragen stellt, eine Idee oder besser gesagt eine Anregung dazu präsentiert, einen konkreten Buchtipp zu diesem Thema empfiehlt und letztendlich noch einen Film- oder Internettipp für ihre Leser bereithält.

Die letzten Seiten dieses Buches sind so grandios, wie auch der gesamte vorangegangene Inhalt: Kerstin Hack bedankt sich in berührenden Worten bei ihren Lesern, und neben einigen Empfehlungen für passende Bücher und Internetseiten gibt sie ganz tolle und inspirierende Ratschläge, wie man Menschen auf die verschiedenste Art und Weise beschenken und sich selbst ein gutes Leben gönnen kann.

„Das gute Leben“ war ein Buch, das ich – einmal zur Hand genommen – nicht mehr weglegen mochte. Ich vertiefte mich mit großem Vergnügen in die Seiten, fand es inhaltlich ungemein bereichernd und zudem sehr praxistauglich. Die Fragen zur Selbstreflektion und die vielen wertvollen Tipps machen dieses Buch zu einem wahren Lebensbegleiter.

Abschließend möchte ich noch kurz auf die Aufmachung des Buches eingehen, wobei mir beim ersten Blick darauf sofort das ungewöhnliche Format aufgefallen ist. Es handelt sich um ein quadratisches Buch mit einer Seitenlänge von etwas mehr als einundzwanzig Zentimetern. Das Coverfoto zeigt eine sehr hübsche junge Frau mit strahlendem Lächeln und verschränkten Armen, der bunte Hintergrund und die Titelangabe in farblich hinterlegten Kreisen wirken fröhlich und modern. Der Inhalt dieses Buches wurde in schwarzen Lettern gedruckt, die Überschriften jedoch farblich dargestellt. Der Text ist mit äußerst großzügigen Seitenrändern und ebensolchem Zeilenabstand dargestellt und wird durch viele Zeichnungen unterbrochen. Durch die aufgelockerte Aufteilung wirkt „Das gute Leben“ auf das Auge des Betrachters sehr übersichtlich und macht die Lektüre – nicht zuletzt natürlich auch aufgrund des wertvollen Inhalts - zu einem reinen Vergnügen.


Veröffentlicht am 31.08.2018

Das Leben mit einem ehemaligen Straßenhund

Vertrauen auf vier Pfoten
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Das Leben mit einem ehemaligen Straßenhund

„Ein etwas zu klein geratener Schäferhund mit seinen etwas zu groß geratenen Ohren und seinem riesengroßen Herzen bereichert mein Leben.“

Ulrike Becker berichtet ...

Das Leben mit einem ehemaligen Straßenhund

„Ein etwas zu klein geratener Schäferhund mit seinen etwas zu groß geratenen Ohren und seinem riesengroßen Herzen bereichert mein Leben.“

Ulrike Becker berichtet in diesem Buch von ihrem Leben mit dem Schäferhund-Mischling Diego, einem ehemaligen ungarischen Straßenhund, den sie aus einem deutschen Tierheim zu sich ins Haus holte. Der einjährige Rüde war abgemagert, hatte kein Vertrauen zu den Menschen und verhielt sich auch wie ein streunender Herumtreiber.

In vielen, jeweils nur aus zwei bis vier Buchseiten bestehenden kurzen Kapiteln, vermittelt sie ihrer Leserschaft, wie viel dieses Tier ihr über die Sichtweise eines Hundes auf die Welt beibrachte und regt zugleich auch dazu an, über sich selbst, das Menschsein und die eigene Art, die Welt zu sehen, nachzudenken.

Ulrike Becker ist ein einnehmender, locker-leichter Schreibstil zu eigen. Ihre Kapitel beginnt sie stets mit einer auf den Inhalt bezogenen Überschrift im Fettdruck, und erzählt danach die jeweilige Geschichte mit ihrem tierischen Protagonisten Diego. Die Autorin zeigt bei den einzelnen Erzählungen zugleich auch eine Parallele zum menschlichen Leben auf, zu Alltagssituationen oder zu ganz bestimmten Verhaltensweisen der Menschen. In jedem Kapitel liefert sie zu ihrer Tiergeschichte nach einem geschickt und manchmal auch humorvoll inszenierten Übergang abschließend auch einen biblischen Bezug, regt zum Nachdenken an.

Die Themenvielfalt ist so reichhaltig wie die Erfahrungen eines Hundehalters mit seinem Haustier. Ulrike Becker zeigt beispielsweise auf, wie Diego mit seiner „ausgefeilten Deeskalations-Strategie“ als Streitschlichter agiert, wie er als Spurenleser unterwegs ist oder falsche Eulen jagt, sie zeigt ihn als Tröster und Krankenpfleger oder als völlig tiefenentspanntes Wesen, das einzig im Hier und Jetzt lebt. Diegos Verhältnis zu Katzen ist ein Kapitel für sich, doch seine Halterin gibt aus ihrer eigenen Erfahrung Ratschläge zum Umgang mit dem Jagdtrieb eines Hundes. Durch Diego wurden der Autorin tiefsinnige Einsichten geschenkt. Der Hund lehrte sie, die Welt um sich herum wieder ganz neu wahrzunehmen, zeigte ihr die Bedeutung von Liebe, Achtung und Wertschätzung auf und wies unter anderem auf die Gefahr von vorgefassten Meinungen und Vorurteilen hin. Ganz besonders unterhalten haben mich Ulrike Beckers Gedanken über den unwiderstehlichen Hundeblick, der jedem Hundehalter nur allzu gut bekannt sein dürfte und der bereits unzählige Herzen erweicht hat. Höchst amüsant fand ich auch Diegos Gedanken zum Weihnachtsfest aus seiner ganz persönlichen Sicht, dargestellt in kursiver Schrift. Den Abschluss bilden gute und praxistaugliche Ratschläge der Hundetrainerin Gitte Kuther für ein „gelingendes Hund-Mensch-Miteinander“.

Ich möchte zudem noch auf das äußerst anziehende Coverfoto hinweisen, welches augenblicklich meine Aufmerksamkeit erregte. Der junge Diego in seinen Flegeljahren sitzt dem Betrachter zugewandt, den Kopf ein wenig geneigt, ein Ohr geknickt, und ist mit seinem treuherzigen Hundeblick und der rosafarbenen Zunge ein echter Blickfang. Auch die farbliche Gestaltung fand ich höchst passend und harmonisch.

Fazit: „Vertrauen auf vier Pfoten“ war ein kurzweiliges, amüsantes und höchst unterhaltsames Buch, das ich gerne gelesen habe. Ich möchte es jedem Tierfreund – und natürlich ganz besonders jedem Hundehalter – ans Herz legen: es könnte durchaus sein, dass das eigene Haustier einige frappierende Ähnlichkeiten mit Diego aufweist.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Someone to love

Ein Schreibtisch voller Träume
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Someone to love

Rachel Haucks aktuelle Neuerscheinung handelt von zwei Frauen, deren gemeinsame Leidenschaft das Schreiben ist, die aber auch ein ganz bestimmter Schreibtisch verbindet. Dieses alte Familienerbstück ...

Someone to love

Rachel Haucks aktuelle Neuerscheinung handelt von zwei Frauen, deren gemeinsame Leidenschaft das Schreiben ist, die aber auch ein ganz bestimmter Schreibtisch verbindet. Dieses alte Familienerbstück spielt eine tragende Rolle. An diesem Schreibtisch entstanden einst Bestseller, und er soll nun zur Muse und zum Glücksbringer einer jungen Frau werden, die ihre Schreibblockade zu überwinden sucht. Die Geschichte der Tenley Merry Roth bildet hierbei den Handlungsstrang in der Gegenwart, während in einer zweiten Handlung jene der Elizabeth Candler Shehorn im Jahre 1902 erzählt wird.

Elizabeth Candler Shehorn, im Roman stets nur „Birdie“ genannt, ist das einzige Kind eines reichen Reeders von uraltem New Yorker Adel. Der aufgeweckten und intelligenten jungen Frau wurde ungewöhnliche Bildung zuteil, ihre größte Leidenschaft gilt dem gedruckten Wort. Birdie verschlingt Bücher, und an ihrem Schreibtisch, den sie von einem Freund der Familie geschenkt bekam, bringt sie ihre eigenen Geschichten zu Papier. Die charmante und schöne Erbin gilt als äußerst begehrte Heiratskandidatin, sie selber strebt jedoch eine Karriere als Schriftstellerin an. Birdies anspruchsvolle und fordernde Mutter versucht jedoch mit aller Macht, ihre Tochter zu einem Leben nach ihren Plänen zu zwingen. Sie arrangiert eine Ehe mit dem reichen Erben und selbstbewussten Schwerenöter Alfonse, die sie an die Spitze der New Yorker Gesellschaft katapultieren soll. Birdie hat ihr Herz jedoch längst an einen anderen Mann verloren, doch ihr Vater würde den englischen Adeligen Lord Elijah Montague niemals als Heiratskandidaten akzeptieren.

Tenley Roth sieht sich nach der Veröffentlichung ihres ersten Romans als Nachfahrin zweier namhafter Autoren einem starken Erfolgsdruck und einer entsprechenden Erwartungshaltung ausgesetzt. Tenleys Verleger und ihre Leserschaft erwarten, dass auch ihr nächstes Buch zu einem Bestseller wird. Angesichts des nahenden Abgabetermins für das Manuskript kommt es schließlich zu einer Schreibblockade, die Tenley durch verschiedene Tricks zu überwinden versucht. Ein ganz bestimmter Schreibtisch im Haus ihrer Mutter Blanche Albright spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle. Und zu alledem gerät ihre aktuelle Beziehung zu einem Drehbuchautor in eine Krise. Als der Möbeltischler Jonas Sullivan den antiken Schreibtisch abholen und restaurieren möchte, kann Tenley sich der Anziehungskraft dieses Mannes nur schwer entziehen. Jonas ist klug, freundlich, hat eine selbstsichere und wertschätzende Art und ist ein liebevoller Familienmensch. „Ein schäbiger alter Schreibtisch mit einer klemmenden Schublade öffnete Tenley letztendlich Türen, von denen sie sich nie hatte träumen lassen.“

Rachel Hauck hat sich mit dieser zauberhaften Geschichte wieder einmal pfeilgerade ihren Weg in mein Herz gebahnt. Die romantischen Liebesgeschichten aus zwei verschiedenen Epochen und die frappierende Ähnlichkeit der Schicksale von Birdie und Tenley haben mich sehr rasch in den Bann gezogen. Der Fokus auf Birdie und Tenley wechselt laufend, ein entsprechender Hinweis in Form des Namens in der Überschrift des jeweiligen Abschnitts erleichtert den gedanklichen Übergang in die jeweils andere Epoche. Der Autorin ist ein äußerst einnehmender Schreibstil zu eigen, ihre Erzählung wurde durch sehr viele humorvollen Szenen und Dialoge aufgelockert. Der christliche Glaube spielt zwar nur eine eher untergeordnete Rolle im Buch, seine Einbindung ist Rachel Hauck jedoch vortrefflich gelungen.

Bei der Charakterisierung ihrer handelnden Personen hat die Autorin ebenfalls vorzügliche Arbeit geleistet. Den beiden Protagonisten Birdie und Tenley wird die größte Aufmerksamkeit zuteil. In Bezug auf die Nebenfiguren empfand ich die herzliche, liebevolle und laute Familie Sullivan als große Bereicherung, deren Fürsorge mich rührte, und deren Wortwechsel mich oftmals zum Schmunzeln brachte. Die Rolle der Antagonistin nahm in diesem Buch aus meiner Sicht eindeutig Birdies eiskalte, dominante und bevormundende Mutter Iris ein, die ihrem einzigen Kind rücksichtslos und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihren Willen aufzwingt. Für Tenleys Mutter Blanche konnte ich mich anfangs ebenfalls kaum erwärmen, im Verlauf des Buches änderte sich jedoch meine Einstellung zu ihr.

Fazit: „Ein Schreibtisch voller Träume“ hat mir ausgezeichnet gefallen und bescherte mir über vierhundert Seiten lang ein ganz besonderes Lesevergnügen. Rachel Hauck liefert damit einen weiteren Bestseller, den ich Lesern mit einem Faible für romantische Liebesgeschichten uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Ein kleines, braunes Vögelchen entdeckt seinen Schöpfer

Wer hat diesen wunderschönen Morgen gemacht?
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Ein kleines, braunes Vögelchen entdeckt seinen Schöpfer

Ein kleines braunes Vögelchen wacht in seinem Nest ganz oben auf einem hohen Baum auf und stellt fest, dass genau heute der allerschönste Morgen ...

Ein kleines, braunes Vögelchen entdeckt seinen Schöpfer

Ein kleines braunes Vögelchen wacht in seinem Nest ganz oben auf einem hohen Baum auf und stellt fest, dass genau heute der allerschönste Morgen seines ganzen Lebens angebrochen ist. Es möchte nun natürlich unbedingt in Erfahrung bringen, wer dafür verantwortlich ist und befragt einige Tiere, doch erst der Wind flüstert dem Vögelchen den entscheidenden Hinweis zu. Als es erschöpft, aber glücklich nach Hause kommt, tut es dies nicht nur in der Gewissheit, dass Gott diesen wunderschönen Morgen gemacht hat, sondern dass er darüber hinaus auch die ganze Zeit seine Hände schützend über das kleine Vögelchen gehalten hat.

„Gott ist stärker als der Wind und er ist strahlender als die Sonne. Er ist größer als der Adler und kräftiger als der Schneesturm – und er hat mich nach Hause gebracht. Und Gott, der Schöpfer der ganzen Welt, hat auch diesen wunderschönen Morgen gemacht.“

Jan Godfrey erzählt in diesem Buch in einfacher, kindgerechter Sprache die Geschichte eines winzigen Lebewesens, das mehr über den Schöpfer aller Dinge wissen möchte und vermittelt dadurch einen wichtigen Glaubensinhalt. Er bringt Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren in dieser einfühlsam geschriebenen Geschichte auf wunderschöne Art und Weise nahe, dass wir alle - auch das kleinste Lebewesen auf dieser Erde - wertvoll und von Gott geliebt ist, und er niemals von unserer Seite weicht.

Die junge Zielgruppe hält eine gebundene Ausgabe in quadratischem Format in Händen, welches durch Honor Ayres mit fröhlichen Zeichnungen in einer bunten Farbenvielfalt und mit einer großen Liebe zum Detail illustriert wurde.

Fazit: „Wer hat diesen wunderschönen Morgen gemacht?“ ist ein Vor- und Erstleser-Buch, das Kindern durch ein fröhliches kleines Vögelchen auf der Suche nach seinem Schöpfer christliche Werte nahebringt. Es hat mir ausgezeichnet gefallen!




Veröffentlicht am 20.08.2018

Das Geheimnis um das Anwesen „Dierenpark“

Das Anwesen
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Das Geheimnis um das Anwesen „Dierenpark“

„Wir sind die Vandermarks. Und wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Das einsam gelegene Anwesen „Dierenpark“ übt einen gespenstischen Reiz auf die Menschen aus. ...

Das Geheimnis um das Anwesen „Dierenpark“

„Wir sind die Vandermarks. Und wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Das einsam gelegene Anwesen „Dierenpark“ übt einen gespenstischen Reiz auf die Menschen aus. Das berühmte Gebäude aus dem Jahre 1635 thront auf den Klippen der Granitfelsen in einer abgelegenen Bucht im Tal des Hudson River. Obgleich dessen Besitzer Nickolaas Vandermark es seit sechzig Jahren nicht mehr betreten hat, kümmern sich einige Angestellte darum, Haus und Gartenanlage in Ordnung zu halten. Als im Sommer 1898 plötzlich Quentin Vandermark mit seinem Sohn Pieter auftaucht, bringt er Aufregung und Trubel in das bislang ruhige und gemütliche Leben auf Dierenpark. Die hübsche Sophronia van Riijn, im Buch stets Sophie genannt, hat ohne die Genehmigung der Besitzer eine Wetterstation auf dem Dach der Villa errichtet, und bangt nun zu Recht um ihre Anstellung als Köchin auf dem Anwesen. Ihr unvergleichliches Talent zum Kreieren der köstlichsten Speisen und Backwaren wird lediglich von ihrer großen Leidenschaft für die Meteorologie übertroffen. Sophies größter Wunsch ist es, infolge ihrer langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Wettervorhersage und aufgrund ihres großen Interesses für diese Wissenschaft eine Festanstellung bei der amerikanischen Regierung zu erhalten. Das unerwartete Auftauchen der Eigentümerfamilie und deren Absicht, ihr Anwesen abreißen zu lassen, bringen Sophies ehrgeizige Pläne jedoch ins Wanken. Die hübsche junge Frau möchte den Abriss mit aller Macht verhindern, und im Kampf um die Erhaltung ihres geliebten Dierenpark setzt sie ihre stärksten Waffen ein: ihre weiche, sanfte und warmherzige Art, ihre Fröhlichkeit, ihr sonniges Gemüt und ihr unerschütterliches Gottvertrauen. Der intelligente und vernunftgesteuerte Quentin Vandermark tritt als zynischen Miesepeter ohne Glauben und ohne Manieren auf und macht den großen Fehler, Sophies beharrliche Art zu unterschätzen. Sein Widerstand richtet sich schon bald gegen deren große Anziehungskraft und endet nach und nach in einem Kampf gegen Sophies Charme, ihre Schönheit, ihre Unschuld und ihre warmherzige und fröhliche Art.

Da ich die Bücher der Autorin sehr schätze, hatte ich auch bei dieser Neuerscheinung eine sehr hohe Erwartungshaltung. Um es gleich vorwegzunehmen: Elizabeth Camden hat mich auch diesmal nicht enttäuscht und mir durch ihren wunderschönen Schreibstil, die hervorragende Charakterisierung der Haupt- und Nebenfiguren sowie der Einbindung des christlichen Glaubens im Buch allergrößtes Lesevergnügen bereitet. Die beiden Protagonisten Sophie van Riijn und Quentin Vandermark nehmen den größten Raum ein - man taucht nach und nach in ihre Vergangenheit ein, liest von ihren Sorgen, ihren Hoffnungen und Wünschen. Quentins Sohn, den neunjährigen Pieter, habe ich bereits bei seinem ersten Auftritt in diesem Buch ins Herz geschlossen. Doch auch dem exzentrischen alten Nickolaas Vandermark, einem schwierigen und verschrobenen Mann, der mit fortschreitendem Alter immer paranoider wird, galt meine Sympathie.

Die Autorin beleuchtet das Zusammentreffen der Familie Vandermark mit ihren Bediensteten auf Dierenberg und das Ringen um den Erhalt dieses für das Dorf New Holland so wichtigen Anwesens. Die gruseligen Geschichten um den Fluch der Vandermarks und um unerklärliche Todesfälle werden ebenfalls thematisiert, was zu einem gewissen Spannungsaufbau im Buch beiträgt.

FAZIT: „Das Anwesen“ ist ein weiteres grandioses Werk aus der Feder der amerikanischen Autorin Elizabeth Camden, das mir ausgezeichnet gefallen hat. Ich möchte dieses Buch ganz besonders Lesern mit einem Faible für christliche Romane, für romantische Liebesgeschichten und die Aufdeckung von Familiengeheimnissen ans Herz legen.