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Veröffentlicht am 04.12.2019

Kein Buch für zart Besaitete

Der Mensch ist böse
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Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht ...

Der Mensch ist böse von Herrn Jarow ist ein Buch, welches Sie nicht alleine und im Dunkeln lesen sollten. So steht es auf den ersten Seiten und Sie tun gut daran, wenn Sie den Rat befolgen. Es ist nicht so, dass es hier besonders spannend oder mit viel Blutvergießen zugeht. Nein, es sind die tatsächlich geschehenen Fälle, die auch bei mir Gänsehaut hervorriefen.

Zu Beginn klärt ein Profiler über die Gefahr auf, wie jeder Mensch zum Mörder werden kann. Es sind die Situationen, welche dazu führen. Liegt es in den Genen und ist damit auch klar, dass ein Mörder selbst Kinder haben wird, die ebenfalls solche Taten durchführen? Was hat der Freundes- und Bekanntenkreis damit zu tun und wie arbeiten Profiler eigentlich? Diese Fragen werden beleuchtet und die 13 Fallbeispiele zeigen dem Leser, wie unterschiedlich die Beweggründe der Täter sind.

Was mich sehr nachdenklich stimmte war die Rolle der Medien. Der Autor zeigt anhand des Falles Maddy klar und deutlich, wie sehr die den Ermittlern Steine in den Weg legten. Und ja, auch die Betroffenen taten nicht gut daran, sich mit den Journalisten auszutauschen. Es stellte sich danach für mich die Frage, wie sehr lechze ich selbst nach spektakulären Ereignissen? Welche Zeitungen lese ich und wie gehe ich mit dem Schicksal mir fremder Personen um?

Es sind nicht die einsamen Parks oder dunkle Gassen, die meistens Schauplätze von Mord und Totschlag sind. Es sind viel häufiger die Heime von netten Nachbarn und/oder Bekannten sowie auch die Familienangehörigen, bei denen die Taten stattfinden. Das Buch ist ein Sachbuch und sollte auch als solches gelesen werden. Also gut dosiert, einen Fall nach dem anderen und immer eine Zeit zum Sacken lassen. Dann lässt es sich gut verarbeiten.

Veröffentlicht am 02.12.2019

Hass bringt nichts Gutes

Das schwarze Kreuz von Benissa
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Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich ...

Liz und Ricardo leben in der spanischen Kleinstadt Bessina. Sie sind beide Rentner und genießen den ruhigen Alltag. Während Liz lebhaft und stets in Bewegung ist, wirkt ihr Mann besonnen und er lässt sich so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Die beste Freundin von Liz heißt Fanny und arbeitet bei der „Guardia Civil“.

Als Liz zur Siesta ein Glas Wein genoss, hörte sie laute Schreie aus der örtlichen Bibliothek. Penelopé de las Villas, die Bibliothekarin, schreit, als würde sie am Spieß vor sich hin rösten. Rasch eilt Liz aus der Wohnung und über die Straße. Wenn Penelopé so laut schreit, dann muss sie in der Bibliothek etwas Schreckliches entdeckt haben. Und so ist es tatsächlich, ein Mann liegt in einer großen Blutlache. Er ist mausetot und auffallend ist die Lage, in der seine Leiche drapiert wurde. Liz ist besonders erschrocken, da sie den Toten gut kennt. Oberstudienrat Manfred Eberl war nämlich ein glühender Verehrer von ihr. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich schwierig und es dauert lange, bis die ersten Verdächtigen sichtbar werden.

An dem Buch gefielen mir mehrere Dinge. Da ist zunächst der Schreibstil. Die Autorin Cia Born schildert die kleine Stadt und die Eigenheiten der Bewohner mit viel Humor und zeigt, dass sie sich dort gut auskennt. Sie selbst lebt nämlich in Spanien. Spanische Delikatessen gehören zum Buch genau so, wie spannende Recherchen. Immer wieder leitete mich die Autorin in die falsche Richtung und bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Mörder war. Und am Ende kam es für mich zu einer ganz dicken Überraschung. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung, das Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 27.11.2019

"Lassen Sie die Augen mitessen"

Abenteuer Geschmack!
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Wissen Sie eigentlich, woher die Möhren ihre orange Farbe haben? Nein? Dann sollten Sie das Buch Abenteuer Geschmack! lesen. Hier erfahren Sie nicht nur alles, was Sie immer schon über Möhren wissen wollten. ...

Wissen Sie eigentlich, woher die Möhren ihre orange Farbe haben? Nein? Dann sollten Sie das Buch Abenteuer Geschmack! lesen. Hier erfahren Sie nicht nur alles, was Sie immer schon über Möhren wissen wollten. Viele interessante Fakten hat die Autorin zusammengetragen. Der Ratgeber beginnt mit einer allgemeinen Vorstellung über Geschmack nach wissenschaftlichen Aspekten. Welche Organe sind am Geschmackserlebnis beteiligt, wo findet die Bündelung im Gehirn statt und welche äußeren Faktoren beeinflussen ihn? Das sind nur drei Fragen, die beantwortet werden. Aber keine Angst, es geht nicht nur rein wissenschaftlich zu. Anhand von Fallbeispielen zeigt die Autorin , wie auch die Augen den Geschmack beeinflussen. Da gibt es den Unterschied zwischen glattem und schrumpeligen Apfel oder einen braunen Zitronenkuchen.

Testen Sie doch einmal, ob Sie bei lauter Musik Ihr Steak oder den Tofuburger mit allen Sinnen genießen können. Nach diesen allgemein gehaltenen Erläuterungen, folgt die Vorstellung der einzelnen Gemüsesorten. Dazu gibt es viele Fotos, die Art der Zubereitung und einige Rezepte, die leicht nachzukochen sind. Also, um noch bei der Möhre zu bleiben, sie kann geraspelt, gekocht, gegrillt oder als Saft zubereitet werden. Als Partner, der den Geschmack noch unterstreicht und zudem die Vitamine für den Körper zugänglich macht, eignen sich Erdnüsse oder Salatöl. Überhaupt zeigt die Autorin, welche Nahrungsmittel sich ergänzen und ihren Geschmack gegenseitig hervorheben und unterstreichen.

Nach den Rezepten folgen jeweils noch einmal Tipps für das gute Gelingen. Frau Antje de Vries schreibt abwechslungsreich und spannend. Sie recherchierte sehr umfangreich und es lohnt sich selbst für Hausfrauen, die bereits jahrzehntelang kochen, dieses Buch zu nutzen. Und das Cover ist ebenfalls erwähnenswert. Es zeigt eine Explosion verschiedener Geschmacksrichtungen in Farben gestaltet. Fünf Sterne plus und eine Leseempfehlung für alle, die gerne (oder auch nicht) kochen.

Veröffentlicht am 25.11.2019

Wie Sadisten ein Leben zerstören

Dunkle Botschaft: Thriller
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Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des ...

Schon beim Lesen des Prologs wird deutlich, dass es sich um einen Thriller handelt, der nicht für zart besaitete Leser geschrieben wurde. Es geht sofort zur Sache. Ein grausamer Sadist, hier in Form des Großvaters, quält seinen Enkel mit unvorstellbarer Grausamkeit. Der Prolog zeigt die Vergangenheit eines Mannes und es folgt die Gegenwart.

Julia Schwarz konnte nach dem Ausscheiden des Chefs aufsteigen und ist jetzt Leiterin der Gerichtsmedizin. Die vielen bürokratischen Tätigkeiten gefallen ihr nicht, da sie lieber vor Ort und mit ihren Kollegen arbeitet. Auf dem Seziertisch liegt eine junge Frau, die angeblich in der Badewanne ertrank. Ja, nur angeblich, da Julia eine Tätowierung auf dem Kopf des Opfers findet die klar macht, dass es sich um einen Mord handelt. Zudem hinterließ der Täter eine Botschaft für die Ermittler. Es folgen weitere Tote und Rätsel, die der Mörder in verschlüsselter Form und versteckt am Tatort zurücklässt. Die Ermittler kämpfen gegen Windmühlen, obwohl sie sich wirklich ohne Unterlass bemühen, die Rätsel vor einem erneuten Mord zu lösen. Das hieße nämlich, dass sie den angedachten Tatort fanden und einen Mord möglicherweise verhindern können. Julia und ihre Kollegin aus der Gerichtsmedizin kommen dem Mörder so nahe, dass es gefährlich für sie wird.

Ein Thriller, der den Namen tatsächlich verdient. Spannend und mit vielen Wendungen, die keineswegs vorhersehbar sind, so schreibt Catherine Shepherd. Und das immer wieder, ohne dass wir Fans Angst haben müssten, sie würde sich in ihren Büchern wiederholen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Rückblicke zu dem Jungen aus dem Prolog. Das macht die Geschichte noch mal ein wenig mehr realistisch. Fünf Sterne und die ausdrückliche Empfehlung gibt es von mir.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Rasant und wirklich scharlachrot

Scharlachrote Zeiten
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Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in ...

Cameo ist Spezialist im IT-Bereich und arbeitet bei einer Firma namens Pazuzu. Ihm wurde ein Chip implantiert und das bedeutet, dass er keinen Schritt unbeobachtet machen kann. Er bekommt Einblicke in die Machenschaften der Firma und das erschreckt ihn. Ihm ist klar, dass er sein Leben verwirkt, wenn er sich gegen die Chefs stellt. Kann aber deren Grausamkeiten nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Er versucht also, Beweise zu kopieren und diese einem Journalisten zuzuspielen. Warum er nicht zur Polizei geht? Ganz einfach. Viele Beamte sind gekauft und drücken beide Augen zu, wenn es um die Verfolgung von Straftaten bei Pazuzu geht. Dabei ist lediglich bekannt, dass Drogenhandel und Prostitution die Haupteinnahmequellen der Firma sind. Was wirklich geplant und teilweise schon durchgeführt wird, ist so grausam, dass es jede Vorstellungskraft übersteigt. Es wurden übrigens auch Politiker der Landesregierung von Niedersachsen bestochen.

Der Thriller ist sehr blutig und die Szenen sind ausführlich beschrieben. Also, wer zart besaitet ist oder gar von seinen Eindrücken beim Lesen eines blutigen Thrillers Alpträume bekommt, sollte Abstand davon nehmen. Allen Anderen versichere ich, dass sie bestens unterhalten werden. Cameo gerät nämlich zwischen die Fronten zweier Mafiaclans und die Handlung ist an Rasanz kaum zu überbieten. Die Sprache ist ansprechend und das Lesen hat mir wirklich Freude bereitet. Daher gebe ich fünf Sterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.