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Veröffentlicht am 12.06.2020

Sex, Drugs and Rock´n Roll

City of Girls
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Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen ...

Pure Lebensfreude vermitteln die beiden Frauen, welche das Cover von City of Girls zieren. Sie schaukeln übermütig und für sie gibt es keinerlei Grenzen. Ja, so empfand ich als ich zum ersten Mal einen Blick auf das Titelblatt warf. Aber, ist New York auch tatsächlich die Stadt der Mädchen oder unterliegen sie einem Trugschluss?

Vivian Morris ist 19 Jahre alt und entspricht absolut nicht den Vorstellungen ihrer Eltern. Die möchten sich nicht weiter mit ihr befassen und schicken sie kurzerhand nach New York. Dort lebt die Schwerster des Vaters und die wiederum freut sich auf ihre selbstbewusste Nichte. Vivian erlebt einen Kulturschock, mit dem sie aber sehr gut klar kommt. Das zügellose Leben in dieser Stadt nimmt sie gefangen und sie kostet es aus. Bis, ja bis sie recht schmerzhaft auf den Boden der Tatsachen geführt wird.

Wie wichtig ist es, den Schein zu wahren in einer Welt, die vor Scheinheiligkeit strotzt? Vivian kommt nicht klar damit und flüchtet nach einem Skandal zurück in das kleine Dorf, in dem ihre Eltern leben. Die wiederum bestehen auf dem Schein und nehmen ihr Kind nur recht widerwillig auf. Wie gut, dass die Tante sich nach einiger Zeit wieder an die Nichte erinnert und sie zurück in das heiß geliebte New York bringt.

Sind es wirklich die Freuden des Lebens, die in City of Girls vermittelt werden? Ja, das Buch ist lebendig geschrieben und die junge Vivian genießt die durchtanzten Nächte genau so wie die erotischen Abenteuer mit häufig wechselnden Partnern. Für mich war es dann aber auch mit der Erotik ein wenig zu viel des Guten. Traurig fand ich, dass sie bei all ihren Partnern nicht die Erfüllung fand, die sie so sehr suchte. Vier Sterne gebe ich diesem Buch und denke dabei, dass besonders die erotischen Szenen dazu beitragen, dass es junge Frauen lesen.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Hulda ermittelt hartnäckig

DUNKEL
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Geschafft! Die Zeit der Berufstätigkeit ist vorbei und ein neuer Zeitabschnitt beginnt. Die Freude ist groß…. Nein, das ist nicht immer so. Und die Kriminalkommissarin Hulda Hermannsdóttir sieht das ganz ...

Geschafft! Die Zeit der Berufstätigkeit ist vorbei und ein neuer Zeitabschnitt beginnt. Die Freude ist groß…. Nein, das ist nicht immer so. Und die Kriminalkommissarin Hulda Hermannsdóttir sieht das ganz anders. Sie arbeitete Jahrzehnt bei der Polizei in Islands Hauptstadt.

Hulda ist entsetzt. Ihr Chef eröffnet ihr eines Morgens, dass sie Platz für einen jungen Nachfolger machen soll. Und das, obwohl sie noch einige Monate Zeit hat, bis sie pensioniert wird. Sie kämpft um ihren Platz und der Chef lässt sich darauf ein, dass sie noch in einem Fall ermitteln darf. Diesen soll sie sich aussuchen und es muss ein Cold Case sein. Sie entscheidet sich rasch. Eine junge Frau verschwand und ihrer Meinung nach wurden die Ermittlungen nur unzureichend geführt. Bei ihrer Recherche trifft sie auf neue Erkenntnisse und es sieht so aus als träte sie dabei einigen Kollegen auf die Füße.

„Dunkel“ wurde mit einigen Vorschusslorbeeren bedacht und das ist für mich nie gut. Es ist das erste Buch einer Trilogie deren Hauptperson stets die Kommissarin Hulda ist. Sie lebt alleine und daher fürchtet sie auch die Zeit welche nach dem Job kommt. Der Autor beschreibt sie als eigenwillig und ihre Vergangenheit ist fast noch spannender als die Gegenwart. Die Story wird in mehreren Strängen erzählt und für mich war es anfangs schwierig, hier zu folgen. Je länger ich las, desto klarer wurden die Gedankengänge des Autors. Er spannte gekonnt den Bogen und hielt die Spannung mehr oder weniger aufrecht.

Nein, herausragend war das Buch für mich nicht. Es ist ein solider Krimi, der von etlichen Wendungen und immer wieder neuen Verdächtigen lebt. Der Schluss war so nicht vorauszusehen und wie häufig üblich, ballte sich das Geschehen am Ende gewaltig. Ich gebe vier Sterne und eine Empfehlung zum Lesen eines ordentlichen Krimis.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Fanatismus tötet

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Leon Ritter ist Pathologe und lebt in Le Lavandou. Seine Lebensgefährtin Isabelle arbeitet bei der Kripo und beide haben im Kriminalroman Dunkles Lavandou einen äußerst brutalen Fall zu lösen. Junge Frauen ...

Leon Ritter ist Pathologe und lebt in Le Lavandou. Seine Lebensgefährtin Isabelle arbeitet bei der Kripo und beide haben im Kriminalroman Dunkles Lavandou einen äußerst brutalen Fall zu lösen. Junge Frauen werden ermordet und ihre Leichen nur zufällig gefunden. Während die Ermittler über die Gedankengänge Leons nur den Kopf schütteln, kommt plötzlich Leben in die Recherche. Eine der vermissten Frauen ist die Tochter des Kultusministers von Frankreich. Das bringt nicht nur die Polizei in den Focus der Öffentlichkeit. Auch die Journalisten klinken sich ein und das Team um Isabelle steht plötzlich im Rampenlicht.

Dunkles Lavandou ist der sechste Fall des Pathologen Leon Ritter. Für mich war es der erste und ich hatte kein Problem, sofort in die Story einzusteigen. Das gefiel mir schon mal sehr gut. Es gab einige Verdächtige und der Autor versteht es für meine Begriffe sehr gut, die Spannung auf einem hohen Level zu halten. Er beschreibt sehr anschaulich, warum es viele Touristen immer wieder in die Provence zieht und auch ein jährlich stattfindendes Fest spielt hier eine Rolle. Allerdings gab es für mich einige Längen, die nicht zwingend erforderlich wären. Dazu gehören auch die privaten Probleme von Isabelle und Leon.

Von dem Kriminalroman Dunkles Lavandou fühlte ich mich gut unterhalten. Der Autor konnte die Spannung aufrecht halten und die wiederkehrenden Wendungen fesselten mich. Ansprechend fand ich auch seine Beschreibung der Landschaft und deren Bewohner. Die vier Sterne sind meiner Meinung nach verdient und meine Leseempfehlung ebenfalls.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Welch ein berührendes Buch

Die verlorene Tochter der Sternbergs
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„Die verlorene Tochter der Sternbergs“ berichtet von einem Schicksal, welches sich zu tausenden während des Zweiten Weltkriegs zutrug. Hier geht es um die kleine Viera, die am 13. Mai 1939 in Hamburg auf ...

„Die verlorene Tochter der Sternbergs“ berichtet von einem Schicksal, welches sich zu tausenden während des Zweiten Weltkriegs zutrug. Hier geht es um die kleine Viera, die am 13. Mai 1939 in Hamburg auf die MS St. Louis gebracht wurde. Sie sollte den Gräueltaten der Nazis entgehen. Mit ihr waren noch etliche weitere Flüchtlinge auf der St. Louis, welch alle das Ziel Kuba vor Augen hatten. Amanda, ihre Mutter, sowie Lina, ihre Schwester, finden Zuflucht in Frankreich. Bei einer befreundeten Frau und zwar in dem Ort Oradour-sur-Glane. Aber auch bis hierhin reicht der schreckliche Arm der Nazis.

Da mir bereits das erste Buch von Armando Lucas Correa sehr gut gefiel, wollte ich „Die verlorene Tochter der Sternbergs“ ebenfalls lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor nahm wieder eine wahre Geschichte, die er in diesen Roman packte. Er beschreibt das Massaker in dem kleinen Ort in Frankreich genauso, wie die Ängste, unter denen die Menschen litten. Es waren nicht nur die Juden, welche Repressalien ausgesetzt wurden. Wer konnte, der floh und selbst aus den Lagern konnten einige entkommen. Die Sprache ist sehr bildhaft und mir kamen bei etlichen Ereignissen die Tränen. Es ist wichtig, dass solche Bücher von Zeitzeugen immer wieder in den Focus gelangen. Wir dürfen niemals vergessen, was damals geschah.

Am Ende des Buches schreibt Herr Correa, wie er zum Schreiben des Buches kam. Er berichtet auch recht ausführlich, welche Fakten ihm als Grundlage dienten.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Mehr Schein als Sein?

Schwestern im Tod
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Schwestern im Tod beginnt im Jahr 1988. Zu dem Zeitpunkt fängt der junge Polizist Martin Servaz als Ermittler in der Gruppe von „Ko“ (dem eigenwilligen Chef des Teams) an. Nicht sonderlich beliebt bei ...

Schwestern im Tod beginnt im Jahr 1988. Zu dem Zeitpunkt fängt der junge Polizist Martin Servaz als Ermittler in der Gruppe von „Ko“ (dem eigenwilligen Chef des Teams) an. Nicht sonderlich beliebt bei den Kollegen, da er es wagt, deren gängigen Verhörmethoden zu widersprechen. Damals geschahen zwei Morde und der Täter war in den Augen der Ermittler gefasst. Der verdächtige Autor Lang wird von allen Mutmaßungen befreit. Nur Martin Servaz hat ein ungutes Gefühl bei der Sache.

25 Jahre später, Servaz hat sich etabliert und als sehr guter Ermittler bekannt. Erneut wird er zu einer Leiche gerufen. Mal wieder betritt er das Haus des Autors Lang und dieses Mal ist es seine Ehefrau, die Opfer wurde. Gibt es einen Zusammenhang zwischen 1988 und dem jetzigen Mord? Wer war/ist der Täter? Haben die Ermittler damals einen schwerwiegenden Fehler gemacht?

Obwohl mir schnell klar war, wer der Täter ist, fand ich den Thriller spannend. Der Weg zur Überführung und dann doch ein Ende, womit ich nicht rechnete, das macht für mich gute Thrillerkost aus. Das Buch ist spannend geschrieben, hat einen angenehm zu lesenden Stil und die Wendungen waren nicht immer leicht zu durchschauen. Obwohl es der 5. Band rund um Martin Servaz ist, kam ich gut in die Geschichte rein. Er lässt sich problemlos ohne Vorkenntnis lesen. Vier Sterne für einen guten Thriller und eine Empfehlung für alle, die gerne blutige Storys lesen.

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