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Veröffentlicht am 08.08.2019

"Und hätten die Liebe nicht..."

Die Dinge, die wir aus Liebe tun
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„Sie wünschte, sie könnte weinen wie zu der Zeit, als sie noch ein Kind war. Tränen reinigten die Seele, hieß es, und wenn man Glück hatte, spülten sie den Kummer fort.“

Seit vielen Jahren haben sich ...

„Sie wünschte, sie könnte weinen wie zu der Zeit, als sie noch ein Kind war. Tränen reinigten die Seele, hieß es, und wenn man Glück hatte, spülten sie den Kummer fort.“

Seit vielen Jahren haben sich Angie und Conlan nach einem Kind gesehnt, doch dieser Wunsch wurde ihnen nicht erfüllt. Gelitten hatten sie beide, doch Angie war so erfüllt von ihrem eigenen Schmerz, dass sie nicht erkennen konnte, dass Conlan ebenso traurig war wie sie. Daran ist schließlich sogar ihre Ehe gescheitert.

Angie verlässt die Großstadt und kehrt zu ihrer Familie zurück in einen kleinen Ort am Pazifik. Nach dem Tod des Vaters haben Angies Mutter und ihre Schwestern das Restaurant allein weitergeführt. Jetzt hat Angie sich vorgenommen, das Restaurant aus den schwarzen Zahlen herauszuholen.

Zufällig begegnet Angie einem jungen Mädchen. Lauren lebt allein mit ihrer Mutter, bekommt von ihr allerdings keine Unterstützung. Doch sie ist fleißig und versucht alles, um studieren zu können. Angie bewundert Laurens Stolz, ihren Ehrgeiz und ihre Stärke, und sie möchte ihr gern helfen.

Kristin Hannah erzählt eine aufrüttelnde Geschichte mit einem gewohnt fesselnden Schreibstil. Sie zeigt dabei Unterschiede auf zwischen Arm und Reich und den „verschiedenen Welten“, in denen die Menschen leben. Gibt der eine für ein Essen in einem Restaurant bedenkenlos so viel Geld aus, wie die andere braucht, um mehrere Wochen davon zu leben, dann macht das natürlich nachdenklich. Doch die Autorin zeigt auch, dass Liebe, Fürsorge und Freundschaft keiner materiellen Werte bedürfen.

Mir gefällt dieser „bittersüße Roman über das, was man manchmal loslassen muss, um lieben zu können“.

Gut – besser – Kristin Hannah! Sehr gern empfehle ich diesen Roman über Hoffnung, Liebe, Vertrauen, Angst und Sehnsucht und über das Suchen und Finden.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Dunkle Geheimnisse

Die Melodie der Schatten
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Schottland im Jahr 1837. Fiona ist unterwegs nach Inverness, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Sie kann ihr Leben retten, weil es ihr noch rechtzeitig gelingt, die Kutsche unbemerkt zu verlassen. ...

Schottland im Jahr 1837. Fiona ist unterwegs nach Inverness, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Sie kann ihr Leben retten, weil es ihr noch rechtzeitig gelingt, die Kutsche unbemerkt zu verlassen. Zitternd vor Angst und Kälte flüchtet sie und gelangt schließlich in der unbekannten verlassenen Gegend an ein altes Herrenhaus. Nicht gerade freundlich wird sie empfangen, aber dennoch bietet man ihr ein Zimmer zum Übernachten an. Kalt, düster und unheimlich ist es in dem alten Gemäuer. Es gibt nur wenig Bedienstete und der Hausherr macht einen ebenso düsteren Eindruck wie das Haus. In der Nacht wird Fiona wachgehalten von schrecklichen Geräuschen, einer seltsamen Melodie und einer unheimlichen schwarzen Gestalt, die herumschleicht. Dann hört sie Schritte und obwohl ihre Tür abgeschlossen ist, glaubt sie, dass jemand in ihrem Zimmer war. Sind das alles nur Alpträume? Sieht sie Gespenster? Oder lastet ein Fluch auf dem Haus?

Zunächst der Überfall auf die Kutsche, dann der Empfang in dem düsteren Herrenhaus – das Buch nimmt mich sofort gefangen und verbreitet Gruselgefühle und knisternde Spannung von Anfang an. Aidan, der Besitzer des Herrenhauses, ist sehr undurchsichtig, wirkt unnahbar und wenig gastfreundlich.

Die Menschen aus dem Dorf sind überzeugt davon, dass das Anwesen, Thirstane Manor, verflucht ist, seit die gälischen Pächter vor Jahren von ihrem Land vertrieben worden sind. Geister, Gespenster und Dämonen scheinen hier nachts ihr Unwesen zu treiben. Fiona reißt all ihren Mut zusammen und versucht, den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie begibt sich dabei in große Gefahr und macht grausame Entdeckungen.

Der Autorin Maria W. Peter ist mit dem Roman ein historisches Meisterwerk gelungen, mit Herz und Verstand geschrieben . Der Spannungsbogen ist ununterbrochen straff gespannt. An keiner Stelle kommt Langeweile auf – nur Gänsehaut pur. Der Schreibstil ist so anregend, bildhaft und immer wieder mit Überraschungen gespickt, dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Zudem tauchen Fragezeichen über Fragezeichen auf, die natürlich mit Antworten gestillt werden wollen.

Schon während des Lesens konnte ich spüren, da schreibt eine Autorin, die nicht nur die Highlands gut kennt, sondern die auch intensive Recherchen angestellt hat. Dies wird besonders deutlich im Nachwort, das viele spezielle Antworten auf historische Fragen bereithält.

Ein Glossar mit einfachen Erklärungen vieler unbekannter Begriffe, ein Abschnitt über schottisch-gälische Ausdrücke, Redewendungen und Sätze sowie eine Übersicht über historische Persönlichkeiten machen das Buch zu einem kompletten Ganzen.

Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.08.2019

Die Kunst, sich selbst zu vergeben

Die Tage mit Bumerang
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Seit ihre Eltern vor einigen Jahren gestorben sind, lebt Annu allein in dem kleinen windschiefen Haus in einem 87-Seelen-Dorf in Bayern. Sie erinnert sich gern an ihre liebevollen Eltern, den finnischen ...

Seit ihre Eltern vor einigen Jahren gestorben sind, lebt Annu allein in dem kleinen windschiefen Haus in einem 87-Seelen-Dorf in Bayern. Sie erinnert sich gern an ihre liebevollen Eltern, den finnischen Vater und die deutsche Mutter. Vor allem benutzt sie gern die lustigen finnischen Sprichwörter, die sie von ihrem Vater kennt. Annu arbeitet zu Hause als Übersetzerin und ihre freie Zeit verbringt sie gern mit Lars und seiner kleinen Familie. Lars und Annu sind allerbeste Freunde. Sie kennen sich bereits seit ihrer Kindheiit und es gibt nichts, was diese Freundschaft gefährden könnte…
Doch dann begeht Annu einen folgenschweren Fehler. Nur durch einen Moment der Unachtsamkeit verursacht sie einen tragischen Unfall. Von den Leuten im Dorf wird sie gemieden und selbst Lars wendet sich von ihr ab. Einsam und allein bleibt sie mit ihren Schuldgefühlen und verlässt kaum noch ihr kleines geliebtes windschiefes Haus. Dann steht plötzlich dieses Schaf vor ihrer Tür. Annu versucht es wieder loszuwerden, doch das Schaf lässt sich nicht wegschicken, es kommt immer wieder zurück. So ist es zu seinem Namen gekommen – Bumerang.
Mit viel Herz und Gefühl schreibt Nina Sahm die Geschichte von Annu, erzählt von ihren großen Schuldgefühlen und von ihrer Hoffnungslosigkeit. Es scheint für Annu keine lebenswerte Zukunft mehr zu geben. Immer wieder denkt sie an ihre Freundschaft mit Lars, erinnert sich an die vielen schönen Zeiten und Momente, die sie miteinander verbracht haben.
Aber jetzt muss sie sich erstmal um Bumerang kümmern! Ganz langsam findet Annu durch dieses verrückte Schaf, das unbedingt in ihrem inzwischen verwilderten Garten und bei ihr bleiben möchte, zurück ins Leben. Sie lernt wieder, wie schön das Leben sein kann und hofft darauf, sich eines Tages selbst vergeben zu können.
Eine warmherzige und gefühlvolle Geschichte, die ich gern weiterempfehle. „Die Tage mit Bumerang“ bekommt einen Platz in meinem Regal „Lieblingsbücher“.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Glücksmomente garantiert

Danke, liebes Universum
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„Das Universum erfüllt Wünsche“ – Vom Träumen zur Erfüllung deiner Herzenswünsche – 95,7 % Wunscherfüllung:

Nicht, dass ich viele Wünsche hätte, die ich erfüllt haben möchte, aber diese „Versprechen“ ...

„Das Universum erfüllt Wünsche“ – Vom Träumen zur Erfüllung deiner Herzenswünsche – 95,7 % Wunscherfüllung:

Nicht, dass ich viele Wünsche hätte, die ich erfüllt haben möchte, aber diese „Versprechen“ haben meine Neugier geweckt, sodass ich mich auf das Buch eingelassen habe.

Das Cover ist mit kleinen Zeichnungen einfach gestaltet und gibt einen Blick ins „Universum“ frei. Auch das Innere des Buches ist liebevoll gestaltet mit kleinen roten Sternchen auf jeder Seite, mit verschiedenen Schriftarten und -farben in Rot und Blau und guter Papierqualität.

Das Inhaltsverzeichnis lässt erkennen, dass viele Tests angeboten werden. Ob es nun darum geht, sich vom Universum überraschen zu lassen, sich ganz spezielle Dinge zu wünschen oder im weiteren Verlauf sogar Telepathie ins Spiel zu bringen: Wenn die Wünsche richtig – und das heißt auf jeden Fall positiv(!) – gestellt werden, wenn man keine Zweifel aufkommen lässt und von der „Macht des Universums“ überzeugt ist, dann sollte es wohl klappen mit der Wunscherfüllung.

Mir hat die Lektüre gute Unterhaltung geboten, ich habe das Buch mit großem Interesse ganz gelesen, habe mich auf die ersten Tests eingelassen und verblüffende Ergebnisse gehabt, brauche aber noch Zeit, um der Erfüllung weiterer Angebote eine Chance zu geben.

Beispiele für „kleine Wünsche“:

„Ich möchte einen roten Luftballon sehen.“ Da mach‘ ich doch mal mit, auch wenn ich zurzeit kaum aus dem Haus komme – dann muss der Ballon halt zu mir kommen! Das dachte ich – und zwei Tage später schaue ich aus dem Fenster: Die Tochter einer Nachbarfamilie wird 18 und bekommt ein großes Schild, in dessen Ecken jeweils ein farbiger Luftballon angebracht ist. MEIN ROTER BALLON ist der größte und auch derjenige, der seine Luft am längsten hält!

„Ich möchte einen Marienkäfer sehen.“ Nichts leichter als das, im Garten sitzen sie doch auf vielen Pflanzen. Erst nach meiner „Bestellung“ habe ich festgestellt, dass es zumindest in unserer Gegend in diesem Jahr scheinbar keine Marienkäfer gibt. Das macht mich natürlich sensibel dafür, auch im nächsten Jahr noch besser hinzuschauen.

Allein diese beiden kleinen Tests haben mir gezeigt, welche Bedeutung dieses Buch für mich hat. Es erinnert mich daran, sensibel zu sein und den Blick auch für die kleinen Dinge im Leben nicht zu verlieren. Wegzukommen von Negativ-Formulierungen und stattdessen das Positive in den Vordergrund zu stellen und achtsam sein bei allem, was ich mache, dann kann das Leben gelingen.

„Wenn du deinem Herzen folgst, öffnest du die Tür zum Universum.“ Das ist nur eines von vielen wunderbaren Zitaten.

Ich empfehle dieses Buch gern allen, die zwar wissen, wie man glücklich leben kann, denen aber doch so ein kleiner „Anstoß“ genauso gelegen kommt wie mir.

Bei mir bekommt das Buch auf jeden Fall einen Platz in greifbarer Nähe, damit ich noch viele Überraschungen damit erlebe. Zu dem „Danke liebes Universum“ möchte ich nur noch hinzufügen „Danke, liebe Anjana Gill“.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Die Liebe ist die größte ...

Im Himmel gibt es einen Bahnhof
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Welch ein wunderbares Buch! Eine märchenhafte Geschichte erzählt Jando, Verlag KoRos Nord. Nicht nur das Cover ist wunderschön und lädt zum Träumen ein, sondern die Aufmachung des gesamten Buches von ...

Welch ein wunderbares Buch! Eine märchenhafte Geschichte erzählt Jando, Verlag KoRos Nord. Nicht nur das Cover ist wunderschön und lädt zum Träumen ein, sondern die Aufmachung des gesamten Buches von Anfang bis zum Ende ist – mit den farbigen Innenseiten des Umschlags, den zarten Schmetterlingen auf jeder Seite und den Illustrationen passend zur Erzählung – traumhaft schön. Außerdem ist es ein Buch, das einfach richtig gut in der Hand liegt und unbedingt einen guten Platz im Regal verdient.
Schon im Prolog kann man versinken in der Beschreibung des Sonnenaufgangs am Meer. Es folgen kurze betitelte Kapitel. Ich habe das Gefühl, ich bin dabei, als im ersten Kapitel ein Mann auf einer alten Bank am Fuße einer mächtigen Eiche sitzt und aufs Meer schaut… Es ist ein sehr liebevoller und zarter Schreibstil, der mich emotional sehr berührt. In demselben Stil wie der erste Satz geschrieben ist, ist die gesamte Erzählung. Es ist eine Geschichte, die ihrem Titel gerecht wird: „Im Himmel gibt es einen Bahnhof“. Man möchte gern glauben, was Jando schreibt, dann weiß man, dass man die Hoffnung nicht verlieren darf und dass die Liebe „der Pulsschlag des Lebens“ ist.
Das kleine märchenhafte Buch ist für Groß und Klein sehr lesenswert und ich empfehle es sehr gern.