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Veröffentlicht am 10.02.2024

Letzter Teil der Geschichte um Marlene und Emma

Kinderklinik Weißensee – Geteilte Träume (Die Kinderärztin 4)
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Schon das Cover hat mir wieder sehr gefallen und ist passend zu denen der ersten drei Bände, die sich um die Schwestern Marlene und Emma drehen.

Die Handlung des vierten Bandes setzt im Mai ...

Schon das Cover hat mir wieder sehr gefallen und ist passend zu denen der ersten drei Bände, die sich um die Schwestern Marlene und Emma drehen.

Die Handlung des vierten Bandes setzt im Mai 1948 ein. Der Krieg ist vorbei, die Stadt und die Kinderklinik Weißensee sind noch "verwundet", der Wiederaufbau setzt ein - jedoch auch die zunehmende Teilung der zwei Hälften von Berlin.

Während Marlene aufgrund der Umstände mit ihrer Familie aus Weißensee nach West-Berlin flüchten muss, bleibt Emma mit ihrer Familie in Weißensee, dem Ostteil der Stadt.

Gut gelingt es der Autorin wieder, die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Ich fühlte mich sofort in das Berlin von damals versetzt. Die Spaltung der Stadt, die Luftbrücke, der einsetzende Aufschwung und Beginn des Wirtschaftswunders - alles wird anschaulich und mit dichter Atmosphäre geschildert.

Geht der Riss der durch die Stadt geht doch auch zwischen den beiden Schwestern Marlene und Emma und ihren Familien hindurch. Die Charaktere sind wieder plastisch geschildert, so dass man tief in die Geschichte eintauchen kann.

Wehmütig heißt es nun Abschied nehmen von Emma und Marlene. Es war schön mit Euch! Von mir wieder 5 Lesesterne für das Buch. Wer gerne Romane mit geschichtlichem Hintergrund liest, ist mit dieser vierbändigen Familiengeschichte gut bedient!

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Berührende Geschichte, unbedingt lesen!

Der Schacherzähler
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Schon das Cover vom Buch hat mich angesprochen, weil ich es sehr schön gestaltet finde.

Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht und der Roman an sich überzeugt!!

Ich lerne beim Lesen Oldman, Janne und ...

Schon das Cover vom Buch hat mich angesprochen, weil ich es sehr schön gestaltet finde.

Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht und der Roman an sich überzeugt!!

Ich lerne beim Lesen Oldman, Janne und seine alleinerziehende Mutter Malu kennen. Janne hat Schwierigkeiten in der Schule, Malu fühlt sich als alleinerziehende Mutter oft am Rand ihrer Belastbarkeit, Oldman ist einsam und eben - wie der Name sagt - nicht mehr der Jüngste. Um diese drei und noch die engsten Freunde von Malu dreht sich die ganze Geschichte.

Der Autorin gelingt es wunderbar, die Handlung aus der wechselnden Ich-Erzähl-Perspektive der Protagonist*innen zu erzählen. Jede Person hat einen ganz eigenen Charakter, der durch die Erzählweise und die Wortwahl sehr anschaulich wird. Mir sind dadurch alle sehr schnell ans Herz gewachsen und ich konnte das Buch gar nicht mehr beiseite legen. Die Geschichte hat mich sehr berührt, manche Sätze und Passagen waren so schön, dass ich sie mehrfach lesen musste. Und dabei gleitet nie etwas ins Kitschige ab. Die Handlung bleibt stimmig, in sich geschlossen, alle Erzählfäden werden beendet.

Mein Fazit: 5 Sterne und volle Leseempfehlung!!

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Die Lindy Girls - Berlin in den 20ern durch Frauenaugen

Lindy Girls
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Wally Kaluza möchte im Berlin der "goldenen 20er" eine Mädchentanzgruppe gründen, nichts wie die weltberühmten Tiller-Girls - sondern besser, viel besser.

Im Roman folgen wir daher nicht nur Wally, sondern ...

Wally Kaluza möchte im Berlin der "goldenen 20er" eine Mädchentanzgruppe gründen, nichts wie die weltberühmten Tiller-Girls - sondern besser, viel besser.

Im Roman folgen wir daher nicht nur Wally, sondern auch Thea, die aus wohlhabendem Elternhaus stammt. Alice, die mehr oder weniger für ihren Bruder verantwortlich ist, da der Vater seit dem 1.Weltkrieg ein gebrochener Mann ist und Gila, die als Büroangestellte arbeitet und davon träumt, eine erfolgreiche Schriftstellerin zu werden.

Anne Stern gelingt es anhand der verschiedenen Figuren ein buntes Kaleidoskop vom Berlin der 20er Jahre zu entwickeln. Berlin brodelt, der Hunger nach Zerstreuung und Leben ist riesengroß. Wer Geld hat, kann sich alles leisten. Die nicht ganz so Reichen, streben auch nach Ablenkung und Amüsement, die Armen und die Gebrochenen stehen außerhalb. Drogen werden als Verheißung auf unbeschwertes Glück, wenigstens für kurze Zeit gesehen. Alles ist prall und dicht erzählt, gekonnt verwoben. Schatten und Licht dieser Zeit werden wunderbar anhand der einzelnen Protagonist*innen geschildert. Und die Rolle der Frau wird durch die unterschiedlichen Charaktere der jungen Frauen aus mehreren Sichten dargestellt.

Ich war sofort in der Handlung gefangen und habe mit Spannung gelesen. Mir persönlich haben die Kapitel über Gila am besten gefallen. Gelingt es meiner Meinung nach der Autorin mit Gila durch den Erzählstil in Ich-Form und die Art und Weise des Erzählens, an die Frauenfiguren von z.B. Irmgard Keun anzuknüpfen.

Als Extra (und das habe ich noch keinem Buch gehabt) ist eine Musikliste der im Roman erwähnten und für die Zeit typischen Lieder auf spotify beigefügt - eine tolle Idee!

Von mir 5 Lesesterne!

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Schönes, gut zu lesendes Buch

Die Butterbrotbriefe
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Kati, fast 40, möchte an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen. Zu sehr lasten in ihrem Heimatort Familiengeschichte und alte Erlebnisse auf ihr. Zu diesem Zweck verfasst sie 37 Briefe auf Butterbrotpapier, ...

Kati, fast 40, möchte an einem neuen Ort ein neues Leben beginnen. Zu sehr lasten in ihrem Heimatort Familiengeschichte und alte Erlebnisse auf ihr. Zu diesem Zweck verfasst sie 37 Briefe auf Butterbrotpapier, das ihr Vater für sie sammelte. Die Briefe werden von ihr persönlich zugestellt und vorgelesen, die Empfänger, Menschen, die ihr Leben auf gute oder schlechte Weise beeinflussten. Dies ist Katis Art, Abschied zu nehmen, um danach neu beginnen zu können.

Nach den ersten Worten nahm mich die Geschichte schon voll mit. Mit leisem Humor schildert Carsten Henn die Ereignisse rund um die "Butterbrot-Briefe". Manchmal sind die Situationen zum Schreien komisch, auch wenn sie eigentlich tief-traurig sind, Nie jedoch empfand ich Schilderungen als "zu viel" oder "zu wenig", immer auf den Punkt.

Die Charaktere, zu denen nicht nur Kati sondern auch ihr liebenswert-schrulliger Onkel, Madame Catherine, der Landstreicher Severin und natürlich ein Rentier und ein Elch, gehören sind liebevoll gezeichnet. Jede/r mit einer kleinen Macke, die sie nur menschlich macht.

Katis Weg, ihre Familiengeschichte zu entdecken und zu entschlüsseln, ihren eigenen Weg zu finden - angenehm, in einem flüssigen, ruhigen Schreibstil, nie jedoch langweilig von dem Autor geschrieben.

Für mich ein schöner Wohlfühlroman, den ich nach Beenden zufrieden und glücklich zur Seite legte.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Bezaubernde, charmante Geschichte um eine junge Frau, die ihren Weg findet

Eine Lady hat die Wahl
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Eliza wird, noch recht jung, nach einer lieblosen Ehe zur Witwe. Bisher wurde ihr Leben ausschließlich erst durch ihre Eltern und dann durch ihren - nun verstorbenen - Ehemann bestimmt. Durch eine unerwartet ...

Eliza wird, noch recht jung, nach einer lieblosen Ehe zur Witwe. Bisher wurde ihr Leben ausschließlich erst durch ihre Eltern und dann durch ihren - nun verstorbenen - Ehemann bestimmt. Durch eine unerwartet groß ausfallende Erbschaft ist Eliza nun erstmals in der Lage, sich einen eigenen Weg zu suchen. Dieser Weg wird rasch von zwei attraktiven Männern gekreuzt...

Die Geschichte von Eliza hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Locker leicht und zum Teil sehr amüsant gelingt es der Autorin den Weg von Elise zu schildern.

Elizas Erwachsenwerden zu beobachten, ihre zunehmende Selbstbestimmung und Entwicklung zu einer reifen Frau mit eigenen Zielen, mit allen Pannen und Widrigkeiten machte mir richtig Spaß! So anschaulich und lustig, aber auch zum Teil mit versteckter Tiefe - wunderbar!

Die Charaktere sind alle gut geschildert, jede Persönlichkeit hat eigene Eigenheiten, die auch immer klar wieder zu erkennen sind. Manches ist schon sehr schräg, aber auch wieder sehr liebenswert geschildert.


Alles in allem konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, fühlte mich gut unterhalten, musste oft lachen und legte es zum Schluss mit einem zufriedenen Lächeln zur Seite.

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