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Veröffentlicht am 25.05.2023

Ganz unterhaltsam, mit Schwerpunkt auf ihrer ersten Ehe.

Die einzige Frau im Raum
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In dieser Romanbiografie geht es um Hedy Lamarr, bekannte Schauspielerin im Hollywood der 30er Jahre, berühmt für ihre außergewöhnliche Schönheit.
Aber Hedy war nicht nur schön und nicht nur eine begnadete ...

In dieser Romanbiografie geht es um Hedy Lamarr, bekannte Schauspielerin im Hollywood der 30er Jahre, berühmt für ihre außergewöhnliche Schönheit.
Aber Hedy war nicht nur schön und nicht nur eine begnadete Schauspielerin - sie war maßgeblich an der Erfindung einer Technologie beteiligt, ohne die wir heute z. B. kein Bluetooth in unseren Handies nutzen könnten.

Bei biografischen Romanen habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, nach dem Lesen selbst zu recherchieren. Bzgl. Hedy gibt es mehrere Quellen, die teilweise Unterschiedliches behaupten, wie sie überhaupt auf die Idee für ihre Erfindung gekommen ist und warum diese in WK2 nicht genutzt wurde, um die gegen die Deutschen eingesetzten Torpedos zu verbessern. Darauf gestoßen hat mich vor allem @tintenschaetze , der sofort aufgefallen ist, dass der Klappentext des Buches sich nicht mit dem deckt, was sie über Hedy weiß.

Dass Hedys erster Mann gewalttätig war, steht zwar auch im Klappentext, ich möchte an dieser Stelle hier trotzdem CNs für häusliche, psychische und s3ggsuelle Gewalt aussprechen, besonders weil sich die Beschreibung der Beziehung über 180 S. zieht. Am Anfang las es sich fast ein wenig wie Dark Romance; umso erleichterter war ich, als dann deutlich wird, dass Hedy auch selbst erkannt hat, wie missbräuchlich ihre Ehe war.
Auch dass Machtmissbrauch und #metoo schon damals in Hollywood thematisch waren, kommt am Rande heraus.

Schade fand ich, dass Hedys angebliche Bis3ggsualität im Buch komplett ausgespart wurde. Ich hätte es ein gutes Zeichen gefunden, wenn diese zumindest am Rande Erwähnung gefunden hätte.

Allgemein hat mich das Buch ganz gut unterhalten, mir aber kaum neue Erkenntnisse oder Überraschungen geliefert, die ich nicht auch dem Klappentext hätte entnehmen können. Dazu kamen kleine Logikfehler und dass es stellenweise etwas flach blieb. Über Hedys Leben nach 1942 hätte ich auch gerne mehr erfahren, da endet das Buch nämlich.

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