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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2023

Mit Höhen und Tiefen

Blankenese - Zwei Familien
3

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut ...

Nachdem ich die „Heiligendamm“ Serie von der Autorin verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf eine weitere Serie von Michaela Grünig.

Der historische Hintergrund ist wieder einmal sehr gut dargestellt. Das politische Geschehen wird authentisch in die Handlung eingeflochten, die Situation für die Juden in den 30er Jahren in Deutschland kommt vor allem im späteren Teil des Buches deutlich rüber und hat mich mitgenommen. Hier sind auch die Zeitsprünge nützlich; man erlebt wichtige Stellen der Charaktere über einige Jahre hinweg, sieht so, wie sie sich entwickeln, wie sich aber auch die Zeit um sie herum ändert.

Bei den Personen habe ich etwas gebraucht, um mit ihnen warm zu werden. Die Beziehung zwischen Leni und John geht am Ende sehr schnell, der Funke bei mir ist aber nicht übergesprungen, da wenig schöne Szenen zwischen ihnen beschrieben werden und sie gleich ihre ersten Herausforderungen meistern müssen.
Irma hingegen war für mich eine sehr ausgeprägte Person, mit der ich auch von Anfang bis Ende mitgefühlt habe. Sie ist eine starke Frau, die einiges im Leben durchmachen musste, sicherlich nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, aber am Ende trotzdem für andere da ist und für ihre Werte einsteht.

Insgesamt also ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mir dennoch gut gefallen hat. Ich kann es kaum erwarten, zu erfahren, wie es im nächsten Band weitergeht.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 24.11.2022

Eigenartige Stimmung

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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Wie das Cover erahnen lässt, fühlt sich auch die Handlung nach einem Westernroman an. Im Fokus steht Ming Tsu, der sich in die weiße Frau Ada verliebt hatte, worauf ihr Vater Ming Tsu verärgert als Slave ...

Wie das Cover erahnen lässt, fühlt sich auch die Handlung nach einem Westernroman an. Im Fokus steht Ming Tsu, der sich in die weiße Frau Ada verliebt hatte, worauf ihr Vater Ming Tsu verärgert als Slave verkaufte. Im Buch geht es vor allem um Ming Tsu‘s Rache und seine Reise nach Kalifornien, wo er Ada erhofft zu treffen.

Der Einstieg in das Buch war für mich etwas schwierig, bzw. ungewohnt. Ich habe bisher noch keine Westernromane gelesen und musste mich dort erst einmal einfinden. Viele Gefühle werden nicht beschrieben, der Anfang ist vor allem brutal und von Waffen und Morden gezeichnet. So konnte ich auch keine Verbindung zu Ming Tsu aufbauen. Im Laufe des Buches hat sich das jedoch etwas verbessert, die Handlung hat mich mehr gepackt und mich irgendwann auch abgeholt. Besonders interessant fand ich den Propheten, der etwas Spirituelles in das Geschehen einbringt und somit eine mal andere Perspektive hinzufügt.

Insgesamt konnte ich mit den Charakteren nicht richtig warm werden, fand das Buch zur Abwechslung aber trotzdem mal ganz nett.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Eine neue Perspektive

Das letzte Versprechen
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In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches ...

In diesem historischen Roman geht es um Anni, die 1944 miterleben muss, wie ihre Mutter von ihr weggezogen wird und in ein Arbeitslager in Sibirien gebracht wird. Anni hingegen wird in ein jugoslawisches Kinderheim gesteckt, wo sie einige Zeit verbringt. Der einzige Hoffnungsschimmer ist ihre Großmutter, die Anni in jeglicher Art rettet.

Ich habe schon einige historische Romane gelesen, dieser wirft jedoch ein neues Licht auf die Zeit und bietet eine ganz andere Perspektive, wie ich sie sonst gewohnt bin. Das Leid der Menschen steht im
Vordergrund, eine schwere Situation folgt auf die nächste. Vermutlich ist es so wirklich realistisch geschildert. Mir fehlte jedoch etwas das Glück und der Spaß beim Lesen. Eine etwas leichtere Mischung hätte mir hier besser gefallen.

Die Charaktere, vorweg Anni und Amalie, sind sehr gut dargestellt. Ich konnte mir vor allem Amalie am Anfang sehr gut vorstellen und habe mit ihr mitgefühlt. Auch die anderen Charaktere kommen im Laufe des Buches zur Geltung. Die Orte sind ebenfalls anschaulich beschrieben.


Spannend wird das Buch durch die Zeit- und Ortswechsel. Außerdem werden verschiedene Formate im Text wiedergegeben: Annis Tagebuch, Briefe, Gedichte … die Mischung hat mir gefallen. Erst dachte ich, es könnte etwas verwirren, aber die Autorin hat es sehr gelungen umgesetzt.

Insgesamt ein interessantes Buch, das einmal einen schwierigeren Blick auf die Erlebnisse der Menschen zu der Zeit wirft.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Kitschig aber schön

MS Kristiana - Märchenhochzeit auf Island
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Der dritte Teil der Serie handelt von der Kreuzfahrt des Schiffes Ms Kristiana nach Island. Vor allem die Besatzung, aber auch Mitreisende der Fahrt stehen im Mittelpunkt der Handlung. So bekommt man aus ...

Der dritte Teil der Serie handelt von der Kreuzfahrt des Schiffes Ms Kristiana nach Island. Vor allem die Besatzung, aber auch Mitreisende der Fahrt stehen im Mittelpunkt der Handlung. So bekommt man aus verschiedenen Bereichen Einblicke in die Kreuzfahrt, erlebt Island und die Dramen der Charaktere.

Das Cover ist wirklich schön und lädt zum Träumen ein. Auch beim Lesen hatte ich direkt Lust, selbst auf eine Kreuzfahrt aufzubrechen. Das gelingt der Autorin durch ihren angenehmen Schreibstil und die vielen Beschreibungen gut.

Die Handlung ist seicht, oft vorhersehbar, Probleme entwickeln sich, verschwinden, Beziehungen wirbeln durcheinander, am Ende kommt aber die Märchenhochzeit. Doch etwas kitschig, aber für ein Wochenende zum Abschalten perfekt.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Mit Auf und Abs

Gut Erlensee - Margaretas Traum
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„Gut Erlensee“ erstreckt sich über etwas mehr als ein Jahr von 1919 bis 1920 und begleitet Margareta in der Nachkriegszeit. Nach Ende des Krieges wurden die Frauen wieder aus der Druckerei der Familie ...

„Gut Erlensee“ erstreckt sich über etwas mehr als ein Jahr von 1919 bis 1920 und begleitet Margareta in der Nachkriegszeit. Nach Ende des Krieges wurden die Frauen wieder aus der Druckerei der Familie gebannt und alles scheint zuerst zurück zur Vergangenheit gedreht zu sein. Greta ist jedoch ehrgeizig und hat sich über die Kriegsjahre einiges an Wissen angeeignet. Ihr Vater will davon nichts wissen, sondern sie schnellstmöglich verheiraten, um auch finanziell wieder besser dazustehen. Greta hingegen verguckt sich in den Vorarbeiter Konrad und sträubt sich den Forderungen ihrer Eltern.

Die Stimmung wirkte für mich zu Anfang eher bedrückt und dunkel. Vor allem Vater Hermann ist durchgehend schlecht gelaunt und lässt alles an seiner Familie aus. Mit ihm lässt sich nicht reden und seine Frau scheint auf seiner Seite zu sein. Nur Gretas Großmutter scheint etwas Macht über ihn zu haben. Im Laufe des Buches hat es mir jedoch mehr Spaß gemacht, Gretas Bestrebungen und die Beziehung zu Konrad zu verfolgen. Sie entwickelt sich schnell weiter und setzt ihren Willen durch. Ebenfalls haben mir ihr Bruder und ihre Großmutter als Nebencharaktere sehr gut gefallen. Besonders bei ihrem Bruder werden die Kriegsfolgen für Soldaten dargestellt. Auch neben der normalen Handlung habe ich viel über die Zeit gelernt und der geschichtliche Kontext wird informativ beschrieben, ohne zu stark in den Vordergrund zu treten.

Insgesamt ein gelungener Roman über das Schicksal einer Familie in den Nachkriegsjahren, rund um die Rolle der Frauen, die Wirtschaft und etwas Liebe.

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