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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2017

Ein gelungenes Debüt mit kleinen Schönheitsfehlern

High Heels - Heisse Deals
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Tara Bernhard, eine modisch versierte, junge Anwältin, verfolgt das ehrgeizige Ziel, sich auf dem Parkett, der Schönen und Reichen zu etablieren. Als ein Forscher der Beautyfirma Bellapharma auf ihr Autodach ...

Tara Bernhard, eine modisch versierte, junge Anwältin, verfolgt das ehrgeizige Ziel, sich auf dem Parkett, der Schönen und Reichen zu etablieren. Als ein Forscher der Beautyfirma Bellapharma auf ihr Autodach stürzt, kommt sie einem mysteriösem Komplott auf die Spur und wittert ihre Chance. Dabei wird sie nicht nur mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit Intrigen ungeahnten Ausmaßes. Sie stolpert in ihren High Heels von einer gefährlichen Situation in die nächste und gerät zwischen die Fronten. Beim Filmfestival in Cannes kommt es schließlich zum großen Showdown und das Netz der Verschwörungen wird entwirrt.

Das Debüt der Autorin Dina Casparis ist ein gelungener Wirtschaftskrimi, der mit einer Prise Chick-Lit aufgepeppt wird. Man darf sich, allerdings, von dem Cover nicht irreführen lassen, denn wer lockere humorvolle Unterhaltung erwartet, wird zunächst enttäuscht. Mir erging es da nicht anders und ich musste mich durch den Beginn des Romans regelrecht durchkämpfen. Die Mühe hat sich aber durchaus gelohnt, die Handlung ist raffiniert gestrickt und bietet immer wieder überraschende Wendungen. Dina Casparis versteht sich darin ein stimmiges Konzept zu entwickeln und diesem Strukturen und ein Fundament zu verleihen. Der Schreibstil ist geradlinig und nüchtern. Die Autorin bringt Fakten besser rüber als Emotionen zu vermitteln und so wird man zunächst mit den Protagonisten nicht so recht warm. Auch die Dialoge hätten geraffter ausfallen können, um unnötige Längen zu vermeiden.

Aber die Autorin gewährt dem Leser einen exklusiven Einblick in die Juristerei, Pharmakonzerne und Finanzwelt. Natürlich muss man sich auch mit Fachbegriffen auseinandersetzen, jedoch habe ich mich daran nicht gestört, denn ich lerne auch gerne bei Unterhaltungsromanen etwas dazu.

Alles in allem ein eindringlicher anspruchsvoller Roman mit kleinen Schönheitsfehlern. Ich vergebe dieser Lektüre dennoch 4 Sterne, da man diesem Buch anmerkt, das hier viel Arbeit und Recherche dahintersteckte.

Eine Leseempfehlung für alle, die auch, einem anfangs, schwer zugänglichem Roman eine Chance geben.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Kurzweilige Lektüre über zerbrochene Träume und gescheiterte Existenzen

Das geträumte Land
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Inhalt:

„Das geträumte Land“ erzählt das Schicksal der Einwandererfamilie Jonga und der Bankiersfamilie Edwards vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in den USA.

Jende Jonga holt seine Frau Neni und ...

Inhalt:

„Das geträumte Land“ erzählt das Schicksal der Einwandererfamilie Jonga und der Bankiersfamilie Edwards vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in den USA.

Jende Jonga holt seine Frau Neni und Sohn Liomi nach Amerika, um mit ihnen gemeinsam den amerikanischen Traum zu verwirklichen. Zunächst läuft alles gut. Jende`s Anwalt macht ihm, trotz abgelehnten Asylantrag, Hoffnung auf eine Greencard. Zudem bietet ihm Clark Edwards einen lukrativen Job als Chaffeur an. Neni erhält ein Studentenvisum und Liomi findet einen Platz in einer Schule. Die Zukunft der afrikanischen Familie scheint gesichert. Doch dann erschüttert die Lehman-Krise das Land. Tausende verlieren ihre Jobs, so auch Jende. Neni bekommt ein zweites Kind und kann ihr Studium nicht fortführen. Ist ihr Traum geplatzt? Müssen sie zurück nach Kamerun und ihre Hoffnungen auf ein sorgenfreies Leben im Land der unbegrenzten Möglichkeiten begraben?

Meine Meinung:

Das Debüt von Imbolo Mbue ist durchaus unterhaltsam und lesenswert, weist jedoch auch einige Schwächen auf. Der Autorin gelingt es nicht mit ihrer Story zu berühren, obwohl dieses Thema viel Potential mit sich bringt. Es plätschert so vor sich hin, der Tiefgang fehlt und die Charaktere sind sehr klischeehaft und oberflächlich beschrieben. Die Jongas schaffen sich ihre kleine afrikanische Welt inmitten von N.Y. Sie leben nach ihren kulturellen Traditionen und gesellschaftlichen Standards. In ihrem Herzen sind sie Afrikaner, wollen aber nach außen hin, Amerikaner darstellen. Sie kämpfen verbissen für ihren „American Dream“ und verlieren dabei das Ziel vor Augen. Sie verfallen immer mehr in ihre typische Rolle, je größer die Probleme werden.

Dazu die reiche Bankiersfamilie Edwards, Clark ein Work-a-holic, der die Augen vor der Realität verschließt und sich in noch mehr Arbeit flüchtet und Trost bei Prostituierten sucht. Cindy, seine Frau, kommt selbst aus ärmlichen Verhältnissen und besteht auf ihrem Reichtum und Status. Mit Tabletten und Alkohol versucht sie ihren Kummer und die Depressionen in den Griff zu kriegen, wohl bedacht den Schein von außen stets zu bewahren. Das Leben der Edwards zeigt vor allem eines auf, Geld allein macht nicht glücklich, solange die Liebe fehlt.

Beide Familien rennen in ihr Verderben, nur schlagen sie verschiedene Richtungen ein. Leider bleiben die Emotionen unterschwellig und kommen beim Leser nicht an. Die Tragik der Figuren ist sichtbar, aber nicht spürbar und so bleibt dieser Roman leider nicht nachhaltig in Erinnerung.

3 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 19.01.2017

Actionreicher Thriller mit kleinen Schwächen

Welt ohne Morgen
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Inhalt:

Jonathan und Lew haben ihre Geheimidentität „Der Monarch“ längst hinter sich gelassen, als ein übermächtiger Feind von einst, die Geliebte von Lew versucht zu entführen und Jonathan`s Tochter, ...

Inhalt:

Jonathan und Lew haben ihre Geheimidentität „Der Monarch“ längst hinter sich gelassen, als ein übermächtiger Feind von einst, die Geliebte von Lew versucht zu entführen und Jonathan`s Tochter, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, bedroht. Das ruft eine einflussreiche Geheimorganisation auf den Plan, „Die Kuratoren“, deren finanzielle und technische Mittel jegliche Rahmen sprengen. Sie verlangen von Jonathan und Lew wieder in ihre alte Rolle zu schlüpfen und schleusen sie, unter dem Vorwand ein gestohlenes Kunstwerk sicher zu stellen, auf die Yacht der ominösen Umi.

Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. Auf der Jurojin Maru angekommen, stehen sie einem bedrohlichem Feind gegenüber, der eine Verschwörung plant, die die ganze Welt aus den Angeln hebt. Unter Zeitdruck versuchen Jonathan und Lew, das Schlimmste zu verhindern und decken dabei einen Komplott ungeahnten Ausmaßes auf, bei dem sogar Politik und Wirtschaft ihre Finger im Spiel haben. Die Lage scheint aussichtsslos. Gelingt es den beiden die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren?

Meine Meinung:

Jack Soren´s Thriller „Welt ohne Morgen“ ist der Nachfolger von seinem Roman „Der Monarch“, bei dem ebenfalls Jonathan und Lew die Hauptrolle spielten. Die Handlung ist in bester Agentenmanier konstruiert und es wird nicht lange gefackelt, bis man auch mitten im Geschehen ist. Ein geheimnisvoller futuristischer Prolog weckt schnell die Neugier auf den weiteren Verlauf. Zu Beginn wird man gleich Zeuge von mehreren Handlungssträngen, die man noch nicht so recht zuordnen kann.

Die Hauptprotagonisten Jonathan und Lew sind die einzigen Akteure, die man eindeutig, zu den „Guten“ zählt, alle anderen, sind unter einer schleierhaften Facette nicht zu deuten. Der Autor hat seine Figuren geschickt mit verschiedenen Schattierungen versehen, die den Leser kaum erahnen lassen, in welche Richtung, sie sich entwickeln. Da hält Jack Soren ebenfalls etliche Überraschungen parat.

Die Story erinnert unweigerlich an James-Bond-Filme. Es geht rasant und actionreich zur Sache, als Leser kommt man kaum zum Luft holen und das ist wahrscheinlich auch so gewollt, um von den Logikfehler, die sich zum Ende hin einstellen, abzulenken. Für meine Empfinden hat der Autor mit seinem Roman einfach zu viel gewollt und einiges nicht plausibel zu Ende gedacht. Alles ein bisschen zu pompös, zu konstruiert, zu komplex um sich dann alles in Wohlgefallen aufzulösen. Auf die einzelnen Aspekte möchte ich jetzt nicht eingehen, denn dann müsste ich spoilern.

Den Roman soll jeder, bei Interesse, selbst lesen und bewerten. Unterhaltsam ist er auf jeden Fall und sorgt für spannende kurzweilige Lesestunden. Er hat mich nur etwas unzufrieden zurückgelassen, weil ich immer alles bis ins Detail verstehen möchte und ich hier ein wenig ratlos zurückgelassen wurde. Aber das ist meine persönliche Geschmackssache.

3 Sterne und für Fans rasanter Agententhriller eine klare Leseempfehlung.