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Veröffentlicht am 23.11.2022

Überraschend gut!

A Good Girl’s Guide to Murder
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Ein Buch über welches ich mehr zufällig gestolpert bin und was mich dann so sehr begeistert hat, dass es binnen drei Tagen durchgelesen war.
Es hat Etas an sich, was einen wirklich mega flasht und dazu ...

Ein Buch über welches ich mehr zufällig gestolpert bin und was mich dann so sehr begeistert hat, dass es binnen drei Tagen durchgelesen war.
Es hat Etas an sich, was einen wirklich mega flasht und dazu veranlasst immer und immer weiter zu lesen.
Der Schreibstil ist fantastisch. Er ist leicht, flüssig, schnell und flott zu lesen, so dass man nur so durch die Seiten fliegen kann. Was das Ganze zusätzlich noch ein wenig auflockert und besonders macht, es gibt immer wieder Kapitel die aus ihren Projekteinträgen, Interview Transkripten, Zeichnungen, Textnachrichten etc. bestehen. Dadurch wird das Ganze greifbarer und realistischer.
Beim Lesen ist man nicht nur Beobachter, sondern mittendrin, dabei und ermittelt direkt an der Seite von Pippa mit.
Pippa ist die Hauptprotagonistin und war mir von Anfang an sympathisch. Ich mochte ihre clevere Art, ihr Denken und ihre Überlegungen wie Dinge am sinnvollsten angegangen werden können. Sie ist fast so etwas wie everybodys Darling, weil sie eigentlich nicht böse werden kann. Sie hat eher etwas Zerbrechliches an sich, ist lieber mit ihren Gedanken alleine, vor allem dann, wenn sie sich hinein stürzt in die Recherche. Sie hat ein klares Ziel vor Augen und lässt sich von diesem auch nicht abbringen. Den Pippa hört auf ihr Bauchgefühl und vertraut auf ihre Recherche, dass der Mord an Andie Bell nicht Sal Singh zuzuschreiben ist.
Ravi ist der jüngere Bruder von Sal Singh. Er ist ebenfalls super sympathisch und lustig. Ravi ist ein extrem starker Mensch, mit viel Rückgrat. Denn die ganze Stadt beschimpft ihn als „Mörder Bruder“ und behandelt die gesamte Familie herablassend. Doch er hat sich dadurch seinen Witz nicht verderben lassen. Er glaubt weiterhin an die Unschuld seines Bruders und ist bereit dafür alles zu tun, solange der Name Singh reingewaschen werden kann und alle Schuld von seinem Bruder genommen wird. Von diesem Schicksalsschlag hat er sich nicht unterkriegen lassen, es hat ihn als Menschen noch stärker gemacht.

Die meiste Zeit in diesem Buch, wird von der Recherche eingenommen, die Pippa tätigt. Ich mochte es, wie sie an Dinge herangegangen ist. Wie sie angefangen hat, Dinge miteinander zu kombinieren und aus dem Unmöglichen das Mögliche zu machen. Sie lässt sich weder einschüchtern, noch ist sie sich zu schade, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Leider muss sie einen schweren Verlust verkraften, der das Ganze Ziel ins Wanken bringt.
Doch hier bewundere ich ihren Willen einfach weiterzumachen.
Je tiefer Pippa vordringt in das Geflecht von Andie Bell. Denn schnell wird klar, dass die Andie Bell die alle zu kennen scheinen, nicht die Andie Bell ist, die der Realität entsprechen, Zwei völlig unterschiedliche Menschen und die Echte ist weniger unsympathisch als die Gefakte. Hilft diese Erkenntnis weiter, um den wahren Mörder zu finden?
Schnell wird klar, dass der kleine Ort in dem Pippa lebt, alle Geheimnisse hütet. Hier wird lieber alles unter den Teppich gekehrt, bevor man darüber sprechen muss. Geheimnisse werden gehütet und für keinen Preis dieser Welt offengelegt. Doch eines passiert auf jeden Fall, Pippa begibt sich in Gefahr, denn mit ihrer Recherche hat sie jemanden aufgeschreckt und dieser versucht nun mit allen Mitteln zu verhindern, dass Dinge an die Oberfläche kommen.

Dieses Buch lebt vor allem von seiner Schnelllebigkeit, von den Ermittlungen und Informationen die man erhält. Dadurch ist es fast fortlaufend spannend und verschafft dem Leser ein angenehmes Kribbeln. Die Geschichte baut sich systematisch auf und somit auch der Spannungsbogen. Anfangs laufen die Ermittlungen sehr langsam ab und die Informationen kommen nur Kleckerweise. Zum Ende hin, wird es rasant und die ersten heißen Spuren werden verfolgt. Als die letzten Hinweise wie ein Puzzle zusammengesetzt werden, ist die Spannung unfassbar und zum Greifen nahe. Dann will man einfach weiterlesen, weil man gefesselt und fasziniert zugleich ist.
Spätestens dann überlegt man, ob man selber etwas übersehen hat!
Wendungen, Twists, Irrungen und eine Flut an Informationen machen dieses Buch einzigartig und es macht Lust darauf, selber mitzuraten, zu rätseln, zu kombinieren um am Ende eventuell den Mörder oder Andie Bell zu finden.


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ich kann dieses spannende Buch nur empfehlen. Auch an all diejenigen, die vielleicht nicht so gerne Thriller lesen. Denn dieses Buch ist einfach viel mehr als das. Es ist wie ein Rätsel. Eines bei dem Informationen gesammelt werden, kombiniert wird, anders kombiniert wird, Informationen neu sortiert werden um dann am Ende eventuell die Lösung zu haben. Dieses Buch lebt vor allem vom Recherchestil, vom Kombinieren und dem stilistischen Mittel der unterschiedlichen Perspektiven sowie der Textmittel. Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 22.11.2022

Toller Auftaktband mit zwei zentralen Themen

SpooKI: Den Geist aufgeben gibt's nicht!
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SpooKI ist ein Buch aus dem Bereich Gruselgeschichten für Jungen und Mädchen.
In diesem Buch geht es um zwei Themen: Mobbing unter Schülern und Datenschutz im Internet.

Robert ist die Hauptperson. Er ...

SpooKI ist ein Buch aus dem Bereich Gruselgeschichten für Jungen und Mädchen.
In diesem Buch geht es um zwei Themen: Mobbing unter Schülern und Datenschutz im Internet.

Robert ist die Hauptperson. Er lebt bei einer Geisterfamilie, die ihn adoptiert hat. Er ist der Einzige Mensch. Seine Eltern lieben Spinnweben und Staub. Sein Vater versucht für ihn zu kochen, obwohl ihm dies leider nicht immer gelingt. Sein Hund Unfug macht seinem Namen alle Ehre und sein Opa Arthur ist wohl noch der modernste. Er schaut sich heimlich im Keller alte Filme auf seinem Fernseher an.
Doch von dem ganzen neumodischen Kram halten sie alle nichts, daher besitzt Robert weder Computer noch Handy.
Demnach ist seine Note in Informatik auch wahnsinnig schlecht und seine Mitschüler nutzen dieses aus, um ihn immer wieder zu mobben.
Als Isabella als neue Schülerin in die Klasse kommt, freunden die beiden sich schnell an. Im Gegensatz zu Robert ist Isabella richtig gut im programmieren und will ihm helfen.
Roberts Familie ist in der Lage sich für kurze Zeit zu manifestieren, um sich anderen zeigen zu können z.B. beim Elternsprechtag in der Schule…doch dies kostet sie sehr viel Energie.
Durch Zufall gewinnt Opa Arthur bei einem Gewinnspiel ein Handy für Robert. Ein Smartphone, welches noch gar nicht auf dem Markt ist. Isabella ist verwundert und kann nur in aller letzter Minute Robert und Opa Arthur davor bewahren große Fehler zu begehen, als diese versuchen das Handy einzurichten.
Ob sie wohl noch schnell genug war, die Daten der Familie zu schützen?
Robert ist mittlerweile Profi darin, dass Geheimnis seiner Familie zu schützen, vor allem vor einem neugierigen Nachbarn. Daher lässt er sich immer wieder neues einfallen, um Herrn Tarantino hinters Licht zu führen.
Robert benutzt sein Smartphone seitdem er es bekommen hat, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute… er kann sich ein Leben ohne dieses nicht mehr vorstellen.
Doch leider kommt es immer mehr zu komischen Vorfällen… Lieferung von ständig neuen Elektrogeräten (Thermofix, Staubsauger, Rasenmäher, Blutdruckmessgerät), viel Werbung im Briefkasten, unlogische Essensbestellungen… Hier scheint etwas nicht zu stimmen!
Alleine kann Robert diesem Mysterium nicht auf die schlichen kommen, daher bekommt er Unterstützung von Isabella und seinem lustigen Geistercousin Lorenzo.
Denn anscheint hat eine KI sich genau Roberts Haushalt als Pilotprojekt ausgesucht um bei ihm Daten zu sammeln. Nach 100 Tagen will sie in die Welt expandieren und noch mehr Daten sammeln. Aber, war das Haushalt für dieses Projekt der Richtige?


Das Buch ist wunderbar leicht und locker geschrieben. Es besticht durch eine einfache Sprache, die sich hervorragend lesen lässt und auch bei Kindern einen mehr als guten Eindruck hinterlässt.
Vor allem aber ist es witzig und spannend zu gleich. Es gibt immer wieder Situationen die einen zum schmunzeln bringen, vor allem wenn Robert versucht seinen Nachbarn an der Nase herumzuführen.
Es behandelt zwei zentrale Themen: Mobbing und Datenschutz im Internet
Beides ist so eingefasst in das Buch, dass es nicht zwingend hervorsticht, sondern wunderbar in die Geschichte rund um Robert eingebunden ist. Dennoch sind diese Themen unterschwellig vorhanden und Kindern werden diese in einfachen Worten und anschlich im Buch verdeutlicht. Aber auch, was passiert, wenn man sein Smartphone ständig benutzt und schnell eine Abhängigkeit von diesem passiert. Wenn man sich plötzlich nicht mehr vorstellen kann, ohne dieses auszukommen.
Genauso, was passiert, wenn man unachtsam ist und seine Daten im Internet preisgibt. Das Ganze wird natürlich mehr als überspitzt dargestellt, aber immer noch so, dass es für Kinder nachvollziehbar ist. Auch wenn an manchen Stellen sehr übertrieben wird, aber es passt einfach wunderbar in diese skurrile Geschichte hinein.
Es ist ein turbulentes Abenteuer…zwischen Mobbingattacken seiner Mitschüler, hier hilft Lorenzo mal spontan aus, einem Datenschutzleck und einer Ominösen Gestalt, die Daten aus dem Internet sammelt…aber wofür?

Dieses Buch ist nicht abgeschlossen, es endet ein wenig offen und lässt den Leser mit vielen Fragen zurück.
- Wieso wurde Robert von einer Geisterfamilie adoptiert?
- Wieso kann Isabella die Familie von Robert sehen?
Und einige mehr…
Dies macht Lust auf Band 2, weil man einfach wissen will wie es weitergeht.

Dieses Buch hat Potenzial der Auftaktband einer gruselig witzigen Reihe zu werden.


Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Habe dieses mit meinem Sohn zusammengelesen und er hat es sich ausgesucht um es als Buchvorstellung in der Schule zu präsentieren. Von daher hat es ihm extrem gut gefallen. Wir mochten es beide, vor allem wegen den zentralen Themen, aber auch weil es witzig und spannend zugleich ist. Ein Buch, welches Lust auf mehr hat und definitiv nicht langweilig wird.

Veröffentlicht am 16.11.2022

Ein absolutes MUSS

Blinde Lüge
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Bei einem Thriller ist es wichtig, nicht zu viel zu verraten, da ansonsten die ersten Puzzlestücke bereits an ihren Platz fallen und die Spannung verloren geht. Daher versuche ich das Ganze ein wenig zu ...

Bei einem Thriller ist es wichtig, nicht zu viel zu verraten, da ansonsten die ersten Puzzlestücke bereits an ihren Platz fallen und die Spannung verloren geht. Daher versuche ich das Ganze ein wenig zu umschiffen und dennoch einen Eindruck von diesem Buch zu vermitteln.
Im letzten Buch von Claudia Giesdorf hat sie uns in einen Wald entführt. Dieses Mal geht es in eine alte Villa. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass es nur dort spielt, was aber nicht der Fall ist. Wir haben zusätzlich zu der Villa auch noch andere Settings.
Ich glaube, was dieses Buch aber viel mehr ausmacht als den Ort, ist der gewählte Stil. Es handelt sich um Gespräche zwischen Katalina und ihrem Psychiater. Das Ganze wird in Form von Sprachnachrichten an den Leser übermittelt, denn Katalina will nicht in seine Praxis kommen, aber trotzdem ihre Story teilen, als Rückversicherung. Der Psychiater lässt sich darauf ein und erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Hier ein kleines Gimmick: Claudia hat diese Sprachnachrichten eingesprochen, welche über einen QR-Code abgerufen werden können.
Wir lesen dieses Mal ein Buch, welches unendlich detailliert Dinge beschreibt. Denn Katalina ist durch ihren Unfall vorübergehend erblindet und nimmt ihr Umfeld nun anders dar. Dies wird an den Leser transportiert durch kleinteilige Beschreibungen, die Wiedergabe von Gefühlen, Haptik und Emotionen. Ich habe zwischenzeitlich meine Augen geschlossen und versucht mal Geräusche um mich herum wahrzunehmen und nachzuvollziehen wie es ist, wenn dir eines deiner Sinne abhandenkommt.
Die Umsetzung davon ist Claudia famos gelungen. Man kann sich komplett in den Beschreibungen verlieren und nachvollziehen wie es ist, wenn man auf andere angewiesen ist aber auch auf seine verbliebenen Sinne. Es fließen immer Informationen mit ein, wie es ist, wenn eine Netzhautverletzung vorliegt, was das Auge mit einem macht, was aber auch das Gehirn anfängt zu treiben, wenn es plötzlich Informationen anders verarbeitet.
So kommt es dann auch, dass man irgendwann im Buch anfängt zu stutzen, zu überlegen und sich selbst nicht mehr sicher ist, was gerade passiert ist. Auch der Leser hat irgendwann Probleme, Realität von Fiktion zu unterscheide und an dem was in der Villa passiert zu zweifeln. Denn es treten immer wieder Dinge in Augenschein, die eigentlich nicht sein können. Doch erklärbar sind sie nicht.
Claudia Giesdorf führt uns als Leser komplett an der Nase herum.
Sie streut Brotkrummen, die einen schier zur Verzweiflung bringen, vor allem als dann eine Bombe platzt, sich plötzlich alle Szenarien verschieben und neu anordnen. Die Spannung ist unfassbar, man denkt, ja das ist die Lösung und dann bricht es ab und man findet heraus, nein…nur ein Teil davon. Einer der uns als Leser zwar Wissen vermittelt, uns aber in keiner Art und Weise zum Ziel führt.
Ich musste feststellen, selbst wenn ich alle Brotkrummen im Verlauf des Buches aufgesammelt hätte, ich wäre der Lösung kein Stück nähergekommen. Das Ende sehr überraschend! Sehr spannungsgeladen und actionreich. Etwas, das den Puls noch einmal nach oben treibt und das Buch zu einem würdigen Abschluss bringt.
Der Schreibstil ist unfassbar gut, da wie immer wieder Höhen und Tiefen erleben, auf Wellen voller Spannung mitschwimmen und drohen unterzugehen. Dieses Buch strotz vor Adjektiven, die uns alle Szenarien, alle Situationen mehr als bildlich beschreiben um das fehlende Augenlicht von Katalina an den Leser weiterzugeben. Das wahrnehmen von Geräuschen und Gerüchen ist ebenfalls sehr präsent. Man kann sich komplett in diesem Buch verlieren, da es einen mitnimmt auf eine Reise die anders ist als gedacht, die es schafft uns Angst zu vermitteln, Hilflosigkeit, unser innerstes nach außer kehrt und gleichzeitig aufzeigt wie verletzlich wir sind, wenn plötzlich Realität und Fiktion ineinanderfließen und kein Unterschied erkennbar ist.
Die Protagonisten, muss man innerhalb des Buches kennenlernen, vor allem ihre Wandlung, ihre Bedürfnisse so zu reagieren und ihr wahres Ich. Dieses Buch lebt nicht von den Protagonisten, es lebt von der Wahrnehmung, vom Fühlen, vom Riechen, von der Angst und davon zu vertrauen. Wenn man kann?

Meine Bewertung: 5 Sterne
Ich war im Wald, nun bin ich in einer Villa. Eine, dir mir Angst gemacht hat. Eine die mich komplett hat durchdrehen lassen, eine die mich verwirrt und die dafür gesorgt hat, dass ich mich selbst verloren habe. Verloren in dem Versuch eine Lösung zu finden, herauszufinden was wirklich passiert ist um am Ende festzustellen, meine Sinne haben mich verlassen. Für Thriller Fans ein Muss und für alle anderen, eine absolute MUSS Empfehlung!

Veröffentlicht am 15.11.2022

Gelungener Auftakt mit tollpatschiger Protagonistin

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Wer dieses Buch liest, wird vor allem mit viel Witz, Ideenreichtum, einem kreativen Setting und ganz viel Emily Seymour belohnt.
Es fällt einem wahnsinnig leicht, in dieses Buch einzutauchen, denn der ...

Wer dieses Buch liest, wird vor allem mit viel Witz, Ideenreichtum, einem kreativen Setting und ganz viel Emily Seymour belohnt.
Es fällt einem wahnsinnig leicht, in dieses Buch einzutauchen, denn der Schreibstil ist sehr gradlinig, leicht und schnell lesbar, nicht verschachtelt und die Sätze beinhalten keine unnötigen Füllwörter.
Gepaart wird all dies noch mit Witz und Spannung, et voila das perfekte Buch ist fertig.
Nicht ganz, denn dieses Buch lebt vor allem von seinen beiden Hauptprotagonisten.
Emily Seymour ist die Tollpatschigkeit in Person. Selbst das Aufstehen aus einem Bett, bereitet ihr bereits Probleme und läuft nicht ohne Zwischenfall ab. Sie ist keine Nekromantin und ohne Magie gesegnet, dennoch wächst sie in der bekanntesten Nekromanten Familie überhaupt auf. Emily nimmt dennoch an allen Beschwörungen teil, wird dort zum Handlanger und scheint einen fatalen Fehler zu begehen. Im Verlauf des Buches, verändert sich Emily, sie wird taffer, taucht tiefer in die Zwischenwelt ein und fängt an ihre Familie aus anderen Augen zu betrachten. Sie kombiniert und findet eine Spur, doch alleine ist sie nicht in der Lage das Rätsel zu lösen. Selbst als Nicht- Nekromantin gelingt es ihr Ashton von den Toten zurück zu holen, doch dafür zahlt sie einen hohen Preis…einen zu hohen?
Ashton ist sexy, smart, intelligent, Nekromant durch und durch. Geheimnisvoll, sehr familienbezogen und leider auch recht nachtragend. Denn das er aus dem Reich der Toten zurückgeholt wurde, hat ihm nicht wirklich gefallen und das lässt er Emily sehr spüren. Er ist recht kratzbürstig und zornig zu ihr, lässt seine schlechte Laune an ihr aus. Trotzdem lässt er sich auf einen Handel mit ihr ein und zeigt ihr das Leben in der Zwischenwelt. Angezogen von ihrer lauten unnachgiebig tollpatschigen Art. Vielleicht sind doch Gefühle im Spiel?
Die anderen Protagonisten muss man im Verlauf des Buches kennenlernen. Ich kann nur sagen, es gibt interessante Charaktere und auch solche die einen zum Lachen bringen, denn manchmal kommt es einem so vor, als wäre man mitten hinein geraten in die Adams Family!
Zur Story selber, werde ich nicht ganz so viel verraten, denn sonst würde ich spoilern. Allerdings kann ich so viel sagen, dass es unsagbar spannend wird. Dass das Buch einen ganz neuen Twist erhält und dass es viele Wendungen gibt, die so nicht vorhersehbar gewesen sind.
Unterstützt wird das Ganze durch die unsagbar genial ausgearbeiteten Settings. Angefangen bei der Bibliothek, die sich im Hause der Seymours befindet, hin zum Haus von Ashton mitten in der Zwischenwelt und natürlich den Reisen die die beiden unternehmen, um der größten Verschwörung auf den Grund zu gehen, die die magische Welt je gesehen hat. Alles ist mit so viel Liebe ausgeschmückt, mit umschreibenden Adjektiven unterlegt und so plastisch dargestellt, dass man sich direkt alles bildlich vorstellen kann.
Gerade diese Settings machen es aus, dass es unsagbar spannend wird, denn es beginnt eine Jagd auf Zeit, eine die Rätsel aufdeckt, eine die es schafft den Leser zu begeistern, bis hin zu einem Ende, was zu einfach ist. Es scheint auf der Hand zu liegen das diese Lösung die naheliegendste ist, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dem ist nicht so.
Demnach ist das Ende ein Cliffhanger, einer der auf den ersten Blick keiner ist und auf den zweiten doch… denn hier ist nichts wie es scheint und es kann nur extrem vielversprechend weitergehen. Spannend und mit vielen offenen Fragen, die es in Band 2 zu lösen gilt.
Vielleicht liegt die Lösung recht nahe und doch so weit entfernt, dass man das offensichtliche als erste Lösung akzeptiert.
Abwarten, auf Band 2 freuen und erneut in die Welt von Emily Seymour eintauchen…

Hier noch ein kleines Gimmick, jedes Kapitel hat eine Überschrift, eine die lustig ist und zugleich erahnen lässt, was auf den Leser zukommt. Ganz im Stile von Emily…

Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches von einer tollpatschigen Protagonisten handelt, die versehentlich ihren Schwarm ins Jenseits befördert und auch wieder nicht. Ein Buch, was Spaß zu lesen macht, in welches man eintauchen kann, was einen wunderbare Lesestunden beschert, die man nicht missen möchte. Denn die Kombination aus Witz, Charme und Spannung ist einfach unschlagbar und macht aus diesem Buch ein hervorragendes Gesamtkonzept.

Veröffentlicht am 30.09.2022

Der etwas andere Freizeitpark

StoryWorld (Band 1) - Amulett der Tausend Wasser
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Tief in meinem Herzen, bin ich ein Fan von Freizeitparks, aber das sage ich niemals laut.
Daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von diesem Buch gelesen habe.
Ein Freizeitpark, der durch die Wahl ...

Tief in meinem Herzen, bin ich ein Fan von Freizeitparks, aber das sage ich niemals laut.
Daher war ich sofort Feuer und Flamme, als ich von diesem Buch gelesen habe.
Ein Freizeitpark, der durch die Wahl eines Buches, die Themenwelt bestimmt, in die man Reisen wird. Das klang einfach zu gut um wahr zu sein.
Ob es allerdings so kommt, wie ich es mit vorgestellt habe, verrate ich noch nicht.

Wir haben zwei Protagonistinnen, die sich überhaupt nicht leider können.
Chloe hat Angst vor Monstern und Sascha hat einen Wellensittich in ihren Haaren versteckt, der immer wieder für Ärger sorgt. Zudem findet Sascha, Chloe auch noch extrem nervig, daher sind kleine Streitereien einfach vorprogrammiert.

Sascha ist eine Außenseiterin, die auch keine wirklichen Freunde hat. Daher setzt sie alles daran, ihr großes Ziel zu erreichen und den diesjährigen Lesewettbewerb zu gewinnen. Denn nur so kann sie ihrer Erzfeindin Chloe eines auswischen. Sascha ist eine Streberin, sie steht auch dazu, denn sie will einfach in allem die Beste sein. Lesen ist ihre Passion und dafür opfert sie sogar ihren Schönheitsschlaf.

Chloe hingegen ist beliebt, kommt aus gutem Hause und war im letzten Jahr die Siegerin im Lesewettbewerb. Sie ist bereit ihren Platz eisern zu verteidigen und nimmt dafür vieles in Kauf, denn der Sieg im letzten Jahr hat ihr diverse Privilegien eingebracht, die sie nicht bereit ist aufzugeben.

Mmh, das Zusammenspiel der beiden hat nicht immer reibungslos geklappt, denn ich hatte nicht fortlaufend das Gefühl Erzfeindinnen vor mir zu haben. Es war eher ein stätiges nebeneinander laufen und als ihnen klar wird, sie schaffen es nur gemeinsam, war die Freundschaft auf einmal geboren. Hier hätte ich mir etwas mehr tiefe und Feindseligkeit gewünscht. Das man als Leser das Gefühl hat, zwischen den beiden scheint es eine unüberwindbare Kluft zu geben.

Zu den beiden gesellt sich noch Henry, der sie begleiten und lotsen soll. Doch schnell wird klar, er ist mehr Last als Hilfe. Daher ist klar, dass nicht alles glattlaufen wird und sich dieses nicht harmonische Grüppchen bald in Schwierigkeiten befindet und ums überleben kämpfen muss.

Spätestens da wird ihnen klar, sie schaffen es nur gemeinsam und das ist wirklich eine tolle Message, die auch grandios rübergebracht wurde und in einer Szene ihren Ursprung findet, die dafür wie geschaffen ist. Auf jeden Fall eine Message, die dieses Buch verdient.

Denn das erschaffene Setting ist wunderschön und man kann sich in dieses hervorragend hineindenken. Ein Setting, was Kinder begeistern wird, weil es sehr plastisch und authentisch rüberkommt. Es wirkt im Text wie gemalt und ansprechend gestaltet.

Dazu trägt auch der Schreibstil bei, der schnell lesbar, gradlinig, verschnörkelt und wunderbar ist. Ein Stil, den junge Leser lieben werden, weil er simpel ist und dadurch die wunderbaren Ausarbeitungen der Welt noch stärker hervortreten und man das Gefühl hat, beim lesen in diesen Park einzutauchen.

Zur Story selber, erzähle ich nichts weiter, außer…, dass sie wirklich gut ist und sehr actionreich. Es wird beim lesen nicht langweilig, denn dieses ungewöhnliche Dreiergespann erlebt so einiges. Auch als Leser kann man miträseln und mitfiebern, ob ihnen alles gelingt und das Buch am Ende geschrieben wird.

Storyworld ist kein herkömmlicher Freizeitpark, denn Karussells sucht man hier vergeblich. Es ist eher eine Ode ans Lesen und die Phantasie.

Meine Bewertung: 5 Sterne
Ein Buch, welches eine tolle Unterhaltung liefert, verpackt in einer Story mit einer wunderbaren Message und einem großen actionreichen Abenteuer. Denn eines wird nie passieren, dass man sich in Storyworld langweilt. Daher warten wir es ab, welches nächste Abenteuer dieser Park bereithält.