Schwächer als Band 1, aber mit einem würdigen Ende
2 Seelen. Das zweite Buch der UnsterblichkeitMan kommt relativ schnell wieder in das Geschehen hinein, denn dieses Buch startet recht flott und lässt auch dem Leser wenig Spielraum, um lange über alles nachzudenken. Man wird hineingeschubst ins kalte ...
Man kommt relativ schnell wieder in das Geschehen hinein, denn dieses Buch startet recht flott und lässt auch dem Leser wenig Spielraum, um lange über alles nachzudenken. Man wird hineingeschubst ins kalte Wasser, kommt aber wirklich gut klar und kann schnell wieder den Faden aufnehmen.
Was ich an den Büchern von Rose Snow einfach liebe, ist der Schreibstil. Sie sind flott lesbar, flüssig, wunderbar anschaulich und bildlich geschrieben und dennoch unverschnörkelt und gut lesbar. Einmal angefangen hat es das Potenzial zum „One-Day-one-night book“ zu werden…denn man will es nicht mehr aus der Hand legen.
Eigentlich startet man ja nicht mit einer Kritik, aber hier muss dies einfach sein, weil es das Einzige ist, was ich wirklich zu bemängeln habe. An manchen Stellen war es mir zu langatmig, weil einfach zu wenig passiert ist und dort zogen sich die Seiten ein wenig wie Kaugummi. Daher habe ich das Buch immer mal wieder zur Seite gelegt, ein paar Tage gewartet und weitergelesen, weil es mich nicht gepackt hat. Erst im letzten Drittel hat es wieder an Fahrt aufgenommen und mich in seinen Bann gezogen.
Wie bereits erwähnt, landet man mitten drin im Geschehen. Es wird nicht viel im Vorfeld erzählt oder vorne weggenommen, sondern „bähm…“ da bin ich und es geht direkt actionreich weiter. Ich hatte meine Zweifel ob dies wirklich gut ist, aber der Plan scheint aufgegangen zu sein.
Denn aus dem ersten Band sind noch einzige Fragen offen, die definitiv aufgeklärt werden müssen.
Ich werde nicht wirklich in die Tiefe gehen, aber soviel verrate ich zumindest. Es ist wie eine riesengroße Schnitzeljagd. Denn wir reisen durch verschiedene Länder um den einen Schlüssel zu finden und weitere Rätsel zu lösen, die dann hoffentlich am Ende den Schlüssel zu Tage fördern.
Doch nicht nur das, denn in diesem Buch ist immer wieder von verschiedenen Gemälden die Rede. Diese werden wahnsinnig gut und sehr interessant beschrieben. Fast so, als stände man vor diesen und müsste nur die Hand nach ihnen ausstrecken, um sie berühren zu können. Dazu werden die Hintergründe erklärt, die dann wiederum eine Rolle in der Story spielen. Hier schließt sich der Kreis sehr schnell und sorgt dafür, dass es interessant bleibt.
Dieses Buch besticht vor allem aufgrund seiner Story, seinen Wendungen, falschen Fährten und dem grandiosen Setting. Es gibt viele Offenbarungen, die natürlich Fragen aus Band 1 beantworten und dafür sorgen, dass die Puzzleteile an ihren Platz fallen um am Ende ein großes Gesamtkunstwerk zu ergeben. Auf diesem Weg dahin werden wir begleitet von einem Touch Romantik, ein wenig Action, diversen Überraschungen, der ein oder anderen Hürde und einem fulminanten Ende.
Denn nur wer am Ende die Wahrheit erkennt und sich seinem Schicksal stellt, wird am Ende Erfüllung erlangen. Und mehr verrate ich nicht, denn sonst würde ich spoilern und es wäre schade ums Ende des Buches.
Wie ihr seht, bin ich ein großer Fan des Buches, doch es gibt leider eine Kritik. Die habe ich mir bis zum Ende aufgespart, denn sie fällt nicht unbedingt großartig ins Gewicht, um dieses Buch gut zu finden.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass Kela weiter über sich hinauswächst. Dass sie sich weiterentwickelt und noch stärker in ihrer Persönlichkeit wird. Denn sie ist eine selbstständige, starke und eigensinnige Frau, doch diese Eigenschaften bröckeln in meinen Augen ganz gewaltig da ich vermehrt das Gefühl hatte, sie versteckt sich hinter Nero.
Hier hätte ich mir eine Persönlichkeit gewünscht, die an ihren Aufgaben wächst. Die es schafft, noch stärker und selbstbewusster zu werden und sich zu vertrauen. Nicht an sich zu zweifeln und auch ohne Mann an ihrer Seite stark genug ist.
Nero hingegen ist von Anbeginn eine starke Persönlichkeit. Er muss lernen Kontrolle abzugeben und Kela zu vertrauen.
Hier ist es wie ein Katz- und Mausspiel. Es geht hin und her, wobei Nero für mich persönlich immer der Stärkere ist. Vielleicht liegt es an seiner düsteren Ausstrahlung oder an seinem Auftreten. Er hat mich eindeutig mehr überzeugt als Kela.
Dies ist nur mein persönliches Empfinden, denn ich glaube fest daran, dass es andere Leser gibt, die Eindeutig für Team Kela sind und meine Wahrnehmung anders gelesen haben.
Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches mich wirklich begeistern konnte, mit einem kleinen Abstrich in Bezug auf die Protagonistin. Ansonsten hat es meinen Vorstellungen mehr als entsprochen und ist ein würdiger Abschluss dieser Dilogie. Ich mochte es auf Reisen zu gehen, zu rätseln, zu suchen, zu erfahren, die actionreichen Szenen zu lesen und die Romantik zwischen Nero und Kela zu erleben. Ein Buch, welches wirklich alle Kriterien erfüllt um, einen Leser gut unterhalten zu können.