Profilbild von lovelyliciousme

lovelyliciousme

Lesejury Star
offline

lovelyliciousme ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lovelyliciousme über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2020

Manipulativ mit einer tollen Message

Pretty Dead. Wenn zwei sich lieben, stirbt die Dritte (Romantic Suspense meets Dark Academia)
0

Die Messlatte für dieses Buch, kann nur relativ weit oben liegen, wenn man den Vorgänger Secret Game gelesen hat und weiß, wozu Stefanie Hasse schreibtechnisch zu fähig ist. Den Leser zu manipulieren und ...

Die Messlatte für dieses Buch, kann nur relativ weit oben liegen, wenn man den Vorgänger Secret Game gelesen hat und weiß, wozu Stefanie Hasse schreibtechnisch zu fähig ist. Den Leser zu manipulieren und auf die falsche Fährte zu schicken. Mal schauen ob es ihr auch hier gelingt!

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leichtgefallen. Das hängt vor allem mit dem tollen Schreibstil zusammen, den ich sehr mag und schätze. Er ist ganz leichtfüßig, sehr gradlinig, unverschnörkelt und dennoch packend und begeisternd. Sie lässt uns ein Teil ihrer Geschichte werden und nimmt den Leser mit auf eine Reise in ihre Phantasie. Es ist eine stetige Spannung vorhanden, da jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt wird und wir somit immer nur Häppchenweise das Puzzle zusammensetzen können. Dadurch baut sich die Spannung immer weiter auf, bis sie am Ende im Finale gipfelt!
Wir lernen alle Protagonisten nach und nach kennen.
Wobei der Fokus ganz klar auf Chase und Brooke liegt. Von Sarah erfahren wir nur etwas durch die Erzählungen der anderen, aber es gibt kein Kapitel aus ihrer Sicht. Sie ist nur in der Dritten Person anwesend und macht damit dem Status „Tod“ alle Ehre.
Brooke ist eine ganz zarte, feine, sympathische Persönlichkeit. Allerdings bietet sie großes Potenzial sich verletzten zu lassen, weil sie so sanftmütig dargestellt wird, so zerbrechlich. Stellenweise war sie mir zu sanft, zu unsichtbar… ich hätte mir erhofft, dass sie anfängt an der Situation zu wachsen und aus dem Schatten heraustritt. Das ist hier nicht ganz optimal umgesetzt!
Chase ist der typische Sunnyboy. Er ist reich, relativ selbstständig und extrem beliebt an seiner Schule. Das macht das Ganze umso schwerer ihn nicht zu mögen, oder sich vorzustellen, dass er mit dem Mord etwas zu tun hat. Hier finde ich, erkennt man im Verlauf des Buches eine Wandlung, vor allem in Bezug auf seinen besten Freund, bei dem durch Sarah ein Bruch entstanden ist, der nun geheilt werden will.
Sarah lernt man nur durch Erzählungen kennen. Das Bild, was man ursprünglich von ihr hatte, wandelt sich sehr! Je mehr von Sarah offenbart wird, desto mehr Puzzleteile fallen an ihren Platz um das Bild zu vervollständigen. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, da sie der Ursprung von allem zu sein scheint. Das Manipulative, das sie an den Tag legt… wäre ausbaufähiger gewesen!
Was diese Story vor allem ausmacht, ist das Lüften von Geheimnissen. Das an die Oberfläche kitzeln von Dingen die in der Vergangenheit passiert sind. Die zeigen, wie Abhängig die einzelnen Personen von einander sind und darauf bedacht, ihr Geheimnis zu schützen. Manche Geheimnisse, die man mit einem anderen teilt, verursachen aber auch eine gewisse Sicherheit, meistens dann, wenn sie geteilt wird.
Nach und nach hat sich ein Spinnennetz gebildet und man hat die einzelnen Fäden erkannt, die zusammenlaufen, die aber auch zeigen, wie viele Personen wirklich voneinander Abhängig sind und wie sich die Geschehnisse wie ein Rattenschwanz durch deren Leben zieht. Ein cleverer und wirklich gut durchdachter Schachzug, denn nur so konnte der Leser aufs Glatteis geführt werden und um dunkeln tappen.

Es beginnt mit einer Liebesgeschichte, mit Origami Kranichen und dem Wort „Bald!“. Die Kraniche sind ein zentraler Punkt und begleiten uns… sie sind das Sinnbild für Angst, Neid, Manipulation, Macht und Überlegenheit. Doch, ein Kranich kann auch fallen… und irgendwann tut er dies!
Eine Story die sich mit dem innersten, mit dem verletzlichsten eines Menschen beschäftigt, mit seinen Wunden, seiner Angst und dem Schatten im Nacken der immer da ist. Was sie uns zeigt ist vor allem, dass man niemals alleine Last mit sich herumtragen sollte, dass man nur gemeinsam stark ist und alles hinter sich lassen kann, weil man anderen vertraut!
Werde Teil der Intrige und ich versichere dir, das Ende hast du in keiner Minute kommen sehen!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein tolles Buch, mit einer tollen Message, die zum Nachdenken anregt. Verpackt in einem perfiden Spiel aus Intrigen, Macht und Manipulation. Sogar noch über den Tod hinaus. Ehrerbietung an einen Toten, um diesen am Leben zu erhalten. Eine Story, begleitet von Kranichen… die Langlebigkeit von Glück symbolisieren! Ob dies zutrifft, müsst ihr selber herausfinden…
Mit persönlich hat Secret Game etwas besser gefallen, weil die Protagonisten greifbarer und ausgearbeitete waren, daher mache ich hier einen Abstrich!

Veröffentlicht am 29.05.2020

Nicht ausgereift genug!

Promised
0

Was direkt auffällt, wir stolpern mitten hinein in das Geschehen. Es gibt keine Vorgeschichte, keine Einführung, wir sind die direkt mittendrin.
Das hat das Ganze ein wenig erschwert zum reinkommen und ...

Was direkt auffällt, wir stolpern mitten hinein in das Geschehen. Es gibt keine Vorgeschichte, keine Einführung, wir sind die direkt mittendrin.
Das hat das Ganze ein wenig erschwert zum reinkommen und sich zurechtfinden. Doch je mehr Seiten man gelesen hatte, desto einfacher wurde es.
Doch dieses Buch, lebt nicht von seinem Setting, sondern nur von den Protagonisten. Denn das Setting ist nicht bahnbrechend, es ist ein Königshof, wie in jedem anderen Buch auch, daher muss diesem nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Hollis ist Hauptprotagonistin. Sie hat mir am Anfang recht gut gefallen, weil sie frech ist, ihren eigenen Kopf hat und ihren Weg geht. Genauso, wie sie es sich vorgestellt hat. Doch, man merkt irgendwann, dass Hollis eigentlich gar nicht das Zeug zur Königin hat, denn sie profitiert vom Wissen ihrer Zofe und besten Freundin Delia Grace. Die beiden sind seit Kindertagen befreundet. Ohne Delia Grace wäre sie oftmals aufgeschmissen, denn alles was sie tut, sagt, macht wurde im Vorfeld genaustens analysiert und umgesetzt. Am Anfang habe ich mich daran gar nicht so gestört, bis immer wieder darauf eingegangen wurde, dass alle Königinnen vor Hollis tapfere Kriegerinnen, schlaue Strateginnen oder liebevolle Mütter des Volkes waren. In keiner dieser Rollen habe ich Hollis gesehen. Von daher, ist sie nie für mich die perfekte Königin gewesen.

Jameson als König, nimmt die zweite große Rolle ein. Er betont immer sehr, wie sehr Hollis ihn zum lachen bringen würde. Reicht das aus, eine Königin auszuwählen? Er ist anfänglich sehr führsorglich, liebevoll und zuvorkommend. Doch auch dies wandelt sich. Allerdings habe ich den Grund dafür nicht verstanden. Denn er schließt Verträge mit einem anderen Land, in denen Hollis bereits als König benannt wird, ohne mit ihr darüber zu sprechen. Er wurde mi durch diese Aktion sehr unsympathisch!
Silas als dritter großer Protagonist, bleibt für mich die ganze Zeit ein wenig im Schatten zurück. Er bekommt zu wenig Aufmerksamkeit von der Autorin geschenkt, obwohl er ja der Grund ist, wieso Hollis zweifelt. Er scheint allerdings grundweg anders zu sein, als Jameson. Er spielt Hollis nichts vor, sondern offenbart ihr direkt alles. Seine Gefühle, seine Liebe und all das was er nicht hat.
Bis dahin ist alles sehr vorhersehbar und ohne Großen AHA Effekt. Auf diesen habe ich aber die Ganze Zeit gewartet, auf den Knall sozusagen und irgendwann ist er auch gekommen.
Hier hat mich Kiera Cass kalt erwischt. Ich versuche ein wenig dazu zuschreiben, aber nur so viel, dass ich nicht spoiler. Für mich sind die Gefühle komplett ausgeblieben. Hollis hat sich in eine kalte, berechnende Person gewandelt und die ganzen Szenen waren nicht wirklich gut ausgearbeitet und ausgereift. Hier hätte so unsagbar viel Potenzial dringesteckt, um der Story eine ganze neue Wendung zu geben, die in meinen Augen komplett verschenkt wurde. Ich habe immer wieder versucht, mich selber in diese Situation hinein zu versetzen, und bin zu dem Entschluss gekommen… es hat hier an allen Ecken und Kanten etwas gefehlt. Hier kann man das Wort Gefühle nicht großschreiben, sondern eher klein.
Schade, denn die Spannung und das Setting dafür waren da, die schriftstellerischen Grundsteine gelegt, aber die Umsetzung ist nicht ideal verlaufen. Schade! Dennoch endet es mit einem kleinen Cliffhanger! Nun bekommt man als Leser die Möglichkeit sich seinen Teil zu denken, zu überlegen wie könnte es weitergehen, wohin geht die Reise von Hollis… aber, man kann damit auch völlig falsch liegen. Hier heißt es abwarten, denn der Weg gabelt sich…
Was man aber sagen muss, trotz dieser Kritik… lies sich das Buch hervorragend lesen. Es war der typische Kiera Cass Stil, den man locker, leicht, herunterlesen kann, der einen mitnimmt auf eine Reise in ein fernes Land, der zum Träumen und Verweilen einlädt und der es schafft zu bezaubern. Ich liebe ihren Stil einfach, weil ich weiß, bevor ich das Buch überhaupt angefangen habe, es lässt sich schnell, gradlinig, unverschnörkelt und mit Spannung lesen. Natürlich bleiben viele Fragen am Ende offen und die Reise, kann in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. Hier heißt es abwarten und schauen ob alles im finalen Teil beantwortet wird.

Leider geht man an solch ein Buch mit einer gewissen Vorstellung heran, vor allem dann, wenn man ihre erfolgreiche Selection Reihe kennt. Ich weiß, ganz schlecht! Von daher versuche ich nicht zu vergleichen und überlege eher, ob sich all meine Wünsche erfüllt haben. Dies muss ich mit einem Nein beantworten, denn mit fehlen Gefühle, echte Emotionen und vor allem mehr Input zu Hollis und Jameson. Ein paar Seiten mehr, und ich wäre zufrieden gewesen.
Trotzdem will ich einfach wissen wie es weitergeht!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Es ist kein Vergleich zu Selection, es ist völlig anders. Dennoch ein Buch, welches einen ein wenig ins träumen geraten lässt, welches uns entführt auf ein Schloss, welches uns ein wenig Mädchen sein lässt. Leider muss man ein paar Abstriche machen, denn es fehlt hier und da an Emotionen und Input. Für wenn dies kein Grund ist, dieses Buch nicht zu lesen, dann ran! Für alle Selection Fans, sowieso ein Muss!

Veröffentlicht am 24.05.2020

Für alle, die die Tribute von Panem lieben

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
0

Ich gestehe, ich brauchte zwei Anläufe um dieses Buch komplett zu lesen.
Der Klappentext hat mich total an die Tribute von Panem erinnert und da ich diese Reihe liebe, stand es außerfrage, dass es genau ...

Ich gestehe, ich brauchte zwei Anläufe um dieses Buch komplett zu lesen.
Der Klappentext hat mich total an die Tribute von Panem erinnert und da ich diese Reihe liebe, stand es außerfrage, dass es genau mein Geschmack ist. Doch irgendwie, bin ich am Anfang nicht wirklich in die Lesefluss reingekommen und habe es daher noch einmal für mehrere Tage zur Seite gelegt um dem Buch ein paar Tage später erneut eine Chance zu geben.
Woran es gelegen hat, kann ich noch nicht einmal genau sagen, aber die zweite Chance hat es gebraucht, damit ich mich komplett in dem geschriebenen verlieren konnte.
Das Buch spielt 80 Jahre nach 2020. Ist am Anfang ein wenig verwirrend, doch man kommt ziemlich schnell dahinter und versteht auch, warum das Jahr 2020 der Ursprung von allem ist. Wir befinden uns daher in der Zukunft.
Der Urvortex, der im Jahr 2020 stattfand, verändert die Welt. Die Welt kann sich ein Stück weit dadurch regenerieren und erobert sich ihre eigene Umwelt zurück. Häuser werden von dieser eingenommen und die Menschen suchen sich einen neuen Lebensraum in Form von futuristischen Häusern und bedienen sich verschiedener Techniken, dass sie in diesen geschützt sind.
Die Menschen haben sich kein Stück verändert. Sie sind weiterhin machthungrig, verabscheuen alles was andersartig und fremd ist, führen Experimente mit denen durch, die von der Norm abweichen, ohne Rücksicht auf Verlust. Die Unnormalen „Vermengten“ sind die, die sich mit den Elementen verbunden haben und nun ein stückweit anders sind.
Beim lesen schämt man sich, man schämt sich dafür ein Mensch zu sein und nicht die Lage zu erkennen, dass andersartig nicht unbedingt mit schlecht zu vergleichen ist. Andersartig ist manchmal sehr gut, doch das erkennen wir nicht. In diesem Buch werden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das was wir anerzogen bekommen, unser Leben prägt.
Bis wir Elaine, die Hauptprotagonisten kennenlernen. Elaine ist eine Springerin und bei den Menschen in einer Megacity aufgewachsen. Sie kennt nur das was man ihr von klein auf beigebracht hat und danach lebt sie. Sie ist unsagbar mutig, wird im Buch immer weltoffener und trifft dann auf Bale.
Bale, er verändert alles. Er zeigt ihr, wo die abtrünnigen leben, zeigt ihr, was wirklich hinter der Macht der Megacity steckt und was es heißt, dieser zu trotzen und den Rücken zuzukehren. Er zeigt ihr die Welt der Vermengten und was sie in der Lage sind zu tun.
Elaines Welt gerät aus den Fugen und sie weiß nicht mehr, was Richtig oder Falsch ist. Daher hört sie auf ihr Herz und handelt danach!
Mir hat die Idee mehr als gut gefallen und ich war gefesselt, von den was sich dort vor meinem leserischen Auge aufgebaut hat.
Dieses Buch hat alles verbunden, von Spannung, über Liebe, Traurigkeit, Herzschmerz, Verlust und Action. Viele Fragen bleiben komplett unbeantwortet und die Story hat noch ein wenig Luft nach oben. Denn manche Stellen sind zu schwach ausgearbeitet, bei denen ich mir einfach mehr erhofft hätte, vor allem weil das Potenzial dafür vorhanden ist. Das Ende des Buches ist ein Mini Cliffhanger, der erahnen lässt, womit es im zweiten Teil losgeht.
Dennoch lässt es sich trotz der Kritik wunderbar lesen. Ist flüssig, einfach, gradlinig und unverschnörkelt geschrieben. Wunderbar ausgeschmückt mit Adjektiven, wenn wir die unterschiedlichen Welten kennenlernen, die der Menschen und die der Vermengten. Tolle Settings, wunderbar phantasiereiche erschaffen und wirklich gut durchdacht.
Ein Buch, welches Spaß macht, zu lesen, vor allem wenn man sich am Ende die Zeit nimmt und darüber nachdenkt, wie viel wir mit den Menschen gemein haben, die in diesem Buch erwähnt werden. Wie wir sind!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Lernt Elaine kennen, eine Vortex Springerin, die zur heimlichen Heldin wird. Taucht ein in zwei Welten, voller unterschiedlicher Weltbilder, Geschichten und Beweggründen.
Werdet Teil dieser Welt, werdet ein Vortex Springer und reist in die Vergangenheit. Aufgrund der Schwierigkeiten am Anfang, ziehe ich einen Stern ab und weil es hätte detaillierter sein können.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Trotz Kritik ... wie immer hervorragend!

Arrivederci Amici
0

Ich finde es wichtig zu erwähnen, dass man am besten die vorherigen Bände kennen sollte, da es als Quereinstieg nicht unbedingt geeignet ist, da zu viele Informationen rund um die Mantoni Familie fehlen.
Wir ...

Ich finde es wichtig zu erwähnen, dass man am besten die vorherigen Bände kennen sollte, da es als Quereinstieg nicht unbedingt geeignet ist, da zu viele Informationen rund um die Mantoni Familie fehlen.
Wir treffen wie immer auf altbekannte, die sich auch in ihrer Gesamtkonstellation nicht verändert haben. Das gefällt mir persönlich sehr gut, da man dadurch als Leser innerhalb einer Reihe im Fluss bleibt und keine bösen Überraschungen erlebt.
Die einzige wirkliche Veränderung, ist die Verlobung von Stefano und Carlino. Die Familie bekommt sozusagen Zuwachs. Dies war ein wenig abzusehen, wenn man die anderen Bände kennt, konnte man sich zu mindestens dies zusammenreimen. Der Antrag selber ist sehr süß. Ganz romantisch, leicht kitschig aber extrem passend.
Der aktuelle Mordfall bzw. Unfall ist in meinen Augen leider der Schwächste der gesamten Reihe. Mir hat dieses Mal die Spannung gefehlt, der AHA- Effekt ist ausgeblieben und die Auflösung des Falls hat keine Jubelstürme hervorgerufen. Ich war selbst sehr überrascht, dass es mich dieses Mal nicht so gepackt hat. Habe daher überlegt, woran es gelegen haben könnte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass mich gestört hat, dass immer wieder die „Hochzeitsvorbereitungen“ in den Weg gekommen sind, die für mich die Spannung zum Erliegen gebracht hat. Beim Weiterlesen hat es dann immer wieder gedauert, bis sie sich neu aufgebaut hat und mich als Leser mitreizen konnte. Hier wäre in meinen Augen mehr Mord besser gewesen und weniger Hochzeit.
Auch wenn die Hochzeitsstörungen natürlich wieder typisch Mantoni waren, war es für mich zu viel.
Dennoch lässt sich dieses Buch wunderbar lesen. Es ist eine leichte Sommerlektüre, die zum Verweilen einlädt, die einem Hunger auf italienisches Essen, Flair und die Stadt Florenz macht. Man will abtauchen in diese Welt und gerne bei den Mantonis einziehen. Eine Familie mit Ecken und Kanten, aber ganz klar zum knutschen und gernhaben.
Selbstverständlich dürfen hier auch die typischen Witze und Eigenarten nicht fehlen, die dem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubern, das Lachen auf die Lippen schmeißt und man aus purer Freude laut loslacht. Ja, dieses Buch ist mehr als nur ein Krimi, es ist eine Liebe an eine Familie und eine Stadt.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Aufgrund meiner Kritik, kann ich nur 4 Sterne vergeben. Mir hat einfach der Kniff und Pfiff beim Mord gefehlt. Ein bisschen mehr Überraschungseffekt und Raffinesse. Für mich als Krimi Fan, zu seicht und zu vorhersehbar, aber dennoch eine klare Leseempfehlung aufgrund dieser grandiosen Familie. Man muss sie einfach lieben!

Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein bewegendes Thema mit einem schwierigen Schreibstil

Frankly in Love
0

Dieses Buch wurde mit auf der letzten Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ich war direkt interessiert. Ich wusste, dieses Buch wird kein Spaziergang und keine Schmöker Lektüre, sondern ein Buch mit Tiefgang ...

Dieses Buch wurde mit auf der letzten Frankfurter Buchmesse vorgestellt und ich war direkt interessiert. Ich wusste, dieses Buch wird kein Spaziergang und keine Schmöker Lektüre, sondern ein Buch mit Tiefgang und Emotionen.
Doch, es war bedeutend schwieriger als ich gedacht habe.
Der Start in dieses Buch war sehr holprig, da ich am Anfang arge Schwierigkeiten hatte, mit dem Schreibstil klarzukommen. Man braucht ein bisschen, bis man in dieses vom Autor genutzte Stilmittel hineinfindet. Es ist recht ungewöhnlich und anders. Denn er umschreibt alles sehr nüchtern, sehr kurz und knapp, stellenweise sogar emotionslos. Gefühle und Gedanken werden nicht in epischer Breite dargelegt, sondern distanziert und prägnant.
Die Sprache die er nutzt ist dem Alter der Protagonisten angemessen, jugendlich und mehr als authentisch. Ein Buch, welches ein bisschen Anlaufzeit benötigt, wenn man dann aber in den Stil hineingefunden hat, es wie von alleine läuft.
Die Protagonisten sind gewöhnungsbedürftig, den man erfährt erst im Verlauf des Buches immer mehr von Ihnen und sie werden dadurch griffiger und lebendiger.
Frank ist Hauptprotagonist, denn aus seiner Sicht wird dieses Buch geschrieben. Ein Junge zwischen zwei Nationalitäten, der selbst auf der Suche nach seinem ICH ist und seinem Leben. Er ist sehr lieb, herzlich, ruhig, intelligent und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Seine Gedanken, seine Gefühle sind tiefgründig und regen zum Nachdenken an.
Sein Gegenpol ist Joy, die ein wenig flippiger ist. Mehr Farbe in ihr Leben bringt und vor allem die treibende Kraft zu sein scheint. Ebenfalls eine Protagonistin, die vor lauter Sympathie mein Herz im Sturm erobert hat. Mehr sogar noch als Frank.
Q, Franks bester Freund ist ein ganz eigener Typus von Mensch. Einer, den man wahrscheinlich als Nerd und Eigenbrötler beschreiben würde. Dem vieles egal zu sein scheint und der relativ viel toleriert. Gerade wegen dieser ruhigen und beständigen Art ergänzt er das Trio um die Protagonisten ganz wunderbar.
Die anderen Protagonisten müssen selbst entdeckt werden, denn alles verraten kann ich auch nicht!
Dieses Buch hat, nicht nur das Thema letztes Highschool Jahr und zarte Liebesbande, sondern vor allem die Thematik das Leben zwischen zwei Nationalitäten. Das verbinden von Traditionen, Familienzusammenhalt und das eigene Abnabeln von dieses.
Die Story ist nicht darauf ausgelegt Spannung zu erzeugen, viel zu erzählen und immer wieder Neues zu präsentieren. Es gibt zwar kleine Wendungen, die das ganze dann in ein neues Licht rücken, wichtiger ist das, was uns das Buch mit auf den Weg geben will.
Wie Familien, auch wenn sie in ein neues Land eingewandert sind, an Traditionen festhalten, die für die Kinder, die meist im Einwanderungsland geboren sind, nicht nachvollziehen können. Wie es ist, seine eigenen Eltern nicht enttäuschen zu wollen, aber dennoch seinen eigenen Weg zu gehen. Es geht auch darum Rassismus zu bewältigen. Nicht den eignen gegen sich, sondern den, den man von seinen Eltern vorgelebt bekommt. Auf Anpassung zu verzichten um an alten Werten und Normen festzuhalten. Wie es ist seiner Abstammung einen höheren Stellenwert beizumessen, als seiner persönlichen Identität.
Dies wird von David Yoon sehr tiefgründig beschrieben. Es bedarf weniger Worte, um dies zu transportieren und dem Leser nahe zu bringen. Ein Thema, welches plastisch ist, welches allgegenwärtig und zugleich für den einen oder anderen doch so weit weg.
Muss man immer die Erwartungen der Eltern erfüllen, oder darf man aus diesem System auch einfach mal ausbrechen? Findet es heraus!

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches mir insgesamt gut gefallen hat. Da ich anfänglich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hatte, wird es nicht unbedingt für jedermann etwas sein. Dennoch eine Geschichte, die bewegt, die zeigt wie es ist zwischen zwei Nationalitäten zu leben und das Rassismus nicht immer von weißen ausgehen muss. Die Botschaft dieses Buch springt einem nicht ins Auge, man muss zwischen den Zeilen lesen um sie zu finden.