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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2024

Gelungene Auswahl

Bienen
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„...Das Leben ist eine Blume, die Liebe ist daraus der Honig...“

Dieser Spruch ist von Victor Hugo ist der kürzeste in dem Büchlein. Gegliedert in acht Abschnitte beinhaltet das Buch 36 Geschichten und ...

„...Das Leben ist eine Blume, die Liebe ist daraus der Honig...“

Dieser Spruch ist von Victor Hugo ist der kürzeste in dem Büchlein. Gegliedert in acht Abschnitte beinhaltet das Buch 36 Geschichten und Gedichte über die Bienen. Dabei kommen sowohl bekannte Schriftsteller zu Wort als auch weniger bekannte. Zu ersteren gehören Horaz, Theodor Storm und Leo Tolstoi, zu letzteren Rose Ausländer und Michael Krüger.
Während die meisten der Texte und Gedichte die Natur zum Inhalt haben, fällt eine Erzählung aus dem Rahmen. Es ist Leo Tolstoi, der das von Napoleon belagerte Moskau mit einem absterbenden Bienenstock vergleicht.
Das Buch zeichnet sich durch seine wunderschönen und naturnahem Illustrationen aus. Neben den Bienen sind es die farbenfrohen Blumen, die das Auge auf sich ziehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Auswahl ist stimmig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 25.04.2024

Schönes Wimmelbuch

Das Schweiz Wimmelbuch
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„...Andrea Peters zeigt bekannte Sehenswürdigkeiten genauso wie überraschende Details der Schweiz...“

Diese Zeilen stammen von der Rückseite des Buches. Danach folgen auf sieben Doppelseiten Bilder von ...

„...Andrea Peters zeigt bekannte Sehenswürdigkeiten genauso wie überraschende Details der Schweiz...“

Diese Zeilen stammen von der Rückseite des Buches. Danach folgen auf sieben Doppelseiten Bilder von der Schweiz. Die Zeichnungen sind fein ausgearbeitet und sehr farbenfroh. Zu sehen sind die Berge, viele Häuser, aber auch das Leben der Menschen vor den Häusern.
Das Buch eignet sich zum Betrachten und Beschreiben. Was ich allerdings vermisse, sind konkrete Suchaufgaben.
Auf der Rückseite des Buches gibt es dann zu jeder Doppelseite ein paar kurze Zeilen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 25.04.2024

Eine Freundschaft im Rückblick

Lichtungen
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„...Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen. Man begegnete ihnen zufällig und wusste nie, was man darin fand...“

Die Autorin hat einen sprachlich ausgereiften Roman geschrieben. Trotzdem ...

„...Erinnerungen waren über die Zeit verstreut wie Lichtungen. Man begegnete ihnen zufällig und wusste nie, was man darin fand...“

Die Autorin hat einen sprachlich ausgereiften Roman geschrieben. Trotzdem ist es keine leichte Lektüre, denn die Geschichte wird in einzelnen Episoden erzählt, die immer weiter zurück in die Vergangenheit führen. Das will heißen, das neue Kapitel endet dort, wo das zuletzt Gelesene aufgehört hat.
Die Geschichte beginnt in der Gegenwart.

„...Für ihn war diese Reise ein Aufbruch, für sie ein Übergang, vielleicht sogar Abschluss...“

Lev und Kato sind in Rumänien aufgewachsen. Nach dem Öffnen der Grenze haben sich ihre Wege getrennt. Kato zog es in die Welt, Lev blieb und arbeitete im Sägewerk. Kato verdient ihr Geld als Malerin auf der Straße. Jetzt haben sie sich in Zürich getroffen. Gemeinsam sind sie durch Europa gefahren. Sie denken darüber nach, zurück zu reisen.
Das Buch gibt einen Einblick in das Leben in Rumänien. Ley stammt aus einer Familie, die in vielen Nationen ihre Wurzeln hat. Sein Großvater zum Beispiel ist Österreicher. Über Katos Herkunft erfahre ich nur wenig.
Die einzelnen Episoden sind wie eine Perlenkette voller Erinnerungen. Dabei steht Lev im Mittelpunkt. Wie die Freundschaft zu Kato zustande kam, erfahre ich erst spät. Es ist eine Freundschaft mit Ecken und Kanten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2024

Die Opfer sind die Kinder

Wo die Asche blüht
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„...Von klein auf hatte man ihn als Staub des Lebens, Bastard, schwarzamerikanischen Imperialisten oder als Kind des Feindes bezeichnet...“

Phong ist Demütigungen gewohnt. Er ist das Kind einer Vietnamesin ...

„...Von klein auf hatte man ihn als Staub des Lebens, Bastard, schwarzamerikanischen Imperialisten oder als Kind des Feindes bezeichnet...“

Phong ist Demütigungen gewohnt. Er ist das Kind einer Vietnamesin und eines amerikanischen Soldaten. Nun hofft er zusammen mit seiner Familie auf Ausreise in die USA. Doch das Visum wird ihn verweigert. Er muss beweisen, dass sein Vater Amerikaner war. Wie soll das gehen, wenn er ihn nicht kennt?
Die Autorin hat erneut ein Stück vietnamesischer Geschichte aufgearbeitet. Die Erzählung erfolgt in zwei Handlungssträngen. Der eine spielt 2016, der andere beginnt 1969.
Der Schriftstil des Buches ist fein ausgearbeitet. An manchen Stellen wirkt die Sprache blumig, obwohl das Thema bitterernst ist. Trotzdem passt es genau so.

„...Wie so viele Neunzehnjährige hatte er sich für Unbesiegbar gehalten. Doch ein Monat in Vietnam hatte gereicht, um ihn diese Illusion zu nehmen. Er war erst 23 gewesen, als er die Armee verlassen hatte, aber er hatte sich wie 60 gefühlt...“

Dan hatte Vietnam überlebt. Seine Verlobte hatte auf ihn gewartet. Doch auch mehr als vierzig Jahre später suchen ihn Alpträume heim. Es ist nicht nur die Erinnerung an den Krieg, es ist auch die an Kim, die er schwanger zurückgelassen hat und von der seine Frau nichts weiß.
Wir schreiben das Jahr 1969. Trang und ihre jüngere Schwester leben in Südvietnam. Ihre Eltern sind durch einen Betrüger in eine Schuldenfalle geraten. Mit ihren Feldern können sie sich kaum ernähren. Außerdem rückt die Front immer näher. Durch eine Freundin erfahren die Mädchen, dass man in einer Bar in Saigon viel Geld verdienen kann. Das aber ist nur die halbe Wahrheit. Dort nennt sich Trang Kim. Der Preis ist hoch. Schnelle wird klar, dass es mit Gespräche nicht getan ist. Ihre Familie bekommt das Geld, weiß aber nichts von den Job.
Sehr detailliert werden die Zeitverhältnisse geschildert. Die traumatisierten Soldaten suchen Ablenkung. Die junge Frauen sind Mittel zum Zweck – solange sie funktionieren. Kims jüngere Schwester hat das schnell erkannt:

„...Chi Hai...wir sind nur Wasserhyazinthen, die auf einem Fluss treiben. Lass dich von der Strömung nicht nach unten ziehen. Schütze dich, denn das kann niemand außer dir...“

Im Jahre 2016 treffen Phong und Dan in Saigon aufeinander. Wohlgemerkt, sie sind nicht Vater und Sohn. Doch durch Phong erfährt Dan, wie es den Kindern aus diesen Verbindungen ging. Phong muss gleichzeitig erkennen, dass die USA für sie nicht das Traumland ist, das er sich erhofft hat. Auch dort wären sie Außenseiter. Dan und seine Frau helfen ihm, sich in Vietnam ein zweites wirtschaftliches Standbein aufzubauen.
Natürlich werden auch die Schicksale von Kim und ihrer Schwester zu Ende erzählt.
Ab und an werden vietnamesische Sprichwörter in den Text eingestreut.

„...Das Leben reitet mal auf einem Elefanten, mal auf einem Hund...“

Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt die Verflechtungen, die der Krieg mit sich gebracht hat. Und er deutet an, wie gekonnt alle Seiten manipuliert worden sind. Die Folgen wirken nach – bis heute.
Ich möchte mit eine Zitat enden, das heute so aktuell ist wie es damals war:

„...Das Feuer des Krieges loderte und es brauchte immer mehr Männer als Brennholz...“

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Berührende Geschichte

Inselglück auf Sylt
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„...Es ist schwierig. Jeder verkauft mittlerweile Souvenirs. Gegen die großen Geschäfte komme ich nicht an...“

Heike führt auf Sylt das kleine Geschäft ihrer Eltern weiter. Doch die Einnahmen decken kaum ...

„...Es ist schwierig. Jeder verkauft mittlerweile Souvenirs. Gegen die großen Geschäfte komme ich nicht an...“

Heike führt auf Sylt das kleine Geschäft ihrer Eltern weiter. Doch die Einnahmen decken kaum die Kosten.
Die Autorin hat einen tiefgründigen Gegenwartsroman geschrieben. Der Schriftstil ist leicht und locker. Trotzdem bringt er die Probleme auf den Punkt. Obwohl ich die ersten Bände nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.

„..Schließlich brach man nicht jeden Tag alle Brücken hinter sich ab, um ein neues Leben zu beginnen. Fernab von allem, was er kannte...“

Joe hat sich als Koch im Hotel von Lene beworben. Schnell zeigt sich, dass er ein Könner in seinem Fach ist. Er passt sich den Gegebenheiten an und kocht sehr innovativ. Warum aber hat er alles hinter sich gelassen?
Die See und das Flair der Insel tun ihm gut.

„...Überrascht stellte er fest, dass das Meer die Gabe hatte, seine Wunden zu heilen. Auch wenn seine Seele letztendlich bis an sein Ende von Narben gezeichnet sein würde...“

Heike und Joe lernen sich kennen, als er ihr die Häppchen für das Frühlingsfest bringt. Da kurz zuvor ein Tisch zusammengebrochen war, konnte er zeigen, dass er neben seinem Beruf weitere handwerkliche Fähigkeiten hat.
Doch Heikes Probleme gehen erst richtig los, als eine Mieterhöhung für ihre Geschäftsräume angekündigt wird. Die Vermieterin bügelt sie kalt ab, als sie um Zahlungsaufschub bittet. Kämpfen oder aufgeben? Was wird ihre Mutter dazu sagen?
Ihre Freunde haben eine Idee, wie die Attraktivität des Ladens gesteigert werden könnte. Sie greifen ihr tatkräftig unter die Arme. Bei der Gelegenheit wird Joe gekonnt in den Freundeskreis integriert.
Es gibt noch manch Auf und Ab, bis sich alles endlich zum Positiven wendet.
Zu den Protagonisten, die mich besonders beeindruckt haben, gehört Gerda, Heikes Mutter. Sie stärkt ihrer Tochter den Rücken und lässt ihr immer die Freiheit der Entscheidung, übrigens nicht nur in der momentan prekären Lage. Dass ich den Vater nicht erwähne, liegt allein daran, dass er verstorben ist.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier werden viele aktuelle Themen angesprochen. Sie geben der Handlung ihre innere Spannung.
Kleiner Hinweis für zukünftige Leser: Nicht mit leeren Magen zu lesen beginnen!

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