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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2023

Keine leichte Kost

Die Wiederentdeckung Gottes
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„...Die Überprüfung von Hypothesen mit der Methode des Schlusses auf die beste Erklärung beinhaltet die Beurteilung, ob eine postulierte Ursache die notwendigen Eigenschafen besitzt, um die fraglichen ...

„...Die Überprüfung von Hypothesen mit der Methode des Schlusses auf die beste Erklärung beinhaltet die Beurteilung, ob eine postulierte Ursache die notwendigen Eigenschafen besitzt, um die fraglichen Effekte zu erklären...“

Genau diese Methode zieht sich wie ein roter faden durch das Buch, um die Hypothese des Autors zu belegen. Trotzdem bliebt es eine Hypothese.
Der Autor hat einen fachwissenschaftlich hochwertigen Roman geschrieben. Er verknüpft Kosmologie, Physik, Mathematik und Biologie. Allerdings sollte man über wesentlich mehr als das nötige Grundwissen vor allem in Physik und Mathematik verfügen, um die Ausführungen des Autor nachvollziehen zu können. Es ist kein Buch, das man mal so nebenbei liest.
Das Buch beginnt mit philosophischen Betrachtungen dazu, dass die Religion mehr in der Wissenschaft erreicht hat als der Materialismus. Hier wäre ich mit Blick auf die Geschichte vorsichtig.
Drei offene Fragen stellt der Autor dann in den Mittelpunkt seiner Ausführungen:
1. Die Feinabstimmung
2. Die Entstehung des Kosmos
3. Die Informationen zur Entstehung des Lebens und die Kambrische Revolution

„...Wären die physikalischen Gesetze nicht genau so, wie sie sind, könnte es uns gar nicht geben...“

Darauf bezieht sich der Autor beim der Feinabstimmung. Man könnte es auch anders formulieren: Warum haben die physikalischen Werte genau die Größe, die sie haben? Auf diesen Punkt kommt der Autor an verschiedenen Stellen des Buches zurück. Hier hätte ich mir eine Kürzung gewünscht.
Die wissenschaftlichen Fakten werden durch praktische Beispiele und Modelle veranschaulicht. Dabei sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass jedes Modell nur einige Seiten des Originals widerspiegelt. Modellierung bedeutet immer auch eine Art Abstraktion.
Etliche Kapitel des Buches widmen sich logischen Strukturen. Damit versucht der Autor nachzuweisen, dass Intelligent Design die wahrscheinlichste Hypothese für die Beantwortung der offenen Fragen ist.
Ausführlich geht der Autor auf verschiedene Modellen über die Entstehung des Kosmos ein. Er zeigt auf, wo die Schwachpunkte liegen.
In den letzten Kapitel setzt er sich mit der Kritik an seiner Theorie auseinander.
Bilder von Wissenschaftlern, vielfältige Veranschaulichungen und logische Diagramme ergänzen die Ausführungen. Dazu kommt ein umfangreicher Anhang.
Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Das hat mehrere Gründe. Zum einen schreitet Wissenschaft ständig voran. Was wir heute noch nicht wissen, kann sich morgen schon ändern. Das hat der Autor versucht, zu widerlegen, mich dabei aber nicht überzeugt. Zum anderen braucht es meiner Meinung nach keinen Gottesbeweis, denn es ist eine Sache des Glaubens. Das Bilderverbot des AT warnt davor, Gott mit menschlichem Verstand ergründen zu wollen, denn unter eine Bild kann man durchaus auch ein geistiges Bild verstehen. Zum dritten ist mir nicht klar, für welche Zielgruppe der Autor das Buch gedacht hat. Quantenphysik, Stringtheorie und mathematische Logik sind keine einfache Kost.

Veröffentlicht am 13.08.2023

Alte Sagen neu erzählt

Das Schloss im See
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„...Die drei Reiter warfen einander ratlose Blicke zu. Seit fast zwei Stunden schon war ihr König, Karl, der später einmal sogar ihr Kaiser werden sollte, spurlos im Wald verschwunden...“

Mit diesen ...

„...Die drei Reiter warfen einander ratlose Blicke zu. Seit fast zwei Stunden schon war ihr König, Karl, der später einmal sogar ihr Kaiser werden sollte, spurlos im Wald verschwunden...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine der Sagen, die der Autor in diesem Buch zusammengetragen hat. Zusammengetragen ist allerdings nur bedingt richtig, denn wie er im Vorwort selbst erwähnt, hat er bekannte Sagen und Legenden neu erzählt. In obiger Sage geht es um die Gründung der Stadt Aachen.
Das Buch enthält 40 Sagen. Alle spielen irgendwo zwischen Köln, Aachen und Trier. Dabei unterscheiden sich die Sagen im Inhalt. Manche spielen auf einer Burg, andere in ländlicher Gegend. Es geht um Hexen und Zauberer, um Glaube und Teufel. Die Sage nsind zumeist nur wenige Seiten lang.
Auch der Stil der einzelnen Sagen ist durchaus unterschiedlich. Es sind Sagen dabei, da bekommt man für eine falsche Entscheidung sofort die Quittung. In anderen wird ein Stück Geschichte erzählt. Alle lassen sich flott lesen. Gerade wenn es um Hexenverbrennung geht, steckt meist ein wahrer Kern dahinter. Diese Worte einer Verurteilten deuten darauf hin:

„...“Meinen Glückwunsch, Herr Graf!“, ruft Gertrud, sodass die raunende Menge plötzlich verstummt. „Nach alter Sitte fällt mein Besitz nach meinem Tod an Euch zurück. Hoffentlich verschluckt Ihr Euch nicht daran!“...“

Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. In einer Sage gelingt es den Klosterknechten, einen Eimer mit guten Wein zu besorgen. Dann aber erscheint der Prior im Stall. Was tun? Es ist eine schnelle Entscheidung gefragt. Und die wird gefunden. Schade nur um den Wein.
Vielfältige Schwarz-Weiß-Skizzen illustrieren die Geschichten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich kannte noch keine Sage aus der Gegend.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Spannendes Weltraumabenteuer

Der kleine Major Tom. Band 15. SOS im Venusnebel
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„...Aber dort kann man nicht landen. Der Planet ist viel zu heiß. Und Monde hat er auch nicht. Den kann man nur von der Umlaufbahn beobachten...“

Das ist Toms erste Reaktion, als er hört, dass er mit ...

„...Aber dort kann man nicht landen. Der Planet ist viel zu heiß. Und Monde hat er auch nicht. Den kann man nur von der Umlaufbahn beobachten...“

Das ist Toms erste Reaktion, als er hört, dass er mit Stella und der Roboterkatze Plutinchen durch ein neues Wurmloch zur Venus fliegen soll.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Der Schriftstil passt zur Zielgruppe. Am Anfang gibt es eine kurze Einführung zu eben von Tom und Stella.
Die Kinder sollen die Forschungsstation um die Venus betreten und die wichtigsten Dinge überprüfen. Aber wie so oft im Leben kommt es anders. Schon beim Anflug gibt es auf Grund der Stürme leichte Probleme. Kaum haben sie sich bei der Bodenstation gemeldet, erhalten sie einen weiteren Auftrag.

„...Und dann kümmert euch bitte um das Forschungsluftschiff Mauersegler. Es hat vor einiger Zeit seinen Kurs geändert. Wir konnten von hier aus keine Ursache dafür finden...“

Es hat nicht nur seinen Kurs gewechselt, sondern ist sogar auf Kollisionskurs zur Forschungsstation. Ein Zusammenstoß würde beide zerstören. Zusammen mit Plutinchen müssen sie die Ursache finden. Dabei gilt es, zwei Probleme zu beachten. Die Temperatur auf der Venus ist zu hoch, um tiefer zu gehen. Außerdem gibt es eine Zone, in der die Atmosphäre von Schwefelsäuredämpfen gesättigt ist. Das bekommt den Luftschiff nicht. Aus dieser Konstellation ergibt sich zum einen das hohe Spannungspotential, zum andern erfahren die Leser eine Menge über die Venus und ihre Eigenschaften.
Mit den Einträgen im Logbuch von Tom endet die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dazu tragen nicht zuletzt die farbigen Illustrationen bei.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Roberts erster Fall

Schneewittchen und die sieben Särge
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„...Was für eine Nacht! Selbst nach seinem Albtraum war es Robert Mondrian vorgekommen, als höre er Geräusche und Stimmen. Einmal glaubte er sogar, durch das geschlossene Schlafzimmerfenster den Schrei ...

„...Was für eine Nacht! Selbst nach seinem Albtraum war es Robert Mondrian vorgekommen, als höre er Geräusche und Stimmen. Einmal glaubte er sogar, durch das geschlossene Schlafzimmerfenster den Schrei einer Frau zu vernehmen...“

Er hat sich nicht getäuscht. Am Morgen erfährt er, dass hinter der Vitaminoase ein Toter gefunden wurde. Beschuldigt wird unter anderen Feinkosthändler Sonja, denn der Mordgegenstand war ein vergifteter Apfel.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben, der in Remslingen bei Stuttgart angesiedelt ist Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Buchhändler Robert Mondrian beginnt, vorsichtig Fragen zu stellen. Keiner weiß, dass er früher einer völlig anderen Berufung nachging. Robert gibt sich auch alle Mühe, dass dies im Verborgenen bleibt.
Der Autor hat einige interessante Protagonisten kreiert. Ich möchte mich auf zwei beschränken. Das wäre zum einen Alfons, der als Gehilfe bei Robert angestellt ist. Der junge Mann hat eine Menge Phantasie. Er verehrt Robert und träumt davon, den Fall mit ihm zu lösen. Zum anderen ist es die Studentin Marie. Alfons ist in sie verliebt. Die junge Frau hat den schwarzen Gürtel und außerdem einen realistischen Blick auf die Welt. Sie ahnt, dass Robert nicht derjenige ist, für den er sich ausgibt.

„...Sie arbeiten sehr wahrscheinlich erst seit Ihrer Ankunft in Remslingen als Buchhändler, und Ihren Kampfsport – welcher es auch immer gewesen sein mochte – haben Sie nicht in öffentlichen Wettbewerben ausgeübt...“

Robert möchte Sonja helfen und sticht bei der Gelegenheit in ein Wespennest. Plötzlich scheinen Ereignisse aus der Vergangenheit an Bedeutung zu gewinnen. Im richtigen Moment schaltet er die Polizei ein.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er nutzt zum Aufbau der Spannung auch die komplexen Beziehungen der Protagonisten.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Spannender Krimi

Im Visier der Macht
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„...Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich fade gebratenen Hühnchenfilet in ihren Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das ...

„...Gerade schob sie einen Bissen von ihrem ziemlich fade gebratenen Hühnchenfilet in ihren Mund, als jemand hinter ihr einen lauten Schrei ausstieß. Instinktiv sprang Viv auf, während um sie herum das Chaos ausbrach, und ihr Pulsschlag beschleunigte sich...“

Viv, Juristin im Außenministerium in Washington, ist auf einem Diplomatendinner, als der ägyptische Botschafter zusammenbricht. Kaum hatte man sich beruhigt, fällt die amerikanische Botschafterin Penelope King um. Sie kommt ins Krankenhaus, wo der Ägypter mittlerweile verstorben ist.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben, Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er lässt sich flott lesen.
Für die Aufklärung beider Fälle wird eine Taskforce gebildet. Ihr gehören Vertreter aus dem FBI, dem Außenministerium und den Geheimdiensten an. Außerdem wird die CIA kontaktiert. Dabei sind sowohl Vivian, als auch Special Agent Jacob Cruz. Der bekommt ausgerechnet Vivian als Partnerin, was ihm gar nicht zusagt.

„...Jacob hatte irgendwie den Eindruck, dass er den Babysitterjob als Strafe erhielt, weil er bei dem Dinner die Sicherheit vermasselt hatte. Er wollte lieber mitten im Geschehen sein und hatte wirklich keine Lust, mit der widerspenstigen Juristin vom Schreibtisch aus zu arbeiten...“

Noch ahnt er nicht, dass er schneller und heftiger mitten im Geschehen ist, als er sich je vorstellen konnte.
Während Penelope um ihr Leben ringt, wird eine Autopsie des Botschafters aus religiösen Gründen verweigert. War es wirklich ein Herzinfarkt? Penelope wurde vergiftet. Das weiß man inzwischen.
Die Ermittlungen kommen in beiden Fällen schnell an ihre Grenzen. Das ändert sich, als Vivian eine Nachricht erhält und auf den Weg ins Café zusammengeschlagen wird. Jacob ist nun für ihren persönlichen Schutz verantwortlich. Gleichzeitig hinterfragt er einen alten Einsatz von Vivian. Könnten die aktuellen Vorgänge damit zusammenhängen? Leider hält sich die CIA lange bedeckt.
Die Geschichte macht deutlich wie kompliziert die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Institutionen in Amerika ist. Keiner will sich in die Karten gucken lassen. Schweigen ist das A und O. Außerdem kommt die Durchsetzung politischer Ziele vor Menschenleben. Druck ist ein probates Mittel, um sich durchzusetzen.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass sich Jacob und Vivian durch die enge Zusammenarbeit näher kennenlernen. Ich als Leser erfahre eine Menge über ihre Vergangenheit und noch nicht bewältigte Verletzungen. Beide tauschen sich auch an passender Stelle über Glaubensfragen aus.
Die Fälle werden konsequent logisch zu Ende geführt. Dabei zeigt sich, dass vieles nicht so war, wie es anfangs schien.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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