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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein Sommerabenteuer

Vida und der Sommerzauber
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„...Karl und Vida besuchten ihren Großvater immer zu Beginn der Sommerferien. Er wohnte in Røste Espeløv, einem kleinen Dorf am Rande des Espeløvswalds...“

In diesem Jahr fahren die Geschwister das erste ...

„...Karl und Vida besuchten ihren Großvater immer zu Beginn der Sommerferien. Er wohnte in Røste Espeløv, einem kleinen Dorf am Rande des Espeløvswalds...“

In diesem Jahr fahren die Geschwister das erste Mal allein dorthin. Zuvor hat ihnen der Großvater einen Brief und eine Holzkiste geschickt.
Der Autor hat ein phantasievolles Kinderbuch geschrieben. Allerdings passen die Wortwahl und manche Themen nicht zu dem vorgegebenen Alter von 5 Jahren. So kann ich mir nicht vorstellen, dass dänischen Kindern in diesem Alter der Mauerfall etwas sagt.
Mit seinen abenteuerlichen und ungewöhnlichen Geschichten versucht der Opa, spannende Ferien zu gestalten. Dazu gehört auch ein Nachtwanderung. Immer dabei ist der Ziegenbock Harry. Im Haus des Großvaters gibt es keinen Fernseher.
Ab und an ist die Erzählung von fast philosophischer Weisheit durchsetzt. Dazu gehören die folgende Worte des Großvaters.

„...Ich glaube, dass alle Menschen ein Talent besitzen, das gilt für dich undfür Karl und auch für eure Eltern.Das gilt für alle Menschen auf den Planeten...“

Eine besondere Rolle im Buch spielen das Licht, weil es sich ungewöhnlich verhält, und ein Bild, das sich ab und an verändert. Besonders bei Karl ird deutlich, dass er die Geschichten des Großvaters zwar für Märchen hält, aber trotzdem wissen will, ob sie vielleicht doch einen wahren Kern haben.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine kleine Zeichnungen. Manchmal nehmen die Bilder auch ein Doppelseite ein. Die Tiere und Pflanzen wirken sehr realistisch. Die Zeichnungen im Laufe des Textes veranschaulichen den Inhalt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Amüsanter Gartenkrimi

Aufblattelt
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„...Kleine Äste flogen durch die Gegend. Eine traf Isabella ins Gesicht. Ein Schmerz wie ein Peitschenhieb...“

Zusammen mit Ferdinand protestiert Isabella gegen das Abholzen der Wälder. Mit diesen spannenden ...

„...Kleine Äste flogen durch die Gegend. Eine traf Isabella ins Gesicht. Ein Schmerz wie ein Peitschenhieb...“

Zusammen mit Ferdinand protestiert Isabella gegen das Abholzen der Wälder. Mit diesen spannenden Prolog beginnt die Geschichte.
Die Autorin hat eine amüsanten Krimi geschrieben. Der Schriftstil arbeitet viel mit Metaphern. Häufig dürfen die Protagonisten im burgenländischen Dialekt sprechen. Der wird in Fußnoten übersetzt, ist aber auch so gut zu verstehen.
Bei der Familie des Grafen habe ich fast den Eindruck, dass die etwas überzeichnet ist. Da hat jeder seine Macken. Die Gartenfreunde dagegen sind eine buntgemischte Gesellschaft unterschiedlicher Charaktere.
Ansonsten gibt es viele ruhige Szenen. Ich erfahre eine Menge über die Zusammenhänge in der Natur, über Gartenkunst und die Verwendung von Pflanzen.

„...Der Winterschlaf der Bäume ist ein Teil des ewigen Kreislaufs der Natur. Wenn die Temperaturen fallen und die Tage länger werden, stellt der Baum sein Wachstum vorübergehend ein...“

Im Hinblick uaf die Hochzeit ihres Sohnes Ferdinand gehen der Gräfin Katha folgende Gedanken durch den Kopf.

„...Aber wer kann schon zu seinem Hochzeitstag in die Zukunft blicken? Bis dass der Tod euch scheidet, ist manchmal eine verdammt lange Zeit!...“

Das sagt mit Sicherheit einiges über ihre eigene Ehe. Es ist ihre zweite.
Isabella will eine burgenländische Hochzeit und bekommt sie. Doch der schönste Tag ihres Lebens wird überschattet vom Tod von Ferdinands Halbschwester Mimi. War es Mord oder ein Unfall?
Die Ermittlungen kommen nicht richtig voran. Da gibt es den nächsten Toten.
Die Geschichte enthält ein paar unerwartet Wendungen. Gleichzeitig wird das Privatleben der Protagonisten gekonnt in das Geschehen einbezogen. Das betrifft Veras Beziehungen zu ihrer Mutter, aber auch die Sorgen mit ihrer gerade pubertierenden Tochter.
Am Ende bleibt keine Frage offen.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Schöne Märchen

Liebes-Märchen aus fernen Ländern
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„...Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet es...“

Dieses Zitat ist dem ersten der sieben im Buch enthaltenen Märchen vorangestellt. Der Autor hat vorhandene Märchen auf neue ...

„...Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet es...“

Dieses Zitat ist dem ersten der sieben im Buch enthaltenen Märchen vorangestellt. Der Autor hat vorhandene Märchen auf neue Art erzählt. Er führt mich dabei in sieben Länder unserer Erde.

„...Mein Prinz, die Zauberei ist eine mächtige Kraft, sie kann heilen oder zerstören, sie könnte Euch schützen oder als Waffe dienen, um Euch gegen das Euer Schicksal zu wehren...“

Drei Bedrohungen sind es, die dem ägyptischen Prinz schon zu seiner Geburt genannt wurden. Als junger Mann hat er es satt, abgeschirmt von der Welt zu leben, nur damit ihm nichts passiert. Nachdem er sich mit Magie beschäftigt hat, zieht er in die Welt. Was ihm dort begegnet? Das wird in einer spannenden Handlung beschrieben.

„...Eure Tochter hat diesen Tapir mit einem einzigen Pfeil erlegt...“

Doch der Vater lacht seine Tochter und deren Freund aus. Das Märchen erzählt die Geschichte der ersten Amazone. Sie zahlt allerdings einen hohen Preis für ihre Freiheit.

„...Es dauerte einige Zeit, bis Bohrah begriffen hatte, was passiert war. Der Fremde, ein Emu – Mann und damit sein erklärter Feind, hatte ihm das Leben gerettet...“

Wir wechseln nach Australien. Das Märchen erzählt die Geschichte einer Blutfreundschaft. Alles hätte so schön sein können, wäre da nicht ein Frau, die glaubt, sich wegen ihrer Schönheit alles erlauben zu können.

„...Da lag jemand. Es war ein Mann, aber einer, wie sie noch nie gesehen hatte. Seine Haut glänzte weiß wie die Gicht des Meeres...“

Der französische Arzt Mateo wird von einem Schiff an die Küste Madagaskar gespült – und trifft dort auf Nirina. Es entwickelt sich eine spannende Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen.

„...Wer auf die linke Seite geht, der wird von einem geflügelten Wolf getötet werden...“

Ljubomir hat keine Wahl. Er ist auf der Suche nach seinen älteren Brüdern. Und die haben mit Sicherheit diesen Weg genommen. Es wird ein Weg voller Überraschungen, den dieses russische Märchen vorzeichnet.

„...Toyos Zuversicht wuchs. Sie führten noch immer mit zwei Treffern und waren in Ballbesitz...“

Zwei Sklaven sind auf den besten Weg, das Spiel gegen die Neffen es Herrschers zu gewinnen. Doch auch im Märchen kann nicht sein, was nicht sein darf. Es bleiben nur unfaire Mittel. Leider aber hat das Spiel noch ein zweites Ziel. Gewinnen die Sklaven, sind sie frei, verlieren sie, haben sie ihr Leben verwirkt. Toyo bekommt Hilfe von ungewohnter Seite.
Das letzte Märchen führt mich nach Island. Hier verzichte ich auf ein Zitat, weil mich das Märchen ein bisschen irritiert hat.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Zu erwähnen wäre noch die hochwertige Aufmachung, die sich an der Papierqualität und der Schmuckkante auf jeder Seite festmachen lässt.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Ein Buch voller Glaubenstiefe

Und etliches fiel auf den Fels
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„...Die Kirche ist in der Krise. Wäre die Institution ein großes Schiff, sie würde nicht mit Vollgas auf den Eisberg zurasen. Sie hat ihn bereits gerammt und ist am Sinken...“

Mit diesen Sätzen beginnt ...

„...Die Kirche ist in der Krise. Wäre die Institution ein großes Schiff, sie würde nicht mit Vollgas auf den Eisberg zurasen. Sie hat ihn bereits gerammt und ist am Sinken...“

Mit diesen Sätzen beginnt das Vorwort zur ersten vollständigen Übersetzung des Buches im Jahre 2023, dass 1941 in Schweden veröffentlicht wurde. Die deutsche Übersetzung von 1952 war unvollständig.
In drei Geschichten zeigt der Autor, dass die Konflikte um den rechten Glauben und das Verhältnis zur Kirche zeitlos sind. Die Erzählungen führen uns in die Jahre1808, 1879 und 1937 in die kleine schwedische Gemeinde Ösesee.
Die erste Geschichte beginnt mit Diskussionen über den Krieg. Die Weltmächte sind gerade dabei, Finnland zwischen sich zu zerreiben. Auch der Pastor diskutiert mit.

„...Es ist Übermut einer von kleinen Nation, den großen trotzen zu wollen. Haben nicht Bonaparte und der russische Zar in Tilsit gestanden, die Karte vor sich auf dem Tisch, und haben die Welt aufgeteilt?...“

Das Zitat zeigt schon, dass auch dies Thema aktuell wie nie ist, der Schriftstil sich aber den damaligen Verhältnissen anpasst.
Im Mittelpunkt steht der Hilfsprediger Savonius. Ein Krankenbesuch bringt seinen Glauben ins Wanken. Es geht um Gnade, Sündlosigkeit, Erweckung und Leben nach den Geboten. Jahre später aber muss er erkennen, dass er dabei ist, in Selbstgerechtigkeit zu fallen.

„...Wer war er, dass er hier stand und richtete? Was wusste er von Gustav? […] War er nicht selbst ein Sünder, der alle Versöhnungskraft des Kelches nötig hatte, den er in den Händen hielt?...“

Die innere Zerrissenheit und der Kampf um die rechte Gesinnung werden gut wiedergegeben.
In der zweiten Erzählung ist es der Hilfsprediger Fridfeldt, der viel auf die Erweckung hält. Heißt das aber, dass man all das Alte über Bord werfen sollte? Der Pfarrer warnt:

„...Aber siehst du, wer A sagt, muss auch B sagen. Diese Art von Freiheit hält nicht auf Dauer. Man muss ja doch irgendwelche Fässer haben, um den Wein einzufüllen...“

Sehr bald zeigt sich, dass die neue Form des Glaubens im Alltag nicht angekommen ist. Streitigkeiten und Betrügereien unter den Bauern gehen weiter. Der Pfarrer schlichtet auf seine ruhige und weise Art. Auch Fridfeldt erkennt, dass es nur Jesus allein ist, der Gnade hervorbringt. Der Mensch ist und bleibt Sünder.
Die dritte Geschichte hat mir am besten gefallen. Torvik kommt nach Ödesee. Das Pfarrhaus ist heruntergekommen. Die Gemeindearbeit stagniert. Am liebsten würde er sich um eine Stelle an der Universität in Uppsala bewerben. Doch ein Traum zeigt ihm, dass er gerade hier in der Gemeinde gebraucht wird.
Er bleibt und es entwickelt sich eine lebendige Gemeinde. Doch die neue Freiheit hat auch Schattenseiten. Zählt das Evangelium noch oder darf man den Glaube locker sehen? Hier wird das gekonnt an Lebensbildern verdeutlicht.
Das buch hat mir sehr gut gefallen. Der zukünftige Leser aber sollte wissen, dass er sich auf sehr in die Tiefe gehende Glaubensgespräche einlassen muss, wenn er den Sinn des Handlung erfassen will.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Kommissar Steffens` Einstand

Steling: Morningshow
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„...Vorsichtig schaute Steffens hinter sich, bevor er die Fahrertür öffnete und aus dem Wagen ausstieg. Vor ihm in der Parkbucht stand ein verlassenes Auto mit geöffneter Seitentür. Andere wären vielleicht ...

„...Vorsichtig schaute Steffens hinter sich, bevor er die Fahrertür öffnete und aus dem Wagen ausstieg. Vor ihm in der Parkbucht stand ein verlassenes Auto mit geöffneter Seitentür. Andere wären vielleicht weiter gefahren, aber Steffens war Kriminalbeamter durch und durch...“

Steffens war von Köln nach Monschau in die Nordeifel versetzt worden. Nun war er auf den Weg zu seinem neuen Einsatzort. Bald treffen auch seine Kollegen ein. Sie finden eine männliche Leiche.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er sorgt für den Spannungsbogen, lässt Raum für Naturbeschreibungen und liefert auch eine Prise Humor.

„...Ihr wisst alle, dass ich der Neue bin. Zum Anfang sofort mit einer Leiche aufwarten zu können, halte ich für einen besonders gelungenen Einstand, der eigentlich nicht zu toppen ist. Es wird also Kuchen erst nach der erfolgreichen Lösung des Falles geben...“

Steffens nimmt den Fall sofort in die Hand. Allerdings gibt es auch noch Dinge zu klären, die hier immer mal wieder auftreten, was da sind Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Überführung eines Taschendiebes.
Natürlich fehlen im Kommissariat einige Annehmlichkeiten, die Steffens aus Köln gewohnt ist. Seine Reaktion auf die erste Tasse Filterkaffee klingt so:

„...Tinte ist zum Schreiben und nicht zum Trinken und Tee ist etwas für Kranke!...“

Das Obduktionsergebnis birgt ein paar Überraschungen. Die Suche nach dem Halter des Autos ist schnell erledigt. Es gehört der Polin Magda, die beim Bauern Rader als Pflegerin angestellt ist. Angeblich wurde es gestohlen.
Zur Identifizierung des Toten geht man alte Vermisstenfälle durch und wird schnell fündig.
Steffens hört sich im Ort um, was man einerseits über Rader weiß, andererseits über den Vermissten.
Das Buch überzeugt durch überraschende Wendungen und viel Lokalkolorit. Dadurch lerne ich den Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten ziemlich gut kennen. Dazu gehört manch kulinarische Besonderheit. Auch der örtliche Dialekt spielt ab und an eine Rolle.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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