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Veröffentlicht am 17.07.2021

Spannend erzählt

Das Spiel der Ketzerin
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„...In Euren Adern fließt das temperamentvolle Blut Eures Vaters. Da er nach dem Tode Eurer Mutter nie eine andere zur Gemahlin nahm, fehlte Euch die weibliche Hand der Führung und Anleitung...“

Dies ...

„...In Euren Adern fließt das temperamentvolle Blut Eures Vaters. Da er nach dem Tode Eurer Mutter nie eine andere zur Gemahlin nahm, fehlte Euch die weibliche Hand der Führung und Anleitung...“

Dies Worte bekommt Alida von ihrer Magd Liese gesagt. Dann hat Alida eine besondere Idee. Sie tauscht kurzzeitig mit Liese das Kleid. Sie kann nicht wissen, dass dies Lieses Todesurteil ist und sie ihr damit das Leben rettet.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Er passt sich dem Geschehen an, unterstützt den hohen Spannungsbogen und lässt trotzdem Raum für die Einblicke in die innere Welt der Protagonisten.
Wir schreiben das Jahr 1235. Als der Truchsess Volkmar Gäste auf Burg Erkenwald einlässt, hofft Alida auf Nachricht von ihrem Vater. Doch der Deutschordensritter Konrad von Westerburg stellt sich als der neue Komtur der Burg vor. Alidas Vater ist beim Kaiser in Ungnade gefallen. Während Alida mit Volkmar kurz den Raum verlässt, sticht Konrad Liese, die er für Eduards Tochter hält, nieder.
Alida flieht mit Volkmars Hilfe zu Salomon ben Isaak. Der begibt sich mit ihr und seiner Tochter Mirjam nach Worms zum Kaiser. Alida nennt sich nun Sara und gilt als Salomons zweite Tochter.
Konrad hat ihr Richard, einen Ritter des Deutschen Ordens, hinterhergeschickt.
Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Über Alida sagt schon das Eingangszitat alles. Richard gilt als unbestechlich und dem Orden treu ergeben. Allerdings nimmt er die Regeln wörtlich. Für Konrads Ränkespiel hätte er demzufolge keinerlei Verständnis. Er wird mit einer Reihe von Lügen auf die Reise geschickt.
Auch gegenüber die Bewohner der Burg erweist sich Konrad zunächst als großzügig. Lieses Beerdigung hat er dafür ausgewählt.

„...Konrad wollte die Menschen zunächst auf seiner Seite wissen und der sicherste Weg dorthin führte seiner Ansicht nach über ein gemeinsames Essen, das – gemessen an der Bedeutung der Magd – reichlich übertrieben war. Doch bekanntlich ließen sich mehr Fliegen mit Honig als mit Essig fangen...“

Richard erreicht Salomon und die Seinen sehr schnell. Damit aber beginnt erst der weitaus spannendste Teil der Geschichte. Alida stellt sich auch ihm gegenüber als Sara vor. Die Verhältnisse erlauben keine flotte Rückreise. Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die Auseinandersetzungen zwischen Alida und Richard. Diese haben ihren ganz eigenen Humor. Letzterer ist ziemlich weltfremd, wenn er nicht begreift, dass Alidas aufmüpfiges Wesen und ihre Art, ihm Widerworte zu geben, nicht zu einer jüdischen Frau passen.

„...“Den herablassenden Tonfall könnt Ihr euch sparen“, faucht sie ihn an. „Ich habe es Euch versprochen.“...“

Gleichzeitig fühlt er sich von ihre Art angezogen. Seine inneren Kämpfe zwischen Pflichtbewusstsein und Gefühl werden deutlich herausgearbeitet. Ab un an zeigt er Eifersucht, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Auch Alida sieht in Richard mehr als den Mann, der sie zu Konrad zurückbringen will und damit ihr Todesurteil in der Hand hat. Leider stößt sie auf taube Ohren, wenn sie – vorsichtig – über Konrads Ränkespiele spricht.
Gut dargestellt werden die Zeitverhältnisse. Dazu gehört das Leben auf einer Burg, aber auch die Geschehnisse am Kaiserhof in Worms. Außerdem erfahre ich einiges über jüdische Sitten, denn die muss Alida im Schnellverfahren lernen.
Ein Personenverzeichnis, ein Glossar und ein kurzer Hinweis auf historische Tatsachen ergänzen das Buch.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass Gegenspiele wie Ehrlichkeit und Intrige, Mut und Gier oder Hass und Liebe zu allen Zeiten zu Verwicklungen führten.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Mitzi kann`s nicht lassen

Drei Morde für die MörderMitzi
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„...Hab dich lieb, Mitzi. Hab dich wirklich und wahrhaftig lieb. Und nein, ich mach keine krummen Sachen mehr. Ich bin durch dich einer von den guten Burschen geworden. Du liebe Mitzi, du...“

Es ist einer ...

„...Hab dich lieb, Mitzi. Hab dich wirklich und wahrhaftig lieb. Und nein, ich mach keine krummen Sachen mehr. Ich bin durch dich einer von den guten Burschen geworden. Du liebe Mitzi, du...“

Es ist einer der letzten Gedanken von Kasimir – dann ist er tot. Erschlagen auf einem Autobahnparkplatz. Wenige Tage später wird Mitzi verhaftet. An dem Stein, mit dem Kasimir getötet wurde, ist ihre DNA. Mitzi bittet die Kommissarin Agnes um Hilfe.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Das liegt nicht zuletzt an der Protagonistin Mitzi.
Die junge Frau hat als Kind ihre Familie durch ein Unglück verloren. Bis heute gibt sie sich die Schuld daran. In vielen Situationen meint sie es gut, reagiert aber naiv. Sie handelt schneller als sie denkt. Außerdem hat sie eine blühende Phantasie.
In einem kurzen Rückblick wird das letzte Zusammentreffen von Mitzi und Kasimir geschildert. Voller Freude erklärt ihr Kasimir, dass er nun einen gut bezahlten Job hat. Mitzi ist skeptisch.

„...Aber meine Freundin, die Inspektorin Agnes, würde jetzt sagen: Lässig arbeiten und locker viel Geld verdienen, da stimmt was nicht...“

Als der Anwalt Mitzis Freilassung erreicht, stürzt sie sich selbst in die Ermittlungen.Obwohl sie am Ort bleiben soll, fährt sie zuerst zu Kasis Schwester, dann nach Wien.
Auch Agnes wird in den Fall einbezogen, da der Tod von Kaismir mit einem anderen Fall in Verbindung gebracht wurde. Das bedeutet aber, dass Agnes als Ansprechpartnerin für Mitzi ausfällt.
Noch ahnt Mitzi nicht, dass sie selbst in den Fokus der Täter gerückt ist. Ihr eigenes Leben ist in Gefahr.
Als besonders Stilmittel lässt mich die Autorin ab und an einen Blick in die Gedankenwelt des Täters tun. Die lässt sich ziemlich schwer entschlüsseln.

„...Niemals durfte man vergessen, dass alles ein Spiel war. Man hatte eine Glückssträhne und dann wendete sich das Blatt zu Pleiten, Pech und Pannen...“

Für Agnes ist es nicht einfach, sich im Ermittlerteam durchzusetzen. In der Großstadt hält man nicht viel von der Provinz. Gleichzeitig muss sie mit den Informationen, die sie von Mitzi hat, vorsichtig umgehen, denn normalerweise dürfte sie diese nicht haben. Das sie außerdem schwanger ist, macht es nicht einfacher.
Hinzu kommt, dass die Ermittlungen äußerst schleppen verlaufen. Agnes Freund, der Privatdetektiv ist, ist wesentlich schneller, um Spuren zu finden.
Ab und an findet sich ein feiner Humor.

„...“[...]Er ist mit dem Gesicht in der Sachertorte mit Schlagobers gestorben. So, jetzt weißt du auch das. „ „Wow. Das ist dann wohl ein klassischer österreichischer Tod“...“

Am Ende bleibt keine Frage offen, jedenfalls keine aus diesem Krimi. Das letzte Kapitel allerdings schreit nach einer Fortsetzung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Mehr davon!

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Annies Wanderung ins neue Leben

Ein Mustang, ein Muli und die Liebe
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„...Pferde waren schon immer ihre große Leidenschaft gewesen, die sie nie hatte ausleben können. Ihre Eltern hatten ihren Traum von einem eigenen Pferd als kindliche Spinnerei abgetan...“

Diese Gedanken ...

„...Pferde waren schon immer ihre große Leidenschaft gewesen, die sie nie hatte ausleben können. Ihre Eltern hatten ihren Traum von einem eigenen Pferd als kindliche Spinnerei abgetan...“

Diese Gedanken gehen der 25jährige Annie Parker durch den Kopf, als sie Pferde bei einem Rodeo in Idaho sieht. Sie hat sich eine Auszeit genommen. Sie muss die Trennung von ihrem Freund Brandon verarbeiten. Eigentlich wollte sie bei Freunden unterkommen. Dort aber muss sie erkennen:

„...Freunde deines Ex sind immer noch seine Freunde und waren niemals deine...“

Auf dem Rodeo sieht sie ein schwer traumatisiertes Pferd, einen Mustang. Sie kauft es kurzerhand, damit es nicht beim Schlachter landet. Damit beginnt das Abenteuer ihres Lebens.
Die Autorin hat eine humorvolle Geschichte geschrieben. Gleichzeitig ist sie ein Plädoyer dafür, dass wir Tiere als unser Mitgeschöpfe behandeln und nicht als unsere Diener.
Annie kann nicht reiten. Außerdem hat sie von Pferden wenig Ahnung. Beides aber scheint ihr nun zugute zu kommen. Sie wandert mit dem Pferd zur Sweet Water Ranch in Montana. Der Verkäufer hat ihr diesen Weg gewiesen.
Unterwegs trifft sie Luke. Er bietet ihr an, sie und das Pferd mitzunehmen. Doch Annie lehnt ab.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Sehr detailliert wird beschrieben, was Annie mit dem Mustang unterwegs erlebt. Es dauert, bis sich die beiden aneinander gewöhnt haben und Annie ohne Blessuren weiter kommt. Dann wird sie in einer Unterkunft gebeten, noch das Muli Dexter mit sich zu führen. Zwischen Muli und Mustang entwickelt sich eine besondere Freundschaft.
Als Annie auf der Ranch ankommt, gehen ihre Probleme weiter. Sie kann nicht beweisen, dass das Pferd ihr gehört. Die Veranstalter des Rodeos behaupten, es wurde gestohlen.
Gleichzeitig beginnt es zwischen Luke, der sich auch auf der Ranch aufhält, und Annie zunehmend zu kribbeln.

„...Sie hatte das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, die vielleicht schon vor drei Tagen dagewesen waren, sich aber nicht getraut hatten zu fliegen, nun aber einen regelrechten Veitstanz aufführten...“

Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Das geschieht durch einen kurzen Blick in ihre Vergangenheit, aber insbesondere durch ihr aktuelles Tun und Handeln.
Für Annie, die als Buchhalterin gearbeitet hat, ist das Erleben des Wanderns und der Natur eine völlig eue Erfahrung.

„...Annie blieb stehen und spürte die Kraft der grauen Felsen, der harten Berge, die den Wind antrieben, der ihr den Atem raubte...“

Annie erkennt ihre Fähigkeiten und Begabungen. Das Leben auf der Ranch setzt bei ihr ungeahnte Kräfte frei.
Luke ist eine vielschichtige Persönlichkeit mit einer bewegten Vergangenheit. Mehr möchte ich hier dazu nicht sagen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt an den sympathischen Protagonisten, dem dezent eingeflochtenen übergeordneten Thema Tierschutz, den inhaltsreichen und ab und an humorvollen Dialogen und den Einblick in die Landschaft mit ihren Bewohnern.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Fesselnder Krimi

Wenn der Glaubenberg schweigt
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„...Er griff nach dem Reisekoffer. Ja, der Wolf wurde alt, aber für den Ruhestand war er definitiv zu jung...“

Mit diesen Worten endet der Prolog. Eine Frage lässt er offen: Wer ist der Wolf? Wie ein ...

„...Er griff nach dem Reisekoffer. Ja, der Wolf wurde alt, aber für den Ruhestand war er definitiv zu jung...“

Mit diesen Worten endet der Prolog. Eine Frage lässt er offen: Wer ist der Wolf? Wie ein roter Faden zieht sich das Märchen vom Wolf und den sieben Geißlein durch die Geschichte.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort gepackt. Sie ließ sich kaum aus den Händen legen.
Ermittler Cem Cengiz hat ein Problem. Eva, seine Frau und Staatsanwältin, klagt Lila, Cems ehemalige Freundin, an, den minderjährigen Sambou aus einen Flüchtlingslager entführt und in die Schweiz geschleust zu haben. Angeblich hat Sambou Informationen über Viktor Romanowitsch Kasakow, einen alten Bekannten von Cem. Doch der Junge schweigt seit seiner Ankunft.
Als Viktor Eva entführt, schlagen bei Cem alle Alarmglocken an. Erstaunlicherweise aber kann sie ihm entwischen – und zwar genau vor ihrer Wohnung.
Der Sprachstil unterstützt den hohen Spannungsbogen. Schnell wechselnde Handlungsorte und unvorhergesehen Wendungen machen das Lesen zum Vergnügen.
Die Personen werden gut charakterisiert. Über Lola sagt Cem:

„...Sie ist manipulativ, eine hervorragende Schauspielerin, unerbittlich und misstrauisch...“

Das Leben hat sie so geformt. Lila kann aber auch eins. Sie beherrscht perfekt die Waffen der Frau und setzt sich unerbittlich für Menschen ein, die ihr am Herzen liegen.
Viktor stammt aus einer reichen russischen Familie, hat sich aber sein Vermögen selbst erarbeitet. Er gilt als Mitglied der russischen Mafia.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören die Zusammentreffen von Eva und Viktor. Er will reden, sie kämpft darum, die Kontrolle zu behalten und sich nicht von ihrer Angst unterkriegen zu lassen. Viktor ist raffiniert. Er schlüpft immer wieder durch die fein gesponnenen Netze der Polizei. Als ein russischer Ermittler hinzugezogen wird, erweist sich das Vorgehen eher schwieriger als einfacher. Seine Methoden und Vorschläge kommen nicht gut an.
Da Cem befangen ist, kommt es seiner Vorgesetzten Susanne gerade recht, als eine alte Dame erscheint und meint, ihre Tarockkarten haben ihr eine Leiche in der Wolfsschlucht gezeigt. Susanne schickt ihn mit Ella, so heißt die alte Dame, in diese Schlucht. Ella ist ein Original. Sie quatscht Cem pausenlos die Ohren voll, nimmt ihn auf den Arm und macht ihn Vorschriften.

„...Sie wirken gestresst, Herr Cendiz. Wann hatten Sie die letzten Ferien?...“

Cem zieht alle Register, um Viktor zu fassen und Eva aus der Schusslinie zu bringen. Die aber hat es satt, keinen Schritt mehr allein gehen zu können. Sie führt ein Gespräch mit dem russischen Ermittler.

„...Eva lehnte sich im Stuhl zurück. „Erzählen Sie mir von Ihren Ermittlungen. Wie sind Sie auf Viktor aufmerksam geworden?“ „ Mütterchen Russland behält seine Bürger im Auge, auch wenn sie reich und einflussreich sind und im Ausland wohnen“...“

Als sich Eva zu einem Alleingang entschließt, verschärft sich die Situation erneut.
Mir gefällt, wie gekonnt die Autorin die Lebensläufe fast aller handelnden Personen in die Handlung integriert. Irgendwann spricht jeder über seine Vergangenheit.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Handlung ist nicht nur spannend, sondern auch sehr raffiniert gestrickt. Persönliche Gefühle beeinflussen manche Entscheidungen und führen so zu unerwarteten Verwicklungen.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

Kasimirs Abenteuer in Paris

Auf fliegender Mission 2 - Der verschwundene Papyrus
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„...Das konnte ja heiter werden, wenn Kasimir bei allen Errungenschaften der modernen Technologie einen solchen Zirkus aufführen würde, dachte Stella...“

Stella. Matteo und Hanna sind mit Kasimir auf ...

„...Das konnte ja heiter werden, wenn Kasimir bei allen Errungenschaften der modernen Technologie einen solchen Zirkus aufführen würde, dachte Stella...“

Stella. Matteo und Hanna sind mit Kasimir auf den Weg nach Paris. Als Kasimir eine Flugzeug sieht, hält er es für einen mächtigen Dschinn und begibt sich in den Sturzflug. Glücklicherweise gelingt es den Kindern, ihn zu beruhigen, so dass Kasimir wieder sachte steigt.
Kasimir ist ein fliegender Teppich, der nach einem heftigen Sturm im alten Ägypten bei Stella, Matteo und Hanna auf der Terrasse gelandet ist. Diese Zusammenhänge erfahre ich im ersten Kapitel. Dort lerne ich auch andere besondere Eigenschaften des fliegenden Teppichs kennen.
Mit den Kindern unterwegs ist der Tukan Kainu. Seine Verwandten sind im brasilianischen Regenwald nicht mehr zu erreichen. In Paris erhoffen sie sich Informationen von seinem Vetter Valentin.
Der Autor hat ein spannendes Kinderbuch geschrieben. Es ist der zweite Teil der Reihe. Am Anfang erfahre ich kurz, was bisher geschah. Das genügt, um der Handlung problemlos folgen zu können.
Der Autor verknüpft gekonnt Phantasie mit Realität. Gleichzeitig steckt in dem Buch eine Menge an Informationen. Zur Abholzung des Regenwaldes nennt ihnen Madame Bouvier, bei der Valentin lebt, mehrere Gründe.

„...Der häufigste Grund ist, irgendjemand will mit dem Holz der Bäume schnell viel Geld verdienen. Ein anderer Grund ist, dass Viehzüchter den Wald abholzen, um Weideland für ihre Rinder zu schaffen...“

Doch geruhsam ist es für sie in Paris nicht. Es warten eine Menge an Abenteuern.
Mir gefällt der feine Humor der Geschichte. Der zeigt sich nicht nur, wenn Kasimir auf moderne Errungenschaften trifft. Auch im ägyptischen Museum im Louvre hat er so seine Probleme. Wer bisher für ihn lebendig war, steht nun aus Stein vor ihm. Kann er ihm wirklich nichts tun?
Untergekommen sind die Kinder bei Professor Bernard. Der hat ihnen den Louvre empfohlen, weil es die einzige Chance ist, etwas darüber zu erfahren, was dieser Sturm, der ihnen Kasimir gebracht hat, in Ägypten für Folgen hatte. Doch sie sind nicht die Einzigen, die sich für ein solches Dokument interessieren.
Die Geschichte ist sehr anschaulich illustriert. Dabei passen sich nicht nur die Bilder der Handlung an, sondern auch die Grundierung der Seite. In der Nacht steht schon mal weiße Schrift auf schwarzen Grund.
Auf einer der ersten Seiten gibt es eine Landkarte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Erwähnenswert ist außerdem das orange Lesebändchen.

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