Platzhalter für Profilbild

mabuerele

Lesejury Star
offline

mabuerele ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mabuerele über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2020

Abigail und David

Die schöne Prophetin
0

„...Der Abtrünnige David ben Jesse war bei den Großgrundbesitzern in Israel gefürchtet. Wo er hinkam, gab es Plünderungen. Meistens schickte er einen Gesandten voraus und forderte Abgaben...“

Abigail ...

„...Der Abtrünnige David ben Jesse war bei den Großgrundbesitzern in Israel gefürchtet. Wo er hinkam, gab es Plünderungen. Meistens schickte er einen Gesandten voraus und forderte Abgaben...“

Abigail erlebt, wie ihr Mann David die Abgaben verweigert. Als kluge Frau weiß sie, dass alle Bewohner nun in Lebensgefahr sind. Sie ergreift die Initiative und schickt Männer mit Gaben zu David. Gleichzeitig reitet sie mit, um selbst mit ihm zu sprechen. Dass ihr Mann dafür kein Verständnis haben würde, ist ihr klar.
Der Autor hat ein spannendes Bild über das Leben von Abigail und David gezeichnet, dass mit Davids Salbung zum König endet. Er hält sich dabei eng an den Vorgaben der Bibel.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Sehr anschaulich werden die Zwiespalt in Davids Charakter herausgearbeitet.

„...Er war ein Mann des Krieges, mächtig im Kampf, ein fähiger Anführer. Und doch war er ein Mann des Friedens, der den Krieg hasste...“

David weiß seine Männer hinter sich. Nur sein eigener Neffe Joab geht gern eigene Wege. Er erweist sich als Davids Mann fürs Grobe. Außerdem ist David ein geschickte Diplomat.
Abigail ist nicht Davids einzige Frau. Sie ist die dritte und wird erleben, das es weitere geben wird. David hofft auf viele Söhne, um eine Dynastie aufzubauen. Abigail übergibt er die Leitung seines Hauses. Sie hat die Gabe, die anderen Frauen einzubinden und für Ausgleich unter ihnen zu sorgen.

„...Als Abigail Anweisung gab, Badewasser zu erwärmen und frische Kleider zurechtzulegen, begab Haggit sich dankbar in die Obhut der neuen Herrin. Zwischen beiden wuchs Vertrauen – zwischen dem verängstigten, einsamen Kind und der sanften, einfühlsamen, mütterlichen Ersten Ehefrau...“

Haggit war erst 15 Jahre, als sie als Kriegsbeute zu Davids Ehefrau wurde. Abigail erlaubt sie sich in ihren Gedanken die Frage, wie sich Davids Leben mit mehreren Frauen mit dem Gesetz seines Volkes in Einklang bringen lässt. Beeindruckt ist sie von Davids Gottvertrauen
Sehr detailliert wird Davids Weg bis zur erneuten Salbung zum König von Israel aufgezeichnet.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lässt ein Stück biblischer Geschichte lebendig werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Überraschende Begegnungen

Der kleine Drache Kokosnuss bei den Dinosauriern
0

„...Aber schön wachsam bleiben und verstecken, wenn `s brenzlig wird...“

Diesen Rat bekommen Kokosnuss und seine Freunde von einem Alamosaurus. Wie und warum aber waren sie bei den Dinosauriern?
Eigentlich ...

„...Aber schön wachsam bleiben und verstecken, wenn `s brenzlig wird...“

Diesen Rat bekommen Kokosnuss und seine Freunde von einem Alamosaurus. Wie und warum aber waren sie bei den Dinosauriern?
Eigentlich hatte Kokosnuss nur zusammen mit dem Fressdrachen Oskar bei Tante Mathilde im Dschungel übernachtet. Dann aber waren sie der Meinung, ie seien stark genug, es auch mit den Dinosauriern aufnehmen zu können. Seit einem seiner letzten Abenteuer besitzt Kokosnuss einen Laserphaser. Der kann ihn in die Vergangenheit bringen.
Also machen sie sich auf in die Zeit der Saurier. Warum sol man auf ein Abenteuer verzichten, wenn es sich anbietet?
Dort treffen sie zuerst dne Alamosurier. Der ist Pflanzenfresser und gutmütig. Er warnt sie zwar, weist ihne n aber trotzdem den Weg zu Tyrannosaurus Rex.
Das Buch ist sehr unterhaltsam und lässt sich gut vorlesen. Die Freunde treffen auf unterschiedliche Saurier und erleben manche Überraschung. Nicht alles ist so, wie sie es erwartet haben.
Passende farbige Illustrationen veranschaulichen die Handlung.
Unbekannte Begriffe werden im ebook in Fußnoten erklärt.
Das Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen. Es thematisiert unter anderen Freundschaft und Mut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Beeindruckend und tiefgründig

Und dann weiß jeder, was ihr getan habt
0

„...Ein Kloß wächst mir im Hals. Wenn ich an Precious denke, sehe ich ihren alten Parka mit der Fellkapuze in der schwachen Brandung dümpeln, vom Salzwasser getränkt...“

Muriel will es wissen. Was ist ...

„...Ein Kloß wächst mir im Hals. Wenn ich an Precious denke, sehe ich ihren alten Parka mit der Fellkapuze in der schwachen Brandung dümpeln, vom Salzwasser getränkt...“

Muriel will es wissen. Was ist wirklich bei der Studienfahrt an die Ostsee passiert? Wird Constantin seine Schuld eingestehen?
Der Autor hat einen tiefgründigen Jugendroman geschrieben. Fünf Personen stehen scheinbar im Mittelpunkt. Doch in Wirklichkeit ist es Precious, um die sich alles dreht. Sie war als Flüchtling aus Nigeria in die Klasse gekommen und ist seit der Studienfahrt verschwunden.
Eigentlich glauben vier der Beteiligten, dass sie sich bei Muriel treffen, um einen Film für die Abiturfeier vorzubereiten. Keiner ahnt, was Muriel tatsächlich vorbereitet hat.
Die Personen werden sehr gut charakterisiert. Da sie abwechselnd zu Wort kommen, geschieht das nicht nur durch sie selbst, sondern auch durch andere.
Muriel war ähnlich wie Precious erst später in die Klasse gekommen. Sie hat sich um Pretious` Freundschaft bemüht. Die aber hat sie nicht an sich herangelassen. Dafür gibt es einen guten Grund, der in Precious` Erleben auf der Flucht liegt. Erst später erfahre ich, warum Muriel so ist, wie sie ist.
Ihr Gegenspieler ist Constantin. Der ist mit den begüterten Jungen der Klasse befreundet. Er hat bisher ohne viel Anstrengung erreicht, was er erreichen wollte. Doch ist er glücklich?
Ich möchte es bei den beiden Protagonisten belassen.
Jeder hatte andere Erlebnisse mit Precious. Özge, eine junge Türkin, die in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, fasst das so zusammen:

„...Als Precious noch unter uns war, schien sie manchmal fast unsichtbar. Doch seit ihrem Verschwinden ist sie allgegenwärtig. Wie ein dunkles Familiengeheimnis...“

Es macht betroffen, aus den Munde der Jugendlichen zu hören, wie sich Precious in Deutschland gefühlt hat. Am Aussagekräftigsten ist das Gespräch mit Daria:

„...Ich habe am Anfang gar nichts verstanden. Aufenthaltsstatus, Wohnheim, Bezugsbetreuer. Gute Worte, um mit Deutschlernen anzufangen. Oder das Wort Schichtwechsel. Du hast einen Erwachsenen getroffen, den du nett findest; du glaubst, du kannst ihn vertrauen. Plötzlich ist er weg und ein neuer ist da...“

Precious ist Christin. Sie hat ihre ganze Familie verloren. Trotzdem muss sie damit rechnen, zu ihrem 18. Geburtstag abgeschoben zu werden.
Das Buch erzählt eine sehr komplexe Geschichte. Junge Leute, die gerade dabei sind, ihren eigenen Weg ins Leben zu finden, werden mit einer jungen Frau konfrontiert, die alles verloren hat. Es werden Entscheidungen gefordert – und sie sind überfordert. Nur einer wächst über sich hinaus.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2020

Tiefgründige Geschichte

Schattenzeit
0

„...Du bist ein unfassbar intelligente, sportliches und hübsches junges Mädchen. Und du hast eine super Figur...“

Das klingt gut, doch Paula hat ein Problem damit, dass sie mit 16 Jahren noch wie 12 aussieht ...

„...Du bist ein unfassbar intelligente, sportliches und hübsches junges Mädchen. Und du hast eine super Figur...“

Das klingt gut, doch Paula hat ein Problem damit, dass sie mit 16 Jahren noch wie 12 aussieht und von weiblichen Rundungen nichts zu erkennen ist. Das ist bei ihrer Zwillingsschwester Jule anders.
Noch sind die Zwillinge auf Urlaubsreise in Schweden. Es scheint zu alles passen. Es sind fast unbeschwerte Tage – leider die letzten. Paula ahnt nicht, dass Jule mit ihrem Körper unzufrieden ist und in wenigen Wochen das Familienleben gehörig durcheinander bringen wird.
Die Autorin hat einen fesselnden und tiefgründigen Jugendroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Eigentlich leben die Zwillinge mit ihrer 18jährigen Schwester Hanna in einer harmonischen Familie. Es fehlt ihnen an nichts. Doch dann muss Paula zusehen, wie ihre Schwester immer weniger wird. Gleichzeitig hat sich Paula in den neuen Schüler das erste Mal verliebt.
Die Geschichte wird von Paula erzählt. Sehr gut werden ihre Emotionen wiedergegeben, auch die zum eigenen Körper:

„...Nach wie vor war ich in diesem kindlichen Aussehen gefangen. Mal hasste ich es, mal mochte ich es. Es war Fluch und Segen zugleich...“

Jedes neue Kapitel beginnt mit einer Zahl. Sie steht für Jules aktuelles Gewicht. Paula sieht das so:

„...Ich hatte zwar keine Erfahrung mit dem Abnehmen, aber meiner Einschätzung nach hatte Jules Verhalten nichts mit einer normalen Diät zu tun...“

Paula fühlt sich alleingelassen. Hanna hat ihren Freund und zieht sich immer öfter zurück. Die Eltern registrieren, was passiert, es wird aber in der Familie nicht darüber gesprochen. Dafür erlebt Paula in der Schule immer öfter, dass sie auf Jules Aussehen hingewiesen wird. Die Lage überfordert sie. Es besteht die Gefahr, dass sie psychische Schäden erleidet.
Zu Weihnachten eskaliert die Situation. Die Eltern haben kurzerhand die Initiative ergriffen und einen Klinikplatz versorgt. In dem Moment hatte ich den Eindruck, dass Jule froh darüber war. Sie hat sich nicht aufgelehnt, sondern die Hilfe angenommen.
Währenddessen entwickelt sich zwischen Paula und Luca eine zarte Freundschaft. Doch auch hier trügt der Schein. Paula steht sich selbst im Weg. Sie ist bereit für Luca, ihr Körper nicht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt an zwei völlig unterschiedlichen Beispielen, wie tief körperliche Probleme die Psyche beeinflussen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2020

Trubel in Dottis Bistro

Frühlingsglück im kleinen Café an der Mühle
0

„...Höre immer auf dein Herz, denn dein Verstand kann dich nicht glücklich machen...“

Das ist eine der Weisheiten, die ihre Tante Dotti Sophie zurückgelassen hat. Glücklicher könnte Sophie nicht sein, ...

„...Höre immer auf dein Herz, denn dein Verstand kann dich nicht glücklich machen...“

Das ist eine der Weisheiten, die ihre Tante Dotti Sophie zurückgelassen hat. Glücklicher könnte Sophie nicht sein, denn die Geschichte beginnt mit ihrer standesamtlichen Trauung. Die kirchliche soll im Sommer folgen. Noch ahnt Sophie nicht, dass ihr neues Leben von völlig unerwarteter Seite bedroht wird.
Aber obiges Zitat gilt auch für Leonie. Die junge Frau hat sich mit ihrer kleinen Tochter ein neues Leben im Ort aufgebaut. Doch sie vermisst einen Partner an ihrer Seite.
Die Autoren haben erneut eine stimmige Geschichte über das Leben in einer kleinen Doppelgemeinde geschrieben.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Dabei steckt er auch voller feinen Humor. Sophie ist schwanger.

„...Wer hat eigentlich entschieden, dass man das Deckmäntelchen des Schweigens darüber breiten musste, dass man schon in der achtzehnten Schwangerschaftswoche die Leichtigkeit einer Galapagosschildkröte hatte?...“

Natürlich muss das Leben im Bistro weitergehen. Eine Tauffeier ist geplant, die auf Grund der örtlichen Traditionen Sophie vor ungeahnte Anforderungen stellt. Doch sie weiß helfende Hände an ihrer Seite.
Als irgendjemand darüber informiert, dass das Fernehen im Ort drehen will, kocht die Gerüchteküche hoch. Plötzlich werden viele aktiv. Jeder erhofft sich etwas anderes. Und jeder glaubt es besser zu wissen, wie der Nachbar.

„...Steh auf der Bühne des Lebens und plaudere über deine Pläne, dann kannst du hinten im Saal das Schicksal lachend vom Stuhl fallen hören...“

Das musste in der Geschichte einer besonders schmerzlich erleben, der sich schlauer vorkam, als all die anderen.
Sophie bleibt in dem ganzen Trubel ruhig. Und Leonie genießt ein paar romantische Stunden, bis das Leben ihr wieder einen Streich spielt und von ihr eine klare Entscheidung verlangt.
Einer der Ruhepunkte ist Sophies und Peters Hochzeitsreise an die See.

„...Meer ist nicht die Antwort. Aber man vergisst dort jede Frage...“

Zwei besondere Stilmittel nutzen die Autoren und sorgen damit für Abwechslung. Zum einen sucht Sophie in Form eines Tagebuchs das gedankliche Gespräch mit ihrer Tante Dotti, zum anderen tauschen sich Sophie und Leonie per Mail über ihre Pläne aus.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist mitten aus dem Leben gegriffen und zeigt das Auf und Ab der Gegenwart. Mit einem letzten Zitat möchte ich mine Rezension beschließen:

„...Glück ist wie ein großer, bunter, gut gefüllter Luftballon. Man glaubt gar nicht, dass man ihn noch weiter aufblasen kann, aber das Kunststück gelingt...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere