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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2017

Spannendes Jugendbuch

Time Travel Girl: 1989
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"...Es scheint, als ob der Schöpfer dir etwas gelingen lassen will, was er bis jetzt noch keinen Menschen anvertraut hat. Dir ist aber klar, dass damit auch eine große Verantwortung einhergeht?..."

Wir ...

"...Es scheint, als ob der Schöpfer dir etwas gelingen lassen will, was er bis jetzt noch keinen Menschen anvertraut hat. Dir ist aber klar, dass damit auch eine große Verantwortung einhergeht?..."

Wir schreiben den August 1989. Die 15jährige Lisa lebt bei ihrem vier Jahre älteren Bruder und dessen neuer Freundin. Die Eltern sind vor einigen Jahren ums Leben gekommen. Lisa besucht mit ihrer Freundin Britt, dem hochbegabten Zac und Morgan eine Privatschule. Zac tüftelt gerade an einer Zeitmaschine. Morgan ist Lisas Spielgefährte aus Kindertagen. Dann hatten sich ihre Wege eine Zeit lang getrennt. Momentan ignoriert er sie.
Die Autorin hat ein spannendes Jugendbuch geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell gefesselt. Zwar spielt sie zum großen Teil im Jetzt und Hier, doch erste Elemente eines Zeitreiseromans sind schon enthalten.
Die Protagonisten wurden gut charakterisiert. Lisa interessiert sich für Informatik. Außerdem zeichnet sie ihr unbedingte Gerechtigkeitssinn aus, der sie vor allem bei Professor Ash häufig in Schwierigkeiten bringt. Sie liebt Morgan.
Zac ist der Sohn des Physikers und Nobelpreisträgers Levi Silverman. Seine fachlichen Kenntnisse sind hervorragend, doch im täglichen Leben hat er Probleme.
Morgan redet wenig. Bei den Mädchen ist er beliebt. Erst ist Laufe des Romans erfahre ich als Leser, was den einst aufgeschlossenen Jungen so verändert hat. Seine schulischen Leistungen lassen zu wünschen übrig.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Die Probleme in der Schulklasse sind sehr realistisch. Mobbing und Grüppchenbildung gehören zum Alltag. Es gibt Lehrer, bei denen können sie machen, was sie wollen. Der Physiklehrer Professor Ash allerdings verbreitet Angst, ist pädagogisch unfähig und zeigt den Schülern auf fiese Art, was sie nicht können.
Sehr schön werden die Handlungsorte beschrieben. Ich konnte mir die Gegend gut vorstellen. Passende Metapher machen das möglich.
Physikalische Begriffe und Grundlagen werden zum großen Teil allgemeinverständlich dargelegt. Dabei werden bekannte Tatsachen und örtlich auftretende Phänomene geschickt zur Theorie der Zeitmaschine verbunden.
Viel Wert legt die Autorin auf die Wiedergabe der Emotionen ihrer Protagonisten. Lisas Sehnsucht nach Morgan, ihre Angst bei der ersten kurzen Zeitreise, Professor Ashs Überheblichkeit und Frauenfeindlichkeit sind nur wenige Beispiele dafür.
Zu den stilistischen Höhepunkten gehören für mich die Gespräche zwischen Levi Silverman, Lisa und Zac. Obiges Zitat stammt von Silvermann. Man sollte es sich auf der Zunge zergehen lassen, denn darin stecken eine Menge wichtiger Wahrheiten. Sehr detailliert diskutiert Silverman mit den beiden Jugendlichen auch die Möglichkeit der Zeitreise und ihre Folgen. Doch Silverman ist nicht nur Wissenschaftler, er verfügt über ein gute Menschenkenntnis. Ihm habe ich es als Leser zu verdanken, dass ich über die Vergangenheit von Morgan und Archibald Ash aufgeklärt werde.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass die Autorin die Zeitverhältnisse um 1989 sehr genau wiedergibt. Die moderne Technik hält langsam Einzug, aber noch nicht jeder kann sie sich leisten. Lisa kämpft mit den Tücken des Kassettenrecorders.
Als besonderes Stilmittel ermöglicht die Autorin insbesondere Lisa ohne Zeitreise einen Blick in das Jahr 2018. Wie? Das möge der künftige Leser selbst herausfinden.
Das Cover in Gelb- und Orangetönen mit der jungen Frau im Kreis der Uhr und dem jungen Mann im Hintergrund wirkt auffallend. Als Leser hat man den Eindruck, von beiden angeblickt zu werden.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Hier wird nicht nur eine spannende Geschichte erzählt, sondern fast unaufdringlich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Spannendes Prequel

Die Mädchen von Strathclyde
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„...Daley erkannte mit jedem Tag mehr, dass es im Leben kein reines Schwarz oder Weiß gab. Als Polizist kam er mit allen Schattierungen in Berührung...“

Jim Daley ist Streifenpolizist in Glasgow des Jahres ...

„...Daley erkannte mit jedem Tag mehr, dass es im Leben kein reines Schwarz oder Weiß gab. Als Polizist kam er mit allen Schattierungen in Berührung...“

Jim Daley ist Streifenpolizist in Glasgow des Jahres 1986. Während seine Nachtschicht wird ein Einbruch gemeldet. Als Jim zur angegebenen Adresse kommt, findet er eine tote junge Frau.
Der Autor hat ein fesselndes Prequel geschrieben. Die Geschichte lässt sich flott lesen.
Von Detective Chief Inspector Ian Burns wird Jim schon am Tatort zur Mitarbeit aufgefordert. So könnte sich sein Traum erfüllen, von der Streife zur Kripo zu wechseln.
Der Schriftstil sorgt einerseits für einen hohen Spannungsbogen und lässt andererseits die Atmosphäre in Glasgow in all ihrer Vielschichtigkeit aufleben. Gerade während der Nachtschicht wird der junge Polizist mit den dunklen Seiten seiner Stadt konfrontiert. Gleichzeitig vermittelt der Autor die komplexen Beziehungen innerhalb der Polizei. Intrige und Demütigung machen das Leben nicht einfach. Kompetenzgerangel behindert die Ermittlungen.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Das trifft selbst für Nebenrollen zu. Dazu gehört auch, dass ich als Leser Informationen über die Vergangenheit der wichtigsten Personen bekomme.
Die Kurzgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie kombiniert gekonnt einen spannenden Kriminalfall mit gesellschaftlichen Problemen.

Veröffentlicht am 27.04.2017

Beeindruckender historischer Roman

Die Festung am Rhein
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„...Bisweilen hat man nicht die Wahl und muss sich der Macht beugen, die über einen herrscht. Das bedeutet aber nicht, dass man sie gutheißt oder gar schätzt...“

Die Geschichte beginnt am 18. Juli 1815. ...

„...Bisweilen hat man nicht die Wahl und muss sich der Macht beugen, die über einen herrscht. Das bedeutet aber nicht, dass man sie gutheißt oder gar schätzt...“

Die Geschichte beginnt am 18. Juli 1815. Mit der Niederlage bei Waterloo wurde Napoleons Schicksal besiegelt. Ein Offizier reitet über das Schlachtfeld, um einen Auftrag zu erfüllen. Dann fällt ein Schuss.
In Coblenz des Jahres 1822 besucht Franziska ihren jüngeren Bruder Christian. Er ist als Soldat beim Bau der Festung Ehrenbreitstein eingesetzt. Dabei muss sie mit ansehen, wie Christian wegen Landesverrat verhaftet wird. Sein Leben steht auf Messers Schneide.
Die Autorin hat einen fesselnden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen.
Gut charakterisiert werden die Protagonisten. Das ist zum einen Franziska. Ihre Mutter stammt aus Cöln, ihr Vater war Franzose. Die junge Frau wuchs nach dem Tode des Vaters bei Waterloo zusammen mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrem Onkel in Coblenz auf, der über bessere finanzielle Möglichkeiten als die Mutter verfügte. Die Kinder waren allerdings dort nur geduldig und wurden als kostenlose Arbeitskräfte eingesetzt. Es war der Wille des Onkels, dass Christian bei der preußischen Armee dient. Trotzdem hat sich Franziska zu einer selbstbewussten und starken jungen Frau entwickelt. Sie will alles tun, um ihren Bruder zu helfen.
Für das Verhör des Gefangenen ist Leutnant Rudolph Harten verantwortlich. Auf Grund seiner Verletzung in den letzten Kriegstagen wurde er zum Ingenieur ausgebildet. Die Errichtung der Festung betrachtet er als seine erste und wichtigste Aufgabe. Er stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat es aufmerksamen Gönnern zu verdanken, dass er ins Offizierskorps aufsteigen durfte.
Von den anderen Protagonisten möchte ich nur eine erwähnen. Das ist Fritz, der Bursche Rudolphs. Seine Schlagfertigkeit, seine unverblümte Art und sein Dialekt sorgen für Auflockerung im eher ernsten Geschehen.
Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Mir hat gefallen, dass die Städtenamen entsprechend den Zeitverhältnissen geschrieben wurden. Sehr gut wird die historische Situation wiedergegeben. Das Rheinland ist von Preußen besetzt. Damit prallen im konkreten Fall Menschen unterschiedlichen Schlages aufeinander. Zwanzig Jahre französische Besetzung haben im Rheinland den Traum von Freiheit und Gleichheit aufleben lassen. Es regierte Lebensfreude. Das verträgt sich nicht gut mit preußischer Strenge und Korrektheit. Hinzu kommen die unterschiedlichen Konfessionen. Katholizismus trifft auf Protestantismus. Zwar hat der preußische König dem Rheinland Religionsfreiheit zugesagt, doch der kleine Soldat sieht das ebenso anders wie der Mann auf der Straße. Mit Franziska und Rudolph werden diese Gegensätze bei konkreten Personen deutlich. Anfängliches Misstrauen führt nach und nach zur Zusammenarbeit, denn auch Rudolph ist sich der Schuld Christians nicht sicher. Schwierig zu beurteilen ist die Lage deshalb, weil Christian schweigt und Franziska erkennen muss, dass er auch vor ihr Geheimnisse hatte.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören für mich die Dialoge zwischen Franziska und Rudolph. Sie gehen zunehmend in die Tiefe. Franziska versteht es, Rudolph die Einstellung der Rheinländer zu begründen. Obiges Zitat stammt von Franziska. Andererseits macht Rudolph deutlich, dass es nicht die Lösung sein kann, Freiheit und Fortschritt durchzusetzen, indem man einen ganzen Kontinent mit Krieg überzieht. Es geht um die uralte und immer junge Frage, welches Gesellschaftssystem für die Menschen das Beste ist. Bei diesen heißen Diskussionen lernen die beiden sich nach und nach besser kennen und verstehen.
Ausführlich wird die Entstehung der Festung dargelegt. Mit den Augen von Rudolph darf ich den Bau betrachten und erfahre, was für großartige neue Ingenieursleistung dahintersteckt.
Als besonders Stilmittel gibt es ab und an kurze Rückblenden in das Jahr 1815. Sie haben für die Handlung des Romans eine besondere Bedeutung. Was mich aber besonders berührt hat, war die dahinter steckende Botschaft. Auch im Krieg sind einzelne zu Menschlichkeit und Achtung des Lebens fähig. Die Mehrzahl aber zeigt ihre negativsten Eigenschaften. Ein Menschenleben zählt dann nichts!
Angst, Verrat, Intrige, Intoleranz, Habgier sind weitere Themen, die die Geschichte durchziehen. Auf alles einzugehen, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen.
Eine Karte der Rheinprovinzen und von Coblenz sowie ein Glossar, zwei Personenverzeichnisse, getrennt nach historischen und erfundenen Personen, Hinweise zu historischen Stätten und Literaturhinweise ergänzen das Buch.
Wertvolle zusätzliche Informationen gibt es im Nachwort der Autorin.
Das Cover mit der jungen Frau vor der Festung passt zur Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich nicht nur spannend unterhalten, sondern zeugt von exakter Recherche der Autorin. Gleichzeitig stellt es Werte wie Toleranz und gedeihliche Miteinander sowie Sehnsucht nach Frieden in den Mittelpunkt.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Fesselnder historischer Roman

Farina - Der Duft von Köln
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„...Macht und Geld verschleiern den Charakter, selbst Verderbtheit wurde unkenntlich in der goldenen Hülle..."

Wir schreiben das Jahr 1715. Während des Kölner Karnevals gerät Giovannni vor dem Kölner ...

„...Macht und Geld verschleiern den Charakter, selbst Verderbtheit wurde unkenntlich in der goldenen Hülle..."

Wir schreiben das Jahr 1715. Während des Kölner Karnevals gerät Giovannni vor dem Kölner Dom in einen Mob. Er wollte seinem Freund Levallé ein Fläschchen seines „Eau de Cologne“ bringen. Im Gedränge fällt das Gefäß runter. Der Geruch lässt die Leute verharren und Giovanni kann friedlich seines Weges gehen.
Im Schloss am Genfer See entdeckt Antonia zufällig ein geheimes Zimmer ihres Gatten Bernardo. Es zeugt von sexuellen Ausschweifungen.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman über den Erfinder des Eau de Cologne geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Es ist allerdings der zweite Teil. Doch alles, was ich über den Vorgängerband wissen muss, wird während der Handlung erwähnt.
Die Personen werden gut charakterisiert. Giovanni zeichnet sich durch seinen hervorragenden Geruchssinn aus. Der ist zwar für sein Geschäft ein Segen, kann in manchen Situationen aber auch zum Fluch werden. Allerdings kümmert sich Giovanni vor allem um die Herstellung des Parfüms. Vermarktung, Verkauf und Geschäftsführung liegen zum großen Teil in den Händen seines Bruders Baptist. Der erweist sich als geschickter Geschäftsmann.
Antonia ist Giovannis Jugendliebe.durch eine Intrige, die im ersten Band beschrieben und hier kurz erwähnt wird, gelingt schafft es Bernardo, dass Antonia ihn heiratet. Offiziell duldet er die Begegnungen von Giovanni und Antonia. Wegen ihrer Kinder wird sie Bernardo noch nicht verlassen.
Bernardo hat es aus dem Nichts zu einem Grafentitel und Reichtum gebracht. Er genießt hohes Ansehen in der Gesellschaft. Seine Vergangenheit und der Weg seines Aufstiegs sind vergessen und werden nicht mehr hinterfragt. Das eröffnet ihn die Möglichkeit, nun auch an der völligen Vernichtung von Giovanni zu arbeiten. Dabei geht er sehr geschickt vor. Er ist ein erstklassiger Schauspieler und vermag es, Menschen zu manipulieren.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Das Buch zeichnet sich durch eine umfassende und exakte Recherche aus. Das wiederum ermöglicht es, die Zeitverhältnisse detailliert zu beschreiben. Krieg und Hungersnot, Vertreibung der Protestanten aus Frankreich sind Themen, die die Handlung beeinflussen. Außerdem begegne ich als Leser etlichen historischen Persönlichkeiten, so der Künstlerin Maria Sybilla Merian und dem Philosophen Voltaire. Ich darf Giovanni nach Paris an den Hof des Sonnenkönigs und in seine italienische Heimat begleiten. Sehr gut gefallen haben mir die vielfältigen Informationen, die gekonnt in die Geschichte integriert wurden. Heilpflanzen und ihre Bedeutung, die Stadtgründung von Karlsruhe und abartige medizinische Experimente sind nur einige der Themen. Natürlich durchzieht die Beschreibung angenehmer und weniger angenehmer Düfte die gesamte Geschichte. Zwei Frauen haben mich besonders beeindruckt. Das ist zum einen Liselotte von der Pfalz. Ihr Gespräch mit Antonia gehört für mich zu den stilistischen Höhepunkten des Buches. Sie ist eine gute Menschenkennerin, kommt schnell zum Punkt und lässt sich nichts vormachen. Zum anderen ist es Paola, eine Tante Giovannis. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass Bernardo sein Ziel nicht erreicht.
Obiges Zitat bezieht sich auf Bernardo, dessen Reichtum seinen hinterhältigen Charakter verschleiert.
Ein ausführliches Glossar ergänzt das Buch.
Das schlichte weiße Cover mit der Zierranke und dem Titel, bei dem das erste und das letzte Wort in Goldbuchstaben gesetzt wurde, wirkt edel.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist nicht nur ein umfassendes Zeitgemälde, sondern ebenfalls spannend und informativ. Sicher werde ich auch Band I noch lesen.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Klasse Tierkrimi

Kalle und Kasimir - Flitterwochen im Pfötchenhotel
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„...Ich sach ma so, normalerweise bin ich da ja blitzschnell...“
Kater Kasimir und Mops Kalle leben bei Mads und Linna. Das Buch beginnt mit deren Hochzeit.
Die Tiere dürfen ihre Dosenöffner auf der Hochzeitsreise ...

„...Ich sach ma so, normalerweise bin ich da ja blitzschnell...“
Kater Kasimir und Mops Kalle leben bei Mads und Linna. Das Buch beginnt mit deren Hochzeit.
Die Tiere dürfen ihre Dosenöffner auf der Hochzeitsreise nach Sankt Andreasheim begleiten. Im Hotel wurde gerade die Hündin Schuschu entführt. Außerdem kommt es verstärkt zu Diebstählen. Sofort sind Kasimir und Kalle in ihrem Element, denn sie haben bisher schon zwei Fälle aufgeklärt.
Die Autorin hat einen amüsanten Tierkrimi geschrieben. Ich kenne die Vorgängerbände nicht, hatte aber kein Problem, mich in die Handlung zu finden.
Die Geschichte wird abwechselnd von Kalle und Kasimir erzählt. Kasimir ist der Boss, Kalle sein Assistent. Diese Rolle akzeptiert er auch problemlos. Außerdem ist er stetig bemüht, von Kasimir zu lernen.
Der Schreibstil des Buches ist sehr humorvoll. Vor allem bei Kalles Sprachspielen musste ich wiederholt schmunzeln. So macht er aus dem Trau-dich-Zimmer ein Wag-es-Zimmer. Sehr detailliert wird von Kalle die Reise ins Pfötchenhotel beschrieben. Im Hotel gibt es eine Tierbetreuung, während sich die Zweibeiner auf dem Skihang vergnügen. Die verschiedenen Tiere werden gut charakterisiert, sei es die Siamkatze Stanzerl. die Main-Coon-Katze Penelope oder der schon etwas betagte Hund Frodo. . Sowohl die Katzen als auch die Hunde unterstützen Kalle und Kasimir bei ihren Ermittlungen je nach ihren Möglichkeiten. Erstaunlich phantasievoll gehen die Tiere dabei vor. Während Kasimir der Denker ist, sorgt Kalles ausgezeichneter Geruchssinn für praktische Erfolge. Allerdings kann Kalle an keinem gefüllten Futternapf vorübergehen. Das führt zu amüsanten Szenen und ist nicht immer den Ermittlungen dienlich.
Auch Tiere haben Gefühle. Kalle vermisst die Hündin Amanda. Kasimir hatte dafür wenig Verständnis, doch dann trifft ihn die Liebe selbst.
Obiges Zitat stammt von Kalle. Der erste Teil des Satzes ist für ihn typisch und findet sich in vielfältiger Kombination. Kalle redet gern, Kasimir eher weniger.
Die Autorin versteht es, manche Situationen so anschaulich zu schildern, dass die Geschichte als Bild im Kopf abläuft. Ein Beispiel dafür ist die Skiabfahrt vom Mads mit Kalle im Rucksack.
Die eigentlichen Kriminalfälle werden bravourös gelöst. Dabei zeigt sich, das Diebstahl nicht gleich Diebstahl ist. Auch hier differenzieren die tierischen Ermittler gekonnt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich nicht nur humorvoll unterhalten, sondern thematisiert unterschwellig auch gesellschaftliche Probleme.