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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2024

Lesenswert

Ich entdecke Gott in den kleinen Dingen
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„...Ich habe darin meine Gedanke und Überlegungen gesammelt, die ich mit Gott in den ganz alltäglichen Momenten meines Lebens gemacht habe...“

Mit diesen Worten führt mich die Autorin in ihr Buch ein. ...

„...Ich habe darin meine Gedanke und Überlegungen gesammelt, die ich mit Gott in den ganz alltäglichen Momenten meines Lebens gemacht habe...“

Mit diesen Worten führt mich die Autorin in ihr Buch ein. Dann folgen 60 kurze Erzählungen, die zeigen, wie sie Gott erlebt hat.
Jede Erzählung beginnt mit einem Bibelzitat und der Angabe der entsprechenden Textstelle. Danach folgen Ausführungen, die mit dem täglichen Erleben beginnen und Parallelen zum Glauben ziehen. Am Ende der meisten Geschichten folgt ein kurzes Gebet.
Der Schriftstil ist leicht und locker. Ab und an blitzt ein feiner Humor auf.

„...Nichtsdestotrotz wurde ich gezwungenermaßen zum Gärtner in unserer Familie, als mein Mann sich einen Muskel in der Schulter gezerrt hatte. Das Unkraut hatte kein Mitleid mit seiner Verletzung und organisierte gleich eine feindliche Übernahme...“

Die Themen sind weit gefächert, zum Beispiel Gebetserhörungen, Umgang mit den Schwächsten in der Gesellschaft, Berufung oder Gärtnern. Das folgende Wort findet sich in ähnlicher Art in mehreren Geschichten.

„...Gott hat jeden von uns eine Aufgabe gegeben und dazu all die Gaben und Talente, die wir brauchen, um sie zu erledigen...“

An ihrem eigenen Beispiel zeigt sie, das es manchmal viel Geduld braucht, um zu erkennen, wohin die Lebensreise geht.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es bringt viele Beispiele, wie Gott im Alltag wirkt.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Spannender Krimi auf Mallorca

Mallorquinische Sühne
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„...Der unausgesprochene Plan bestand darin, die Nacht hier draußen gemeinsam zu verbringen. Zumindest hatte Gloria das so interpretiert...“

Sie befindet sich auf einer Segeljacht an der mallorquinischen ...

„...Der unausgesprochene Plan bestand darin, die Nacht hier draußen gemeinsam zu verbringen. Zumindest hatte Gloria das so interpretiert...“

Sie befindet sich auf einer Segeljacht an der mallorquinischen Küste. Noch weiß Gloria nicht, dass sie den Morgen nicht erleben wird.
Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er sorgt für den entsprechenden Spannungsbogen, beschreibt aber auch das Flair der Insel mit gekonnten Metaphern.
Das Buch zeichnet sich außerdem durch eine gute Charakteristik der Personen aus. Der Fall landet bei Sargento Lluc Casasnovas. Dafür wird ihn sein Urlaub mit seiner Freundin Bel gestrichen.

„...Natürlich hatte Bel verständnisvoll reagiert, doch Lluc war die Enttäuschung in ihrem Blick nicht entgangen...“

Den Ermittlern fällt auf, dass die Leiche der jungen Frau auf besondere Weise inszeniert wurde. Das lässt den Verdacht auf einen möglichen Serientäter aufkommen.
Als das Leben der Toten durchleuchtet wird, stößt Lluc in ihrer Wohnung auf ein ungewöhnliches Hobby. Sie hat sich für unaufgeklärte Lichterscheinungen interessiert. Schnell wird eine möglicher Täter verhaftet. Doch der ist noch im Gefängnis, als es eine weitere Tote gibt. Was haben die beiden Frauen gemeinsam?
Normalerweise läuft die Gerüchteküche schnell zur Hochform auf. Auch die stille Post kann für die Ermittlungen nützlich sein.

„...Auf der Insel war beides durch die Tatsache gewährleistet, dass die meisten um irgendeine Ecke miteinander verwandt waren, oder die Menschen kannten jemand, der jemanden kannte und offenherzig und freigiebig seine Informationen weiterreichte...“

Der Fall erweist sich als schwierig. Als Leser habe ich alle Informationen, die auch die Ermittler haben. Deshalb gehe ich natürlich auch alle Irr- und Umwege mit.
Lluc und seine Leute wollen den Fall lösen, bevor es einen weiteren Toten gibt. Außerdem hat sich ein alter Bekannter von Lluc angekündigt, der die Leiter der Polizei schnell nach oben gestiegen ist und sich nicht gerade durch Kollegialität verdient gemacht hat.
Dann aber gibt es eine neue Spur, die in die Vergangenheit führt.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er ist geschickt konstruiert und lässt doch Raum für das Privatleben der Ermittler.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Starke Frauen

Die Zeit der Hoffnung
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„...Diesen Tag habe ich mir so ersehnt, und es gab ja keine Hoffnung, dass Moritz und ich je heiraten könnten. Ich wünschte mir nur, dass seine Mutter mich akzeptieren würde...“

Doch das Schicksal hat ...

„...Diesen Tag habe ich mir so ersehnt, und es gab ja keine Hoffnung, dass Moritz und ich je heiraten könnten. Ich wünschte mir nur, dass seine Mutter mich akzeptieren würde...“

Doch das Schicksal hat es gut mit ihr gemeint. Heute ist Katharinas Hochzeitstag.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er bringt die Zeitgeschichte gekonnt auf den Punkt.
Es ist der zweite Teil einer Reihe. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Die wichtigsten Fakten werden im Laufe des Geschehens vermittelt. Dazu gehört vor allem, dass Katharina schon einmal verheiratet war und schuldig geschieden wurde. Ihr erster Mann hat sich lange gegen eine Scheidung gesträubt.
Die Hochzeit im Jahre 1957 nutzt die Autorin, um mich mit den Protagonisten und möglichen Konflikten bekannt zu machen. Moritz` Mutter wird auf der Hochzeit sehr deutlich:

„...Mein lieber Junge, deine Wahl konnte ich nicht verhindern. Wenn du jedoch erwartest, dass ich mich darüber freue, verlangst du zu viel. Wie man sich bettet, so liegt man, heißt es. Der Tag wird kommen, an dem du den Entschluss zu dieser Ehe bitter bereuen wirst...“

Während ihrer Hochzeitsreise stehen Katharina und Moritz an der innerdeutschen Grenze. Mir gefällt, wie differenziert Moritz die Lage beurteilt.
Katharina arbeitet auch nach der Hochzeit weiter. Das ist nicht selbstverständlich, denn ihr Mann könnte es ihr verbieten. Erst als sie schwanger wird, kündigt sie ihr Arbeitsverhältnis.
Katharina ist mit Lisa befreundet, einer Sekretärin in ihrem Betrieb. Als sie schwanger wird, lässt sie ihr Freund im Stich. Jetzt zeigt sich, dass die Gesetze in der BRD von Männern gemacht sind. Nicht nur, dass das Einklagen des Unterhalts sehr riskant ist, sie braucht auch für ihr Kind einen männlichen Vormund.
Vor ein reichliches Jahr ziehen Moritz und Katharina nach Westberlin. Dort lernen sie Marion und Vera kennen. Marion besitzt eine Buchhandlung. Vera ist ebenso wie Lisa ledige Mutter, lebt aber in Ostberlin. Dort hat sie die gleichen Rechte wie jede Mutter. Außerdem kümmert sich der Vater des Kindes um seinen Sohn. Da sie bei ihrer Schwester in Westberlin arbeitet, kann sie die Vorteile beider Systeme nutzen. Marions Freund Claus lebt auch in Ostberlin.

„...Claus will ebenfalls nicht von dort weg, er fühlt sich wohl in dem Kombinat, in dem er arbeitet. Seine Mutter lebt in Eisenach...“

Dann aber wird von einer Minute auf die andere die Grenze zugemacht und die Mauer errichtet. Haben Marion und Claus noch eine Chance, auf ein gemeinsames Leben?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird deutlich gezeigt, wie die Politik der Nachkriegszeit tief in das Leben der Menschen eingegriffen hat.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Neue Fälle für die Schlager - Goldies

Die Schlager-Goldies greifen ein - 3
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„...Schon als sie schilderte, dass man sie mit einem Bild betrogen habe, fühlte sich Mascha etwas unsicher, denn das war absolut nicht ihr Terrain...“

Mascha gehört zu den Schlager – Goldies. Die älteren ...

„...Schon als sie schilderte, dass man sie mit einem Bild betrogen habe, fühlte sich Mascha etwas unsicher, denn das war absolut nicht ihr Terrain...“

Mascha gehört zu den Schlager – Goldies. Die älteren Damen begeistern die Zuschauer nicht nur mit ihren Liedern. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass sie auch knifflige Kriminalfälle lösen. Wie das Zitat zeigt, wird in der ersten Geschichte ihre Hilfe bei einem Betrugsfall gebraucht. Gut, dass Claudia, die zur Gruppe gehört, auf dem Gebiet Experte ist. Außerdem hat sie Kontakte in die Kunstszene. Der Schriftstil ist leicht und locker, was auch für die folgenden Geschichten gilt. Außerdem werde ich als Leser bei den Ermittlungen Schritt für Schritt mitgenommen. Hier geht es darum, herauszufinden, wer, wann und wo das Bild gefälscht hat.

„...“Ich glaube eher“, grunzte nun auch Sigrid, „dass ich allergisch auf Schokolade reagiere, die macht mir immer so fiese Schwellungen um die Hüften.“...“

Wie man sieht, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Die Goldies haben einen Auftritt im alten Bahnhof. Dort treffen sich Krimiautoren. Eine davon wendet sich an Mascha. Der von ihr beschriebene Mord wurde vor kurzem so verübt, obwohl das Buch noch gar nicht erschienen war. Dabei spielt eine Frucht eine besondere Rolle, die kaum einer kennt. Wer hatte Einsicht in das Manuskript?

„...Mascha, das ist meine Nachbarin Agnes Altmann, sie ist bestohlen wurden, aber die Polizei glaubt ihr einfach nicht...“

Wer hat auch heute noch eine größere Menge Bargeld unter der Matratze? Die Frauen verfolgen die Spur zweier Vertreter. Können sie die Finger im Spiel haben?
In der vierten Geschichte gilt es, einen alten Brand aufzuklären, der hatte zum Zerwürfnis zwischen zwei Ehepaaren geführt. Nun dürfen sich die verliebten jungen Leute nicht mehr sehen.
Die fünfte Geschichte ist insofern etwas Besondere, weil hier die Autorin bewusst Protagonisten aus ihren anderen Reihen mit einbezieht. So sind sowohl die Krimifrauen beteiligt als auch die kleinen Millionäre. Ein Entführungsopfer muss gefunden werden – und zwar schnell.

„...Es gibt ein neues Verbrechen, aber wir sind sicher, sie machen das schon...“

Eine junge Frau hat gerade eine Apotheke eröffnet. Da tauchen Gutscheine auf, die angeblich bei ihr eingelöst werden können. Wer will die junge Frau in den Ruin treiben? Spätestens hier möchte ich erwähnen, dass die Frauen gute Kontakte zu einer Staatsanwältin haben, die sie immer rechtzeitig informieren, wenn sie einem neuen Fall auf der Spur sind. Manchmal stellt sich dann heraus, dass der Fall gar nicht so neu ist.

„...Eine Woche Urlaub an der Ostsee und so schnell wie möglich...“

Das Angebot an die Frauen klingt doch gut, oder? Na ja, ein bisschen renoviert werden soll auch im Ferienhaus. Und dann spukt es dort angeblich. Die Geschichte ist amüsant und ungewöhnlich, denn der Erbe stellt fest, dass er das Testament erst entschlüsseln muss, um sein Erbe zu finden. Und das braucht er für die Neugestaltung des Ferienhauses.
Die Geschichten haben mir sehr gut gefallen. Sie sind zumeist realistisch und immer unblutig. Dass Motiv ist oft Geldgier.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Abwechslungsreich zusammengestellt

Wiener Zuckerl
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„...Warum ich Ihnen, liebe Leser, Wiener Zuckerl anbiete? Nun, der Name und die Verpackung des Buches sind Erinnerungen an meine Kindheit. Damals liebte ich Wiener Zuckerl in allen ihren Geschmacksrichtungen...“

Mit ...

„...Warum ich Ihnen, liebe Leser, Wiener Zuckerl anbiete? Nun, der Name und die Verpackung des Buches sind Erinnerungen an meine Kindheit. Damals liebte ich Wiener Zuckerl in allen ihren Geschmacksrichtungen...“

Mit diesen Zeilen führt mich der Autor in sein Buch ein, ein Buch, das die verschiedensten Erzählungen enthält. Natürlich werde ich dabei auch gekonnt mit der Wiener Mundart konfrontiert. Wichtige Begriffe werden immer als Fußnote erklärt.
Es beginnt mit den Geschichten aus dem alten Wien. Hier steht Joseph Maria Nechyba im Mittelpunkt, Oberinspector der alten Schule. Mal wirkt er bärbeißig, mal kann er auch handgreiflich werden, doch letztendlich enthält die harte Schale auch einen weichen Kern. Gutes Essen und ein kaltes Bier gehören zu seinen Vorlieben.

„...Das ist Kriegsküche, dachte Nechyba voller Ingrimm. Ohne Fleisch, ohne Fett, nur mit Gemüse. Aber immerhin hörte nach dem Verzehr der gefüllten Paprika das Knurren seines Magens auf...“

Die Geschichten mit ihm sind spannend und abwechslungsreich, denn jeder Fall ist anders. Außerdem mischt sich Nechyba unter das Volk, um erfolgreich ermitteln zu können. Der Abschnitt endet mit der Geschichte des Raubmörders Josef Fischer.

„...Es geschah rund um meinen vierzigsten Geburtstag. Und zwar in den frühen Morgenstunden...“
Die Geschichten aus den neuen Wien beginnen mit einer persönlichen Erzählung des Autors. Hier erfahre ich, wie und wann ihm die Idee mit dem Oberinspector kam.Auch weitere Erzählungen stammen aus dem persönlichen Erleben des Autors. Natürlich fehlt auch ein Krimi nicht, gespickt mit schwarzem Humor.
In den Geschichten aus Österreich lerne ich einen neuen Kommissar kennen. Der hat ebenfalls Potential zu mehr. Außerdem gibt es hier zwei Geschichten, die einmal nur vom Stil, im zweiten Fall von Stil und Inhalt gegenüber allen anderen aus dem Rahmen fallen.

„...Ein Projektil streift seinen Kopf. Brennt wie die Hölle. Nichts wie weg. Ein Sprung durchs Fenster in den Garten...“

Die Sätze sind extrem kurz Sie enthalten nur das Wesentliche. Dadurch wird die Spannung kontinuierlich gesteigert.

„...Es war einmal ein Mädchen, das lebte am Rande einer Stadt, die an einem großen Fluss lag...“

Ein Märchen hatte ich in der Sammlung nicht erwartet, habe es aber erhalten. Die märchenhafte Idee hat mir sehr gut gefallen.
Ein Glossar schließt das Buch ab.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es lebt von seiner Vielfalt und von der Authentizität der Sprache.

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