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Veröffentlicht am 12.04.2024

Abwechslungsreich zusammengestellt

Wiener Zuckerl
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„...Warum ich Ihnen, liebe Leser, Wiener Zuckerl anbiete? Nun, der Name und die Verpackung des Buches sind Erinnerungen an meine Kindheit. Damals liebte ich Wiener Zuckerl in allen ihren Geschmacksrichtungen...“

Mit ...

„...Warum ich Ihnen, liebe Leser, Wiener Zuckerl anbiete? Nun, der Name und die Verpackung des Buches sind Erinnerungen an meine Kindheit. Damals liebte ich Wiener Zuckerl in allen ihren Geschmacksrichtungen...“

Mit diesen Zeilen führt mich der Autor in sein Buch ein, ein Buch, das die verschiedensten Erzählungen enthält. Natürlich werde ich dabei auch gekonnt mit der Wiener Mundart konfrontiert. Wichtige Begriffe werden immer als Fußnote erklärt.
Es beginnt mit den Geschichten aus dem alten Wien. Hier steht Joseph Maria Nechyba im Mittelpunkt, Oberinspector der alten Schule. Mal wirkt er bärbeißig, mal kann er auch handgreiflich werden, doch letztendlich enthält die harte Schale auch einen weichen Kern. Gutes Essen und ein kaltes Bier gehören zu seinen Vorlieben.

„...Das ist Kriegsküche, dachte Nechyba voller Ingrimm. Ohne Fleisch, ohne Fett, nur mit Gemüse. Aber immerhin hörte nach dem Verzehr der gefüllten Paprika das Knurren seines Magens auf...“

Die Geschichten mit ihm sind spannend und abwechslungsreich, denn jeder Fall ist anders. Außerdem mischt sich Nechyba unter das Volk, um erfolgreich ermitteln zu können. Der Abschnitt endet mit der Geschichte des Raubmörders Josef Fischer.

„...Es geschah rund um meinen vierzigsten Geburtstag. Und zwar in den frühen Morgenstunden...“
Die Geschichten aus den neuen Wien beginnen mit einer persönlichen Erzählung des Autors. Hier erfahre ich, wie und wann ihm die Idee mit dem Oberinspector kam.Auch weitere Erzählungen stammen aus dem persönlichen Erleben des Autors. Natürlich fehlt auch ein Krimi nicht, gespickt mit schwarzem Humor.
In den Geschichten aus Österreich lerne ich einen neuen Kommissar kennen. Der hat ebenfalls Potential zu mehr. Außerdem gibt es hier zwei Geschichten, die einmal nur vom Stil, im zweiten Fall von Stil und Inhalt gegenüber allen anderen aus dem Rahmen fallen.

„...Ein Projektil streift seinen Kopf. Brennt wie die Hölle. Nichts wie weg. Ein Sprung durchs Fenster in den Garten...“

Die Sätze sind extrem kurz Sie enthalten nur das Wesentliche. Dadurch wird die Spannung kontinuierlich gesteigert.

„...Es war einmal ein Mädchen, das lebte am Rande einer Stadt, die an einem großen Fluss lag...“

Ein Märchen hatte ich in der Sammlung nicht erwartet, habe es aber erhalten. Die märchenhafte Idee hat mir sehr gut gefallen.
Ein Glossar schließt das Buch ab.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es lebt von seiner Vielfalt und von der Authentizität der Sprache.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Fesselnder Krimi

Venezianischer Fluch
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„...Sie (Anmerkung: eine Krähe) war die einzige Zeugin, als plötzlich ein schrecklicher Schrei durch den Nebel gellte und die junge Frau kurze Zeit später über die Brüstung hinunter ins kalte Wasser stürzte...“

Diese ...

„...Sie (Anmerkung: eine Krähe) war die einzige Zeugin, als plötzlich ein schrecklicher Schrei durch den Nebel gellte und die junge Frau kurze Zeit später über die Brüstung hinunter ins kalte Wasser stürzte...“

Diese spannenden Zeilen stammen aus dem Prolog des Buches.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen und gibt gleichzeitig das Flair von Venedig gut wieder.
Commissario Luca Brassoni hat seinen freine Tag, als die junge Frau gefunden wird. Trotzdem informiert ihn seine Frau Carla darüber. Sie ist sich nach der Obduktion sicher, dass es sichweder um Unfall noch Selbstmord handelt. Alle Anzeichen sprechen für Mord. Antonella, die Tote, arbeitete als Rezeptionistin im Hotel der Familie Perroni. Außerdem ist bekannt, dass sie mit Carlo Perroni verlobt ist.
In der Handtasche der Toten findet Carla einen Zettel.

„...Da ist auch von einem Fluch die Rede. Solche idiotische Märchen haben schon so manchen in den Wahnsinn getrieben...“

Carla ist Realistin. Als sie aber in ihrer eigenen Tasche eine Voodoo-Puppe findet, kommt selbst ihr Kreislauf ins Schleudern. Macht sie die Schwangerschaft dünnhäutig? Klar ist, dass hier jemand die Ermittlungen torpedieren will.
Die ersten Wege führen die Kriminalisten ins Hotel. Dort hat Magda Perroni das Sagen. Die Frau ist eiskalt. Sie hat ihre eigene Meinung zu den Vorgängen.

„...Ich führe ein Hotel, meine Zeit ist kostbar! Wieso muss die Polizei uns zu diesem unglücklichen Selbstmord erneut befragen? Woher sollen wir wissen, was in dem armen Mädchen vorgegangen ist? Selbst im Tod macht sie uns noch Ärger!...“

Schnell wird deutlich, dass die Familie vermutlich einiges zu verbergen hat. Plötzlich kocht eine alte Geschichte wieder hoch. Als es eine zweiten Vorfall im Hotel gibt, wird die Situation prekär. Auch Carla erhält eine erneute Drohung, obwohl sie zur Zeit zu Hause ist.
Die Autorin hat einen sehr komplexen Krimi geschrieben. Es geht um Macht und das Durchsetzen eigener Interessen um jeden Preis. Es zeigt sich, dass Wahrsagerei nicht so harmlos ist und auch eskalieren kann.
Am Ende werden alle Fälle logisch zum Abschluss gebracht. Magda Perroni muss erkennen, dass sie alles verloren hat.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Er birgt einige Überraschungen und führt mich dabei an unterschiedliche Schauplätze der Lagunenstadt.

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Verzwickter Krimi

Tod eines Spitzels
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„...Für ein Abenteuer war Kai immer zu haben. Zufrieden wühlte er seinen Rücken tiefer in den Sitz. So ein Wartburg war eindeutig bequemer als der Trabant seiner Eltern...“

Kai ahnt nicht, dass es das ...

„...Für ein Abenteuer war Kai immer zu haben. Zufrieden wühlte er seinen Rücken tiefer in den Sitz. So ein Wartburg war eindeutig bequemer als der Trabant seiner Eltern...“

Kai ahnt nicht, dass es das letzte Abenteuer seines Lebens ist. Anfangs war er ja such misstrauisch, dann aber hat ihm der Fahrer mit geteilt, dass er sein zukünftiger Lehrer sei.
Der Autor hat erneut einen fesselnden DDR – Krimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen. Die gesellschaftlichen Verhältnisse werden gut wiedergegeben. Das geschieht vor allem durch das Handeln der Personen.
Wir schreiben das Jahr 1984. Seit Kais Verschwinden sind vier Jahre vergangen. In Dresden wird ein Mitglied der Staatssicherheit ermordet. Doch der Mann schien zweigleisig gefahren zu sein, will heißen, er hat sich intern abgesichert. Dr. Ernst Buchmann, Oberst des Ministeriums für Staatssicherheit, braucht einen Ermittler, der nicht in seiner Behörde involviert ist. Seine Auswahl fällt auf Oberleutnant der Volkspolizei Uwe Friedrich. Der junge Mann war schon mehrmals durch seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden aufgefallen.
Der aber würde lieber aufklären, wer versucht hat, seine Freundin Sabine zu vergewaltigen.

„...Alle Kraft aufbietend, entwand sie sich seinen Armen und fuhr blitzartig herum. Sie holte aus und drosch ihm ihre Faust mit aller Kraft auf die Nase...“

Da Uwe befangen ist, soll er sich heraushalten. Dafür ist Leutnant Kathrin Römer zuständig. Die beiden allerdings verständigen sich schnell auf eine mögliche Zusammenarbeit.
Schon bald stellt sich heraus, dass der Tote einigen Dreck am Stecken hat. Er hat seine Bespitzelungen dazu genutzt, um sich Vorteile zu verschaffen. Das bedeutet für Uwe viel Lauferei, denn alle Erpressten müssen befragt werden.
Ein ganz anderer Charakter ist Erwin, der ABV in Sabines Wohngegend. Er ist menschlich geblieben und sorgt für Ordnung im Revier. Die Leute vertrauen ihm – und das zurecht. Er setzt alle seine Kräfte ein, um Kathrin bei der Suche nach dem Vergewaltiger zu unterstützen. In einer Kneipe trifft er auf Hans, der als Rentner dem Alkohol ziemlich zuspricht. Trotzdem ist er ziemlich schlitzohrig. Gerade hat er einen jungen Mann aufs Glatteis geführt.

„...Hab ihm von antikem Porzellan und Bleikristallgläsern vorgeschwärmt. Der wollte sogar meine Adresse wissen...“

Der junge Mann sollte noch eine besondere Rolle spielen.
Besonders bewegend sind die Briefe von Kais Vater, die er an seinen verschwundenen Sohn schreibt. Da die Polizei den Fall zu Akten gelegt hat, hat er die Ermittlungen selbst in die Hand genommen.
Das Buch enthält einige überraschende Wendungen, bis am Ende wirklich alle Fälle geklärt sind.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. In jeder Zeile ist spürbar, dass der Autor weiß, worüber er schreibt.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Inhaltsreiches Kinderbuch

Abenteuerspaß mit Conni 2: Conni und der Segelausflug
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„...Nur ist Segeln eine sportliche Angelegenheit, man muss sich um alles Mögliche kümmern. Für so was bin ich schon zu alt...“

Connis Oma hat bei einem Wettbewerb einen Segelausflug gewonnen. Da sie selbst ...

„...Nur ist Segeln eine sportliche Angelegenheit, man muss sich um alles Mögliche kümmern. Für so was bin ich schon zu alt...“

Connis Oma hat bei einem Wettbewerb einen Segelausflug gewonnen. Da sie selbst nicht daran teilnehmen will, bietet sie Conni an, dass diese am Segelwochenende der Kinder dabei sein darf. Der Gewinn lässt das zu.
Die Autorin hat erneut ein spannendes Abenteuer mit Conni geschrieben. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Gut gefällt mir, dass auf der vorderen Umschlagseite alle Teilnehmer per Bild vorgestellt werden.
Skipperin Wiebke nimmt Conni in Empfang. Sechs weitere Kinder sind auf dem Schiff, darunter Vincent, der Sohn des Bootseigners. Wiebkes Tochter Emma ist für die Verpflegung der Crew verantwortlich. Außerdem erklärt sie den Kindern:

„...Wenn Wiebke ein Kommando gibt, müssen wir, die Crew, sofort reagieren. Denn sie ist diejenigen, die den Überblick behält...“

Conni kommt mit Yuna in eine Kabine. Das Mädchen ist gehörlos. Es verständigt sich mit Gebärdensprache, die Emma übersetzt.
Die Kinder haben viel Spaß an Bord. Natürlich geht nicht alles glatt. Gut gefällt mir, dass ein Seemannsknoten genauer erklärt und abgebildet wird.
Dann aber hört Conni in der Nacht seltsame Geräusche. Wer macht sich auf dem Schiff zu schaffen? In der ersten Nacht traut sie sich noch nicht an Deck. Doch in der nächsten Nacht passiert das Gleiche. Sollte sie Yuna wecken und nachsehen?
In der Geschichte geht es um Freundschaft und Zusammenhalt und darum, alle mit in die Unternehmungen einzubeziehen.
Viele schöne Illustrationen veranschaulichen das Geschehen. Außerdem gibt es im Anhang das Fingeralphabet er Gebärdensprache.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 06.04.2024

Geschichten aus der Welt der Lakota

Das Wunder vom Little Bighorn
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Die Lakota nannten Nordamerika Ikčé Wičáša Makóče, das Land des eingeborenen Menschen. Dieses Land wurde ihnen vor über tausend Jahren vom Großen Geheimnis, Wakán Tánka, geschenkt, damit sie es sich zu ...

Die Lakota nannten Nordamerika Ikčé Wičáša Makóče, das Land des eingeborenen Menschen. Dieses Land wurde ihnen vor über tausend Jahren vom Großen Geheimnis, Wakán Tánka, geschenkt, damit sie es sich zu eigen machten und bewahrten...“

Mit diesen Zeilen beginnt eine Geschichte aus der Welt der alten Lakota.
Der Autor gehörte selbst den Lakota an. Er hat die Geschichten seines Volkes in Englisch aufgeschrieben und einst der Schriftstellerin Lisette Welskopf-Henrich mitgegeben. Im Vorwort erzählt diese von ihrem Besuch bei dem Volk der Lakota.
Das Buch gliedert sich in vier Kapitel:

1. Die Welt der alten Lakota
2. Die letzten Kämpfern
3. Neue Zeiten
4. Amber Moon

Im ersten Kapitel erfahre ich als Leser von den Sagen und Traditionen des Volkes. Doch der Untergang ist hier schon zu ahnen. Der Autor drückt es so aus:

„...Ein Fluch waren das Silber und das Gold! Die Black Hills waren voll davon, und das war der Grund, weshalb die Vereinigten Staaten die heiligen Verträge gebrochen haben, die sie unter Eid mit den Sioux geschlossen hatten...“

Dieses erste Kapitel enthält auch eine berührende Liebesgeschichte. Diese Erzählung wird im vierten Kapitel erneut mit kleineren Abweichungen in den Mittelpunkt gestellt. Daraus stammt das folgende Zitat:

„...Die Sioux lebten in einer Welt, in der niemand das für sich beanspruchte, was das Große Geheimnis für alle Menschen geschaffen hatte. Reichtum anzuhäufen war ein Drang, der keinen Zugang zum Herzen der Sioux fand...“

Ein Abschnitt ist dem Büffel gewidmet. Darin wird beschrieben, wie die einzelnen Teile des Tiers im täglichen Leben verwendet wurden. Mit dem Untergang der Büffel waren auch die Tage der indigenen Völker gezählt.
Im zweiten Kapitel wird vor allenm die Schlacht am Little Bighorn thematisiert und wichtige Persönlichkeiten der Lakota vorgestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Lebensweise der Lakota nach der Niederlage.Hier spielt zum einen auch eine gewisse Mystik eine Rolle, zum anderen sehr viel Realismus. Letztendlich resümiert der Autor.

„...Mit ihrer alten Lebensweise gingen auch die überlieferten Traditionen der Lakota unter. Nur Überreste blieben erhalten, verstreut unter dem weißen Ansturm auf das Land der verschwundenen Zeltlager...“

Einige Fotos veranschaulichen die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ermöglicht den Blick auf das Leben der indigenen Völker Amerikas, bevor ihre Lebensgrundlagen zerstört wurden.

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