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Veröffentlicht am 04.04.2024

Berührendes Kinderbuch

Der alte Elefant
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„..Die kleine Maus und der alte Elefant lebten gemeinsam unter einem großen Baum. Die kleine Maus schlief in einem Loch zwischen den Wurzeln...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein berührendes Kinderbuch. Es ...

„..Die kleine Maus und der alte Elefant lebten gemeinsam unter einem großen Baum. Die kleine Maus schlief in einem Loch zwischen den Wurzeln...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein berührendes Kinderbuch. Es geht um Freundschaft und Loslassen können. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt. Einfühlsam wird hier dargestellt, was es heißt älter zu werden.
Der alte Elefant weiß, dass er nicht mehr viel Lebenszeit hat. Doch die Brücke, die ihn ans andere Ufer bringen könnte, ist kaputt. Er hat keine Chance, sie zu bauen.
Die kleine Maus möchte ihm helfen. Anderseits ist ihr klar, wenn sie die Brücke repariert, wird sie ihren Freund verlieren. Wie wird sie sich entscheiden?
Das Buch ist sehr schön illustriert. Die Bilder sind farbenfroh.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Bewegende Familiengeschichte

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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„...Die Liste der Verbote ist inzwischen ziemlich lang. Wir Juden dürfen nicht mehr in allen Berufen arbeiten, dürfen nicht mehr ins Theater, ins Kino oder ins Museum gehen oder dürfen uns nur auf gekennzeichnete ...

„...Die Liste der Verbote ist inzwischen ziemlich lang. Wir Juden dürfen nicht mehr in allen Berufen arbeiten, dürfen nicht mehr ins Theater, ins Kino oder ins Museum gehen oder dürfen uns nur auf gekennzeichnete Parkbänke setzen, die meist vermüllt sind...“

Der Prolog spielt in Dresden im Jahre 1939. Lotte, die nach dem Tod ihrer Eltern bei Onkel und Tante aufwächst, trifft sich heimlich mit Leo. Noch ahnt sie nicht, dass sie ihren Freund an diesem Tag das letzte Mal sehen wird.
Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Handlung wird in zwei Zeitsträngen erzählt. Lotte erlebt die Bombardierung Dresdens, bei der ihr Onkel umkommt. Dann setzt ihre Geschichte erneut 1947 ein, während im Jahre 1993 die ihrer Enkeln Hannah beginnt.

„...Die Welt besteht nicht aus Atomen, sie besteht aus Geschichten...“

Dieser Satz geht Hannah durch den Kopf, als sie vor den Trümmern der Frauenkirche steht. Ihre Aufgabe ist es, die Steine zu begutachten und zu fotografieren, denn beim Wiederaufbau soll jeder noch vorhandene Stein seinen ursprünglichen Platz zurück erhalten. Dann fällt ihr eine Fotografie in die Hand. Die junge Frau sieht aus wie ihre Mutter. Könnte es die Großmutter sein? Hannah hat sie nie kennengelernt, denn die Familienbande war zerrissen. Ihre Mutter schweigt darüber, warum.
Im Jahre 1947 hofft Lotte Tag für Tag, dass sie irgendeine Nachricht von Leo bekommt. Sie arbeitet zusammen mit anderen jungen Frauen als Trümmerfrau. Damit ernährt sie sich und ihre Tante, die den Tod ihres Mannes nie verkraftet hat.
Dann trifft Lotte eines Tages Jakob. Der wollte gerade seinem Leben ein Ende setzen. Sie nimmt ihn mit nach Hause. Jakob macht sich nützlich, doch er schweigt lange über seine Vergangenheit.

„...Sie verstand selbst nicht, warum, aber sie vertraute Jakob. Vielleicht war es der warme Blick seiner Augen, deren Farbe an Bernstein erinnerte, manchmal auch an Honig, je nachdem, wie das Licht hereinfiel...“

Die Autorin versteht es, die Zeit nach dem Krieg lebendig werden zu lassen. Alles liegt in Schutt und Asche, doch die jungen Frauen sehnen sich nach Abwechslung. Erste Tanzveranstaltungen sind gefragt. Währenddessen hat Jakob als Überlebender eines KZ andere Problem. Es sind nicht in erster Linie die sichtbaren Verletzungen oder die seelischen Schmerzen, sondern ihn bewegt die Frage, warum ausgerechnet er überlebt hat. Und dann gibt es noch Achim, der sich im neuen System eingerichtet hat und um Lotte wirbt. Die aber fühlt sich zu Jakob hingezogen.
Ihre Liebe jedoch steht unter keinem guten Stern. Jakob fühlt sich nicht mehr sicher. Eine kurze Verhaftung hat alte Wunden aufgerissen. Das Schicksal stellt die Weichen neu.
Das Buch steckt nicht nur voller historischer Fakten, sondern es enthält eine Menge an Überraschungen.
Es ist Hannah, die am Ende die Geschichte zusammenfügt.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Beeindruckendes Sachbuch

Weil ich es will
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„...Es gibt nicht den einen Typus des homosexuellen Menschen. […] Glaubt man den Statistiken, so gibt es viel mehr Menschen, die sich irgendwo zwischen dem homosexuellem und dem heterosexuellem Pol platzieren, ...

„...Es gibt nicht den einen Typus des homosexuellen Menschen. […] Glaubt man den Statistiken, so gibt es viel mehr Menschen, die sich irgendwo zwischen dem homosexuellem und dem heterosexuellem Pol platzieren, als solche, die sich ausschließlich als homosexuell definieren...“

Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Im Buch sind 39 Lebensberichte gesammelt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Sie brechen die Einordnung in Schwarz und Weiß auf und zeigen, wie differenziert die Fragen zu betrachten sind.
Allen Geschichten ist gemeinsam, dass sie die Frage auch aus christlicher Sicht beantworten. Gerade der Glaube hat den Erzählenden geholfen, die eigene Entscheidung zu fällen und einen persönlichen Lebensweg zu finden. Außerdem zeigt es sich, wie schwierig es sein kann, sich gegen den Mainstream zu stellen. Wohlgemerkt, es geht weder um Umpolung noch um Ablehnung echter Gefühle.
Das Buch gliedert sich in 11 Kapitel. Jedem Kapitel ist ein Vorwort vorangestellt, das wesentliche Schwerpunkte benennt. Obwohl die Herangehensweise unterschiedlich ist, werden häufig Gemeinsamkeiten und ähnliche Erfahrungen deutlich
Das Buch ist keine leichte Lektüre. Die Berichte sind sehr ehrlich und deshalb tief berührend. Es geht um innere Verletzungen und Verletzlichkeit, um Unverständnis und Ablehnung.

„...Auf der Suche nach Hilfe und Orientierung berichtete ich meinem Pastor von meinen homosexuellen Empfindungen. Dieser gestand sofort ein, auf diesem Gebiet nicht bewandert zu sein und mir deshalb auch keinen Rat erteilen zu können...“

Hier zeigt sich, wie unterschiedlich die Wirkung einer solchen Aussage sein kann. Der eine fühlt sich dadurch unverstanden, andere sind mit der ehrlichen Antwort zufrieden und suchen sich kompetentere Ansprechpartner.
An anderer Stelle ist zu lesen:

„...Jeder Mensch, der homosexuell empfindet, hat eine andere Geschichte...“

Und genau das wird in den einzelnen Berichten deutlich. Für manche ging es dabei fast bis zur Sucht. In jedem Fall berührt auch die Sexualität, ob heterosexuell, homosexuell oder bisexuell, die Psyche und die psychische Gesundheit. In den Berichten wird deutlich, dass es manchmal ein sehr langer weg sein kann, bis man zur eigenen Zufriedenheit findet.
Das Buch hat mich tief bewegt.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Schönes Kinderbuch

Der kleine Dachs und der ängstliche Maulwurf
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„...An einem sonnigen Frühlingstag saß der kleine Dachs gemütlich beim Picknick und las in seinem Lieblingsbuch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein süßen Kinderbuch. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt ...

„...An einem sonnigen Frühlingstag saß der kleine Dachs gemütlich beim Picknick und las in seinem Lieblingsbuch...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein süßen Kinderbuch. Die Geschichte wird kindgerecht erzählt und eignet sich etwa ab 2 Jahre zum Vorlesen. Die Sätze sind kurz, Die Absätze gut gegliedert.
Die Tiere des Waldes finden mehrere Gegenstände. Bei einem großen Stück Seide kommt es fast zum Streit. Dann aber sehen sie den Maulwurf auf dem Baum. Wie ist er dorthin gekommen? Und wie können sie ihm helfen?
Jetzt zählt Einfallsreichtum und Zusammenarbeit. Der Streit ist vergessen.
Das Buch ist wunderschön illustriert. Die Bilder sind fein ausgearbeitet und enthalten viele Kleinigkeiten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Nicht nur ein Stück Familiengeschichte

GLUT IM EIS
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„...Josef war von mittlerer Größe, schlank, zart in der Erscheinung, von sportlicher Statur...“

So wird der Protagonist der Geschichte gleich am Anfang beschrieben. Den jungen Mann zieht es in die Ferne. ...

„...Josef war von mittlerer Größe, schlank, zart in der Erscheinung, von sportlicher Statur...“

So wird der Protagonist der Geschichte gleich am Anfang beschrieben. Den jungen Mann zieht es in die Ferne. Er hat Außenhandelskaufmann gelernt. Im Jahre 1898 sollte für den damals 22jährigen das Abenteuer seines Lebens beginnen.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben, der die Geschichte ihrer Vorfahren aufarbeitet.
Der Schriftstil ist sehr detailliert, häufig sachlich, ab und zu mit feinem Humor gespickt und in manchen Beziehungen ungewöhnlich. Das gilt vor allem für die Wiedergabe der Gespräche, die im Buch einen breiten Raum einnehmen. Sie kommen ohne Anführungszeichen aus und sind gestaltet wie Aufzählungen. Das Buch zeugt von einer umfangreichen Recherche der eigenen Familiengeschichte, aber auch historischer Dokumente.
1898 bekommt Josef das Angebot, in einer deutschen Firma in Wladiwostok zu arbeiten. Bei seiner Ankunft in der Stadt wird ihm klargemacht:

„...Vergessen Sie ab sofort die Hamburger Verhältnisse. Die Menschen hier kennen doch nichts anderes als lange Wege, langes Warten und Langeweile...“

Eingebunden in die Handlung wird die Geschichte der Stadt und die Besiedlung der Gegend. Josef kann zeigen, was er kann. Ein positives Arbeitsklima und gemeinsame Ziele sorgen für ein schnelles Einleben. Seine Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil. Deutsche sind gern gesehen in der Stadt. Das hat mehrere Gründe. Einer wird im folgenden Zitat genannt:

„...Wir Deutschen hatten einen Vorteil: Wir kannten uns mit Bürokratie aus und waren daher schnell bei der Sache...“

Natürlich hat das Leben in der Fremde auch seine Schattenseiten. Recht und Gesetz sind diffizil. Das erfordert, sich darauf einzustellen.

„...Was am Abend nicht verstaut, ist am Morgen schon geklaut…“

Immer wieder werden politische Ereignisse thematisiert, sei es der Boxeraufstand oder der mögliche Angriff der Japaner auf Wladiwostok. Außerdem lerne ich indigen Völker der Gegend und ihre Sitten kennen.
Die Firma wächst und blüht auf. Bei seinem Besuch in Deutschland allerdings muss Josef erfahren, dass seine kritische Haltung gegenüber dem Regime des Zaren nicht erwünscht ist. Vor Ort sieht eben manches anders aus als in der Ferne.
Mit dem Ersten Weltkrieg ändert sich die Lage radikal. Josef wird verhaftet und in einem Lager in Sibirien interniert. Es liegt im Gebiet der Burjaten. Da Josef ein sehr aktiver und geselliger Mann ist, bringt er sich im Dorf ein. Seine Kenntnis der russischen Sprache lässt ihn schnell Kontakt finden. Dort lernt er seine Frau Tanja kennen.
Nach der Oktoberrevolution wird es gefährlich. Sibirien fällt in die Hand der Kosaken, der Weißen und der Roten. Es ist jedes Mal ein Glücksspiel, deren Invasion zu überstehen. Findigkeit, familiärer Zusammenhalt und Überlebenswille sind gefragt.
Josef gelingt es, mit der Familie nach Wladiwostok zurückzukehren. Dort aber sind sie nicht mehr sicher. Sie weichen aus in die Mandschurei nach Harbin. Mittlerweile hat Tanja zwei Kinder geboten. Sie hat sich in der ihr fremden Umwelt eingelebt. Doch in China brodelt es.

„...Wenn China sich erkältet, bekommt die ganze Welt Schnupfen...“

Die eigentliche Gefahr aber wächst in Europa heran. Die Meinung der Deutschen in Harbin zum Nationalsozialismus ist gespalten. Währenddessen streckt Japan seine Fühler nach der Mandschurei aus.
Dann kommt der Zweite Weltkrieg. Am Ende des Krieges besetzt die Rote Armee Harbin. Das ist für Josef und die meisten Deutschen das Todesurteil. Tanja gelingt die Flucht mit den drei Enkelkindern nach Deutschland.
Ein Personenverzeichnis, Sachregister, Quellenangaben und Hinweis auf Abbildungen vervollständigen die Geschichte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist spannend und gleichzeitig voller Informationen. Das bedeutet auch, dass man zum Lesen Zeit benötigt. Belohnt wird man mit einem tiefen Blick in die Historie zwischen Russland, China und Japan.

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