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magische_farbwelt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2018

Für wahre „Friends“

I'll be there for you
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Unglaublich! Die Serie „Friends“ feiert im nächsten Jahr ihr 25. Jubiläum. Da weiß man ja selbst, wie alt man mittlerweile ist. Aber im Herzen sind wir ja alle jung geblieben, genau wie die Serienfiguren. ...

Unglaublich! Die Serie „Friends“ feiert im nächsten Jahr ihr 25. Jubiläum. Da weiß man ja selbst, wie alt man mittlerweile ist. Aber im Herzen sind wir ja alle jung geblieben, genau wie die Serienfiguren. Und ich glaube, das macht die Serie auch aus. In einer scheinbar heilen Welt, wo nur ab und an schlimme Dinge geschehen, ziehen sich die Zuschauer zurück und können ihre Gedanken ziehen lassen. Als ich Teenager war, habe ich natürlich auch „Friends“ geschaut, allerdings würde ich mich nicht als Hardcore Fan bezeichnen. Dennoch schaue ich bis heute liebend gern amerikanische Sitcoms an, wahrscheinlich, weil man einige Dinge einfach mal mit Humor nehmen muss. In ihrem Buch „I´ll be there for you“ wirft die Autorin Kelsey Miller einen Blick hinter die Kulissen der Serie. Für den Leser sind auch ein paar Fotoaufnahmen der Darsteller und einzelner Szenen im Buch enthalten. Die Zeitspanne geht von weit vor dem ersten Drehtag bis zu der heutigen Zeit. Wie ist man auf die Idee der Serie gekommen? Wie wurden die Darsteller ausgewählt? Welche gesellschaftlichen Probleme werden behandelt? Oder werden diese gar ignoriert? Was machen die Stars heute? Auf alle diese Fragen weiß die Autorin eine Antwort. Auch wenn das Buch ein Sachbuch ist – der Schreibstil ist flüssig, so dass ich das Buch echt gern zur Hand genommen habe. Und zum Schluss war ich sogar ein wenig traurig, als ich bei der Danksagung ankam. Denn die 6 „Friends“ begleiten mich nun nicht mehr beim Lesen. Allerdings hat mir das Buch so sehr gefallen, dass ich ein paar nostalgische Gefühle bekommen habe. Ich habe mich erst einmal erkundigt, wo „Friends“ noch im Fernsehen läuft. Und tatsächlich habe ich einen Sender gefunden, sodass ich die Serie jetzt nach und nach verfolge. Die ersten Folgen habe ich schon angeschaut, und es ist so wie es in dem Buch „I´ll be there for you“ beschrieben wird: Ein Zurückziehen in eine andere, heilere Welt, und ein Schwelgen in der Vergangenheit. Das Buch „I´ll be there for you“ von Kelsey Miller ist für jeden Fan von „Friends“ und für jeden, der es noch werden möchte, ein Muss. Mir jedenfalls hat das Buch viele vergnügliche Stunden bereitet. Und ich habe soviel über die Hintergründe der Serie erfahren, dass ich die einzelnen Folgen nun aus einem anderen Blickwinkel betrachte. Und ich muss sagen, die Serie gefällt mir nun umso mehr.

Veröffentlicht am 23.11.2018

Wem kann man trauen?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Kaum zu glauben, wie oft und auch wie viel ich mit meinem Mann über dieses Buch diskutiert habe. Die Geschichte hat mich echt beschäftigt, auch noch während des Lesens. Und ich bin mit meinem Mann übereingekommen, ...

Kaum zu glauben, wie oft und auch wie viel ich mit meinem Mann über dieses Buch diskutiert habe. Die Geschichte hat mich echt beschäftigt, auch noch während des Lesens. Und ich bin mit meinem Mann übereingekommen, dass wir unbedingt den Film dazu sehen sollten. Ich würde das Buch „Wahrheit gegen Wahrheit“ von Karen Cleveland als Spionagethriller beschreiben. Und ich muss sagen, eine Geschichte in der Art habe ich tatsächlich noch nicht gelesen. Selbst als Leser weißt du im Grunde nicht, wem du trauen kannst, noch nicht einmal deinem eigenen Gefühl. Man muss wirklich bis zum letzten Satz lesen, um der richtigen Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Protagonistin Vivian arbeitet in der Russland Abteilung der CIA. Sie hat die Aufgabe, Schläferzellen aufzudecken. Eines Tages bekommt sie mit, dass Ihr Mann, mit dem sie seit knapp 10 Jahren verheiratet ist und den sie über alles liebt, mit einer russischen Schläferzelle in Verbindung steht. Doch wie sieht diese Verbindung aus? Der Leser sieht sich einer ganzen Reihe von Manipulationen gegenüber, will man doch an das Gute im Menschen glauben. Tja, und ich persönlich glaube ja, dass die Geschichte im Buch äußerst real sein könnte, auch heute noch.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Witziger Roman mit Augenzwingern

Klugscheißer Royale
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Ganz ehrlich: Niemals, und das meine ich wirklich so, hätte ich gedacht, dass mir dieses Buch soviel Leselaune bereiten wird. Denn ich habe schon einige humorvolle Romane gelesen, die auch aus Männersicht ...

Ganz ehrlich: Niemals, und das meine ich wirklich so, hätte ich gedacht, dass mir dieses Buch soviel Leselaune bereiten wird. Denn ich habe schon einige humorvolle Romane gelesen, die auch aus Männersicht geschrieben waren. Und da war es irgendwie nur eine Anreihung von Witzen und spaßigen Begegnungen, sodass dies dann beim Lesen sehr schnell langweilig wird. Und zum Glück hat der Autor Thorsten Steffens in seinem Debütroman „Klugscheißer Royale“ den Mix aus Handlung und gezielt gesetzten Witzigkeiten, gepaart mit Pointen, wunderbar hinbekommen. Da ist der Protagonist Timo Seidel, der den Roman in der Ich-Form erzählt. Sein Leben plätschert an ihm vorbei, bis er durch den Jobverlust und dem Beziehungsaus mit seiner Freundin merkt, dass sich sein Leben ändern muss. Besonders witzig fand ich für mich die eingeschobenen Begriffserklärungen, ähnlich wie im Duden, sogar mit der Falldeklination für jedes Substantiv. Was musste ich da schmunzeln. Und ich habe gleichzeitig auch noch meinen Wortschatz erweitern können. Die Geschichte von Timo zeigt einen jungen Mann, der seinen Hintern hoch bekommt und endlich entdeckt, was er aus seinem Leben machen möchte. Der Schreibstil vom Autor Thorsten Steffens ist sehr kurzweilig, was ich im Übrigen daran gemerkt habe, dass ich gern zum Buch gegriffen habe. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen traurig, dass die Geschichte mit Timo nun schon vorbei ist. Das Ende ist ein wenig offen gestaltet, aber das passt auch vollkommen zur gesamten Geschichte. Selten habe ich einen so ausgewogenen Debütroman gelesen.

Veröffentlicht am 09.11.2018

16 bemerkenswerte Menschen

Buntland
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Jeder einzelne Mensch ist etwas Besonderes. Das hören wir immer wieder, doch sehen wir das auch wirklich so? Der Autor Oliver Lück tut es auf jeden Fall. Er reist durch Deutschland und interviewt 16 Menschen, ...

Jeder einzelne Mensch ist etwas Besonderes. Das hören wir immer wieder, doch sehen wir das auch wirklich so? Der Autor Oliver Lück tut es auf jeden Fall. Er reist durch Deutschland und interviewt 16 Menschen, aus jedem Bundesland eine Person. Diese Personen tragen keinen VIP Status, der durch die Medien definiert wird. Es sind Personen, die etwas in sich tragen, die Geschichten erlebt haben, die jeden einzelnen zu etwas Einzigartigem und Besonderem machen. Bei jedem einzelnen Kapitel – ein Kapitel steht für ein Bundesland und damit für einen Menschen – werden bemerkenswerte Personen dargestellt. Manche mit Leid, manche mit einer großen Lebensaufgabe, andere Menschen einfach nur mit abstrusen Erlebnissen. Mich persönlich hat jede Geschichte fasziniert. Teilweise sind mir die einzelnen Personen so ans Herz gewachsen, dass ich meinte, ich würde sie persönlich kennen. Mit Witz und Charme, teilweise mit Fingerzeig erzählt der Autor in „Buntland“ über seine persönlichen Begegnungen. Gerade bei den Menschen, die in den neuen Bundesländern leben, schwingt immer ein Abriss über das Erlebnis der sogenannten Wende in Deutschland mit. Ich bin auch ein Wendekind, und es ist schon interessant, wie unterschiedlich die Geschehnisse den einzelnen Menschen geprägt haben. Einige Geschichten haben mich auch zum Teil zu Tränen gerührt. Manchmal waren es freudige Tränen, manches Mal Tränen eher traurigen Ursprungs. Ich bin erstaunt, wie viel Menschen allein durch Stärke und Willenskraft erreichen können. „Buntland“ hat meinen Horizont noch ein Stück mehr erweitert. Vielen lieben Dank, Oliver Lück!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Ein Roman in Briefform

Das Versprechen, dich zu finden
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Für mich ist „Das Versprechen, dich zu finden“ von Anne Youngson kein typischer Roman. Und das ist auch gut so. Der Roman besteht ausschließlich aus einem Briefwechsel zwischen Tina, die in England lebt, ...

Für mich ist „Das Versprechen, dich zu finden“ von Anne Youngson kein typischer Roman. Und das ist auch gut so. Der Roman besteht ausschließlich aus einem Briefwechsel zwischen Tina, die in England lebt, und Anders aus Silkeborg in Dänemark. Durch Zufall beginnt eine Korrespondenz zwischen den Beiden, die voller Gefühle steckt und auf Ehrlichkeit beruht. Als Leser habe ich mich persönlich so gefühlt, als würde ich die Briefe der beiden Protagonisten bekommen, schließlich habe ich ihre intimen Worte, die nur für sie bestimmt waren, gelesen. Sehnsüchte, Trauer, Liebe; Freude – dies sind nur ein paar beispiele, die der Leser der Briefe an Gefühlen durchläuft. Für mich war die Art des Lesens zunächst natürlich etwas befremdlich, aber die Brieftexte sind wunderbar fließend verfasst, so dass man sich als Leser schnell an den Schreibstil der Autorin gewöhnen kann. Nie hätte ich gedacht, dass ein Roman auch mal so aufgebaut sein kann. Faszinierend ist es für mich, wie sehr die beiden sich dem jeweils anderen öffnen und die pure Ehrlichkeit an den Tag gelegt wird.